44. Landespflege_Anleitung_OERA-1206_komplett - Landesamt für ...
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Wi3 mehrschürige Mahd (ab vier Schnitte),<br />
Wi4 Mulchmahd,<br />
Wei Weidenutzung,<br />
Wei1 Hutung oder Standweide,<br />
Wei2 Standweide,<br />
Wei3 Koppel-, Umtriebs- und Mähweide,<br />
Br kurzzeitige Brache (vgl. Kap. 7.3, mehrjährige Brache),<br />
S Sonstiges (mit kurzer Beschreibung).<br />
Hat die Nutzung der Fläche (z. B. Mahd, Beweidungsgang) bereits stattgefunden, ist dies unbedingt<br />
auf dem Erhebungsbogen zu vermerken. In dem Fall kann die Artenzahl kaum vollständig<br />
erhoben werden, was bei der Interpretation zu berücksichtigen ist. Für intensiv genutzte<br />
Vielschnittwiesen ist keine Bemerkung notwendig, da die Nutzungshäufigkeit ein wesentliches<br />
Charakteristikum ist und nicht zu einer anderen Einstufung führt. Eine Vielschnittwiese<br />
(Wi3) ist in der Regel an einer artenarmen, grasdominierten, niedrigwüchsigen Narbe<br />
ohne Vegetationslücken und einem Fehlen festigungsgewebereicher Pflanzen zu erkennen.<br />
4.1.2 Auswertung der Transektbegehung<br />
Folgender Schlüssel führt die Ergebnisse der Artenzahl und der Häufigkeit der Kennarten zusammen<br />
und ermöglicht so die Feststellung der botanischen Wertigkeit der Grünlandflächen<br />
als Planungshilfe <strong>für</strong> die Erhaltung und Förderung der wertvollen Bereiche. Dabei wird <strong>für</strong> jedes<br />
Flurstück jeweils der artenreichste der drei Abschnitte in die Gesamtbewertung einbezogen.<br />
Bewertung der Artenvielfalt:<br />
1 sehr hoch: mindestens sechs Kennarten mit einer Mindestdichte von je 10 Trieben/10<br />
lfm vorhanden. Bestände „besonderer“, wertgebender Arten.<br />
2 hoch: mindestens sechs Kennarten vorhanden,<br />
3 durchschnittlich: mindestens vier Kennarten mit einer Mindestdichte von je 10 Trieben/10<br />
lfm vorhanden,<br />
4 mäßig: mindestens vier Kennarten vorhanden,<br />
5 gering: weniger als vier Kennarten in allen drei Transektdritteln vorhanden.<br />
4.1.2.1 Aufwertungspotenzial<br />
Zusätzlich erfolgt im gleichen Arbeitsgang eine Einschätzung des Arten-Aufwertungspotenzials<br />
der Grünlandflächen. Dies ist insbesondere im Hinblick auf die Vernetzung von Lebensräumen,<br />
die planerische Weiterentwicklung und auf mögliche Ausgleichsmaßnahmen von<br />
großem Interesse. Das Aufwertungspotenzial wird gutachterlich jeweils getrennt <strong>für</strong> die<br />
Wertstufen 1---4 und die Wertstufe 5 festgestellt. Für kennartenreiche Flächen (Kategorien 1---<br />
4) wird der Erhaltungszustand in die Stufen a und b unterschieden.<br />
a: Bestand im optimalen Zustand. Diese Flächen mit ihrer bisherigen Bewirtschaftung zu<br />
erhalten ist oberstes Ziel. Dies kann sowohl wenig artenreiche Bestände betreffen (z. B.<br />
eine Talauenwiese auf tiefgründigem Lehmboden, bei der eine Ausmagerung vom<br />
Standort her kurz- bis mittelfristig nicht erfolgversprechend ist), als auch artenreiche halbtrockenrasenartige<br />
Wiesen.<br />
b: Bestand in mäßigem bis weniger gutem Zustand. Durch Extensivierung, Ausmagerung<br />
oder Mähgutübertragung kann sich an diesem Standort kurz- bis mittelfristig eine größere<br />
Artenvielfalt etablieren, die aus landschaftsökologischer Sicht wünschenswert ist.<br />
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