ISB Paper Series - Institute for Social Banking
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2.3.5 Schwierigkeit der Bewertung<br />
Ein gewichtiges Problem ist folgendes: Kosten zur Steigerung der<br />
Bodenfruchtbarkeit schlagen in einem Geschäftsjahr zu Buche, die Erträge die<br />
dagegen stehen, machen sich über mehrere Jahre bemerkbar. Auf der<br />
Gegenseite stellen sich auch die Verluste nur schleichend ein und werden erst<br />
nach einigen Jahren ersichtlich.<br />
Dieses Faktum der Zeitdimension, stellt die Bewertung von Leistungen und von<br />
Verlusten vor ein großes Problem. Üblicherweise werden die<br />
Finanzbuchhaltung und die daraus abgeleiteten Geschäftsabschlüsse auf ein<br />
Geschäftsjahr veranschlagt, nämlich innerhalb dessen, wo die Leistung fällig<br />
wird und ein Zahlungs- oder Bewertungsvorgang getätigt wird. Aber auch wenn<br />
längerfristige Einflüsse auftreten, müssen sie doch anteilsmäßig angerechnet<br />
werden können. Werden ökologische Schädigungen bekannt, z.B. am Boden,<br />
d.h. sind Wertminderungen zu erwarten, so müssen diese bewertet werden und<br />
dementsprechend bei irreparablen Schäden Abschreibungen und bei<br />
reparablen, Rückstellungen in einem Geschäftsabschluss vorgenommen<br />
werden.<br />
Im Fall der Landwirtschaft ist davon auszugehen, dass ein nicht sorgsamer<br />
Umgang mit dem Boden, z.B. durch Überbeanspruchung, langfristig Schäden<br />
und damit eine langfristige Wertminderung nach sich zieht, obwohl in der<br />
kurzfristigen Gewinn- und Verlustrechnung höhere Erträge ausgewiesen<br />
werden können. Auf der anderen Seite erzeugt der sorgsame und wertbildende<br />
Umgang mit dem Boden Kosten oder zumindest Mindererträge, z.B. durch die<br />
Einhaltung von Ruhe- und Aufbauphasen für den Boden, bzw. der<br />
Bodenfruchtbarkeit. In dieser Zeit können auf dem Grundstück keine<br />
Nachhaltigkeitswerte im Geschäftsergebnis – Hiss 2011 23