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ISB Paper Series - Institute for Social Banking

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ausgestattet werden, gehen die Verpflichtung zur jährlichen vollständigen<br />

Berichterstattung ein. In einem anfänglichen Schritt wurde im Jahr 2008 in einem<br />

partizipativen Prozess mit den Aktionären ein Indikatorenset entwickelt, das zur<br />

Beurteilung der sozial-ökologischen Geschäftsergebnisse der Unternehmen dient.<br />

Die Indikatoren gliedern sich in die drei Themenfelder Soziales, Ökologie und<br />

Regionalwirtschaft:<br />

• Soziales: Beschäftigtenstruktur, Entlohnung, Fluktuation, Aus- und Weiterbildung,<br />

Qualität der Arbeitsplätze<br />

• Ökologie: Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität, Entwicklung der Ökolandbau-Fläche,<br />

Ressourcenverbrauch<br />

• Regionale Ökonomie: Wertschöpfungsverteilung, Wertschöpfung in der Region,<br />

Engagement in der Region, Dialog in der Wertschöpfungskette (RWAG 2009).<br />

Im jährlichen Geschäftsbericht werden den Aktionären die gewöhnlichen und vom<br />

Aktienrecht vorgeschriebenen, sowie die sozial-ökologischen Geschäftsergebnisse<br />

vermittelt. In den ersten beiden Jahren 2008 und 2009 der Erprobung der sozialökologischen<br />

Berichterstattung wurde an den Wissens- und Erfahrungsdefiziten der<br />

Shareholder die Notwendigkeit der Kommunikation zwischen den<br />

Wirtschaftsbetrieben und den Shareholdern deutlich. Der soziale und ökologische<br />

Impact der Landwirtschaft wird zwar gewünscht bzw. erwartet, doch sind nur wenige<br />

Bürger (Aktionäre) in der Lage, ihre Erwartungen dezidiert ausdrücken bzw. die im<br />

Geschäftsbericht dargelegten Ergebnisse beurteilen zu können. Dennoch zeigt sich,<br />

dass die Regionalwert-Aktie sich sehr gut als Mittel für die notwendige<br />

Nachhaltigkeitskommunikation und einen damit verbundenen Bewusstseinsbildungsund<br />

Regionalentwicklungsprozess eignet. Bürger und Aktionäre wirtschaften nach<br />

dem Subsidiaritätsprinzip in ihren eigenen Lebensräumen und realisieren somit<br />

Verantwortung im Umgang mit den knapper werdenden Umwelt- und<br />

Infrastrukturressourcen (Ostrom E./Helferich S. 2009:228). Aufgrund der großen und<br />

positiven Resonanz auf das Konzept der Regionalwert AG ist zu erwarten, dass das<br />

Modell in naher Zukunft auch in anderen Regionen Deutschlands bzw. Europas<br />

realisiert werden könnte.<br />

=> Deshalb durch Forschungsprojekt umfassende Grundlage erarbeiten, um ein<br />

solches System reif und übertragbar zu machen.<br />

Agronauten: was können Mitglieder der Agronauten von ihren (externen)<br />

Referenzen und Vorarbeiten hier (auf dem Papier) einbringen?<br />

Gegenstand und Ziele (hier konkret was machen und welche Lösungseffekte)<br />

Beitrag zur Umweltentlastung, Maßnahmen zur Lösung der Probleme,<br />

Modellcharakter, Innovationen<br />

Das zu realisierende und evaluierende Konzept umfasst die gesamte<br />

Wertschöpfungskette Lebensmittel und soll hierin unter den drei<br />

Nachhaltigkeitsdimensionen Ökologie, Soziales, Ökonomie nachhaltiges<br />

Wirtschaften in ländlichen Räumen etablieren. Die Qualität des nachhaltigen<br />

Wirtschaftens kann in allen drei Dimensionen anhand von Indikatoren detailliert<br />

dargestellt und evaluiert werden. Neben dem wirtschaftlichen Betriebsergebnis<br />

werden damit auch die Ergebnisse hinsichtlich ökologischer und sozialer Wirkung<br />

mess- und darstellbar. Es wird zunehmend deutlich, dass Verbraucher und Bürger<br />

auch jenseits eindimensionaler Preis- und Qualitätsaspekte weitere Aspekte für<br />

Nachhaltigkeitswerte im Geschäftsergebnis – Hiss 2011 130

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