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ISB Paper Series - Institute for Social Banking

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Diese Praxis löst einen, im Sinne der zunehmend politisch und gesellschaftlich<br />

ge<strong>for</strong>derten Umorientierung der Wirtschaft hin zu nachhaltigem Wirtschaften,<br />

problematischen Zwiespalt aus. Erfolgreiches Wirtschaften wird bis heute<br />

letztendlich nur an seinen kurzfristigen monetären Ergebnissen, nicht aber an<br />

seinen, der sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit geschuldeten Leistungen<br />

gemessen. Zusätzlich hat sich das Missverständnis in der Wirtschaft<br />

festgesetzt, dass soziale und ökologische Paradigmen mehr etwas mit Moral<br />

und Ethik zu tun hätte als mit Wirtschaften.<br />

„Die Verfechter alternativer, ökologisch orientierter, sozial- und<br />

umweltverträglicher Formen in Technik, Wirtschaft und Wissenschaft setzen sich<br />

zwar für den Primat moralischer Wertungen ein, doch ist es ihnen noch nicht<br />

gelungen, das Gewinn-Prinzip dadurch an eine nachrangige Stelle zu rücken,<br />

geschweige denn zu ersetzen“ (Bodenstedt 2003:116)<br />

Ich bin im Gegensatz zu Bodenstedt fest davon überzeugt, dass die<br />

Berücksichtigung sozialer und ökologischer Paradigmen zu allererst ein<br />

ökonomischer und kein ethisch-moralischer Wert ist, weil ihre<br />

Nichtberücksichtigung, also der Raubbau an den Ressourcen, aus langfristiger<br />

Sicht ökonomisch wirksam, also wiederum ein ökonomischer Aspekt ist. Das<br />

bedeutet, dass die scheinbare Gegensätzlichkeit zwischen ökonomischem und<br />

sozial-ökologischem Handeln in Wirklichkeit gar keine ist, sondern sie sich in<br />

einer gesamtwirtschaftlichen Bilanzierung aufhebt. Diese These wird<br />

unterstützt, wenn man die langfristigen, in der Zukunft entstehenden Verluste<br />

und die daraus entstehenden Kosten in Betracht zieht.<br />

Das Beispiel der Klimaerwärmung zeigt, dass die Reparatur der entstehenden<br />

Schäden durch Unwetterkatastrophen wie Starkregen oder Dürren enorme<br />

Kosten verursacht, die aber erst in Zukunft, auf jeden Fall außerhalb des<br />

Nachhaltigkeitswerte im Geschäftsergebnis – Hiss 2011 17

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