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Schulzeitung Frühjahr 2011 - Friedrich-List-Schule Berlin

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Der beste Arbeitsplatz<br />

ist der, der richtig besetzt ist.<br />

Wer sich in seinen Projekten und im Team richtig zu Hause fühlt, wird über sich<br />

hinauswachsen. Als strategisch denkender Personaldienstleister suchen wir<br />

so für unsere Mitarbeiter den besten Arbeitsplatz. Und lösen mit der richtigen<br />

Besetzung die Aufgaben unserer Kunden. Gemeinsam gestalten wir die Arbeit<br />

der Zukunft. Wir freuen uns auf Sie: DIS AG Office & Management, Ansprechpartner:<br />

Sabine Platz, Markgrafenstraße 33, 10117 <strong>Berlin</strong>, Tel. 0 30-20 39 84-0,<br />

berlin-office@dis-ag.com, www.dis-ag.com


INHALT<br />

Finanzsenator Dr. Ulrich Nußbaum<br />

zu Besuch in der FLS:<br />

4<br />

Konjunkturpaket II:<br />

Erfahrungsbericht über die Bauarbeiten<br />

Theresa Thielebeule<br />

Nach der Ausbildung nach Thailand<br />

Nähkästchen Bangkok<br />

Heidi Täubler<br />

Das Lehrerinterview:<br />

Im Gespräch mit Frau Steiger<br />

Theresa Thielebeule<br />

Das Programm „Hallo Japan“<br />

Luisa Bastian<br />

Die Hamburgfahrt 2010<br />

Hartmut Hannemann<br />

Eine Filmkritik:<br />

„Black Swan“<br />

Kemal Zabun<br />

Lehrerzitate<br />

Theresa Thielebeule<br />

6<br />

10<br />

14<br />

16<br />

24<br />

25<br />

26<br />

Die vorliegende Ausgabe wurde unter der Leitung von Frau Danner im Rahmen der<br />

Arbeitsgemeinschaft „<strong>Schulzeitung</strong>“ erstellt. Redaktionsmitglieder sind:<br />

Theresa Thielebeule<br />

Heidi Täubler<br />

Luisa Bastian<br />

Hartmut Hannemann<br />

Kemal Zabun<br />

Dank der freundlichen Unterstützung unserer Sponsoren<br />

S&W Personaldienstleistungen<br />

ADECCO<br />

Fahrschule Lege<br />

Landesbank <strong>Berlin</strong><br />

Aventa<br />

DIS AG<br />

Malaca Instituto<br />

Akazienbuchhandlung<br />

Förderverein der <strong>Friedrich</strong>-<strong>List</strong>-<strong>Schule</strong><br />

kann diese Ausgabe der <strong>Schulzeitung</strong> GRATIS abgegeben werden.<br />

Redaktion und <strong>Schule</strong> sagen DANKE!<br />

Kontakt: Frau Danner<br />

<strong>Friedrich</strong>-<strong>List</strong>-<strong>Schule</strong>, Klixstr. 7, 10823 <strong>Berlin</strong><br />

heike.danner@fls-berlin.de<br />

ViSdP Förderverein der <strong>Friedrich</strong>-<strong>List</strong>-<strong>Schule</strong>, <strong>Berlin</strong><br />

3


KONJUNKTURPAKET II – BAUARBEITEN SO GUT WIE ABGESCHLOSSEN<br />

FINANZSENATOR DR. ULRICH NUßBAUM ZU BESUCH IN UNSERER SCHULE<br />

Montag, 7. März <strong>2011</strong>. Die Bauarbeiten, die<br />

uns im Jahr 2010 einiges an Nervenstärke und<br />

Flexibilität abverlangten (s. a. den Bericht von<br />

Theresa Thielebeule in diesem Heft), sind weitestgehend<br />

abgeschlossen. Das Schulgebäude<br />

erstrahlt in neuem Glanz: Die früher fleckige,<br />

ziemlich trist ausschauende Fassade ist nun<br />

wärmeisoliert, neu verputzt und gemalert, die<br />

Fensterrahmen erstrahlen in frischem Weiß und<br />

Rot, es gibt elektrische Jalousien, und in großer<br />

Schrift wird dem Passanten mitgeteilt, dass sich<br />

in dem schicken Gebäude, an dem er früher<br />

vielleicht achtlos vorbeiging, das<br />

OBERSTUFENZENTRUM WIRTSCHAFTSSPRACHEN<br />

Kompetenzzentrum Internationale Beziehungen<br />

befindet.<br />

An der Turnhalle wird noch gearbeitet; hier<br />

gab es besonders viel zu tun: Das Dach<br />

wurde saniert, die Sanitärräume wurden<br />

renoviert, es gibt eine neue Belüftungsanlage,<br />

eine neue Heizungsanlage, und die Fenster lassen<br />

sich nun elektrisch öffnen. Die obere Turnhalle<br />

wird wieder benutzt, und bald wird auch die<br />

untere „schick“ sein.<br />

Schüler/innen, Studierende und das Schulpersonal<br />

nahmen nolens volens während der Bauarbeiten<br />

gewissermaßen an einem Gratis-Kurs<br />

in Stressresistenz und Gelassenheit teil. Eine<br />

Gebäudesanierung geht nun mal nicht ohne<br />

Lärm vonstatten, und auch, wenn Herr Kaden<br />

beinahe Unmögliches möglich machte, um jeden<br />

Morgen mit einem neu erstellten Raumplan die<br />

am stärksten lärmbelasteten Klassenräume „unterrichtsfrei“<br />

zu machen, so war es doch nicht<br />

immer zu vermeiden, dass Diktate, Präsentationen,<br />

Dolmetsch- und Konversationsübungen etc.<br />

sich gegen Bohrhammer & Co. durchsetzen<br />

mussten.<br />

Die <strong>Friedrich</strong>-<strong>List</strong>ler haben den Stresstest bestanden.<br />

Es gab weder Nervenzusammen- noch<br />

Wutausbrüche; so manche ungewohnte Konfrontation<br />

mit „rustikal“ auftretenden Bauhandwerkern<br />

wurde humorvoll ertragen – übrigens<br />

auch von den Prüflingen des Sommers 2010, die<br />

ja von dem Ergebnis der Arbeiten gar nicht mehr<br />

profitieren konnten.<br />

Es ist vollbracht, jedenfalls beinahe, und<br />

an jenem Montag im März beehrte uns<br />

also der Finanzsenator Dr. Ulrich Nußbaum<br />

mit seinem Besuch, um sich persönlich zu<br />

überzeugen, dass die Gelder des Konjunkturpaketes<br />

sinnvoll investiert worden waren.<br />

Er erschien am späten Vormittag mit seiner<br />

Pressesprecherin, ließ sich von unserem bewährten<br />

„Empfangskomitee“ (Josephin, Esra,<br />

Tatjana und Dennis) begrüßen und stellte sich<br />

zusammen mit unserem Schulleiter, Herrn Thurow,<br />

Herrn Walk von der Senatsverwaltung für<br />

Bildung, Wissenschaft und Forschung, Herrn<br />

Lemiss (Geschäftsführer des „<strong>Berlin</strong>er Immobilienmanagements“)<br />

und Frau Potzies (BIM, Leiterin<br />

Personal und Kommunikation) in unserer<br />

Cafeteria den Fragen von Presse und TV.<br />

Nach einem informativen Rundgang durch<br />

die <strong>Schule</strong> hatte die Klasse 293 im Multimedialabor<br />

409 Gelegenheit, dem Senator<br />

im kleinen Kreis Fragen zu stellen. Dr.<br />

Nußbaum zeigte sich als gutgelaunter Gesprächspartner,<br />

der die entspannte Atmosphäre<br />

sichtlich genoss.<br />

Zum Abschluss seines Besuchs gab es noch<br />

einen Eintrag in unser Gästebuch und ein Erinnerungsfoto.<br />

Und, ach ja: Wir waren mal wieder in der BILD-<br />

Zeitung…!<br />

H. Danner


KONJUNKTURPAKET II – BAUARBEITEN SO GUT WIE ABGESCHLOSSEN<br />

FINANZSENATOR DR. ULRICH NUßBAUM ZU BESUCH IN UNSERER SCHULE<br />

Montag, 7. März <strong>2011</strong>. Die Bauarbeiten, die<br />

uns im Jahr 2010 einiges an Nervenstärke und<br />

Flexibilität abverlangten (s. a. den Bericht von<br />

Theresa Thielebeule in diesem Heft), sind weitestgehend<br />

abgeschlossen. Das Schulgebäude<br />

erstrahlt in neuem Glanz: Die früher fleckige,<br />

ziemlich trist ausschauende Fassade ist nun<br />

wärmeisoliert, neu verputzt und gemalert, die<br />

Fensterrahmen erstrahlen in frischem Weiß und<br />

Rot, es gibt elektrische Jalousien, und in großer<br />

Schrift wird dem Passanten mitgeteilt, dass sich<br />

in dem schicken Gebäude, an dem er früher<br />

vielleicht achtlos vorbeiging, das<br />

OBERSTUFENZENTRUM WIRTSCHAFTSSPRACHEN<br />

Kompetenzzentrum Internationale Beziehungen<br />

befindet.<br />

An der Turnhalle wird noch gearbeitet; hier<br />

gab es besonders viel zu tun: Das Dach<br />

wurde saniert, die Sanitärräume wurden<br />

renoviert, es gibt eine neue Belüftungsanlage,<br />

eine neue Heizungsanlage, und die Fenster lassen<br />

sich nun elektrisch öffnen. Die obere Turnhalle<br />

wird wieder benutzt, und bald wird auch die<br />

untere „schick“ sein.<br />

Schüler/innen, Studierende und das Schulpersonal<br />

nahmen nolens volens während der Bauarbeiten<br />

gewissermaßen an einem Gratis-Kurs<br />

in Stressresistenz und Gelassenheit teil. Eine<br />

Gebäudesanierung geht nun mal nicht ohne<br />

Lärm vonstatten, und auch, wenn Herr Kaden<br />

beinahe Unmögliches möglich machte, um jeden<br />

Morgen mit einem neu erstellten Raumplan die<br />

am stärksten lärmbelasteten Klassenräume „unterrichtsfrei“<br />

zu machen, so war es doch nicht<br />

immer zu vermeiden, dass Diktate, Präsentationen,<br />

Dolmetsch- und Konversationsübungen etc.<br />

sich gegen Bohrhammer & Co. durchsetzen<br />

mussten.<br />

Die <strong>Friedrich</strong>-<strong>List</strong>ler haben den Stresstest bestanden.<br />

Es gab weder Nervenzusammen- noch<br />

Wutausbrüche; so manche ungewohnte Konfrontation<br />

mit „rustikal“ auftretenden Bauhandwerkern<br />

wurde humorvoll ertragen – übrigens<br />

auch von den Prüflingen des Sommers 2010, die<br />

ja von dem Ergebnis der Arbeiten gar nicht mehr<br />

profitieren konnten.<br />

Es ist vollbracht, jedenfalls beinahe, und<br />

an jenem Montag im März beehrte uns<br />

also der Finanzsenator Dr. Ulrich Nußbaum<br />

mit seinem Besuch, um sich persönlich zu<br />

überzeugen, dass die Gelder des Konjunkturpaketes<br />

sinnvoll investiert worden waren.<br />

Er erschien am späten Vormittag mit seiner<br />

Pressesprecherin, ließ sich von unserem bewährten<br />

„Empfangskomitee“ (Josephin, Esra,<br />

Tatjana und Dennis) begrüßen und stellte sich<br />

zusammen mit unserem Schulleiter, Herrn Thurow,<br />

Herrn Walk von der Senatsverwaltung für<br />

Bildung, Wissenschaft und Forschung, Herrn<br />

Lemiss (Geschäftsführer des „<strong>Berlin</strong>er Immobilienmanagements“)<br />

