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ISB Paper Series - Institute for Social Banking

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steigt, als sonst das der Fall wäre. Konsequenterweise sinkt deshalb auch die<br />

gemessene Produktivität. (Beckenbach 1995: 32)<br />

Die Ausweitung der gesamtwirtschaftlichen Analyse würde das Brutto-Sozial-<br />

Produkt, seine Zunahme und Abnahme ganz erheblich berühren. Der Begriff<br />

des Erfolgs wird bis dato aber nur am geldwerten Verlust oder Gewinn eines<br />

Geschäftsjahres gemessen. Aus der Tatsache folgernd, dass Leistungen, die<br />

der sozial-ökologischen Nachhaltigkeit dienlich sind, eher Geld kosten als dass<br />

sie welches einbringen, tauchen diese Leistungen bisher nur auf der<br />

Kostenseite der Bilanz auf. Abgeleitet bedeutet dies, dass ein Betrieb der<br />

Grundsätze sozial-ökologischen Handelns praktisch umsetzt, aufgrund der<br />

vorgegebenen betriebswirtschaftlichen Definition tendenziell einen schlechten<br />

Geschäftsabschluss erzeugt und in der Folge als schlecht geführtes<br />

Unternehmen gilt. Diese Einschätzung teilt auch Thomas Heupel (2006:235)<br />

„Wettbewerbsvorteile basieren derzeit nur allzu selten auf ökologischer<br />

Vorteilhaftigkeit von Produkten und Dienstleistungen bzw. auf der Verringerung<br />

von gesellschaftsbezogenen Problemen. Oftmals sind es gerade geringere<br />

Umweltauflagen und die Möglichkeit zu Lohndumping und reduziertem Arbeitsund<br />

Gesundheitsschutz, die als „Standortvorteile“ das unternehmerische<br />

Formalziel „Gewinnmaximierung“ unterstützen.“<br />

In der bislang angewandten Buchhaltungs- und Auswertungspraxis werden die<br />

sozial-ökologischen Erträge und Erlöse nicht bilanziert, treten also auch nicht in<br />

Erscheinung. Anders herum treten auch die sozial-ökologischen Verluste, die<br />

ein geldwertig erfolgreicher Betrieb unter Umständen erzeugt, nicht zutage.<br />

„ Die Theorie der Rechnungslegung unterstellt bei den unternehmerischen<br />

Stakeholdern allgemein ein ausgeprägtes finanzielles Interesse, an dem sich<br />

auch der Gesetzgeber bei der Gestaltung des Instrumentariums der<br />

Rechnungslegung orientiert (Fischbach 1997: 104).<br />

Nachhaltigkeitswerte im Geschäftsergebnis – Hiss 2011 16

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