ISB Paper Series - Institute for Social Banking
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Ertragsseite. Werden diese Leistungen nicht erbracht, nehmen<br />
Bodenfruchtbarkeit und damit die Ertragsfähigkeit langfristig ab. Das ist nicht<br />
nur ökologisch negativ zu bewerten, es ist auch ökonomisch nicht nachhaltig.<br />
Ein weiterer Punkt, in dem sich nachhaltige Bodenwirtschaft von konventioneller<br />
unterscheidet ist, die der Stickstoffherkunft. Lange Transportwege sind, wie die<br />
Stickstoffproduktion selbst, sehr energieintensiv. Die Verwendung von eigenen<br />
organischen Stoffen und Abfällen, wie auch die Einsaat mit aus der Luft<br />
stickstoffsammelnden Pflanzenarten, minimieren den Transport, reduzieren den<br />
Verbrauch von synthetischen Düngern und senken so den Energieverbrauch<br />
beträchtlich. Ein Hektar Leguminosenpflanzen können im Laufe einer<br />
Vegetationsperiode bis zu 200 kg Stickstoff organisch binden, der in den<br />
Folgejahren an die Folgekulturen abgegeben wird. Die Einsaat mit<br />
Gründdüngung zur Stickstoffanreicherung des Bodens verhindert allerdings,<br />
dass auf der Fläche produziert werden kann.<br />
5.6.2.2 Biodiversität<br />
Die biologische Vielfalt der natürlichen Grundlage sichert ihre Stabilität. Durch<br />
die landwirtschaftliche Nutzung wird kategorisch die Vielfalt eingeschränkt, weil<br />
meist nur eine Kulturfrucht auf den Flächen kultiviert wird. Je größer und<br />
spezialisierter die Betriebe und je größer die Ackerschläge, desto geringer ist<br />
die biologische Vielfalt innerhalb des bewirtschafteten Gebiets. Der Wertverlust<br />
spielt sich hier auf der Ebene der Ertragsstabilität ab. Betriebswirtschaftlich im<br />
konventionellen Sinn scheint die Spezialisierung auf eine Kultur in einem Gebiet<br />
zwar finanziell attraktiv, aber es muss mit Verlusten gerechnet werden.<br />
Zunächst in dem die ökologischen Gesetzmäßigkeiten sich Geltung verschaffen<br />
und neue Schädlinge auftreten, die dann auch finanzielle Verluste nach sich<br />
Nachhaltigkeitswerte im Geschäftsergebnis – Hiss 2011 65