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Der „<strong>Zoo</strong> der Zukunft“ entsteht in Leipzig<br />
Frank Oberwemmer<br />
Wenn man sich die Geschichte der <strong>Zoo</strong>s<br />
genauer anschaut, stellt man fest, dass<br />
viele europäische <strong>Zoo</strong>s sehr alt sind und<br />
ihre „große Zeit“ schon länger zurückliegt.<br />
Zu Beginn des Jahrhunderts war der <strong>Zoo</strong><br />
eine noch neuartige Institution, und ein<br />
<strong>Zoo</strong>besuch war ein großes Ereignis,<br />
konnte man doch Tiere sehen, von denen<br />
man vorher nie gehört hatte. Der Leipziger<br />
<strong>Zoo</strong> speziell war in dieser Zeit ein Vorreiter<br />
in der Präsentation von Tieren. Einige<br />
Innovationen gingen von hier aus, wie die<br />
Haltung von Bären oder Raubtieren nur<br />
durch Wassergräben von den Besuchern<br />
getrennt.<br />
Neue Anforderungen<br />
Heute stellt die Öffentlichkeit ganz andere<br />
Anforderungen an den <strong>Zoo</strong>. Um seine<br />
vielfältigen Aufgaben immer besser zu<br />
erfüllen und eine artgerechtere Tierhaltung<br />
zu gewährleisten, hat die <strong>Zoo</strong>leitung in Zusammenarbeit<br />
mit externen Fachleuten ein<br />
Konzept für den „<strong>Zoo</strong> der Zukunft“<br />
erarbeitet, das diese neuen Anforderungen<br />
erfüllt und sogar weit darüber hinausgeht.<br />
Voraus-gegangen sind diesem Konzept<br />
eine Analyse des „Marktes“ für den <strong>Zoo</strong><br />
und der Besuchererwartungen sowie eine<br />
intensive Diskussion, welche Tierarten<br />
künftig in Leipzig gehalten werden sollen.<br />
Was genau ist geplant?<br />
Bis zum Jahr 2014 wird der <strong>Zoo</strong> in<br />
mehreren Bauabschnitten umgebaut. Die<br />
drei Kontinente Asien, Afrika und<br />
Südamerika werden nachgestaltet, indem<br />
der jeweilige typische Baustil und die<br />
typische Landschaftsgestaltung<br />
übernommen werden. Die Tiere dieser drei<br />
Kontinente werden, wie in den<br />
Nationalparks oder Wildlife-Parks ihrer<br />
Heimatländer, in ihren natürlich gestalteten<br />
Lebensräumen zu sehen sein, nur durch<br />
Barrieren wie Trocken- und Wassergräben<br />
und Glasscheiben von den Besuchern<br />
getrennt.<br />
Zusätzlich werden die beiden Attraktionen<br />
„Pongoland“, die Welt der Menschenaffen,<br />
und „Gondwanaland“, eine Riesentropenhalle,<br />
die alle drei Kontinente vereint,<br />
errichtet.<br />
Der „Gründergarten“ als Kernbereich am<br />
Haupteingang bildet die Verbindung zum<br />
historischen <strong>Zoo</strong> mit seinen denkmalgeschützten<br />
Jungendstilbauten.<br />
Der Besucher erlebt die Kontinente und<br />
ihre Bewohner wie auf einer Safari, von<br />
abenteuerlich gestalteten Wegen und<br />
Pfaden aus und mit allen Sinnen. Auf diese<br />
Weise wird er gleichzeitig für den Schutz<br />
der Tiere sensibilisiert und lernt etwas<br />
über deren Verhalten und Lebensweise,<br />
was ja eines der Hauptanliegen eines<br />
jeden <strong>Zoo</strong>s ist.<br />
Die erste Bauphase<br />
Derzeit sind bereits das „Pongoland“, die<br />
neue Löwensavanne samt Erdmännchenanlage,<br />
die „Lippenbärenschlucht“, der<br />
erste Bauabschnitt der neuen Elefantenanlage<br />
und das Informationszentrum<br />
„Entdeckerhaus Arche“ eröffnet worden.<br />
In diesem Jahr folgte die Einweihung der<br />
„Tiger-Taiga“ im April.<br />
Auch die Erweiterung und Neugestaltung<br />
des Wirtschafts- und Verwaltungstraktes<br />
wird noch 2003 beendet,<br />
während der größte Teil des Afrika-Kontinentbereiches,<br />
die „Afrika-Savanne“, im<br />
Bau ist und im Frühjahr 2004 fertig gestellt<br />
wird.<br />
16<br />
<strong>Begegnung</strong> <strong>Zoo</strong> Nr. 15