und Frau Potzies (BIM, Leiterin<br />

Personal und Kommunikation) in unserer<br />

Cafeteria den Fragen von Presse und TV.<br />

Nach einem informativen Rundgang durch<br />

die <strong>Schule</strong> hatte die Klasse 293 im Multimedialabor<br />

409 Gelegenheit, dem Senator<br />

im kleinen Kreis Fragen zu stellen. Dr.<br />

Nußbaum zeigte sich als gutgelaunter Gesprächspartner,<br />

der die entspannte Atmosphäre<br />

sichtlich genoss.<br />

Zum Abschluss seines Besuchs gab es noch<br />

einen Eintrag in unser Gästebuch und ein Erinnerungsfoto.<br />

Und, ach ja: Wir waren mal wieder in der BILD-<br />

Zeitung…!<br />

H. Danner


ERFAHRUNGSBERICHT ÜBER DIE BAUARBEITEN 2010<br />

THERESA THIELEBEULE, KLASSE 293<br />

S<br />

ucht man im Internet nach dem Begriff<br />

„Konjunkturpaket II“, stößt man nahezu<br />

sofort auf die Seite „Regierung Online“<br />

und auf den Verweis „www.konjunkturpaket.de“.<br />

„Gegen die Krise, für neues Wachstum“ heißt<br />

es dort, und der Förderungsplan wird in kurzen,<br />

klaren Aussagen vorgestellt: „Städte und Gemeinden<br />

erhalten zusätzliches Geld, um <strong>Schule</strong>n<br />

und Kindergärten zu sanieren.“ Die Rede ist<br />

von „Investitionen zur Modernisierung des Landes“.<br />

Unmittelbar mit dem Thema in Berührung gekommen<br />

bin ich selbst allerdings erst im Rahmen<br />

meiner Schulzeit an der FLS. „Konjunkturpaket<br />

II – klar, da habe ich bei meiner Ausbildung<br />

einen wirklich detailgetreuen Einblick bekommen!“:<br />

Die Aussage klingt gut und so, als<br />

handele es sich um wirklich lehrreichen Unterricht.<br />

Lassen wir es so stehen, dass mein Verständnis<br />

von Konjunkturverläufen und den<br />

Interventionsmethoden des Staates bei Krisen<br />

tatsächlich seit Ausbildungsbeginn gestiegen<br />

ist... aber ich meine etwas Anderes.<br />

Ich spreche von mehreren Kilo Baustaub auf<br />

meinem Tisch, weil ich das Pech hatte, direkt<br />

neben dem Fenster zu sitzen. Ich spreche von<br />

Menschen, denen es unmöglich war, ihre Präsentationen<br />

vor einem ruhigen Publikum zu<br />

halten, weil es zu lustig aussah, wie hinter ihnen<br />

der Mörtel vom Fensterbogen bröckelte.<br />

Aber ich greife der Geschichte vor.<br />

Es war irgendwann gegen Frühlingsanfang,<br />

als uns Schülern dämmerte, dass<br />

eine Veränderung anstand. Die ersten<br />

Bauzäune wurden aufgestellt, die ersten Bauarbeiter<br />

fuhren auf dem Gelände vor und wir<br />

fragten uns: „Hm – was wird hier passieren?“<br />

Nur wenige Tage später war das gesamte<br />

Schulgebäude von einem Gerüst umgeben, das<br />

bis zur Dachkante reichte, und wir erkannten:<br />

„Aha! Eine Fassadensanierung! Wie nett.“<br />

Ansonsten schwante uns aber nichts Böses,


und zunächst geschah auch nichts weiter: Zwar<br />

war es nun geringfügig dunkler in den Klassenräumen,<br />

und der Schüler in der letzten Bankreihe<br />

nutzte die neuen Lichtverhältnisse vermehrt<br />

für einen Power-Nap, aber der Unterricht nahm<br />

wie gewohnt seinen Lauf. Die Bohrungen kamen<br />

für uns dermaßen überraschend, plötzlich<br />

und in einem solchen Geräuschpegel, dass wir<br />

kurzzeitig in angespannter Ungläubigkeit verharrten:<br />

„Ist das jetzt deren Ernst?!“<br />

Die ersten Bemerkungen, die ich über das<br />

Dröhnen hinweg verstand, lauteten so<br />

weit:<br />

„Die Armen, die in diesem Lärm ihre Abschlussprüfungen<br />

schreiben müssen! So kann<br />

man sich doch überhaupt nicht konzentrieren!“<br />

Andere Schüler und Schülerinnen schrien zurück:<br />

„Ja, genau! Und wie will man denn da<br />

Vorträge halten, wenn die Bauarbeiter die gesamte<br />

Zeit über neben einem rumbohren?!“<br />

„Verdammt, das macht einem ja wirklich Kopfweh!!“<br />

„Hört das auch mal wieder auf?“<br />

„Hey, Leute! Versteht ihr, was der Lehrer da<br />

vorne sagt?!“<br />

„Kaum, aber großartig anders war‘s vor den<br />

Bohrungen ja auch nicht!!!“<br />

Auf einmal unterhielten wir uns mit ungewöhnlich<br />

vielen Ausrufezeichen, verloren aber glücklicherweise<br />

nicht den Humor. Jeder Schultag<br />

war auf einmal ein kleines Abenteuer in sich<br />

selbst. „Spannung und Umgebungswechsel?<br />

Sicher, das gab es massenweise an der FLS!“<br />

Hören Sie mich nun bitte laut husten. Manchmal<br />

kamen wir in einen Computerraum, und die<br />

Tastaturen waren unter einer mehligen Schicht<br />

verschwunden, die wir als Baustaub erkannten.<br />

An guten Tagen zogen wir deshalb um, den<br />

Rest der Zeit putzten wir. Frau Buss reichte uns<br />

Taschentücher, Herr Mache kaufte für die Klasse<br />

sogar Druckluftspray, nachdem ihm ein solcher<br />

Vorfall einmal zu oft untergekommen war.<br />

Leider verbrauchte sich dieses Spray viel zu<br />

schnell („Hast du mich gerade ernsthaft ange...druckluftet?“<br />

„Ich? Nein?“) ... und ab da<br />

verfassten wir unsere Serienbriefe wieder inmitten<br />

einer Staubwolke.<br />

Auch auf den Gängen schwebte das Thema<br />

„Bauarbeiten“ stetig in der Luft. Einmal kamen<br />

mir zwei Schülerinnen entgegen, die von jüngst<br />

entstandenen „Sichtfenstern in Hüfthöhe“ sprachen,<br />

und sobald ich die Damentoiletten betrat,<br />

wusste ich: „Ach, daher...!“<br />

Und wenn es keine brisanten Neuigkeiten waren,<br />

dann eben der durchdringende Geruch von<br />

Verdünner. Wir liefen kichernd die Treppen<br />

<br />

hoch: „Wow, also wenn sie das nur noch ein<br />

wenig konzentrierter hinkriegen würden – man<br />

wäre für den Rest des Schultages bedröhnt.“<br />

„Genau... Hihihi...“<br />

Es war ein bisschen bizarr. Wenigstens entwickelten<br />

sich auch durchaus konstruktive Einfälle<br />

aus der Situation. Wie wir die Bauarbeiter an<br />

unseren Fenstern (im zweiten bis vierten Stock)<br />

vorbeispazieren sahen, meinte eine Freundin:<br />

„Vielleicht liefern sie uns ja Kaffee vom Double<br />

Eye, wenn wir ihnen einen Marsriegel geben!“<br />

Ich sah sie verstört an, aber sie hörte nicht auf.<br />

„Hey – was hältst du denn davon, wenn wir<br />

ihnen vor der nächsten Wi-Au-Klausur Geld<br />

bieten? Glaubst du, sie sind so bestechlich?<br />

Da habt ihr die Kohle, jetzt krallt euch Herrn<br />

Hannemann...!?“<br />

Es war einer der wenigen Momente, in denen<br />

Schweigen schlichtweg die beste Lösung ist.<br />

Was Herrn Hannemann anbetrifft, so<br />

erinnere ich mich an den Tag, als unsere<br />

Klasse im Versammlungsraum<br />

neben der Cafeteria Herrn Professor Stratenschulte‘s<br />

Seminar über die Wirtschaftskrise<br />

verfolgte. Man könnte sagen, wir hockten in<br />

jenen Stunden insofern voll mit drin, da die<br />

Bauarbeiter neben uns auf der Terrasse eine<br />

regelrechte „Konjunkturpaket II? YAY!“- Party<br />

schmissen. Das dauerte so lange, bis Herr<br />

Hannemann sie bat, doch wenigstens während<br />

des Vortrages an einer anderen Stelle zu bohren.<br />

...<br />

Auch der erste Schülervortrag ab Beginn der<br />

Sanierungsarbeiten verlief nicht reibungslos.<br />

Unser Spanischkurs wartete gespannt auf eine<br />

Präsentation über Chile, als ein fideler Bauarbeiter<br />

im Fenster hinter der Schülerin auftauchte,<br />

die mit ihren Materialien bereitstand, und<br />

begann, massive Fassadenstücke aus der<br />

Wand zu meißeln.<br />

Wir saßen während des Zuhörens alle mit leicht<br />

schiefgelegtem Kopf da („Was macht er jetzt?“<br />

„Geht er wieder?“ „Was hat er da?“ „Gott, er


verdreckt meinen Tisch!“), und obwohl die Präsentation<br />

zu Recht eine Eins wurde, tat mir die<br />

Schülerin ein wenig leid.<br />

Wir gewöhnten uns an all diese Dinge, natürlich.<br />

Die Bauarbeiter wurden vertrauter und<br />

bekamen Namen*, und bald dachten wir auch<br />

nicht mehr darüber nach, wie hoch die Wahrscheinlichkeit<br />

lag, beim Betreten des Schulgebäudes<br />

von einem Farbeimer erschlagen zu<br />

werden, bzw. ob es möglich war, über das stetige<br />

Schaben an der Wand den Verstand zu<br />

verlieren. Die Zeit verging, die Sommerferien<br />

kamen, und über unsere Reisen vergaßen wir<br />

letztlich vollständig, wie uns einst durch faustgroße<br />

Löcher in der Wand Mörtelbröckchen auf<br />

die Schuhe gerieselt waren.<br />

Inzwischen sind die Bauarbeiten an der<br />

<strong>Friedrich</strong>-<strong>List</strong>-<strong>Schule</strong> abgeschlossen.<br />

Das Gebäude erstrahlt in neuem Weiß, um<br />

es pathetisch auszudrücken, wir haben schönere<br />

Fenster, eine um Längen besser gedämmte<br />

Fassade und einen Schriftzug, der einen regelrecht<br />

anspringt, sobald man von der Straße<br />

einen Fuß auf den Zuweg setzt:<br />

Insgesamt sieht die <strong>Schule</strong> also wahrhaft hübscher<br />

aus als vorher, und ich sage das nicht,<br />

weil mir Herr Kaden gerade eine Pistole an die<br />

Schläfe drückt.<br />

Diejenigen, die sich vergangenes <strong>Frühjahr</strong><br />

durch ihre Endprüfungen kämpfen mussten,<br />

hätten sich sicherlich trotzdem in manchen<br />

Momenten mehr Ruhe gewünscht. Es war zwischenzeitlich<br />

tatsächlich genau so chaotisch,<br />

laut und grotesk, wie beschrieben, und wir haben<br />

alle ein wenig gelitten. Deshalb bin ich<br />

(trotz meiner Lobeshymne auf das Endergebnis)<br />

froh, dass die Zeit des Baulärms und des<br />

Lösungsmittelsgeruchs vorbei ist.<br />

In dem Sinne: „Auf zu neuen Abenteuern!“<br />

und nicht zu vergessen, viele Grüße an<br />

*Heinz, Paul und Karl. Meine Freundin und<br />

ich wollen in den nächsten Monaten versuchen,<br />

eines der Eichhörnchen zu dressieren, die in<br />

den Bäumen im Hof wohnen – damit es uns (im<br />

Gegensatz zu Karl und Kollegen) Kaffee holt.<br />

Wir sind zuversichtlich.<br />

Jetzt, wo die Sanierung vorbei ist, sieht man<br />

wieder sehr viele Eichhörnchen.<br />

Theresa Thielebeule


W<br />

ie ich denn bloß zu dieser Arbeitsstelle in Bangkok kam? - Ganz unverhofft!<br />

Eine Telefonnummer von Frau Litsche, ein Anruf (davor, nicht zu vergessen, mehrfacher Zuspruch von<br />

Freunden, um mich zu diesem Anruf zu überwinden!), ein persönliches Treffen mit dem Vorgesetzten;<br />

Arbeitsvertrag per E-Mail, Einladungsschreiben an die Botschaft, Visum, Auslandskrankenversicherung, Wohnung<br />

ausräumen, one way ticket … „Ich packe meinen Koffer und nehme mit ...“ Letztendlich ging alles ziemlich fix und<br />

ehe ich es mich versah, stieg ich aus dem Flugzeug und atmete die schwüle Luft Südostasiens.<br />

Da sitze ich nun seit September werktagtäglich im 22. Stockwerk eines Büroturms, der inmitten etlicher<br />

Wolkenkratzer geradezu unscheinbar wirkt, in einem sesselhaften Drehstuhl einem blendenden Monitor gegenüber,<br />

und indem ich mein Haupt mit einem Headset kröne, schlüpfe ich in die Rolle der Chefsekretärin einer deutschen<br />

Anwaltskanzlei. Offiziell lautet mein Titel „Assistant to the Direction“ oder noch besser „PA“, denn das klingt gleich<br />

viel wichtiger.<br />

Ich zähle zu einem 21-köpfigen Kollegium, dessen Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft ich sehr schätze. Die<br />

allermeisten sind Thai, mit denen ich mich besonders gerne austausche, privat, fremdsprachlich, kulturell und<br />

überhaupt. Und wenn gerade nicht Mittagspause, Feierabend oder Wochenende ist, dann tauschen wir uns auch<br />

