ISB Paper Series - Institute for Social Banking
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Bundesregierung plädierte 2009 für eine Modifikation der Gemeinsamen<br />
Agrarpolitik GAP und <strong>for</strong>dert ein gesamtwirtschaftliches Vorgehen:<br />
Die landwirtschaftliche Flächennutzung wird auch in Zukunft einen erheblichen<br />
Einfluss auf Klima und Biodiversität haben. Daher muss die bisherige GAP zu<br />
einer ökologisch orientierten Agrarpolitik weiterentwickelt werden, indem<br />
die Verteilung von finanziellen Mitteln eng an die Bereitstellung öffentlicher Güter<br />
gekoppelt wird. Das wichtigste öffentliche Gut, das von der Landwirtschaft<br />
bereitgestellt werden muss, ist der „Natur- und Umweltschutz“. Dabei stellt nach<br />
Ansicht des Sachverständigenrats für Umweltfragen (SRU) nicht jede<br />
landwirtschaftliche Praxis per se öffentliche Güter bereit. Gerade in ökonomisch<br />
durchrationalisierten landwirtschaftlichen Betrieben ist die Bereitstellung von<br />
öffentlichen Gütern mit (Opportunitäts-)Kosten verbunden. Nur Betriebe, die<br />
diese Kosten auf sich nehmen, sollen auch dafür entlohnt werden. Eine solche<br />
Umorientierung der Mittel der GAP ist Voraussetzung dafür, dass die<br />
Landwirtschaft einen stärker positiven Beitrag zum Schutz von Natur und Umwelt<br />
leisten kann. (Sachverständigenrat für Umweltfragen 2009:12)<br />
2.4.1 Wirtschaftstheoretische Einordnung<br />
Es ist innerhalb dieser Arbeit nicht leistbar eine ausreichende Diskussion der<br />
gesamten ökonomischen Theorien der letzten Jahrzehnte zur Internalisierung<br />
ökologischer und sozialer Effekte zu führen. Ich werde mich deshalb auf das<br />
Gebiet der Landwirtschaft beschränken und versuchen, wesentliche<br />
Gesichtspunkte der ökologischen Ökonomie und der Ökologisierung der<br />
Landwirtschaft in Kapitel 3 herauszuarbeiten. In Kapitel 5 stelle ich an einigen<br />
Handlungsfeldern den Gegensatz zwischen dem klassischen<br />
betriebswirtschaftlichen Denken und den Wertschöpfungen nachhaltigen<br />
Wirtschaftens dar. Signifikant für das Problem der Ökonomen, die Wirkungen<br />
des Wirtschaftens auf die Natur und Gesellschaft zu definieren, zu erfassen<br />
und zu bewerten ist die breite Forschungslandschaft und das aufgefächerte<br />
Spektrum an Zugangsterminologien und Wissenschaftsdiziplinen (Rogall<br />
2009:22).<br />
Nachhaltigkeitswerte im Geschäftsergebnis – Hiss 2011 28