1 Einführung und gesetzliche Grundlagen - RealWWZ
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3 Aufbau <strong>und</strong> Bestandteile der Berichterstattung<br />
1. Welche 3 Prinzipien gehören zum Vorsichtsprinzip?<br />
- Niederstwertprinzip<br />
Niedrigster Wert von Anschaffungs-, Herstellungs- oder Wiederbeschaffungswert.<br />
- Realisationsprinzip<br />
Umsätze werden erst verbucht, wenn das Produkt übergeben wird.<br />
- Imparitätsprinzip<br />
Aufwände werden bereits gebucht, wenn man sie erwartet (Rückstellungen ab 50%-Wahrscheinlichkeit)<br />
2. Definition Niederstwertprinzip (OR 666)<br />
Von mehreren für die Bewertung zur Verfügung stehenden Werten muss der Niedrigste genommen werden. Rohmaterialien, Halb- <strong>und</strong><br />
Fertigfabrikate <strong>und</strong> Waren werden zum Einstandswert (Anschaffungswert / Herstellkosten) oder zum allgemein geltenden Marktpreis<br />
(„at arm’s length“) am Bilanzstichtag bilanziert, je nachdem was niedriger ist.<br />
2.1 Zu welchem Wert wird bilanziert?<br />
2.2 Wie lautet der Buchungssatz, wenn die Vorräte bisher zu CHF95 bilanziert waren?<br />
3. Definition Realisationsprinzip<br />
Gewinne sind nur dann zu berücksichtigen, wenn sie am Abschlussstichtag realisiert sind.<br />
3.1 Ein Projekt läuft über 3 Jahre. Geplanter Umsatz: TCHF 300, geplanter Aufwand: TCHF 240.<br />
Wie wird nach OR bilanziert?<br />
100 Warenaufwand & Umsatz<br />
100 Warenaufwand & Umsatz<br />
40 Warenaufwand & Umsatz / 60 Gewinn & Umsatz<br />
Wie wird nach SWISS GAAP FER bilanziert?<br />
- Gr<strong>und</strong>sätzlich POCM (Percentage of Completion Method) • jedes Jahr wird der entsprechende Prozentuale Anteil verrechnet<br />
- Voraussetzungen für POCM: Vertragliche Gr<strong>und</strong>lage; Hohe Erfüllungswahrscheinlichkeit; Organisation für langfristigen Auftrag;<br />
Zuverlässige Ermittlung aller Einnahmen <strong>und</strong> Ausgaben<br />
- Sonst CCM (Completed Contract Methode) • Erfassung nach dem Realisations- <strong>und</strong> Imparitätsprinzip.<br />
4. Definition Imparitätsprinzip<br />
Gewinne dürfen erst dann ausgewiesen werden, wenn sie durch Verkauf erzielt worden sind.<br />
Verluste müssen bereits dann ausgewiesen werden, wenn deren Eintritt wahrscheinlich ist.<br />
4.1 Kurz vor Jahresende erhebt ein K<strong>und</strong>e eine Klage gegen die ABC AG. Er verlangt Schadenersatz über TCHF400 wegen<br />
verspäteter Lieferung. Der Anwalt der ABC AG schätzt die Wahrscheinlichkeit den Fall zu verlieren auf 50%.<br />
Aufwand an Rückstellung in Höhe von TCHF 400 (wenn nicht Vorsichtsprinzip, kann auch TCHF 200 gebucht werden)<br />
5. Welche der nachfolgenden Aufwendungen dürfen als Gründungs-, Kapitalerhöhungs- <strong>und</strong> Organisationskosten aktiviert werden?<br />
Kosten Gründungsprüfung<br />
ja<br />
Werbeaktion um neu gegründete Firma bekannt zu machen nein<br />
Emissionsabgabe<br />
ja<br />
Miete 1. Geschäftsjahr<br />
nein<br />
Aufbau Vertreternetz<br />
ja<br />
Firmenbezogene Informatik-Software<br />
ja<br />
Aufwand Personalvermittlung<br />
nein<br />
6. Immaterielle Anlagen:<br />
Voraussetzungen für Aktivierung:<br />
- Es sind klar zugeordnete Fremdleistungen <strong>und</strong>/oder Eigenaufwendungen erbracht worden<br />
- Dem immateriellen Anlagegut kommt ein feststellbarer Nutzen zu<br />
- Falls es sich um ein Gut in der Entwicklungsphase handelt: mit der Finanzierung der Entwicklungskosten kann gerechnet werden<br />
Über welchen Zeitraum werden immaterielle Anlagen abgeschrieben?<br />
- Wirtschaftliche Nutzungsdauer des immateriellen Anlageguts<br />
- Falls nicht genau bestimmbar: 5 Jahre (FER 9 Ziff. 8)<br />
- In begründeten Fällen höchstens 20 Jahre<br />
- Wenn sich Nutzungsdauer eindeutig bestimmen lässt, kann Abschreibungsdauer von 20 Jahren überschritten werden.<br />
6.1 Welche der folgenden Positionen können als immaterielle Anlagen aktiviert werden?<br />
Gründungs- Kapitalerhöhungs- <strong>und</strong> Organisationskosten nein (separate Bilanzposition)<br />
Patente, Lizenzen, Rezepte, Fabrikationsverfahren ja<br />
Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />
nein<br />
Produktbezogene Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungskosten ja<br />
Selbsterarbeiteter (originärer) Goodwill<br />
nein<br />
Erworbener (derivativer) Goodwill<br />
ja