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Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

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zugleich jedoch durch nicht unerhebliche Nebenwirkungen belastet<br />

(Nutt, 2001).<br />

9 Das serotonerge System<br />

Unter allen bislang klinisch untersuchten Medikamenten haben die<br />

serotonerg wirksamen Antidepressiva den insgesamt besten Effekt auf<br />

die Panikstörung. Etwas mehr als 60 Prozent der Panikpatienten erreichen<br />

unter serotonerg wirksamen Antidepressiva, insbesondere den<br />

selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern, eine deutliche Besserung<br />

der Panikneigung bei einem insgesamt relativ günstigen Wirkungs-/Nebenwirkungs-Verhältnis.<br />

Diese Bef<strong>und</strong>e sind zugleich Anlass,<br />

die Rolle des Serotoninsystems bei der Entstehung <strong>von</strong> <strong>Angst</strong><br />

<strong>und</strong> Panik näher zu untersuchen.<br />

Die Zellkörper der serotonergen Nervenzellen finden sich in den<br />

Raphe-Kernen im Hirnstamm. Aufgr<strong>und</strong> tierexperimenteller Bef<strong>und</strong>e<br />

geht man da<strong>von</strong> aus, dass <strong>ihre</strong> Verbindungen zum frontalen Cortex<br />

bei der Stimmungsregulation eine wichtige Rolle spielen. Projektionen<br />

zu Amygdala, Hippocampus <strong>und</strong> limbischen Strukturen sind vermutlich<br />

an der <strong>Angst</strong>regulation bzw. der Entstehung <strong>von</strong> Panikattacken<br />

beteiligt. Verbindungen zum Hypothalamus spielen eine Rolle<br />

bei der Regulation <strong>von</strong> Appetit <strong>und</strong> Essverhalten. Weitere Projektionen<br />

erreichen die Basalganglien, diverse Chemorezeptoren, die<br />

Schlafzentren im Hirnstamm, spinale Zentren <strong>und</strong> periphere Rezeptoren,<br />

die für die gastrointestinale Motilität verantwortlich sind. Entsprechend<br />

dieser Verbindungen scheint die serotonerge Aktivität eine<br />

Rolle bei der motorischen Steuerung bzw. zwanghaftem Verhalten,<br />

bei der Entstehung <strong>von</strong> Übelkeit, der Generierung <strong>von</strong> langwelligem<br />

Tiefschlaf, der Regulation sexueller Funktionsabläufe <strong>und</strong> der Steuerung<br />

der Darmaktivität zu spielen. Störungen der serotonergen Aktivität<br />

werden dem entsprechend für Depressionen, <strong>Angst</strong> <strong>und</strong> Panik,<br />

Phobien, Zwangsverhalten, Schlafstörungen, Impulsivität, Aggressivität,<br />

Migräne <strong>und</strong> bulimische Essgier verantwortlich gemacht (Stahl,<br />

2000). Vermutlich sind die auch beim Menschen ausgeprägt vorhanden<br />

Verbindungen <strong>von</strong> den Raphe-Kernen zur Amygdala <strong>und</strong> der

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