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MZ-76-12 – Februar/März - Mänziger Zytig

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NACHBARSCHAFT NEUHEIM<br />

<strong>Februar</strong> / <strong>März</strong> 20<strong>12</strong> mänziger zytig Nr. <strong>76</strong><br />

18<br />

Wie die Deponie Baarburg saniert wird<br />

Woher kommt der Name «Güselrank»? Was passierte in der Vergangenheit in der Deponie<br />

Baarburg, und was beinhaltet die heutige Sanierung? Unser Neuheimer Korrespondent ist<br />

diesen Fragen nachgegangen und liefert die Bilder dazu.<br />

zu lagern, war rund sechsmal billiger, als eine Tonne<br />

Kehricht in der Verbrennungsanlage zu verbrennen.<br />

Heute ist die Entsorgung von Kehricht auf Deponien<br />

gesetzlich untersagt.<br />

Fotos: René Leroy<br />

Dass in der ehemaligen Kehrichtdeponie saniert wird, wissen alle: Die «mänziger zytig»<br />

schaut dahinter.<br />

— René Leroy —<br />

Wer kennt sie nicht, die Kurve zwischen Neuheim und<br />

Baar bei der Baarburg? Sie ist bekannt unter dem Namen<br />

«Güselrank». Im Gespräch mit Rolf Bleiker, dem<br />

früheren Projektleiter für die Sanierung der Deponie<br />

Baarburg vom Kantonalen Amt für Umwelt, kam viel<br />

Interessantes zutage.<br />

Kontrollen brachten vielerlei Schäden zutage<br />

Bei Kontrollen realisierte man, dass die Stahlleitung im<br />

Freileitungsstollen, die das Trinkwasser der Stadt Zürich<br />

transportiert, Schaden genommen hatte <strong>–</strong> weitere<br />

Erläuterungen folgen unter dem Stichwort Trinkwasser.<br />

Ebenso beschädigt war das Entwässerungssystem an<br />

der Deponiebasis. Das Gewicht des abgelagerten Materials<br />

hatte die darunterliegende Torfschicht zusammengedrückt.<br />

Das austretende Sickerwasser hatte sich<br />

deshalb aufgestaut und war auch in den beschädigten<br />

Freileitungsstollen gelangt. Zudem konnte man in der<br />

Umgebung der Deponie Gas riechen. Beim Abbau von<br />

organischen Stoffen (Kehricht) entwickelt sich immer<br />

Methangas, das die Umwelt stark belastet. Dieses trat<br />

unkontrolliert an der Oberfläche aus. Das Methangas<br />

wird auch heute noch gefasst und verbrannt (was die<br />

Umweltbelastung verringert). Die Entfackelungsanlage<br />

befindet sich im hinteren Teil der Deponie und ist<br />

von der Strasse aus nicht sichtbar.<br />

Schliesslich war auch die Überdeckung ungenügend:<br />

zu wenig mächtig, ungenügend abgedichtet und nicht<br />

fachgerecht rekultiviert.<br />

Geschichte der Abfallentsorgung im Kanton Zug<br />

Bis ins Jahr 1964 konnten die Zuger Gemeinden ihre<br />

eigenen Kehrichtdeponien betreiben.<br />

Danach diente der flache Geländesattel bei der Baarburg<br />

als Deponie für sämtliche Zuger Gemeinden. Da<br />

die Strasse zwischen Baar und Neuheim und auf der<br />

Höhe der Deponie Baarburg in einer engen Kurve verläuft,<br />

entstand im Volksmund der Name «Güselrank».<br />

Es war die einzige Deponie im Kanton Zug, und sie war<br />

bis 1981 in Betrieb. In den 17 Jahren Betriebszeit wurden<br />

hier zwei Millionen Kubikmeter Kehricht deponiert,<br />

der Abfallberg war bis zu 20 Meter hoch.<br />

Ab 1981 wurde der Hauskehricht in Kehrichtverbrennungsanlagen<br />

(KVA) verbrannt.<br />

Bei der Aufgabe der Deponie waren die Kosten im Verhältnis<br />

wie folgt: Eine Tonne Kehricht auf der Deponie<br />

Entgasungsanlage mit Fackel zur Verbrennung des klimaschädlichen<br />

Methangases.

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