Begegnung Zoo - VZP

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30.10.2013 Aufrufe

Zoo Krefeld Projekt Vorschulkinder und ihre Eltern Brigitta Küppers Beschreibung und Ziel des Projekts In diesem Projekt soll das Bedürfnis des (Stadt-) Menschen, einen Zugang zur Natur zu erhalten und Wissen über Tiere (und vielleicht Pflanzen – Schmetterlingshaus u.s.w.) zu erwerben, befriedigt werden. Im Krefelder Zoo kann dies auf differenzierte Weise vermittelt werden: Er bietet nicht nur gut gehaltene und sich verhaltende (nicht apathisch dösende) Tiergruppen in einem durch Pflanzen naturähnlich gestalteten Lebensraum, sondern auch die Bekanntschaft interessanter Leute in den Projektgruppen. Dieses Projekt unterscheidet sich deutlich von Kindergeburtstagen oder anderen Lustveranstaltungen, denn es wendet sich zu gleichen Teilen sowohl an die Kinder als auch an die Erwachsenen, indem kindgerecht beobachtet wird und die Information für die Erwachsenen im Stil einer Zooführung vermittelt wird. Es erfolgt also ein ständiger Wechsel der intellektuellen Ebenen. Inhalt und Organisation des Projektes Es werden nicht nur die vom Publikum sowieso wahrgenommenen ‚High-lights‘ angesteuert, sondern es wird viel Wert auf die Gehege gelegt, an denen der Besucher oft achtlos vorbei geht, denn gerade hier ist Information erforderlich, damit die Fülle der Lebensmöglichkeiten ins Bewußtsein dringt. Da unser Zoo glücklicherweise kein Museum ist, sondern - wie alles Lebendige - ständig im Wandel, lässt sich ein inhaltlicher Kanon für dieses Projekt nicht so leicht fixieren. Es gibt Leitthemen, die ich als Blöcke bezeichne, die dann gemäß der Situation inhaltlich gefüllt werden: Block I: Wir lernen den Zoo und uns kennen 1. Tag: Einführung – Können die Kamele frei herumlaufen? Wie fassen wir Ponys / Esel an? Warum kein Streichelzoo? Hinter den Kulissen: Futterküche, Nachtstall u. weitere Versorgung. 2. Tag: Große Tiere (Elefanten) , kleine Tiere (Mäuse) und wir? Sind wir auch Säuger? Säugermerkmale dienen als behutsame Eingliederung des Homo sapiens sapiens in das Tierreich und die Natur. 3. Tag: Die Kleider der Tiere – Beobachtungen an Fell, Federn und unseren Kleidern (evtl. Felle oder Schlangenhaut) machen die Körperdecke in ihren vielen verschiedenen Funktionen bekannt: Schutz gegen Witterung, Mittel der Tarnung und Warnung, Schmuck? 4. Tag: Jungtiere – Wer ist der Vater? Wer ist die Mutter? Wer kümmert sich um das Kleine? Was können die Kinder alles schon? Kann ich das auch? Erwachseneninformation je nach Tierart zum Thema Fortpflanzungsstrategie bzgl. der Versorgung der Jungtiere. Block II: Tierhäuser 1. Tag: Affenhaus – Wie wurde der besondere Erlebniswert dieses Hauses durch Zusammenwirken von Architektur und Wissen um Verhalten der Primaten bereits 1965 erreicht? Hinweise zum Verhalten der Primaten im Vergleich mit dem Menschen (Erwachseneninformation) Wie sieht der Affe im Vergleich mit mir aus? Was kann / tut er im Vergleich mit mir? Was finde ich an ihm lustig? (‚Kinderarbeit‘) Tierarten: Löwenäffchen, Orang-Utans, Gorillas 2. Tag: evtl. Gorillas (Stammtafel, Zuchtbuch, Tierhandel – Erwachseneninformation) Problem der Vermenschlichung an Schimpansen- TV-Serien „unser Charly“ Beschreibung und Einordnung der beobachteten Verhaltensweisen: optisches und akustisches Drohen, Spielgesicht – Angstgrinsen, was sich so beobachten lässt. Siamangs als perfekte Familien – keine Haremsstruktur. Wie wird der Zusammenhalt der Familie gefördert? Welche Kontak- 22 Begegnung Zoo Nr. 15