über Arbeitsrelevantes aus.<br />

Was ich so arbeite: Diktate auf deutsch und englisch schreiben, archivieren, mailen, faxen, scannen, drucken,<br />

telefonieren, skypen, xls.en, doc.en, pdf.en und vor allem outlooken.<br />

Daneben habe ich während der Arbeitszeit leider selten Gelegenheit, mein Heft hervor zu nehmen und<br />

thailändische Buchstaben dort hinein zu malen mit dem ehrgeizigen Bestreben, sie mir einzuprägen. Dabei finde<br />

ich, gerade das sollte mir auch als Arbeit anerkannt werden!<br />

Und ansonsten: siehe Nähkästchen<br />

Heidi Täubler


NÄHKÄSTCHEN BANGKOK<br />

VON HEIDI TÄUBLER<br />

Bangkok, Samstag, 4. September 2010 bzw. 2553<br />

nach buddhistischer Zeitrechnung. Mein erster<br />

Wochenendtag.<br />

Hinter Wolken geht die Sonne für mich um 07:19 h<br />

über einem gläsernen 20-Geschosser mit getönten<br />

Scheiben auf. Moderne Romantik? Oder romantische<br />

Moderne? Eher keins von beiden!<br />

Es ist Regenzeit, der Himmel ist oft bewölkt. So scheint<br />

die Sonne nicht allzu stark durch, und die Temperatur<br />

beträgt statt der üblichen 36 °C nur noch angenehme<br />

29 °C. Ein Schirm ist immer gut zu gebrauchen, ob als<br />

Sonnen- oder als Regenschirm. Der Schirm ist mein<br />

ständiger Begleiter.<br />

Habe ich ihn einmal versehentlich nicht dabei, dann<br />

fehlt er mir, und ich komme mir treulos vor.<br />

Ich wohne in einem 30 m²-Apartment mit Duschbad<br />

und Kochnische. Die Kochnische befindet sich auf dem<br />

Balkon, wobei der Balkon selbst schon eine Nische ist.<br />

Die Wohnung ist sauber, der steinerne Fussboden ist<br />

wohltuend kühl; das Licht, die Steckdosen, der<br />

Kühlschrank, der Wasserkocher, die Wasserhähne, die<br />

Dusche und selbst die Toilettenspülung funktionieren<br />

einwandfrei. Es gibt sogar Klopapier. Und kein<br />

Hausgetier!<br />

Der Kulturschock hält sich folglich in Grenzen<br />

bzw. bleibt vorerst aus. Er wird sich schon noch<br />

zeigen, er muss sich wohl irgendwo versteckt<br />

haben.<br />

Alle Fenster, oder besser gesagt, das große mit<br />

Moskitonetzscheiben versehene Schiebefenster schaut<br />

nach Süden hinaus, auf und über die kahle Rückwand<br />

eines riesigen Discounters.<br />

Zwischen dem Discounter und meinem Apartment-<br />

Komplex stehen einige niedrige Häuser von<br />

Einheimischen, umgeben von einem Bananenhain und<br />

Kokospalmen. Und irgendwo dort müssen auch die<br />

Hähne hausen, die mich morgens anständig grüßen.<br />

I<br />

ch wohne in der 6. Etage und kann also ganz<br />

unbeobachtet halbnackt in der Wohnung und in der<br />

Küche bzw. auf dem Balkon herum hüpfen. Ich<br />

werte das als glücklichen Umstand, zumal die<br />

Klimaanlage bzw., wie man hier anscheinend sagt, die<br />

AC (sprich: „Äj ßi“ für Air Condition) so laut und so kalt<br />

ist, dass ich, anstatt sie einzuschalten, lieber gelassen<br />

und eben auf meine freizügige Art die Hitze ertrage.<br />

Im Buero ist es ohne Untertreibung sehr frisch und im<br />

Food Court, wo das Kollegium oft die Mittagspause<br />

verbringt, ist es nahezu eisig. Nach meinem ersten<br />

Arbeitstag habe ich gelernt, immer etwas<br />

Langärmeliges und/oder ein Halstuch parat zu haben.<br />

Ich ergänze also meine Grundausrüstung und nehme<br />

zusaetzlich zum Regenschirm auch immer etwas topull-over<br />

mit.<br />

Gehungert wird hier keineswegs. Das Essen ist<br />

köstlicher als köstlich und günstiger als günstig. Das<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis steht vollkommen im<br />

Ungleichgewicht. Eine der Sachen, auf die ich mich am<br />

gespanntesten gefreut habe, ist das thailändische<br />

Essen. Ich verwirkliche ganz diszipliniert meinen<br />

Vorsatz und esse jeden Tag etwas anderes. Manchmal<br />

wüsste ich gerne, was es ist, manchmal macht es mir<br />

nichts aus, es nicht zu wissen. Jedenfalls hat es bisher<br />

immer geschmeckt und ich bin satt geworden. Das<br />

genügt mir.<br />

W<br />

as die Früchte anbelangt möchte ich es<br />

allerdings genauer wissen. Ich nehme mir vor,<br />

jede einzelne Frucht zu fotografieren und<br />

deren Namen auf Thai und auf Deutsch zu lernen. Man<br />

sollte ja praktischerweise am besten die<br />

überlebenswichtigsten Vokabeln zuallererst lernen.<br />

Ich möchte so gerne Thai lernen. Vernünftigerweise<br />

gedulde ich mich damit solange, bis ich genügend<br />

Routine bei der Arbeit habe, um nebenbei noch den<br />

Kopf dafür frei zu haben. Aber ich will nicht zu<br />

vernünftig sein. Hin und wieder übe ich bereits kleine<br />

Floskeln, die mir meine thailändischen Kollegen gerne<br />

beibringen.<br />

Und überhaupt, die Thai:<br />

Die Thai sind...(ja, ich weiß, man soll NIE<br />

verallgemeinern, aber in diesem Falle erlaube ich mir<br />

das vollkommen bedenkenlos. Man soll ja auch<br />

niemals nie sagen.). Die Thai sind generell nicht nur<br />

sehr höflich, sie sind dazu noch sehr freundlich und<br />

hilfsbereit. Ich lächle viel und verneige mich oft, wie die<br />

Thai auch, und so verstehen wir uns auf verbaler<br />

Ebene zwar vorerst kaum, dafür aber auf menschlicher<br />

Ebene hervorragend. Ich fühle mich hier in der Fremde<br />

willkommen!! Ein wertvolles Geschenk, das ich<br />

dankend annehme.


Alle tragen hier den Titel Khun. Das ist die<br />

thailändische Höflichkeitsform zur Anrede. Ich selber<br />

darf mich nun also vorstellen als Khun Heidi.<br />

Khun Lek, meine Vermieterin, ist eine ganz liebe Frau.<br />

Sie hilft mir gerne, gibt mir nützliche Tipps und<br />

übersetzt mir formelle Angelegenheiten. Sie ist sehr<br />

offen, freundlich und herzlich. Ich soll mich sofort und<br />

jederzeit melden, falls ich etwas brauchen oder etwas<br />

nicht in Ordnung sein sollte.<br />

Khun Lek hat sich riesig über das kitschige <strong>Berlin</strong>-<br />

Souvenir gefreut, dass ich ihr mitgebracht habe:<br />

Ein Magnet mit Bild vom Brandenburger Tor und einem<br />

tatsächlich funktionierenden Thermometer drauf.<br />

Sie liebe Magneten und wenn ich sie einmal besuchen<br />

kommen werde, werde ich mich freuen, den Magneten<br />

am Kühlschrank wieder zu finden, und... diese Thai...<br />

typisch.<br />

Die Stadt kenne ich noch kaum. Sie scheint in<br />

europäischen Augen wohl nicht gerade idyllisch:<br />

Nicht wenige Menschen tragen einen Mundschutz. Es<br />

herrscht unentwegt reger, ohrenbetäubender und<br />

stinkender Verkehr auf den breiten Straßen. Die<br />

schmalen Gehwege werden belebt von beschirmten<br />

Fußgängern, knatternden Motorrollern, klapprigen<br />

Fahrrädern, fahrbaren Essensständen in Abständen<br />

von maximal 100 Metern und freilebenden Hunden in<br />

unregelmäßigen, aber stetigen und kurzen Abständen.<br />

In Reiseführern wird darauf hingewiesen, dass man<br />

sich bei Furcht vor Tollwut gerne impfen lassen möge,<br />

jedoch nicht weil es empfohlen wird, sondern lediglich<br />

zur eigenen Beruhigung. Ich fürchte mich nicht.<br />

Die Hunde sind sowas von harmlos, die wollen noch<br />

nicht mal spielen. Eigentlich streunen sie auch gar<br />

nicht, sie stehen oder liegen oder sitzen nur herum und<br />

bewegen sich bloß zum atmen. Die gehen noch nicht<br />

mal aus dem Weg. Sie sind nicht abgemagert,<br />

irgendwo findet sich immer etwas Essbares. Sie geben<br />

keinen Laut von sich. Sie sind einfach friedfertiger<br />

Straßensaum.<br />

Mir fällt auf, dass in Bangkok kaum geraucht<br />

wird. Vielleicht fällt es mir insbesondere auf,<br />

weil ich selber hier nicht rauche. Es ist zu heiß<br />

zum Rauchen. Ich habe einfach keine Lust dazu.<br />

Die Menschen, die für die öffentlichen Verkehrsmittel<br />

angestellt sind, haben eigentlich nicht wirklich etwas zu<br />

tun. Ihre Arbeit ist es, gepflegte uniforme Kleidung zu<br />

tragen und freundlich zu lächeln. Manche verkaufen<br />

hinter transparenten Schaltern Tickets, die meisten<br />

stehen aber am Ein- oder Ausgang und weisen mit<br />

einer eleganten Handbewegung und einem Lächeln<br />

den ohnehin schon deutlich und unverfehlbar<br />

ausgeschilderten Weg. Das machen sie den ganzen<br />

Tag lang. Und dabei legen sie keine üble Laune an den<br />

Tag, werfen keine genervten Blicke, geben kein<br />

pampiges Gemurmel von sich.<br />

Ich will nicht glauben, dass sie Ihre Arbeit gerne<br />

machen. Aber jedenfalls ist keine Unzufriedenheit<br />

spürbar.<br />

Die deutsche Referendarin lädt mich zum<br />

Kinoabend ein, damit ich auch mal ein paar<br />

andere Ex-Patriates kennenlerne:<br />

Irgendeine flache, amerikanische Komödie um 22h im<br />

Kinokomplex einer riesigen Shoppingmall im<br />

Touristenviertel Bangkoks. Das klingt alles andere als<br />

verlockend und ich sage zu.<br />

Ich ahne, dass ich den Film öde finden werde, die<br />

Örtlichkeit lärmend, den Weg dorthin drängelig und die<br />

Uhrzeit ermüdend. Aber ich will das gut gemeinte<br />

Angebot nicht ausschlagen, denn ich lerne gerne<br />

jemand und/oder etwas Neues kennen.<br />

Alle meine Ahnungen haben sich bewahrheitet,<br />

dennoch gab es darüber hinaus eine ungeahnte<br />

interessante Kuriosität:<br />

Zwischen dem Ende der ellenlangen Werbung und<br />

dem Anfang des überlangen Films wird die<br />

Nationalhymne eingespielt. Das gesamte Publikum<br />

erhebt sich dazu. Wer kann und will, murmelt mit.<br />

Beginnend mit einem Kinderchor dehnt sich die Hymne<br />

über einige Strophen crescendierend aus, um am Ende<br />

mit langgezogenem Ritardando fortissimo in den<br />

majestätisch triumphalen Gesang eines großen<br />

gemischten Chores mit Orchesterbegleitung samt<br />

ergänzendem Schlagwerk zu münden.<br />

Begleitend zur Musik sieht man ineinanderfließende<br />

Szenen vom wohlwollenden, kinderlieben, Not<br />

lindernden, Armut besiegenden, pausenlos karitativ<br />

tätigen Königspaar und den unangetasteten<br />

Naturschönheiten Thailands.<br />

Der Abend hat sich gelohnt. Ganz großes Kino eben.<br />

„Möchtest Du auch einen Bubble Tea?“, fragt mich<br />

meine Vorgängerin, die mich hilfsbereiterweise noch 3<br />

Tage lang einweist, obwohl sie nicht mehr hier arbeitet.<br />

Meiner kulinarischen Probierlaune nachgebend, kann<br />

meine Antwort nicht „nein“ lauten. Bald wird der Bubble<br />

Tea gebracht:<br />

Ein 0,5 l-Klarsichtplastikbecher mit kuppelförmigem<br />

Deckel und einem Strohhalm von mindestens 1,5 cm<br />

Durchmesser. „Na, damit die Bubbles da auch<br />

durchpassen“, erläutert meine Vorgängerin. Der Becher<br />

beinhaltet hellbraune Flüssigkeit, Bubbles und crushed<br />

ice.<br />

Meine Geschmacksnerven identifizieren schwarzen<br />

Tee mit Kokosmilch, was den flüssigen Teil an-belangt.<br />

Wonach die Bubbles schmecken, erkennen sie nicht.<br />

Die Bubbles sind schwarz und kugelig, ein wenig<br />

glibschig, gummiartig und süß.<br />

Insgesamt sehr erfrischen. Ich beschließe, ich mag<br />

Bubble Tea. Nur muss ich vorsichtig sein, dass ich<br />

mich nicht aus Unachtsamkeit andauernd verschlucke,<br />

wegen der ungewohnten Bubbles, die plötzlich den


Strohhalm verstopfen, um daraufhin genauso plötzlich<br />

durch den Strohhalm dahergeschossen zu kommen.<br />

Es ist Regenzeit und es regnet mindestens jeden<br />

Abend wie aus Regentonnen. Es regnet so laut,<br />

als hätte ich die AC eingeschaltet. Dazu<br />

harmoniert ein Froschkonzert.<br />

Das stetige Rauschen und Quaken macht mich<br />

schläfrig. Zum Ausklang des Tages kommt mir diese<br />

Wirkung sehr gelegen. Allerdings regnet es ja nicht nur<br />

nachts, sondern oft auch bis in den Morgen hindurch.<br />

In dem Fall immunisiert mich die frische Dusche gegen<br />

das betörende Schlummerlied des Regens, sodass ich<br />

mich dennoch rechtzeitig auf den Weg zur Arbeit<br />

mache.<br />

Heidi Täubler (re.)<br />

<br />

Aus dem Gästebuch unserer Homepage www.friedrich-list-berlin.de:<br />

Absolventin 2008 schrieb am 19.08.10 um 14:05 Uhr folgenden Eintrag:<br />

Hallo Leute,<br />

ich habe 2008 meinen Abschluss zur staatl. geprüften Fremdsprachensekretärin gemacht. Und ganz<br />

