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tutionen, in die<br />
jährlich Millionen<br />
von Besuchern<br />
strömen,<br />
um Tiere zu sehen,<br />
sich von<br />
ihnen faszinieren<br />
zu lassen<br />
und über sie etwas<br />
zu lernen.<br />
Wir wissen aus<br />
verschiedenen<br />
Studien, dass<br />
der <strong>Zoo</strong>- oder<br />
Aquariumsbesuch<br />
in erster<br />
Linie ein soziales<br />
Ereignis ist.<br />
Das muss bedacht<br />
werden,<br />
wenn man den<br />
Tierbestand plant.<br />
Jeder Pädagoge weiß, dass Informationsvermittlung<br />
nur dann funktioniert, wenn<br />
die Zuhörerschaft interessiert ist. Tierbestand<br />
und Gehege müssen die Aufmerksamkeit<br />
der Besucher erregen –<br />
ansonsten bleibt der pädagogische Wert<br />
eines Bestandes gering. Eine gute Methode,<br />
einen Überblick über das Besucherinteresse<br />
zu gewinnen, ist eine Besucherbefragung,<br />
welche Tiere und welche<br />
Gehege am meisten interessieren (hoher<br />
Schauwert) und wo die Besucher lang<br />
genug verweilen, um Schilder zu lesen und<br />
Grafiken zu betrachten (hohe Verweildauer).<br />
Viele Studien stimmen darin überein, dass<br />
Vermittlung (gemessen an der Zeit, die die<br />
Besucher damit verbringen, die Tiere zu<br />
betrachten und Schilder zu lesen) da am<br />
erfolgreichsten ist, wo allgemein beliebte<br />
Tiere, die eine hohe Aktivität zeigen, zu finden<br />
sind. Beispiele für solche Arten sind<br />
Seelöwen, Menschenaffen, Elefanten, Bären<br />
und Pinguine – die rechte obere Ecke des Diagramms<br />
(Abb. 2). Natürlich ist erfolgreiche<br />
Informationsvermittlung auch bei weniger beliebten<br />
Tieren mit hoher Verweildauer möglich<br />
(linke obere Ecke) oder beliebten Tieren mit<br />
kurzer Verweildauer (rechte untere Ecke), aber<br />
das erfordert ausgeklügeltere Vermittlungsmethoden.<br />
In der linken unteren Ecke finden<br />
wir die Arten unseres Bestanden, die niemanden<br />
interessieren. Das bedeutet nicht unbedingt,<br />
dass wir diese Arten aus den Beständen<br />
entfernen müssen, aber wir müssen uns<br />
darüber bewusst sein, dass diese Tiere “keine<br />
Eintrittskarten verkaufen”.<br />
Verweildauer/sec.<br />
90<br />
75 Zweiter Rang<br />
Erster Rang<br />
60<br />
45<br />
30<br />
15<br />
Art / Gehege<br />
Art / Gehege<br />
Zweiter Rang<br />
Art / Gehege<br />
10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />
Schauwert/%<br />
Wir können es uns leisten, diese Arten zu halten<br />
(viele von ihnen sind vielleicht gefährdet),<br />
solange der Bestand in seiner Gesamtheit<br />
genug Schauwert und Verweildauer bringt.<br />
Wenn wir unseren Bestand planen, müssen<br />
wir im Hinterkopf behalten, dass der gewöhnliche<br />
Besucher kommt, um Spaß zu haben, sich<br />
zu amüsieren und vielleicht ein bisschen mit<br />
der Familie und Freunden zu lernen.<br />
Verbindung von Bildung und Naturschutz<br />
Kuratoren, Pädagogen, Feldbiologen, Populationsbiologen,<br />
Genetiker, Ökologen, Verhaltensforscher<br />
und Veterinärmediziner sollten<br />
gleichberechtigte Partner bei einer modernen<br />
Bestands-planung sein. Nur wenn die Betandsplanung<br />
unter einem ganzheitlichen Gesichtspunkt<br />
durchgeführt wird, zu dem alle Partner<br />
gleichberechtigt beitragen, kann ein <strong>Zoo</strong> oder<br />
Aquarium eine bedeutende Institution sein, die<br />
über Naturschutz informiert. Fünf Kriterien finden<br />
bei der Auswahl von Arten im Kopenhagener<br />
<strong>Zoo</strong> Anwendung.<br />
14<br />
<strong>Begegnung</strong> <strong>Zoo</strong> Nr. 15