te gibt es zwischen den einzelnen Familienmitgliedern? Die für alle beobachtbaren Aktionen werden wieder auf 2 Ebenen gedeutet: Kinderebene – „die mögen sich“ und Erwachsenenebene – soziobiologischer Ansatz 3. Tag: Vogelhaus – Phantasiereise (Erleben mit allen Sinnen – hören, fühlen, riechen!) Da die Vögel in ihrer natürlichen Vegetation präsentiert werden, sind sie eben wegen der für uns exotisch-schönen Farben ihres Gefieders schwer auszumachen. Eltern und Kinder gehen gemeinsam auf Entdeckungsreise und bestimmen die Vögel nach den Tafeln und ermitteln deren ‚liebsten Aufenthaltsort‘ 4. Tag: Schmetterlingshaus / Regenwaldhaus: Vorbereitung: Da Kinder im feucht-warmen Klima des Regenwaldhauses Kreislaufprobleme bekommen, wird eine Ruhephase vorgeschaltet. Kinder in warmem Raum ausziehen, Schmetterlinge malen lassen, Eltern über das Konzept des Hauses und den momentanen Zustand informieren. Das Haus erkunden unter Einbeziehung der Futterstationen - Tierentdeckungsreise! Wie Naturforscher - Informationen mit Hilfe der ‚alphabetisierten‘ Eltern oder Geschwister sammeln. - Streckenweise Stil einer Führung Block III: Reise durch die Kontinente Ziel dieses Blockes ist es, für Tiere, an denen sonst vorbeigegangen wird, weil sie nicht so spektakulär sind, zu interessieren und den Zusammenhang mit der Umwelt und Geographie besonders hervorzuheben. Da sich der Tierbestand aus den unterschiedlichsten Gründen ändert, ist dieser Block besonders flexibel zu gestalten: momentan sieht es bei uns so aus: 1. Tag: Afrika – Nashorn und Zwergflusspferd, Ernährungsweise und Sinnesorgane Einbindung in Ökologie und Leben der Eingeborenen 2. Tag: Amerika –Jaguarundi, Präriehund und Wasserschwein. Hier wird bei uns das Problem einer Planung besonders deutlich: Unsere Jaguarundis mussten erst eingewöhnt werden und zeigten sich ungern. Die wunderbare Präriehundfamilie ‚Schröder‘ überlebte den Winter nicht Bei den Wasserschweinen gab es im Zusammenhang mit Geburten empfindliche Verluste 3. Tag: Asien -Kamel und Schneeleopard. Bei der Planung dieses Projektes wurde berücksichtigt, dass jedes Tier ‚einmal‘ Beachtung finden sollte, aber es ergibt sich auch die Notwendigkeit, eine Art erneut in einem anderen Zusammenhang zu besprechen: Kamele im Rahmen der Territorialität , evtl. der Jungtiere des 1. Blocks und jetzt bzgl. ihrer Anpassungserscheinungen an extreme Klimate. Auch die Schneeleoparden werden nach der Beobachtung ihrer körperlichen Anpassungen an Kälte im Rahmen der Abendführung erneut ‚Stars‘ sein. 4. Tag: Europa – einer der schwierigsten Tage, weil Zoos gerne Exoten zeigen und das Publikum diese auch bevorzugt. Aber wir haben neben den regulären Zootieren ja auch die Kulturfolger! Stockenten, Fischreiher, Elstern, Ratten, alle lassen sich gemäß ihres Auftretens auf unserem Rundgang zum Thema machen. Feste Stationen: Fischotter, Elch Block IV: Besonderheiten des Krefelder Zoos Je nach Wochentag und Möglichkeiten sollten die Eigenheiten und besonderen Leistungen des Zoos herausgestellt werden: 1. Tag: Für eine Besonderheit des Zoos Krefeld halte ich die Dressuren – aber am Donnerstag wird das Seelöwen- Zoopädagogik aktuell Nr. 15 23