ehrlich, es war manchmal ganz schön hart, aber es hat trotzdem viel Spaß gemacht. Die Lehrer sind alle<br />

supernett, solange man sie nicht ärgert, aber am besten war der Klassenzusammenhalt, jeder war mit<br />

jedem befreundet.<br />

Also ich wünsch euch viel Spaß und natürlich viel Erfolg. Bleibt am Ball, auch wenn es mal nicht so<br />

super läuft. Ich kann es nur jedem empfehlen.<br />

Yasmin T. schrieb am 08.10.10 um 16:30 Uhr folgenden Eintrag:<br />

Hallo,<br />

(…) Bin durch die (Zeitarbeitsfirma, d. Red.) an ein festes Arbeitsverhältnis gekommen. Nun bin ich seit 4<br />

Jahren beim Bundesverband der Deutschen Industrie, seit 2 Jahren dort Sekretärin des Präsidenten und<br />

habe einen wirklich tollen und interessanten Job erwischt Mein Spanisch brauche ich zwar nicht allzu<br />

oft, aber es ist doch schön, wenn man den spanischen Botschafter auch auf spanisch empfangen kann!<br />

Mit meinem Chef konnte ich natürlich nicht mithalten, denn der spricht fließend, aber ich versuche in<br />

Übung zu bleiben, sofern es meine Zeit erlaubt! Denke gern an meine Zeit an der FLS zurück, und dass<br />

sich die Ausbildung auf jeden Fall gelohnt hat.<br />

Viele Grüße<br />

Yasmin


IM GESPRÄCH MIT<br />

FRAU STEIGER<br />

Fragen von Theresa Thielebeule, Klasse 293<br />

Reisen mit Frau Steiger: Spaß oder Risiko?<br />

Beginnen wir mit den grundsätzlichen Dingen.<br />

Zunächst: wie heißen Sie mit vollem Namen?<br />

Eva Steiger.<br />

Wann haben Sie Geburtstag?<br />

Am 16. Juli 1967 bin ich als Sonntagskind in <strong>Berlin</strong><br />

geboren.<br />

Welche Fächer unterrichten Sie an der FLS?<br />

Seit 11 Jahren bin ich als Spanisch-, Wirtschafts-,<br />

Büroassistenz- und Büromanagementlehrerin an der<br />

FLS eingesetzt. Vorher durfte ich meine Schüler an<br />

<strong>Schule</strong>n in Schleswig-Holstein, Hamburg und NRW<br />

mit Rechnungswesen, Sozialkunde und weiteren<br />

Späßchen erfreuen... (Ja. Rechnungswesen. Ein großer<br />

Spaß für die ganze Familie.)<br />

Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?<br />

Aber Theresa: FREIZEIT!? Ein Fremdwort für uns<br />

Lehrer! Wir sind doch meist auf Fortbildung! Die multikulturellen<br />

Reisen nach Spanien und Italien, in die<br />

Schweiz und nach Bayern* zielen darauf ab, fremde<br />

Kulturen zu erleben, kulinarische Bildung zu erlangen,<br />

sich europäische Qualifikationen anzueignen und<br />

diese nach dem lernfeldübergreifenden Unterricht zu<br />

evaluieren...<br />

Nun, brennende Turbinen sind anscheinend nichts<br />

Ungewöhnliches – zumindest erhielt ich diese Antwort<br />

von der Fluggesellschaft IBERIA nach der Notlandung.<br />

Als ich von Hamburg aus zum Arbeiten nach<br />

Bilbao fliegen wollte, bemerkten wir kurz nach dem<br />

Start, dass aus der rechten Turbine Flammen kamen.<br />

Das war aber wirklich nur halb so schlimm, schon<br />

nach drei Minuten war das Flugzeug gelandet und<br />

außerdem saß ich auf der linken Seite... Es kam später<br />

noch viel besser: Als eine Umbuchung auf andere<br />

Airlines nicht möglich war, suchte ich mir die vermeintlich<br />

sicherste Reisemöglichkeit – die Bahn! 24 Stunden<br />

nach der Notlandung entgleiste der Zug dann in<br />

Belgien. So saßen meine Leidensgenossen und ich<br />

im Januar bei minus 10°C und Stromausfall im<br />

Schlafwagen und aßen die Geschenke für meine spanischen<br />

Freunde...<br />

48 Stunden später endlich in Bilbao angekommen,<br />

fing ich an, in dem Unternehmen zu arbeiten. Als wir<br />

um 7:30 Uhr die Büros öffneten, waren alle Räume<br />

durchwühlt, acht PCs fehlten im gesamten Flur war<br />

alles voller Blut und Glasscherben: das war der erste<br />

Tag. So. Und in der nächsten Ausgabe von „Reisen<br />

mit Frau Steiger – Risiko oder Spaß?“ erfahren Sie<br />

von den Kidnappern im Amazonas, dem Seebeben in<br />

Chile, dem Beinahe-Absturz in den Anden und den<br />

Bombendrohungen in der Bank CAIXA in Bilbao.<br />

(Wow. Sagen Sie, ist Ihr Schutzengel nicht inzwischen<br />

ein psychisches Wrack? All die Unfälle, und dann<br />

noch *Bayern?)<br />

Trotz Ihres verstörenden Berichtes von eben: welches<br />

Land sollten wir Schüler auf jeden Fall gesehen<br />

haben? Haben Sie einen Tipp für Lateinamerika?<br />

Ja, CHILE! Chile bietet landschaftlich eine so große<br />

Vielfalt! Es gibt die Salzwüste, wunderschöne grüne<br />

Landschaften und einsame Vulkangebiete wie den<br />

Volcán Osorno und natürlich die berauschenden Anden.<br />

Außerdem sind die Menschen dort einfach wunderbar!<br />

Sie dürfen an einem Nachmittag mit einer Person<br />

Ihrer Wahl Kaffee trinken. Für wen entscheiden<br />

Sie sich und weshalb?<br />

Ach, bitte. Der letzte Satz rettet Sie auch nicht<br />

mehr. Ich meine, „kulinarische Bildung“!?<br />

Gut, gut. Kurz gesagt: ich reise gerne! Reisen ist meine<br />

Leidenschaft!<br />

Dazu wollte ich Sie ohnehin etwas fragen. Sie sind<br />

in Ihrem Leben bereits sehr viel herumgekommen<br />

und berichteten von brennenden Turbinen und<br />

Raubüberfällen.<br />

Was ist da passiert?<br />

Natürlich würde ich mit Ihnen Kaffee trinken, Theresa,<br />

auch wenn ich den Wink mit dem Zaunpfahl nicht<br />

sofort gemerkt habe. Puh, da habe ich die Kurve gerade<br />

noch kratzen können. (Hey. Darauf wollte ich<br />

überhaupt nicht hinaus! Das kam jetzt wirklich unerwartet.)<br />

Der Grund: Sie sind ein fröhlicher und interessanter<br />

Mensch, den ich außerhalb der <strong>Schule</strong> bisher nur bei<br />

Kurstreffen kennenlernen konnte. (Ui. Vielen Dank für<br />

die Blumen. Dass ich bei dem grauen Novemberwet-


ter wie ein fröhlicher Mensch wirke, ist allerdings eine<br />

sehr erstaunliche Sache.)<br />

In welches Restaurant in <strong>Berlin</strong> nehmen Sie diese<br />

Person (also mich), wenn das Kaffeetrinken angenehm<br />

war? Was tun Sie, wenn Sie sich nicht (mit<br />

mir) verstehen? (OK, das war gerade irgendwie skurril.)<br />

Normalerweise entscheidet man ja gemeinsam, welches<br />

Restaurant beiden gefällt, aber ich würde das<br />

Thai-Restaurant „Cocos“ in der Rheinstraße vorschlagen,<br />

da es dort viele leckere Gerichte gibt und man<br />

aufmerksam bedient wird.<br />

Wenn das Kaffeetrinken nicht optimal verläuft, würde<br />

ich anfangen, Ihnen einen Vortrag über das Futuro<br />

und den Gebrauch des Subjuntivo zu halten: dann löst<br />

sich das Problem von ganz alleine, oder?! (Tatsache.<br />

Zu viel Grammatik macht erfahrungsgemäß etwas<br />

Unschönes mit fast jedem Schüler.)<br />

Carpe diem – jeden Tag von Neuem angehen, jeder<br />

nach seinen Möglichkeiten!<br />

(Bleibt nur zu hoffen, dass der Schutzengel, den Sie<br />

da haben, gerade auch gut zugehört hat. Jeden Tag<br />

von Neuem angehen, Kollege! Dann managst du auch<br />

die nächste Zugentgleisung und den nächsten Turbinenbrand...!)<br />

An dieser Stelle vielen Dank, liebe Frau Steiger,<br />

für dieses kleine, heitere Interview.<br />

Weshalb wurden Sie überhaupt für dieses Interview<br />

ausgewählt?<br />

Sonnenklar, liebe Theresa: Sie wollten mal günstig<br />

Kaffee trinken und in ein tolles Restaurant eingeladen<br />

werden. ;-) (Ja, genau das war der Grund. Himmel...!)<br />

So. Haben Sie ein paar abschließende Worte an<br />

die Leser? Was sollte Ihrer Meinung nach schon<br />

immer gesagt werden?<br />

Baywatch 1969 – rette sich, wer kann!


