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ISB Paper Series - Institute for Social Banking

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Keine Antwort, da: siehe oben.<br />

Wenn nein, kennen Sie Ansätze aus der Wissenschaft dies zu ändern?<br />

Mir sind diesbezüglich lediglich die Ansätze der RWAG bekannt. Andere<br />

Ansätze kenne ich nicht.<br />

Halten Sie es für notwendig eine BWL einzuführen, die Nachhaltigkeitswerte<br />

berücksichtigt?<br />

Aus Sicht einer gerechteren Berücksichtigung ökonomischer, ökologischer und<br />

sozialer Aspekte bei der Erzeugung und Verarbeitung ökologisch und<br />

nachhaltig produzierter Lebensmittel und Agrargüter wäre es aus meiner Sicht<br />

wünschenswert, wenn sich derartige Ansätze auf möglichst breiter Basis<br />

durchsetzen würden. Mittelfristig wird eine derartige Rechnungslegung, bedingt<br />

durch die knapper werdenden Ressourcen, unumgänglich sein.<br />

Die bisherigen Ansätze der Europäischen Union unter der Überschrift „Mehr als<br />

das BIP“ greifen bisher zu kurz und verweilen in Worthülsen, ohne echte<br />

Lösungen vorzustellen.<br />

Wie könnte diese aussehen?<br />

Am ehesten kann ich mir Aushandlungsprozesse unter den Beteiligten<br />

vorstellen, wie es ein Forschungsansatz aus Österreich versucht hatte. Bei<br />

diesem Aushandlungsprozess setzten sich Hoteliers und Bauern zusammen<br />

und handelten einen Preis für den Erhalt des Landschaftsbildes und die Vielfalt<br />

in der Landwirtschaft aus. Denn eine vielfältige Kulturlandschaft ist für die<br />

Tourismusbranche gut, aber für die Bauern aufwendiger zu bewirtschaften.<br />

Das könnte ein Vorbild sein, aber um hier schlüssige und möglicherweise<br />

verallgemeinerbare Daten zu erlangen, braucht man regionale Einheiten in<br />

denen die gegenseitigen Beziehungen überschaubar und transparent sind.<br />

Halten Sie es für richtig und notwendig, die immaterielle Wertschöpfung zu<br />

monetarisieren?<br />

Die entstehenden Verluste durch nicht nachhaltiges Wirtschaften verursachen<br />

bereits monetäre Werte, denn die Reparatur dieser „Schäden“ wird Geld<br />

kosten. Das Problem liegt darin, die Verlustwerte im Vorfeld zu beziffern und sie<br />

als Erträge für nicht entstandene Schäden zu kalkulieren. Denkbar wäre es, so<br />

vorzugehen wie Versicherungen vorgehen, in dem sie grobe Kalkulationen von<br />

anzunehmenden Schäden an einer Sache vornehmen. Diese Werte könnten<br />

dann verwendet werden um die Nichtverursachung von Schäden zu<br />

honorieren.<br />

Wer sollte das dann bezahlen?<br />

Entweder die EU-Agrarpolitik lässt sich auf diese Art der Ausgleichszahlung ein,<br />

in dem die nachgewiesene Vermeidung durch die Bewirtschaftung als Maßstab<br />

für die Zahlungen an die Bauern verwendet wird oder es ist denkbar, dass<br />

Nachhaltigkeitswerte im Geschäftsergebnis – Hiss 2011 116

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