44. Landespflege_Anleitung_OERA-1206_komplett - Landesamt für ...
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1.6.3 Erhebungsbögen<br />
Die Erhebungsbögen sind integraler Bestandteil der ÖRA und oft wertvoll, um nachträgliche<br />
Fragen oder Unklarheiten (z. B. Übertragungsfehler) anhand der Gelände-Rohdaten klären zu<br />
können. Daher werden nach Abschluss der ÖRA die ausgefüllten Bögen bei der unteren Flurbereinigungsbehörde<br />
hinterlegt. Es können Original-Geländebögen (gut lesbar und verständlich)<br />
oder deren digitale Aufbereitungen (z. B. Excel-Bögen) abgegeben werden.<br />
2 Ressource (A) Boden – Schutz vor Bodenerosion<br />
Bodenerosion bewirkt sowohl eine Verminderung der landwirtschaftlichen Produktion über<br />
eine langfristige Bodendegradation als auch eine nennenswerte Beeinflussung mancher Organismen.<br />
Beispiele <strong>für</strong> ökologische Wirkpfade sind schädliche Sedimenteinträge in Bachmuschel-Vorkommen,<br />
lichtmindernde Trübungen <strong>für</strong> Wasserpflanzenbestände beim Gewässerbau<br />
oder der Eintrag von nährstoffreichem Staub in Trockenrasen. Daher ist eine Vermeidung<br />
der Bodenerosion ein wichtiges Ziel der Flurneuordnung und muss im Planungsprozess mit<br />
einer Vergrößerung von Schlaglängen und Bewirtschaftungsflächen sowie einer Vereinheitlichung<br />
der Bodenqualitäten abgewogen werden. Die Ergebnisse zur Ressource Boden werden<br />
auf Karte A dargestellt.<br />
2.1 Wassererosion<br />
Als vereinfachtes Standardverfahren wird in jedem Flurneuordnungsverfahren auf das vom<br />
LGL zur Verfügung gestellte digitale Kartenmaterial der Hangneigungen zurückgegriffen. In<br />
einem ersten Arbeitsschritt werden die Hangneigungen <strong>für</strong> die vorhandenen Acker- und<br />
Grünlandflächen kartografisch und flächenmäßig dargestellt. Zusätzlich werden die Abgrenzungen<br />
des CC-Erosionskatasters (Stufen „CCWasser1 Erosionsgefährdung“ und „CCWasser2 hohe<br />
Erosionsgefährdung“) sowie die beantragbaren Ackerflächen (Bruttoflächen) auf der Karte<br />
dargestellt. Die Daten werden dem Auftragnehmer vom LGL zur Verfügung gestellt. Gegebenenfalls<br />
können weitere vorhandene Daten zum Boden dargestellt werden (z. B. Bodenschätzung<br />
usw.).<br />
Der Auftragnehmer beschreibt kurz die örtlichen Gegebenheiten und stellt dar, an welchen<br />
Stellen im Verfahrensgebiet eine Erosionsgefahr besteht. Dabei ist auch auf die Gründe der<br />
Gefährdung textlich einzugehen (Hanglänge, Bodentyp). Derzeit praktizierte Erosionsschutzmaßnahmen<br />
werden aufgeführt, so beispielsweise höhenlinienparallele Bearbeitungsrichtungen.<br />
Aus der vorgenommenen Bewertung werden zielgerichtete Hinweise <strong>für</strong> die Planung erarbeitet,<br />
wobei ggf. auch die prognostizierten Änderungen der Niederschlagsverteilung (z. B.<br />
Sommertrockenheit) durch den aktuellen Klimawandel einzubeziehen sind.<br />
2.2 Winderosion<br />
Bei der Winderosion ist ggf. eine Beurteilung durch Erfahrungswissen der UFB bzw. der Teilnehmergemeinschaft<br />
einzuholen. Dabei ist zu beachten, dass erfahrungsgemäß der flächige<br />
Bodenverlust durch Winderosion zumeist unterschätzt wird, da er optisch kaum wahrgenommen<br />
wird. In der Gesamtbilanz-Tabelle sind die Flächenanteile des Verfahrensgebiets anzugeben,<br />
die im Erosionskataster (MLR 2012b) in „CCWind0 „keine Erosionsgefährdung“ und<br />
„CCWind1 Erosionsgefährdung“ eingestuft sind. Falls erforderlich sind Planungshinweise zur<br />
Verringerung der Winderosion zu geben und auf der Karte darzustellen. Bereiche, die (auch im<br />
Rahmen zunehmender Wetter-Extremereignisse) austrocknungsgefährdet sind, werden ggf.<br />
textlich beurteilt.<br />
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