LUISA BASTIAN:<br />

DAS PROGRAMM „HALLO JAPAN“ 2009<br />

Japan ist im Moment fast ausschließlich wegen der traurigen Nachrichten aus den Katastrophengebieten in den<br />

Schlagzeilen.<br />

Unsere ehemalige Studierende Luisa lernte das Land vor dem großen Erdbeben kennen. Hier ihr Bericht:<br />

I<br />

ch hatte mich im Januar 2009 für ein Praktikum in<br />

Japan beworben. Leider wurde ich abgelehnt.<br />

Allerdings wurde mir ein Verlängerungsprogramm<br />

in Kagawa/Tokushima angeboten, welches ich<br />

dankend annahm. Mein Bericht beginnt ab dem<br />

Zeitpunkt des Abfluges in Frankfurt, wo das<br />

Programm mit T-Shirts zur Wiedererkennung und mit<br />

einem ersten Gruppenfoto eröffnet wurde.<br />

Wir saßen im Flieger nach Japan, der Flug zog sich<br />

hin, und ich hatte den Eindruck, dass ich nicht<br />

geschlafen hatte. Hatte ich aber. Es waren vielleicht<br />

4 Stunden. Nach 12 Stunden sind wir dann in Narita<br />

gelandet und sammelten uns. Die Hitze schlug uns<br />

sofort entgegen, und ich war ganz aufgeregt, weil ich<br />

eben in Tokyo am Flughafen stand. Gleich würde ich<br />

Japan das erste Mal in meinem Leben sehen.<br />

Gemeinsam gingen wir zum Bus, der uns von Narita<br />

ins Yoyogi-Youth Centre bringen sollte. Das war<br />

unsere Herberge für die nächsten 10 Tage. Völlig<br />

erledigt angekommen (es war Stau in Tokyo), durften<br />

wir noch nicht unsere Zimmer beziehen. Wir wurden<br />

zuerst in Wohneinheiten, sogenannte Units, eingeteilt,<br />

und dann folgte die Eröffnung der Youth Week mit<br />

einer öffentlichen Ansprache für alle Teilnehmer. Es<br />

war mittlerweile fast 23 Uhr japanischer Zeit, ich war<br />

nun seit mehr als 24 Stunden auf den Beinen und<br />

wirklich müde. Ich wollte nur noch kurz unter die<br />

Dusche und dann ins Bett. Eine Überraschung war,<br />

dass wir 2 Laken und ein Kopfkissen hatten. Ich<br />

bezog das Kopfkissen und legte ein Laken auf die<br />

dicke Decke (das Zimmer hatte eine außerordentlich<br />

leistungsfähige Klimaanlage, die ich in den ersten 2<br />

Tagen ausprobiert habe, aber dann habe ich ohne<br />

Klimaanlage geschlafe, da ich das Gefühl hatte, mir<br />

eine Erkältung einzufangen, und benutzte das<br />

andere Laken als Decke. Die Dusche, die sofort<br />

ausprobiert werden sollte, versetzte mir einen<br />

Schock: Wir hatten Badezeiten (7:00 – 19:30 Uhr).<br />

<br />

Außerhalb dieser Badezeiten gab es kein warmes<br />

Wasser. Was jetzt? Einige meiner Mitbewohnerinnen<br />

hatten den gleichen Plan wie ich. Wir beschlossen<br />

kurzerhand, dass uns kaltes Wasser abkühlen würde<br />

und brachen die Badezeitregel. Das Wasser war<br />

trotzdem warm. Die Badezimmer waren wie<br />

japanische Badezimmer eingerichtet. Es gab einen<br />

Raum zum Ausziehen und dann konnte man in den<br />

eigentlichen Waschraum vordringen. Dieser war<br />

ausgestattet mit einer Badewanne, die in den Boden<br />

eingelassen und für 4 Personen gedacht war. Davor<br />

gab es 3 Duschen, mit Schemel und kleiner Schüssel<br />

zum Waschen. In das Badewasser geht man nämlich<br />

erst, nachdem man sich gründlich gewaschen hat.<br />

Das ist Pflicht.<br />

Am nächsten Tag begann das gesamte<br />

Programm schon um 9 Uhr. Das hieß also um<br />

7 aufstehen, um spätestens um halb 9 mit dem<br />

Frühstück fertig zu sein. Bei dem folgenden<br />

Einführungstreffen wurde uns erläutert, wie wir in<br />

Tokyo verfahren würden. Was stand an? Wer waren<br />

die Ansprechpartner bei Problemen?<br />

Wir waren jetzt natürlich immer in unseren Units<br />

unterwegs, da wir ja noch nicht zwangsläufig unsere<br />

Gruppen gefunden hatten. Bei dem Youth Summit,<br />

der Bestandteil der Youth Week war, diskutierten<br />

Deutsche und Japaner über heikle oder weniger<br />

ernste Themen. Zum Beispiel: The Otaku-life-style,<br />

oder relationship between Japan’s clothes and its<br />

society. Ernstere Themen waren: Children’s Rights –<br />

Child abuse oder auch die Gruppe der ich angehörte:<br />

Whaling – the background and the controversy. Wir<br />

erhielten ein Programmheft und Umschläge mit<br />

Einladungen für die Deutsche Botschaft.<br />

Am Abend traf sich die gesamte Gruppe um 17 Uhr<br />

und fuhr mit der U-Bahn und in Abendkleidung zur<br />

Deutschen Botschaft. Dort angekommen, waren wir<br />

alle schon einmal durchgeschwitzt. Es war wieder


unglaublich warm, wie die nächsten Tage auch. Wir<br />

mussten die Einladung vorzeigen, wurden<br />

eingelassen und begaben uns in den Innenhof. Wir<br />

bekamen alle ein Glas Sekt, die unter 20 jährigen<br />

Orangensaft (in Japan ist man erst mit 20 volljährig),<br />

und lauschten der nun folgenden Ansprache des<br />

deutschen Botschafters, der seine Freude über das<br />

Interesse an der Deutsch-Japanischen Freundschaft<br />

aussprach. Nach der Ansprache hatten wir Zeit, das<br />

Gelände der Botschaft zu erkunden. Dann wurde das<br />

Büffet eröffnet, und jeder konnte sich etwas zu essen<br />

nehmen und sich in eine ruhige Ecke setzen oder<br />

stellen. Es wurde Musik gespielt und wir konnten uns<br />

alle kennenlernen. Wir konnten mit dem Botschafter<br />

ein paar Worte wechseln oder unsere Veranstalter<br />

ansprechen.<br />

Nach diesem Besuch haben wir die Gegend ein<br />

wenig erkundet und uns in kleine Gruppen aufgeteilt.<br />

Wir fanden einen Bahnhof und einen Kombini-store.<br />

Dort kauften wir Wasser und andere Kleinigkeiten.<br />

Am nächsten Tag konnten wir etwas länger schlafen.<br />

Wir trafen uns um 10 Uhr, um zum Goethe-Institut zu<br />

fahren, wo wir dann die anderen Gruppenmitglieder<br />

zum ersten Mal sahen, wer sich nicht schon vorher<br />

gefunden hatte. Ich hatte in dieser Nacht nur 2<br />

Stunden geschlafen. Der Vortag hatte bei meiner<br />

Unit noch etwas länger gedauert. Ja, jetzt waren wir<br />

müde, aber Kaffee richtet das schon!!! Das war mein<br />

Motto in Tokyo: Schlaf wird überwertet. Es gibt ja<br />

Kaffee.<br />

Im Goethe-Institut folgte die nächste Ansprache, bei<br />

der ich zu kämpfen hatte, wach zu bleiben. Als ich<br />

mich ein wenig umsah, sah ich, dass sehr viele<br />

Japaner ungeniert schliefen. Diesem Phänomen<br />

sollte ich noch öfter begegnen. Dennoch blieb ich<br />

vorbildlich wach. Dann stellte sich jede Gruppe mit<br />

allen Mitgliedern (17 Gruppen mit ca. 12 Mitgliedern)<br />

vor. Das zog sich hin. Danach besprachen die<br />

Gruppen noch kurz, wie sie am Wochenende mit der<br />

Gruppenarbeit verfahren würden, und sammelten<br />

erste Eindrücke.<br />

Ich war in der Gruppe Whaling. Wir wurden gefragt,<br />

ob wir für oder gegen Walfang seien und ob wir<br />

schon einmal Walfleisch gegessen hatten. Gegessen<br />

hatte es nur eine Person. Aber auch sie wusste<br />

nichts Genaues über Walfang. Keiner von uns<br />

wusste Fakten darüber. Das Einzige, was in Europa<br />

ausgestrahlt wird, ist keinesfalls neutral. Es werden<br />

Bilder gezeigt, wie Wale abgeschlachtet werden.<br />

Aber was genau hat es damit auf sich? War das<br />

noch Tradition? Wie sah die Tradition genau aus?<br />

Wie war es früher? Und vor allem: Warum jagt Japan<br />

heute noch Wale? All diese Fragen konnten wir uns<br />

für das Wochenende aufheben.<br />

An diesem Abend fand die Scavenger Hunt statt.<br />

Jede Gruppe hat Aufgaben bekommen, die sie<br />

erledigen sollte. Treffpunkt war 20:30 Uhr im<br />

Hof der Wohnanlage. Wir hatten einige Fragen zum<br />

Allgemeinwissen über Japan und Deutschland zu<br />

beantworten. Wir sollten viele Fotos machen. Zum<br />

Beispiel mit einem sehr großen Menschen. Oder mit<br />

einem Musiker, oder einem alten Mann. Zusätzlich<br />

<br />

sollten wir jede Stunde ein Foto mit der Uhrzeit und<br />

allen Gruppenmitgliedern drauf machen. Freundliche<br />

Passanten machten dann das Foto mit allen.<br />

Japaner sind wirklich hilfsbereit. Besonders wenn es<br />

um Fotos geht. Man braucht eigentlich nur freundlich<br />

zu gucken und auf die Kamera zeigen, und sie haben<br />

verstanden. Genial. Ein „arigatou gozaimasu“ zum<br />

Schluss zeigt auch, dass man höflich sein kann. Als<br />

wir fast alle Aufgaben erledigt hatten, sind wir<br />

spontan in eine Karaokebar gegangen, aus der wir<br />

nicht vor 2 Uhr rausgekommen sind. Karaoke ist toll.<br />

Jeder darf singen, egal wie. Hauptsache es macht<br />

Spaß; und den hatten wir an diesem Abend. Meine<br />

Genesungszeit (Schlaf) belief sich an diesem Tag<br />

auf 0 Minuten.<br />

Der nächste Tag begann jetzt mit mehr Kaffee<br />

als zuvor. Wir sind zum Goethe-Institut<br />

gefahren und haben dort die Fragen an<br />

Professor Uni vorbereitet, der sich mit dem Leben<br />

der Wale auseinandergesetzt hat. Ich sah, dass ich<br />

nicht die Einzige war, die an diesem Tag ein<br />

Schlafdefizit hatte. Professor Uni erklärte uns das<br />

Sozialverhalten der Wale; wie sie sich fortpflanzten;<br />

die Tragzeit; Bedrohung durch Walfang und er<br />

schnitt sogar die Tradition des Walfanges an. Wir<br />

machten uns Notizen und fragten, ob er uns die<br />

Grafiken und Schaubilder für unsere Präsentation am<br />

Ende des YS schicken könnte. Er bejahte dies. Wir<br />

gaben ihm ein kleines Geschenk und er<br />

verabschiedete sich. Danach wurde diskutiert, was<br />

wir gelernt hatten. Was war interessant? Was war<br />

besonders wichtig?<br />

Gegen 12 Uhr sind wir nach Shibuya gefahren und<br />

haben dort zu Mittag gegessen. Dann besuchten wir<br />

den Fischmarkt in Ueno und schauten uns um, wo<br />

Walfleisch angeboten wurde. Das Gedränge war<br />

groß, und ich war von der Atmosphäre beeindruckt.<br />

Die Auswahl an Fisch war einfach riesig, aber wir<br />

haben nirgendwo angepriesenes Walfleisch entdeckt.<br />

Danach ging es wieder ins Yoyogi Youth Centre, um<br />

einen Teil der Abschlusspräsentation vorzubereiten.<br />

Es folgte ein Spaziergang nach Harajuku, um dort zu<br />

Abend zu essen. Hier spaltete sich unsere Gruppe in<br />

zwei kleinere Gruppen. Alle wurden im Vorfeld<br />

gefragt, ob sie Walfleisch essen wollten, da wir die<br />

Möglichkeit nun hatten.<br />

Am nächsten Tag haben wir vieles über Walfang aus<br />

der Sicht eines Lobbyisten erfahren und im<br />

Anschluss die Meinung von der japanischen<br />

Greenpeace-Vertretung gehört. Am meisten<br />

überraschte uns, dass Herr Hoshikawa als deren<br />

Vertreter seinen Vortrag mit den Worten „Wir sind<br />

nicht gegen das Essen von Walfleisch.“ eröffnete.<br />

Seine Aussage wurde durch seinen Vortrag erklärt,<br />

aber zunächst waren wir alle sehr erstaunt. Das war<br />

das Letzte, was wir erwartet hatten.<br />

Nun, wo wir viele Informationen gesammelt hatten,<br />

mussten wir noch die Präsentation vorbereiten. Das<br />

hat etliche Stunden in Anspruch genommen, da wir<br />

einfach zu viele Informationen hatten. Pro Gruppe<br />

hatten wir 10 Minuten für beide Sprachen, Deutsch<br />

und Japanisch. So mussten wir die Informationen in


einen 5-Minuten-Vortrag quetschen. Da war es<br />

ausgeschlossen, dass wir in beiden Teilen das<br />

Gleiche sagen konnten. Wir haben also sortiert: Was<br />

ist für Deutsche interessant? Was ist für Japaner<br />

besonders interessant? Zum Beispiel erklärten wir für<br />

die japanische Variante das Kanji (chin.<br />

Schriftzeichen) für Wal, das sich aus groß und Fisch<br />

zusammensetzt und daher noch immer viele<br />