te gibt es zwischen den einzelnen Familienmitgliedern?<br />

Die für alle beobachtbaren<br />

Aktionen werden wieder auf<br />

2 Ebenen gedeutet: Kinderebene –<br />

„die mögen sich“ und Erwachsenenebene<br />

– soziobiologischer Ansatz<br />

3. Tag: Vogelhaus – Phantasiereise (Erleben<br />

mit allen Sinnen – hören, fühlen,<br />

riechen!) Da die Vögel in ihrer natürlichen<br />

Vegetation präsentiert werden,<br />

sind sie eben wegen der für uns exotisch-schönen<br />

Farben ihres Gefieders<br />

schwer auszumachen. Eltern und Kinder<br />

gehen gemeinsam auf Entdeckungsreise<br />

und bestimmen die Vögel<br />

nach den Tafeln und ermitteln deren<br />

‚liebsten Aufenthaltsort‘<br />

4. Tag: Schmetterlingshaus / Regenwaldhaus:<br />

Vorbereitung: Da Kinder im<br />

feucht-warmen Klima des Regenwaldhauses<br />

Kreislaufprobleme bekommen,<br />

wird eine Ruhephase vorgeschaltet.<br />

Kinder in warmem Raum ausziehen,<br />

Schmetterlinge malen lassen, Eltern<br />

über das Konzept des Hauses und den<br />

momentanen Zustand informieren. Das<br />

Haus erkunden unter Einbeziehung der<br />

Futterstationen - Tierentdeckungsreise!<br />

Wie Naturforscher - Informationen mit<br />

Hilfe der ‚alphabetisierten‘ Eltern oder<br />

Geschwister sammeln. - Streckenweise<br />

Stil einer Führung<br />

Block III: Reise durch die Kontinente<br />

Ziel dieses Blockes ist es, für Tiere, an<br />

denen sonst vorbeigegangen wird, weil<br />

sie nicht so spektakulär sind, zu interessieren<br />

und den Zusammenhang mit<br />

der Umwelt und Geographie besonders<br />

hervorzuheben. Da sich der Tierbestand<br />

aus den unterschiedlichsten<br />

Gründen ändert, ist dieser Block<br />

besonders flexibel zu gestalten: momentan<br />

sieht es bei uns so aus:<br />

1. Tag: Afrika – Nashorn und Zwergflusspferd,<br />

Ernährungsweise und Sinnesorgane<br />

Einbindung in Ökologie und Leben<br />

der Eingeborenen<br />

2. Tag: Amerika –Jaguarundi, Präriehund<br />

und Wasserschwein. Hier wird bei uns<br />

das Problem einer Planung besonders<br />

deutlich: Unsere Jaguarundis mussten<br />

erst eingewöhnt werden und zeigten<br />

sich ungern. Die wunderbare Präriehundfamilie<br />

‚Schröder‘ überlebte den<br />

Winter nicht Bei den Wasserschweinen<br />

gab es im Zusammenhang mit Geburten<br />

empfindliche Verluste<br />

3. Tag: Asien -Kamel und Schneeleopard.<br />

Bei der Planung dieses Projektes wurde<br />

berücksichtigt, dass jedes Tier<br />

‚einmal‘ Beachtung finden sollte, aber<br />

es ergibt sich auch die Notwendigkeit,<br />

eine Art erneut in einem anderen Zusammenhang<br />

zu besprechen: Kamele<br />

im Rahmen der Territorialität , evtl. der<br />

Jungtiere des 1. Blocks und jetzt bzgl.<br />

ihrer Anpassungserscheinungen an extreme<br />

Klimate. Auch die Schneeleoparden<br />

werden nach der Beobachtung ihrer<br />

körperlichen Anpassungen an Kälte<br />

im Rahmen der Abendführung erneut<br />

‚Stars‘ sein.<br />

4. Tag: Europa – einer der schwierigsten<br />

Tage, weil <strong>Zoo</strong>s gerne Exoten zeigen<br />

und das Publikum diese auch bevorzugt.<br />

Aber wir haben neben den regulären<br />

<strong>Zoo</strong>tieren ja auch die Kulturfolger!<br />

Stockenten, Fischreiher, Elstern, Ratten,<br />

alle lassen sich gemäß ihres<br />

Auftretens auf unserem Rundgang zum<br />

Thema machen. Feste Stationen:<br />

Fischotter, Elch<br />

Block IV: Besonderheiten des Krefelder<br />

<strong>Zoo</strong>s<br />

Je nach Wochentag und Möglichkeiten<br />

sollten die Eigenheiten und besonderen<br />

Leistungen des <strong>Zoo</strong>s herausgestellt<br />

werden:<br />

1. Tag: Für eine Besonderheit des <strong>Zoo</strong>s<br />

Krefeld halte ich die Dressuren – aber<br />

am Donnerstag wird das Seelöwen-<br />

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