ISB Paper Series - Institute for Social Banking
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darum geht, die dringlichst anstehenden Fortschritte in der Hungerbekämpfung,<br />
der Minderung der Klimaerwärmung, der Reduzierung der Umweltbelastung<br />
und der Ressourceneffizienz umzusetzen. Bezeichnend für die<br />
Grundsätzlichkeit des Konfliktes ist die gleichzeitige Ablösung einer langen<br />
Tradition, in welcher die die Bewirtschaftung eines Stückes Land und eines<br />
Betriebes automatisch Leistungen für die Allgemeinheit hervorgebracht hat.<br />
Marktpreise, die diese Leistungen eigentlich abgelten würden, veranlassen<br />
nicht mehr automatisch die Leistungen im Sinne der Nachhaltigkeit. Dazu hat<br />
sich das Arbeitsethos des Landwirts zu sehr verändert.<br />
„Die alte Konzeption, die da gelautet hat: Wenn der Landwirt hohe Preise für die<br />
Agrargüter bekommt, wird er zusätzlichen gesellschaftlichen Leistungen ohne<br />
zusätzliche Abgeltung bringen, stellte sich als überholt heraus. Hohe Preise<br />
haben sich teilweise sogar als kontraproduktiv erwiesen. Diese laden nämlich<br />
dazu ein, die Böden maximal auszubeuten und mehr Leistung von Nutztieren<br />
herauszuholen, und damit nehmen die Umwelt- und Landschaftspflegeleistungen<br />
sowie der Tierschutz mit wachsender Intensivierung ab statt zu.“<br />
(Gottwald/Fischler 2010: 28)<br />
An dieser Stelle setzt meine Forschungsarbeit an, denn nach meiner Meinung<br />
kann die gestellte Frage nicht kategorisch wie bisher, also in Bio oder Nicht-Bio<br />
entschieden werden, sondern nur in der permanenten Evaluation der<br />
tatsächlich auf jedem Betrieb erbrachten oder nicht erbrachten Leistungen.<br />
Jeder Betrieb und jedes Wirtschaftsjahr muss gesondert betrachtet werden, um<br />
neben dem quantitativen, ein qualitatives Urteil fällen zu können.<br />
In dem das Paradigma Nachhaltigkeit in die Betriebsführung instrumentell<br />
eingebaut wird, können die wirklich erbrachten Leistungen abgefragt,<br />
abgegolten und zukünftig auch einge<strong>for</strong>dert werden.<br />
Nachhaltigkeitswerte im Geschäftsergebnis – Hiss 2011 39