Menschen in dem Glauben lässt, dass der Wal ein<br />

Fisch sei. In der deutschen Variante haben wir<br />

wiederum die Geschichte und den traditionellen<br />

Walfang ausführlicher behandelt. Wir haben die<br />

Unstimmigkeit des Themas hervorgehoben und<br />

mussten dann noch überlegen, wer sich nun vorne<br />

hinstellt und den Vortrag hält. Es wollte keiner.<br />

Weder auf deutscher noch auf japanischer Seite. Als<br />

die Redner festgelegt waren, haben wir den Vortrag<br />

noch eingeübt, besprochen, wo wir etwas verbessern<br />

könnten, wer wann welche Folie weiterblättert, und<br />

gegen 3 Uhr nachts waren wir dann endgültig fertig.<br />

Der nächste Tag konnte kommen.<br />

Dieser begann dann mit einem Spaziergang<br />

zum Meiji Schrein und ein Höhepunkt war das<br />

Taiko- und das Shamisen-Spiel (Der Mann<br />

hatte sogar „Smoke on the water“ angestimmt!!!)<br />

nach den Präsentationen. Wir fuhren wieder ins<br />

Goethe-Institut, und die Präsentationen begannen.<br />

Das sollte sich jetzt 7 Stunden hinziehen. Wir waren<br />

ja viele Gruppen. Natürlich hatten wir zwischendurch<br />

auch mal eine Pause.<br />

Wie nicht anders zu erwarten, kam bei unserer<br />

Gruppe die Frage, ob wir Walfleisch probiert hätten;<br />

wie es denn schmecke, und was jetzt so besonders<br />

daran sei.<br />

Abends verabschiedeten sich die ersten Leute, die<br />

nur am Summit teilgenommen hatten. Es gab eine<br />

Abschiedsparty. Und wieder sind wir sehr spät ins<br />

Bett gekommen. Aber wir hatten den nächsten Tag<br />

zur freien Verfügung. Ich machte mich mit 3 anderen<br />

jungen Damen auf den Weg quer durch Tokyo. Wir<br />

gingen zum Tokyo Tower, nach Akihabara,<br />

Ikebukuro und besuchten, wie schon öfter, Harajuku.<br />

Überall haben wir kleine Mitbringsel gekauft.<br />

Am Tag danach stand die Besichtigung der<br />

Unternehmen an. Hier konnte man sich aussuchen,<br />

wo man hingehen wollte. Ich habe mich für Sato<br />

<br />

Pharma und TEPCO entschieden. TEPCO war ein<br />

Elektrik-Energie-Museum. Wir hatten dort eine kurze<br />

Einführung und konnten uns dann selbstständig die<br />

Motoren- und Turbinenmodelle ansehen. Bei Sato<br />

Pharma waren wir sozusagen Testpersonen für<br />

einen Energydrink, der den asiatischen Markt schon<br />

erobert hatte und wir sollten nun sagen, ob dieser<br />

auch etwas für den europäischen, insbesondere den<br />

deutschen Markt sei. Das Getränk war<br />

ausgesprochen scharf und hatte so viel Zucker wie<br />

eine ganze Tafel Schokolade (ungefähr). Mittlerweile<br />

soll man diesen Drink auch in asiatischen Läden in<br />

Deutschland (Düsseldorf) bekommen. Von Sato<br />

Pharma haben wir die Unternehmensmaskottchen<br />

und Löffel mit kleinen Elefanten drauf bekommen.<br />

Abends war dann noch die JUNEC-Veranstaltung.<br />

Am nächsten Tag sind wir dann auf zum japanischen<br />

Parlament. Lena, die genauso fertig war wie ich, und<br />

ich sind tapfer aufgestanden und mitgefahren. Dann<br />

wurde der Eingang zum Parlament gesucht und die<br />

große Gruppe stand in der prallen Sonne. Das hat<br />

weder mein Kreislauf noch Lenas mitgemacht. Wir<br />

haben Bescheid gesagt, dass wir das nicht<br />

durchhalten und haben uns auf den Rückweg<br />

gemacht. Wir sind in unsere Zimmer und haben uns<br />

schlafen gelegt. Vorher haben wir abgesprochen,<br />

dass wir uns spätestens zum Abendessen<br />

wiedertreffen, wenn wir denn nicht früher aufwachen.<br />

Mein Körper hat sich an diesem Tag den gesamten<br />

Schlaf geholt, den er die letzten Tage nicht<br />

bekommen hatte.<br />

Der nächste Tag war wieder zur freien Verfügung.<br />

Nur Abends gab es dann die Abschlussfeier der YW.<br />

Das war ziemlich traurig, da wir uns nun alle<br />

voneinander verabschieden mussten. Die letzten<br />

Fotos wurden verschossen, die Adressen<br />

ausgetauscht… Einige Kontakte würden hier schon<br />

noch bestehen bleiben.<br />

Dann kam der Hammer: Am nächsten Morgen<br />

mussten wir bis 9 Uhr aus den Zimmern raus sein.<br />

Einige mussten um 8:30 Uhr schon nach Narita<br />

(Flughafen) aufbrechen und der Rest verteilt zu den<br />

Gastfamilien, oder wie in meinem Fall: gegen 11 Uhr<br />

mit dem Flugzeug nach Takamatsu. Dort wurden wir<br />

dann auch schon von Ineke (die wir da erst neu<br />

kennen lernten, da sie an der YW nicht<br />

teilgenommen hatte) Noriko und der Familie Osaka<br />

abgeholt. Wir wussten noch nicht, wie viel wir der<br />

Familie Osaka zu verdanken haben und was für<br />

großartige Menschen sie waren. Zum Abendessen<br />

gingen wir in ein Restaurant und unser Gepäck<br />

wurde in die Deutsche Hütte gebracht. Beim Essen<br />

lernten wir Herrn Osaka etwas kennen. Und schon<br />

jetzt wurde uns klar, dass eine ganz wichtige Person<br />

sich unser angenommen hatte.<br />

Herr Osaka besitzt die Big S International. Das<br />

ist eigentlich ein Elektrofachgeschäft. Aber<br />

Herr Osaka war so erfolgreich damit, dass er<br />

sich auch international etablieren konnte. Nun<br />

veranstaltet seine Firma jedes Jahr einen


Redewettbewerb in Japan, aber auch in Deutschland.<br />

Die Reden drehen sich jedes Mal um die Zukunft.<br />

Wie sieht mein Lebensplan aus? Herr Osaka hat uns<br />

ganz genau erklärt wie er sein Leben in die Hand<br />

genommen hat, woher er Noriko kennt, die eigentlich<br />

die wichtigste Person in Takamatsu für uns war. Sie<br />

konnte sowohl Japanisch, als auch Deutsch. Noriko<br />

ist im Ruhestand und hat lange Jahre bei einem<br />

Sportverein als Dolmetscherin gearbeitet. Noriko und<br />

Herr Osaka haben sich beim Deutschstudium<br />

kennen gelernt. Herr Osaka wollte eigentlich<br />

Englisch studieren, weil das eben die Weltsprache ist.<br />

Allerdings hat er die Aufnahmeprüfung nicht<br />

geschafft und hat überlegt, welche Sprache noch<br />

wichtig ist. Also ist er kurzerhand nach Deutschland<br />

gereist und wurde dort auch bei einem Weingut<br />

herzlich empfangen. In Deutschland hat er als<br />

Backpacker sein Deutsch verbessert und viele<br />

Freundschaften geschlossen. Bei genanntem<br />

Weingut ist er geblieben und pflegt noch heute die<br />

Freundschaft. Mittlerweile importiert er auch Wein<br />

und besonders gern von eben jenem Gut. Als er von<br />

Deutschland nach Japan zurückkehrte, machte er<br />

eine weitere Aufnahmeprüfung, diesmal für Deutsch<br />

und er bestand sie. So studierte er Deutsch, lernte<br />

während des Studiums seine Frau kennen und<br />

seither sind die Familie Osaka und Noriko befreundet.<br />

Herr Osaka stellte uns an unserem ersten richtigen<br />

Tag in Takamatsu seine Firma vor und wir gingen<br />

auch durch eines seiner Elektrofachgeschäfte. Dort<br />

gibt es sogar einen Raum für Mitarbeiter die müde<br />

sind, um sich kurz auszuruhen (sogar einen<br />

Massagesessel gibt es!!). Auf Neudeutsch würde<br />

man Power nap sagen. Als wir im Aufenthaltsraum<br />

der Mitarbeiter waren, schlief da ein Angestellter auf<br />

dem Tisch (wie einige Schüler morgens vor dem<br />

Unterricht). Herr Osaka sah ihn an, wandte sich an<br />

uns und sagte auf ihn zeigend: „Er ist<br />

gestorben.“ Humor hat der energiegeladene Mann<br />

auch. Durch die Unruhe aufgewacht grinste der<br />

Mitarbeiter verlegen. Jetzt kam etwas, das wir in<br />

nächster Zeit öfter machen müssten. Fotos! Ab 18<br />

Uhr wurde eine Welcome-Party bei den Osakas<br />

abgehalten. Jeder, der in nächsten 2 Wochen mit<br />

uns zu tun haben würde, stellte sich hier kurz vor.<br />

Natürlich mussten wir uns auch vorstellen, und die<br />

arme Noriko musste das Ganze übersetzen.<br />

Am zweiten Tag sind wir in einen Kimonosalon<br />

gefahren. Der Besitzer Herr Katsura hat in<br />

seinem Leben noch keine westliche Kleidung<br />

getragen und wird dies wohl auch nie tun. Er sagte<br />

zu uns, wenn wir Japaner kennen lernen wollen,<br />

müssten wir eigentlich nur ihn kennen lernen. Er<br />

erzählte uns etwas über den Kimonohandel und wie<br />

die westliche Kleidung den Kimono fast verdrängt<br />

hatte. Natürlich durfte auch hier ein Gruppenfoto<br />

nicht fehlen.<br />

Abends sind wir dann zum Barbecue mit der<br />

Sportjugend von Kagawa gefahren. Es waren<br />

hauptsächlich Volleyballer. Zu meiner Enttäuschung<br />

war nur ein Kampfsportler dabei. Und dann auch<br />

noch nicht mal Karate. Aber nett waren sie trotzdem<br />

<br />

alle. Nachdem wir ihnen Haribo überreicht haben,<br />

haben wir aufgrund der maßlosen Freude<br />

beschlossen ein Päckchen mit Gummibären nach<br />

Japan zu schicken. Danach wurden wir wieder zur<br />

Deutschen Hütte gebracht.<br />

Wir fühlten uns ein wenig merkwürdig, da wir wie<br />

Könige behandelt wurden. Damit hatten wir gar nicht<br />

gerechnet. Das war so überwältigend, dass wir gar<br />

nicht wussten, wie wir unsere Dankbarkeit zeigen<br />

konnten.<br />

Am nächsten Tag machten wir einen Tagesausflug<br />

zu 2 Tempeln in der Umgebung. Unterwegs trafen<br />

wir noch eine Person, die Noriko und Herrn Osaka<br />

kannte. Diese Begegnung war zwar nicht eingeplant,<br />

aber da der nette Mann gerade etwas Zeit hatte,<br />

bekamen wir eine kleine Führung über die<br />

Tempelanlage. Wir waren wieder beeindruckt.<br />

Am darauffolgenden Tag ging es für uns in die<br />

Druckerei Mure. Dort durften wir Fragen stellen und<br />

bekamen eine Führung durch die gesamte Druckerei.<br />

Danach ging es weiter zum Anabuki Health College.<br />

Das ist ein Privatschule, bei der man Ausbildungen<br />

zum Zahnarzthelfer (nicht direkt, ist aber am<br />

treffendsten), Friseur, Naildesigner und<br />

Comiczeichner, also auch gestalterische Berufe,<br />

machen konnte. Wir lernten, wie man Zähne putzt.<br />

Die Frauen waren ganz begeistert von unseren<br />

Zähnen. Sie waren erstaunt wie viele mal eine<br />

Zahnspange getragen hatten.<br />

Natürlich durften auch hier die Gruppenfotos nicht<br />

fehlen. Das war der Tag, der mit den meisten<br />

Gruppenfotos in die Geschichte einging.<br />

Abends besuchte uns die Deutsch-Japanische<br />

Gesellschaft, und wir kamen erst spät ins Bett. Diese<br />

jungen Menschen kümmerten sich grandios um uns.<br />

Der Hauptsitz der Deutsch-Japanischen Gesellschaft<br />

Kagawa war in der Deutschen Hütte. Wir hatten also<br />

oft Besuch.<br />

Der nächste Tag führte uns auf einen Bauernhof.<br />

Hier begleiteten uns Herr Satazumi und seine Frau.<br />

Der Bauer machte aus der Kuhmilch sogar Tofu und<br />

Marmelade. Alles natürlich zu schwindelerregenden<br />

Preisen. Wir bekamen zur Begrüßung kalte Milch zu<br />

trinken. Wir wurden über den Hof geführt (hierbei<br />

sind unglaublich lustige Bilder entstanden) und<br />

durften sogar eine Kuh melken. Es war wohl für alle<br />

das erste Mal. Dann hat der Bauer persönlich Hand<br />

an sein Tier gelegt und schon war der Krug voll.<br />

Sogar aufgeschäumt! Das macht jeder<br />

Espressomaschine Konkurrenz! Und wieder wurden<br />

Fotos über Fotos gemacht. Wir machten selber Pizza<br />

und aßen die dann auch. Wir verabschiedeten uns,<br />

und weiter ging es in die Secondhandbuchhandlung<br />

Book-Off. Dort kann man Bücher hinbringen, wenn<br />

man sie ausgelesen hat, und bekommt eine kleine<br />

Prämie. Die Buchhandlung prüft den Zustand, wertet<br />

die Ware, wenn nötig, auf und verkauft sie zur Hälfte<br />

oder weniger des Neupreises. Auch dort bekamen<br />

