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Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

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165<br />

Panikstörung im Vergleich zur Pharmakotherapie kosteneffektiver ist,<br />

da regelmäßige Arztbesuche <strong>und</strong> die Kosten für eine Dauermedikation<br />

wegfallen.<br />

15 Körperliche <strong>Angst</strong>symptomatik<br />

Die Pharmakotherapie der Panikstörung erzielt symptomatische Besserungen<br />

durch eine Reduktion der vegetativen Erregung <strong>und</strong> die<br />

damit einher gehende verringerte Panikneigung. Im Gegensatz dazu<br />

erreicht die KBT eine Erregungsreduktion als Folge einer Veränderung<br />

des Denkens <strong>und</strong> des Verhaltens (Barlow, 2002). Dass Denken<br />

<strong>und</strong> Verhalten die wesentlichere Bedeutung für die Entstehung <strong>und</strong><br />

Aufrechterhaltung der Panikstörung zukommt, lässt sich durch folgende<br />

Beobachtungen belegen: 36 Prozent der Allgemeinbevölkerung<br />

berichten da<strong>von</strong>, gelegentlich Panikattacken zu erleben (Norton et al.,<br />

1986). Aber nur zwei bis drei Prozent der Betroffenen erfüllen die<br />

Kriterien einer Panikstörung (Norton et al., 1985). Somit ist es nicht<br />

die körperliche <strong>Angst</strong>symptomatik per se, hinsichtlich derer sich Panikpatienten<br />

<strong>von</strong> Normalpersonen mit gelegentlichen Panikattacken<br />

unterscheiden; vielmehr ist es die <strong>Angst</strong> vor der körperlichen <strong>Angst</strong>reaktion<br />

– eine kognitive Variable. Die zu Panikattacken neigenden<br />

Normalpersonen fürchten sich viel weniger vor möglichen katastrophalen<br />

Konsequenzen der körperlichen <strong>Angst</strong>symptomatik, zum Beispiel<br />

Tod oder Kontrollverlust (Telch et al., 1989). Hieraus folgt, dass<br />

es Unterschiede in der Bewertung der Körpersymptome sind, welche<br />

die Entwicklung einer <strong>Angst</strong>störung maßgeblich bestimmen. Erfolgreich<br />

therapierte Panikpatienten berichten eine deutliche Reduktion<br />

der <strong>Angst</strong>, ohne dass sich <strong>ihre</strong> physiologische Reaktionsbereitschaft<br />

geändert hätte (Vermilyea et al., 1984). Darüber hinaus zeigte sich,<br />

dass Maße der körperlichen <strong>Angst</strong>symptomatik schlechtere Prädiktoren<br />

für den Therapieerfolg sind als kognitive Maße (Griegel et al.,<br />

1994; Williams et al., 1989).<br />

Die Expositionstherapie ist die wirksamste Behandlungsform zur Reduktion<br />

<strong>von</strong> körperlichen <strong>Angst</strong>symptomen (Ruhmland <strong>und</strong> Margraf,<br />

2001). Hierfür steht ein breites Spektrum sinnvoller Expositionsübun-

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