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Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

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Warnsignal für eine unmittelbar drohende Gefahr – aus evolutionsbiologischer<br />

Sicht recht einfach zu verstehen ist, <strong>Angst</strong> dagegen nicht.<br />

Oder um es mit John Bowlby zu sagen: „Whereas the nature and origin<br />

of anxiety are obscure, the nature and origin of fear are simple and<br />

readily intelligible“ (Bowlby, 1998 [1973]: S. 102).<br />

Dass <strong>Furcht</strong> tatsächlich (a) ein phylogenetisch altes Phänomen ist <strong>und</strong><br />

(b) Leben retten kann, zeigen Experimente mit den auch als Aquarienfischen<br />

bekannten Guppys (Dugatkin, 1992). Guppys haben, wie<br />

manche anderen Fische auch, die Angewohnheit Raubfische, die<br />

ihnen gefährlich werden könnten, genauer in Augenschein zu nehmen,<br />

sie zu „inspizieren“. Dabei trauen sich manche Individuen weitaus<br />

häufiger an den Feind heran als andere: Es gibt furchtsame <strong>und</strong><br />

weniger furchtsame Guppys. Nach der Häufigkeit, mit der sich die<br />

Fische in einer Testphase einem Raubfisch in einem Nachbaraquarium<br />

genähert hatten, teilte Dugatkin sie in drei Gruppen ein (hier<br />

„furchtsam“, „ambivalent“ <strong>und</strong> „unerschrocken“ genannt) <strong>und</strong> setzte<br />

dann den Raubfisch ins Aquarium der Guppys (das diesen Fluchtmöglichkeiten<br />

bot). Sechzig St<strong>und</strong>en später waren noch 40 Prozent<br />

der „furchtsamen“ <strong>und</strong> immerhin auch noch 15 Prozent der „ambivalenten“<br />

Guppys am Leben, aber kein einziger der „unerschrockenen“<br />

Guppys (Abbildung 1).<br />

Überlebensrate (%)<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

furchtsam ambivalent unerschrocken<br />

Abb. 1: Überlebensraten <strong>von</strong> Guppys nach 60-stündiger Konfrontation mit einem<br />

Schwarzbarsch (Quelle: Dugatkin 1992; Erläuterungen im Text).

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