wir einige Bücher und noch eine große Geschenktüte<br />

mit einem großen Plüschtier (Hello Kitty) und vielen


kleinen Figuren geschenkt. Wieder wussten wir nicht,<br />

wie wir uns revanchieren sollten.<br />

Am folgenden Tag hatten wir halbtags frei. Wir haben<br />

die Innenstadt (besonders den Ghibli-Shop; Filme<br />

wie Mein Nachbar Totoro, Das wandelnde Schloss<br />

etc.) unsicher gemacht.<br />

Nachmittags stand das gemeinsame Kochen mit der<br />

DJK an. Später am Tag war eine richtige Diskussion,<br />

wie in Tokyo, veranschlagt. Wir haben also<br />

beschrieben, was wir in Tokyo gemacht haben, mit<br />

welchen Themen wir uns beschäftigt haben und<br />

haben das als Ausgangspunkt für das weitere<br />

Gespräch genommen.<br />

Am nächsten Tag war Wahlkampf in Japan. Der<br />

Wahlkampf in Deutschland ist ein Witz dagegen. Es<br />

gibt zwar auch in Deutschland öffentliche Reden,<br />

aber die sind bei weitem nicht so gut besucht und sie<br />

sind nicht so laut, so unüberhörbar. Das ist etwas<br />

ganz Besonderes, und ich bin begeistert, dass ich<br />

das miterleben durfte. Das war ein Ereignis der<br />

Sonderklasse.<br />

Wir wurden von einem Bus abgeholt, und es ging in<br />

eine Sojasoßenfabrik. Seit ich weiß, wie Sojasoße<br />

hergestellt wird, wie sie zwischendurch aussieht, ist<br />

sie mir ein wenig suspekt. Die verschimmelt erst und<br />

dann wird sie umgerührt und schimmelt dann noch<br />

mal lange Jahre… Lecker. Und der Geruch, der<br />

dabei entsteht, ist auch außergewöhnlich. Ich war<br />

erschüttert. Allerdings sahen wir hier zum 1. Mal eine<br />

Geschäftsführerin. Sie hat das Familiengeschäft<br />

übernommen, nachdem sie in den USA studiert hatte.<br />

Sie hat jetzt aus dem Soja und seine Zwischenstufen<br />

Eis, Konfekt und Schokolade entwickelt. Es<br />

schmeckt alles sehr eigenwillig. Ich würde auch nur<br />

noch die Schokolade essen wollen. Sie fragte auch,<br />

was wir werden wollen und was wir zurzeit machen.<br />

Draußen wurde wieder ein Gruppenfoto gemacht,<br />

und wir fuhren weiter zu einer Indigoblau-Färberei.<br />

Dort konnten wir uns ein altes japanisches Haus<br />

ansehen.<br />

Nach der Indigo-Färberei fuhren wir ins Deutsche<br />

Haus in Naruto. Wir erfuhren eine ganze Menge über<br />

die Geschichte von Naruto. Das war früher eine<br />

Stadt für deutsche Kriegsgefangene. Besser gesagt<br />

ein Dorf. Naruto entwickelte sich erst zur Stadt. Die<br />

Gefangenen hatten dort ein eigenes Leben. Sie<br />

hatten einen Chor und ein Orchester, sie hatten<br />

Bäckereikünste mitgebracht und bildeten nun auch<br />

Japaner in der Kunst des Backens und Musizierens<br />

aus. Sie durften Briefe schreiben und Post<br />

empfangen. Für mich klang das alles nach<br />

idyllischem Dorfleben und nicht nach Gefangenschaft.<br />

Nachdem die Gefangenschaft aufgehoben wurde,<br />

blieben viele Deutsche in Naruto, und so entstand<br />

das Deutsche Haus. Auf einzelnen Wunsch sind wir<br />

noch zu dem Strudel von Naruto gefahren worden.<br />

Leider war der Strudel nicht besonders groß, aber es<br />

war gigantisch, über die Plexiglasscheiben zu laufen<br />

und unter sich das Meer toben zu sehen.<br />

Dann sind wir wieder in die Deutsche Hütte<br />

zurückgekehrt und wurden am nächsten Tag von den<br />

<br />

Satazumis zum Ritsurin-Park abgeholt. Das ist eine<br />

riesige Parkanlage, die architektonisch so aufgebaut<br />

ist, dass sie sich direkt in die Landschaft integriert. In<br />

einem kleinen Tempelhäuschen nahmen wir ein<br />

traditionelles japanisches Frühstück ein. Mit Reisbrei,<br />

Ume-boshi (in Salz eingelegte Pflaume), einigen<br />

Gemüse- und Pilzarten und Fisch. Nach diesem<br />

Ausflug sind wir in die Uemura-Farm gefahren. Der<br />

Besitzer der Farm will es schaffen, pro Hektar 7<br />

Tonnen Spargel im Jahr zu ernten. Nun überlegt er<br />

noch immer, wie er die Bedingungen für den Spargel<br />

verbessern kann, damit er sein Ziel erreichen kann.<br />

Er erklärte uns seine Beweggründe und forderte uns<br />

auf Spargel zu stechen, um genug für das Barbecue<br />

zu sammeln.<br />

Am nächsten Morgen stand Gymnastik auf dem Plan.<br />

Genauer gesagt: Gesundheitsgymnastik Makko-Ho.<br />

Das sind, grob gesagt, Dehnungsübungen, mit<br />

denen man sich gelenkig hält. Die „Sportart“ wurde<br />

von einem Japaner erfunden, der nach einem<br />

Schlaganfall kaum noch bewegungsfähig war, sich<br />

aber dennoch fit halten wollte. Es kamen fast<br />

ausschließlich Rentner zu uns in die Deutsche Hütte.<br />

Der Sprecher der Gruppe war über 80 und das<br />

jüngste Mitglied, das erst seit ca. 2 Jahren dabei war,<br />

war 40 Jahre alt. Dann sollten wir mal zeigen, wie<br />

weit wir runterkamen. Es war schon fast peinlich,<br />

dass die betagten Damen und Herren Spagat<br />

konnten und einige von uns nicht einmal einen 90 °<br />

Winkel schafften, geschweige denn sich dann noch<br />

zwischen die gespreizten Beine nach vorne<br />

abzulegen. Nach der Gymnastik ging es weiter mit<br />

Sport. Jetzt standen 3 Tage Kappa-Dojo auf dem<br />

Plan. Wir machten dort Gartenarbeit. Zunächst<br />

wurden wir abgeholt und zum Kappa-Dojo gebracht.<br />

Dort wollten wir kurz unsere Sachen abstellen und<br />

entfernten dann das Unkraut im Zitronengrasfeld.<br />

Das roch wunderbar. Allerdings hatten wir das<br />

Gefühl, dass das Unkraut wucherte, seit bekannt war,<br />

dass wir kommen würden. Dainen zeigte uns, was<br />

das Zitronengras war, und wir legten los. Da es lange<br />

nicht geregnet hatte, war der Boden knochentrocken<br />

und steinhart. Das erschwerte die Arbeit mit der<br />

Hacke. Aber schon nach relativ kurzer Zeit hatten wir<br />

das erste Feld und auch das zweite Feld bereinigt.<br />

Zwischendurch gab es eine Pause, in der wir etwas<br />

tranken und die anderen auf dem Gelände<br />

kennenlernten. Das Dojo nahm Kranke oder<br />

Menschen auf, die sich für den buddhistischen<br />

Lebensstil entschieden hatten. So zum Beispiel auch<br />

Hikkikomori (Menschen, die Angstattacken<br />

bekommen, wenn sie ihre Wohnung verlassen<br />

wollen). Das Dojo wird durch die Regierung<br />

unterstützt, um Menschen mit dieser Krankheit<br />

wieder an soziale Kontakte zu gewöhnen und wieder<br />

zu sozialisieren. Sie lernen erneut den Umgang mit<br />

Menschen und bestimmte Verhaltensweisen. In der<br />

Nähe ist auch eine psychologische Anstalt, in der<br />

diese Menschen zusätzliche Hilfe bekommen.<br />

bends gab es wieder eine Grillparty, und wir<br />

konnten kaum mit den Leuten aus dem Dojo<br />

Akommunizieren, da kaum jemand ansatzweise


Englisch sprach. Etwas anderes hatten wir auch<br />

nicht erwartet. Es war trotzdem schade. Nach dem<br />

Essen brachte uns Dainen wieder in unsere<br />

Unterkunft. Wir schliefen auf Futon (eine Art Bett) in<br />

einem richtigen Tatamizimmer (Tatami = Matten, die<br />

früher den Boden japanischer Häuser bildeten; heute<br />

seltener verwendet). Das war wirklich beeindruckend.<br />

Abends konnten wir das Bad benutzen und wieder<br />

auf traditionell japanische Art baden. Wir gingen<br />

heute sehr früh ins Bett, da wir am nächsten Morgen<br />

um 5 Uhr geweckt werden würden. Der Ausblick um<br />

diese Uhrzeit aus dem Fenster unseres Zimmers war<br />

atemberaubend schön. Berge, Wasser und die Stadt<br />

waren auf einem Bild.<br />

Wir meditierten 30 Minuten lang. Dann ging es weiter<br />

zum Gottesdienst in einen anderen Raum. Der<br />

dauerte 2 Stunden und war gefüllt von dem Gesang<br />

der Menschen. Auf den Gottesdienst folgte das<br />

Frühstück und danach hieß es: Marathon. Wir waren<br />

schockiert. Es entpuppte sich jedoch als einfacher<br />

Gang einen recht gebirgigen Weg hinunter und<br />

wieder hinauf, um die ersten Pilger zu symbolisieren.<br />

Dort wurde wieder gebetet. Und wir machten Fotos.<br />

Das durften wir. Danach ging es wieder zurück und<br />

an die Arbeit. Heute ernteten wir Zitronengras und<br />

daraus wurde dann ein Tee für die Pause zubereitet.<br />

Nach der Pause ging es wieder auf das Feld Unkraut<br />

jäten.<br />

An diesem Tag verließen wir das Kappa-Dojo<br />

noch am Vormittag und gingen zum Dojoeigenen<br />

Motorboot. Wir zogen die<br />

Schwimmwesten an und begaben uns auf das Boot.<br />

Das brachte uns auf eine der vielen Inseln von<br />

Shikoku, wo wir uns viele Museen anschauten.<br />

Abends wurden wir dann im Hafen von Takamatsu<br />

abgesetzt und machten uns auf den Rückweg zur<br />

Deutschen Hütte. Wir besorgten noch einige<br />

Abschiedsgeschenke und Zutaten für einen Hefezopf<br />

für die Osakas; ein Dankeschön.<br />

Mann auf Englisch. Er konnte auch ein wenig<br />

Deutsch, aber durch seine Geschäfte fühlte er sich<br />

im Englischen sicherer. Am Flughafen<br />

verabschiedeten wir uns auch von den beiden und<br />

nun machten wir uns auf den Weg nach Tokyo, wo<br />

wir von Narita aus, wieder nach Frankfurt fliegen<br />

würden. Beim Packen des Koffers hatten wir einige<br />

Probleme die ganzen Geschenke unterzubringen.<br />

Der große Koffer war voll und ich musste den Rest<br />

ins Handgepäck nehmen, was gerade so passte.<br />

Außerdem machten wir uns Sorgen, ob wir<br />

Übergepäck hatten. Jedes Kilo Übergepäck hätte<br />

über 60 Euro gekostet. Das war uns zu viel. Beim<br />

Wiegen des Koffers hatten wir beide kein<br />

Übergewicht. Gott sei Dank wurde mein Handgepäck<br />

nicht gewogen. Das war nämlich fast genauso<br />

schwer wie der Koffer an sich…<br />

Der Flug war vorüber, und ich war fertig. Beim<br />

Auschecken habe ich auch eine junge Dame<br />

getroffen, die den gleichen Weg nach <strong>Berlin</strong><br />

hatte. Sie wusste aber noch nicht, wie die Züge<br />

fahren würden. Also schlug ich ihr meine Verbindung<br />

vor und wir machten uns gemeinsam auf den Weg<br />

nach <strong>Berlin</strong>. Die Deutsche Bahn zeichnete sich in<br />

<strong>Berlin</strong> auch wieder durch ihr Markenzeichen aus. Ich<br />

hatte zwar ausreichend Zeit umzusteigen (15<br />

Minuten), aber durch die Verspätung des ICE<br />

(müssten so um die 13 gewesen sein), hatte ich am<br />

Hauptbahnhof nur noch 2 Minuten um das Gleis zu<br />

wechseln und zu hoffen, dass der Regionalexpress<br />

nach Potsdam noch eine Minute warten würde. Ich<br />

wurde vom Schaffner angefahren, warum ich denn<br />

nicht pünktlich sei.<br />

Vielen Dank auch. Ja, ich war wieder in Deutschland.<br />

Luisa Bastian<br />

Der Hefezopf wurde am nächsten Tag zwischen<br />

weiteren Museumsbesuchen und der Abschiedsparty<br />

gebacken. Mit etwas Glasur verziert war der wirklich<br />

ansehnlich geworden. Nun lag es aber auch an uns<br />

das Abendessen für die Gäste vorzubereiten. Wir<br />

standen also den ganzen Nachmittag in der Küche<br />

und bereiteten das Essen vor. Ich hatte mich dem<br />

Fleisch angenommen, weil keiner da rein wollte.<br />

Nachdem ich geschätzt 100 Bouletten zubereitet und<br />

gebraten hatte und dann noch das Hähnchenfleisch<br />

gemacht hatte, hatte ich die Schnauze voll von<br />

Fleisch.<br />

Am nächsten Tag wurden Johanna und ich von den<br />

Satazumis zum Flughafen in Takamatsu gefahren.<br />

Wir unterhielten uns noch mit Tomoko-san auf<br />

Deutsch (sie hatte auch Deutsch studiert und sprach<br />

es immer wieder sehr gern und gut) und mit ihrem


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WAS MACHEN FLS-LEHRKRÄFTE IN HAMBURG?<br />

