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Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

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septohippocampalen Region für die Regulierung der <strong>Angst</strong>bereitschaft<br />

wesentlich (Dubovsky <strong>und</strong> Thomas, 1995).<br />

Welche Rolle die mit weiten Teilen des gesamten Gehirns verb<strong>und</strong>enen<br />

Neurone der medianen <strong>und</strong> dorsalen Raphe-Kerne beim Zustandekommen<br />

<strong>von</strong> Panikzuständen im einzelnen spielen, ist unklar. Verschiedenste<br />

tierexperimentelle Bef<strong>und</strong>e zeigen, dass die Verstärkung<br />

der serotonergen Neurotransmission anxiogen, deren Reduzierung<br />

anxiolytisch wirken kann. Die entsprechenden Bef<strong>und</strong>e beim Menschen<br />

lassen sich am ehesten im Sinne einer gesteigerten Sensibilität<br />

der serotonergen Rezeptoren bei ängstlichen Personen deuten. Hierzu<br />

passen insbesondere die Effekte serotonerger Antidepressiva bei der<br />

Behandlung der Panikstörung: Es kommt zunächst zu einer Steigerung<br />

der Serotonin-Aktivität (die anfänglich nicht selten zu einer<br />

Steigerung der Ängstlichkeit führt); nach etwa zwei bis vier Wochen<br />

kommt es zur sogenannten „down“-Regulation der Serotoninrezeptoren,<br />

was zeitlich mit einer Stabilisierung der Ängstlichkeit korreliert.<br />

Angesichts <strong>von</strong> mindestens 18 verschiedenen Serotoninrezeptortypen<br />

<strong>und</strong> weitreichender reziproker Projektionen dürfte es noch lange<br />

dauern, bis ein konsistentes Bild <strong>von</strong> der serotonergen Neurochemie<br />

der <strong>Angst</strong>störungen zu erhalten ist.<br />

Die vorhandene Evidenz spricht für folgende Wirkungsmechanismen<br />

der serotonerg wirksamen Antidepressiva: (1) Es kommt offensichtlich<br />

zu einer inhibitorischen Wirkung auf den Locus coeruleus, einer<br />

entsprechende Verringerung des noradrenergen Stoffwechsels <strong>und</strong><br />

einer Abnahme der Paniksymptome. Als schlagenden Beleg ist in<br />

diesem Zusammenhang die Normalisierung der gesteigerten MPHG-<br />

Volatilität bei Panikpatienten nach zwölf Wochen Fluoxetinbehandlung<br />

zu nennen (Coplan et al., 1997b). (2) Es kommt zu einer hemmenden<br />

Wirkung auf das periaqueduktale Grau, was die Neigung zu<br />

Fluchtreaktionen verringert. (3) Serotonerg wirksame Antidepressiva<br />

reduzieren die CRF-Freisetzung im Hypothalamus, wodurch die Neigung<br />

zu einer überschießenden Stressreaktion normalisiert wird. (4)<br />

Die direkte Innervation der Pyramidenzellen des Hippocampus lassen<br />

einen Einfluss auf Gedächtnisfunktionen vermuten. Diese Verbindun-

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