ISB Paper Series - Institute for Social Banking
ISB Paper Series - Institute for Social Banking
ISB Paper Series - Institute for Social Banking
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
4. Instrumente der Betriebswirtschaft<br />
4.1 Einführung<br />
Ein Instrumentarium zu verändern ohne es genau zu kennen, ist keine<br />
empfehlenswerte Vorgehensweise. Ich erarbeite deshalb die Werkzeuge der<br />
Finanzbuchhaltung im folgenden Kapitel gründlich und führe ihre wesentlichen<br />
Merkmale dem Niveau dieser Arbeit entsprechend an. Durch meine<br />
jahrzehntelange Erfahrung als Unternehmer im ökologischen Landbau ist mir<br />
klar geworden, dass das Instrument der Finanzbuchhaltung nicht die eigentliche<br />
Hürde ist, die die Ökologisierung der Wirtschaft verhindert, sondern ihre<br />
Anwendung. Die tatsächlichen Grenzen des Instruments liegen in der<br />
überkommenen Interpretation von Wirtschaften. Wird dies erkannt, so findet<br />
man auch die Kriterien zur Veränderung der Instrumente. Das meint auch Prof.<br />
Olaf Kühne, Inhaber der Stiftungsprofessur für Nachhaltigkeit an der Saar<br />
Universität des Saarlandes im Zusammenhang mit seinen Lehrinhalten. In<br />
einem Interview mit dem Rat für Nachhaltigkeit sagte er:<br />
„Was lernen Ihre Studierenden?<br />
Sie lernen zunächst die Grenzen kennen, an die unsere ökologischen, sozialen<br />
und ökonomischen Ressourcen stoßen und was das für die Gerechtigkeit<br />
zwischen den Generationen bedeutet. Im Mittelpunkt stehen die Fehlsteuerungen<br />
in unterschiedlichen Gesellschaftssystemen, in Politik oder Wirtschaft etwa. Es<br />
geht darum, die Eigenlogik dieser Systeme zu erkennen. Dass die Wirtschaft<br />
beispielsweise der Eigenlogik Gewinnerzielung folgt und Unternehmen<br />
bestimmte Kosten externalisieren, Kosten für Umweltschäden zum Beispiel auf<br />
die Gesellschaft umlegen, um nicht vom Markt gefegt zu werden. Erst wer diese<br />
Eigenlogiken versteht, kann Alternativen zu ihnen entwickeln. Und das ist unsere<br />
Aufgabe. Im Kern vermitteln wir Orientierungswissen“. (Kühne: 2010)<br />
Nachhaltigkeitswerte im Geschäftsergebnis – Hiss 2011 44