Beim Joggen um die Außenalster frische Seeluft in einer Großstadt atmen? In Erfahrung bringen, wie Fußballmannschaften<br />

bundesligatauglich erfolgreichen Fußball spielen? Oder einfach mal am Hafen gedanklich in die Ferne schweifen? - Nein,<br />

weit gefehlt. 22 Lehrkräfte der <strong>Friedrich</strong>-<strong>List</strong>-<strong>Schule</strong> machen sich auf, um Informationen für einen praxisgerechten Unterricht<br />

zu erhalten.<br />

Am Sonntag, 2. Mai 2010, geht es gleich nach der Ankunft im<br />

Hotel zum Containerhafen. Während einer dreistündigen<br />

Busfahrt auf dem Hafengelände sehen wir die riesigen<br />

Containerschiffe, die rasend schnell ent- und beladen werden. Direkt<br />

neben den Schiffen können wir die Dimensionen der großen<br />

Containerbrücken und der schnellen Van-Carrier erfassen. Natürlich<br />

vom Bus aus, denn Aussteigen bedeutet Lebensgefahr. Eindrucksvoll<br />

ist auch die Besichtigung des Containerhafens Altenwerder, auf dem<br />

rein elektronisch wie von Geisterhand die Container verladen werden.<br />

Eine unglaubliche logistische Meisterleistung!<br />

M<br />

ontag früh besuchen wir das Hauptzollamt Teerhof und<br />

informieren uns über die Zukunft des Hamburger Hafens, der<br />

bald nicht mehr Zollfreizone sein wird. Besonders spannend<br />

sind die Berichte über Zigarettenschmuggel, Markenpiraterie und den<br />

Alltag der Zollbeamten. Wir lernen, was ein passiver Zollhund ist,<br />

nämlich ein Spürhund, der bei Erfolg nicht anschlägt. Er setzt sich vielmehr still neben die verdächtige Person, auf die<br />

anschließend der Zugriff der Zöllner erfolgt. Die Frage, ob der Zollhund dabei schelmisch grinst, bleibt offen.<br />

Konnossement, Dokumentenakkreditiv und Incoterms sind Themen<br />

des Besuchs bei der Helm AG am Montagnachmittag. Die Helm AG<br />

betreibt weltweiten Handel mit Erzeugnissen aus den Bereichen<br />

Chemie, Pharmazie, Kunststoff, Pflanzenschutz und Düngemittel.<br />

Unsere Fragen zur Abwicklung von Außenhandelsgeschäften<br />

werden akribisch beantwortet. Der Besuch zeigt, dass unsere<br />

Unterrichtsthemen absolut aktuell und relevant sind.<br />

Am Dienstagvormittag sind wir bei der Hellmann Worldwide<br />

Logistics GmbH & Co KG, einer internationalen Spedition,<br />

eingeladen. Das Unternehmen wird uns vorgestellt und wir erfahren<br />

vieles über Transportmodalitäten, Vertragsgepflogenheiten, die<br />

konkrete Arbeitsweise mit Dokumenten, über Zollprozesse bei der Ein- und Auslagerung und den Umgang mit<br />

Versicherungsfällen. Eindrucksvoll sind Fotos von Schiffshavarien.<br />

Fragen zur Ausbildung, der Bedeutung von Fremdsprachen und<br />

möglichen Zukunftsperspektiven der Mitarbeiter werden zusätzlich<br />

beantwortet. Anschließend besichtigen wir das Speditionslager.<br />

Dort können wir das Ausladen der Waren aus Containern und das<br />

sogenannte Palettieren beobachten. Beeindruckt sind wir von der<br />

Geschwindigkeit der Gabelstapler und der Präzision ihrer Fahrer.<br />

Mit unglaublichem Tempo wird immer exakt die gewünschte Palette<br />

erreicht und bewegt. Auch von der Hellmann KG können wir ein<br />

Stück Realität für unseren Unterricht mitnehmen.<br />

D<br />

en Abschluss der Informationsfahrt nach Hamburg stellt ein<br />

Besuch bei der Euler Hermes AG am Dienstagnachmittag<br />

dar. Dies ist vor allem für die Lehrkräfte interessant, die<br />

Außenhandelsfinanzierung unterrichten. Wir erfahren Wichtiges<br />

über die Themen Kreditversicherungen und Hermesbürgschaften.<br />

U<br />

nser Besuch in Hamburg ist ein voller Erfolg, wir haben viele<br />

Informationen auf anschauliche Weise erhalten,<br />

Zusammenhänge verstanden und Material mit nach <strong>Berlin</strong> genommen. Für den Unterricht ist dies von großem Wert,<br />

weil nur Praxis die Theorie verständlich und anschaulich macht. Vielen herzlichen Dank dafür an unsere Gastgeber! Wir<br />

fahren in einigen Jahren sicherlich erneut nach Hamburg, getreu dem Leitspruch der Hellmann KG „Thinking Ahead -<br />

Moving Forward“.<br />

Hartmut Hannemann<br />

(Wer Interesse an dem Bericht über die Informationsfahrt nach Hamburg hat, wende sich bitte an mich.)


Darren Aronofsky<br />

(Kinostart: 20.01.<strong>2011</strong>)<br />

Eine Filmkritik: Kemal Zabun<br />

Primaballerina Nina will unbedingt die Doppelrolle als weißer und schwarzer Schwan in der neuen "Schwanensee"-Produktion.<br />

Der Konkurrenzkampf mit ihrer Mutter, die ihre eigene Tänzerinnenkarriere wegen der Schwangerschaft mit Nina aufgeben<br />

musste, schürt noch Ninas eigenen Ehrgeiz. Doch Kolleginnen und Chef werfen Nina einen Mangel an Sex-Appeal vor. Nach<br />

einem Biss beim Kuss vom Chef bekommt sie die Traumrolle unerwartet doch. Ihre Freude ist nur kurz, glaubt sie ihre Position<br />

als Star der Truppe gefährdet - insbesondere durch das neu engagierte Talent Lilly, die viel lockerer als sie selbst ist und sie<br />

verführt.<br />

http://www.kino.de/kinofilm/black-swan/121729.html<br />

Eine Prinzessin wird in einen weißen Schwan verwandelt. Nur die wahre Liebe eines<br />

Prinzen kann sie retten und sie wieder zurückverwandeln. Doch das böse Ebenbild der<br />

Prinzessin, der schwarze Schwan, verführt den Prinzen. Am Ende des weltberühmten<br />

Stückes „Schwanensee“ von Tschaikowski bringt sich die Prinzessin in den meisten<br />

Vorführungen um.<br />

Darren Aronofsky lässt früh erahnen, wohin seine doppelbödige Version „Black Swan“<br />

führen wird, kann aber durch eine sehr gelungen inszenierte Demontage einer Tänzerin, die<br />

nur für ihre Besessenheit von Ballett zu leben scheint, und düstere Thriller- und<br />

Horrorelemente eine immense Spannung aufbauen und fesseln.<br />

Während Nina, grandios gespielt von Natalie Portman, sich für die Rolle ihres Lebens<br />

wappnet und versucht, ihrem Wesen auch die böse und verführerische Seite zu entlocken,<br />

fasziniert und verstört sie das neue Ensemblemitglied Lily, überraschend: Mila Kunis, als das<br />

genaue Gegenteil von ihr. Schwarz und Weiß als Entsprechungen von Böse und Gut sind<br />

hier ganz klar verteilt.<br />

Ab hier schnellt Aronofskys Psycho-Thriller und das Spiel mit verschiedenen Identitäten in<br />

großem Tempo voran und endet in einem hochemotionalen Finale.<br />

Inszenatorisch erschafft Aronofsky mithilfe seines Stammkomponisten Clint Mansell ein<br />

perfektes Drama über eine besessene und innerlich zerrüttete Balletttänzerin, die sich bis<br />

zum Schluss demontiert, um in „Black Swan“ mit grellem Licht und tosendem Applaus ihr<br />

verdientes Ende zu finden.<br />

Aronofskys Entscheidung, tosender Applaus zu Beginn des Abspanns zu<br />

nehmen, wäre nicht nötig gewesen, da ihm dieser auch so sicher gewesen<br />

wäre. „Black Swan“ ist nach „Requiem for a Dream“ und „The Wrestler”<br />

Aronofskys Meisterwerk und jetzt schon ein Kinohighlight <strong>2011</strong>.<br />

Ein großartiger Film mit verdienten Oscarnominierungen. 4.5/5


LEHRERZITATE<br />

gesammelt von Theresa Thielebeule, Kl. 293<br />

Frau Steiger: „Mit der Grammatik,<br />

ist da bei Ihnen alles OK?<br />

Schülerin A, Sie haben gelacht?“<br />

A: „Mh – das war meine Antwort...!“<br />

Herr Kops (über den verkehrsfreien<br />

Sonntag): „Tja,<br />

das war damals superlustig<br />

mit dem Fahrrad auf der A2.“<br />

Schülerin: „Genau, und dann<br />

plötzlich: *DUNK!* - ist ja gar<br />

nicht Sonntag?!!“<br />

Herr Hannemann: „Mein Bedürfnis<br />

nach heiler Welt wird<br />

mit zunehmendem Alter immer<br />

größer.“<br />

Schüler: „Und deshalb müssen<br />

Sie jetzt auch sofort aufhören<br />

zu kippeln.“<br />

Frau Pudör: „A. war also in der<br />

vorigen Stunde da und dann ist<br />

sie plötzlich erkrankt?“<br />

Klasse: „...“<br />

Frau Pudör: „Naja, Umsatzsteuerbuchungen<br />

können einem ja<br />

schon mal auf den Magen schlagen.“<br />

Schülerin: „Ja, mir ist auch schon<br />

ganz übel.“<br />

Herr Kops (nachdem jemand<br />

das Licht im Klassenraum<br />

angeschaltet hatte): „Das ist<br />

ja ein Traum... ich habe mich<br />

schon gefragt, wieso ich<br />

nichts sehe!“<br />

Herr Hannemann: „Es heißt,<br />

Deutschland habe in den letzten<br />

Jahren über seine Verhältnisse<br />

gelebt. Was also<br />

bedeutet das – alle die Wohnung<br />

neu eingerichtet, alle 10<br />

Kilo zugenommen...?“<br />

Schülerin: „Hey, woher wissen<br />

Sie das?“<br />

Frau Pudör (nach extremem<br />

Lärm in der Klasse):<br />

„Aha! Ich brauche anscheinend<br />

nur Klausur! zu sagen und<br />

schon herrscht wieder Ruhe.“<br />

Schüler (leise zu seinen Banknachbarn):<br />

„Und dann geht sie<br />

bei sich zuhause so durchs<br />

Treppenhaus: Klausur!“...<br />

Frau Steiger: „Miete? Nee,<br />

das Problem habe ich nicht<br />

mehr, aber ich zahle an meine<br />

Bank trotzdem noch was,<br />

wie heißt das denn nochmal...?“<br />

Schülerin: „Schweigegeld?“


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Charlottenstraße 17<br />

10117 <strong>Berlin</strong><br />

Tel. 030 / 86 09 84 10<br />

Fax 030 / 86 09 84 11


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Direktionsassistentin, Düsseldorf.<br />

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der Geschäftsführung, Leipzig.<br />

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Sekretärin, Essen.<br />

Adecco Personaldienstleistungen GmbH<br />

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