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Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

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tungen einher, ohne deswegen frühzeitig erkannt zu werden. Das häufige<br />

Auftreten weiterer begleitender psychischer Störungen (Co-Morbidität)<br />

erschwert die Behandlung mit zunehmender Erkrankungsdauer<br />

erheblich.<br />

In internationalen epidemiologischen Studien ergeben sich Lebenszeitprävalenzen<br />

für Panikstörung mit/ohne Agoraphobie <strong>von</strong> 2,1 bis<br />

3,5 Prozent der Bevölkerung; die Lebenszeitprävalenzen für Agoraphobie<br />

ohne Panikstörung liegen bei 4,8 bis 5,7 Prozent. Demnach<br />

leiden 6,9 bis 9,2 Prozent aller Menschen einmal in <strong>ihre</strong>m Leben unter<br />

Panikstörung bzw. Agoraphobie (Kessler et al., 1994; Regier et<br />

al.;1988; Wittchen et al., 1992). Der deutschen TACOS-Studie zufolge<br />

leiden etwa 2,2 Prozent der Deutschen im Laufe <strong>ihre</strong>s Lebens an<br />

einer Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie (Meyer et al., 1999).<br />

Die Panikstörung beginnt typischerweise im jungen Erwachsenenalter<br />

<strong>und</strong> findet sich in allen sozialen Schichten der Gesellschaft gleichermaßen.<br />

Frauen sind zwei bis drei mal so häufig betroffen wie Männer<br />

(Klerman <strong>und</strong> Hirschfeld, 1993).<br />

Panikpatienten neigen wegen <strong>ihre</strong>r als dominant erlebten körperlichen<br />

Beschwerden (Brustschmerz, Schwindel, Kurzatmigkeit, Durchfall)<br />

zur verstärkten Inanspruchnahme medizinischer Leistungen (Simon<br />

<strong>und</strong> Von Korff, 1991). Trotz wiederholter negativer somatischer Untersuchungsbef<strong>und</strong>e<br />

wird die richtige Diagnose oft nicht oder erst spät<br />

gestellt. Erhebungen der Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation zufolge wird<br />

mehr als die Hälfte der Panikstörungen in der Primärversorgung nicht<br />

als solche erkannt (Lecrubier <strong>und</strong> Usten, 1998).<br />

Panikpatienten leiden häufig unter weiteren psychischen Störungen,<br />

insbesondere anderen <strong>Angst</strong>störungen, Depressionen <strong>und</strong> Substanzmissbrauch.<br />

Bis zu zwei Drittel aller Panikpatienten erleiden irgendwann<br />

in <strong>ihre</strong>m Leben an einer schweren depressiven Episode (Ball et<br />

al., 1995).<br />

Die geschilderten psychologischen Mechanismen der Entstehung <strong>und</strong><br />

Aufrechterhaltung der Panikstörung sind hartnäckig <strong>und</strong> veränderungsresistent.<br />

Das bedeutet, dass es ohne eine, diese Mechanismen

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