Oszilloskop
Oszilloskop
Oszilloskop
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
E303: <strong>Oszilloskop</strong><br />
2.3. X- und Y-Verstärker<br />
Die zu messenden Spannungen sind in der Regel zu gering, um damit den Elektronenstrahl mittels<br />
der Ablenkplatten abzulenken. Daher werden vor die Ablenkplatten noch Horizontal- und<br />
Vertikalverstärker (X- und Y-Verstärker) geschaltet. Diese Verstärker müssen breitbandig sein,<br />
da <strong>Oszilloskop</strong>e zur Betrachtung von Signalen im Frequenzbereich von null bis zu einigen hundert<br />
MHz geeignet sein sollen. Die Eingangsempfindlichkeit der Verstärker liegt bei ca. 2mV pro<br />
1cm Auslenkung des Leuchtflecks auf dem Bildschirm. Zur Betrachtung von Signalen mit großen<br />
Amplituden sind den Verstärkern stufenweise umschaltbare Dämpfungsglieder vorgeschaltet. Die<br />
Gesamtempfindlichkeit von Verstärker und Dämpfungsglied wird durch den Ablenkkoeffizienten<br />
α angegeben. Der Ablenkkoeffizient α ist ein Maß dafür, welche Spannung des Messsignals für eine<br />
bestimmte Auslenkung des Leuchtflecks erforderlich ist. Übliche Werte für α liegen im Bereich<br />
2mV/cm < α < 20V/cm. Die Dämpfungsglieder haben im Allgemeinen eine hohe Eingangsimpedanz,<br />
die durch die Parallelschaltung eines Widerstandes von ca. 1MΩ und eines Kondensators<br />
mit einer Kapazität von einigen Picofarad (30pF) beschrieben werden kann (entspricht dem<br />
Eingangsersatzschaltbild vieler <strong>Oszilloskop</strong>e). Über dreistufige Schalter lassen sich die Eingänge<br />
der Dämpfungsglieder kurzschließen (und damit gleichzeitig von den Eingangsbuchsen trennen)<br />
sowie direkt oder über einen Kondensator an die Eingangsbuchsen schalten. Zur Positionierung<br />
des Bildes auf dem Bildschirm werden den Ablenkspannungen in den Endstufen der Verstärker<br />
einstellbare Gleichspannungen additiv überlagert. Zur Verbindung mit dem Messobjekt kann an<br />
die Eingangsbuchse des Y-Verstärkers/Abschwächers ein Tastkopf angeschlossen werden. Dieser<br />
ist im Allgemeinen ein isolierter Handgriff mit Messspitze und einer Masseklemme. Die Masse der<br />
Messanschlüsse eines <strong>Oszilloskop</strong>s ist für gewöhnlich mit der Erdungsleitung des Anschlusskabels<br />
identisch. Dies ist wichtig beim Anschluss der Masseleitung an nicht erdpotenzialfreie Schaltungen.<br />
Es sind dadurch Kurzschlüsse und Erdschleifen möglich. Ein Teil der Tastköpfe kann mit<br />
integrierten Abschwächern ausgestattet sein. Bei der Skalierung der Bildschirmanzeige muss das<br />
beachtet werden.<br />
2.4. Zeitbasis<br />
û<br />
x<br />
0<br />
u (t)<br />
x<br />
t t +T t +T+T<br />
0 0 v 0 v r<br />
Abbildung 2: Sägezahnimpuls u x (t).<br />
t<br />
Das Messsignal u(t) soll als Funktion der Zeit abgebildet<br />
werden. Legt man das Messsignal an den<br />
Y-Eingang, so ist die Auslenkung u y (t) des Leuchtpunktes<br />
in y-Richtung proportional zum Momentanwert<br />
u(t) des Messsignals. Liegt an den X-Platten<br />
eine Gleichspannung, so erscheint auf dem Bildschirm<br />
ein vertikaler Strich.<br />
Wird zusätzlich an die X-Platten eine sägezahnförmige<br />
Spannung u x (t) nach Abb.2 angelegt, so bewegt<br />
sich der Leuchtfleck im Intervall t 0 ≤ t ≤<br />
t 0 + T V vom linken zum rechten Bildschirmrand. Damit wird ein Ausschnitt des Messsignals<br />
der Dauer T V auf dem Bildschirm abgebildet. Im Intervall t 0 + T V ≤ t ≤ t 0 + T V + T t läuft<br />
5