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Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

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»I<strong>ch</strong> meine, <strong>das</strong> Traumlexikon wird den Mens<strong>ch</strong>en zugute kommen, wenn du es sehr sorgsam s<strong>ch</strong>reibst«, überlegte Shawnodese laut. »Du<br />

mußt betonen, daß niemand, absolut niemand außer dem Träumer selbst seinen Traum ri<strong>ch</strong>tig interpretieren kann. Folgli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>eint ein<br />

lexikalis<strong>ch</strong>er Teil in einem Bu<strong>ch</strong> über Traumarbeit auf den ersten Blick unlogis<strong>ch</strong>. Aber aus einer Reihe von Gründen denke i<strong>ch</strong>, daß ein<br />

Abs<strong>ch</strong>nitt über die Traumspra<strong>ch</strong>e ein sehr wertvolles und nützli<strong>ch</strong>es Werkzeug zum Verständnis des Traumsymbolismus sein kann.<br />

Der erste Grund ist <strong>der</strong>, daß unsere Spra<strong>ch</strong>en auf ähnli<strong>ch</strong>en kulturellen Grundlagen fußen und wir daher im weitesten Sinne im<br />

Einvernehmen über die Bedeutung vieler Wörter sind. Unsere Traumerfahrung ruft unsere gemeinsame Spra<strong>ch</strong>e und die Bedeutung <strong>der</strong><br />

Wörter in uns hervor.<br />

Der zweite Grund, den zu beweisen s<strong>ch</strong>werer fällt, beruht auf <strong>der</strong> Existenz des kollektiven Unbewußten, in dem Symbolen unabhängig von<br />

Raum, Zeit und Kultur die glei<strong>ch</strong>e Bedeutung zukommt. Am lei<strong>ch</strong>testen läßt si<strong>ch</strong> <strong>das</strong> an Symbolen erkennen, die Elterns<strong>ch</strong>aft und Kindheit<br />

betreffen.<br />

Ganz egal, wer wir sind - wir alle haben uns einmal in <strong>der</strong> Gebärmutter unserer Mütter befunden. Also verbindet uns <strong>das</strong> Symbol Wasser auf<br />

einer sehr tiefen Ebene unseres Seins mit unserer Quelle - selbst dann, wenn wir Wüstenbewohner sind: C. G. Jung hat no<strong>ch</strong> weitere<br />

Symbole bes<strong>ch</strong>rieben, die wir über <strong>das</strong> kollektive Unbewußte miteinan<strong>der</strong> teilen. I<strong>ch</strong> bin <strong>der</strong> Meinung, daß man in diesem Zusammenhang<br />

au<strong>ch</strong> die Symbole von erdverbundenen Völkern betra<strong>ch</strong>ten sollte.<br />

Außerdem, wenn man daran glaubt, daß <strong>der</strong> Gedanke Energie transportiert, um auf diese Weise Neues zu ers<strong>ch</strong>affen, dann stell dir die<br />

Vielzahl <strong>der</strong> Gedanken vor, die eingeborene Kulturen über Jahrtausende hinweg auf Symbole konzentriert haben. Vergegenwärtige dir, daß<br />

auf einer bestimmten Ebene diese Symbole bereits entstanden sind und existiert haben.<br />

Ein dritter Grund, <strong>der</strong> <strong>für</strong> ein Traumlexikon spri<strong>ch</strong>t, ergibt si<strong>ch</strong> logis<strong>ch</strong> aus meiner Behauptung, daß <strong>das</strong> Unbewußte fortwährend verzweifelt<br />

versu<strong>ch</strong>t, mit uns in Verbindung zu treten. Indem man unter sol<strong>ch</strong>en Umständen ein Traumlexikon liest, programmiert man sein Unbewußtes<br />

ni<strong>ch</strong>t nur mit einer großen Zahl von Symbolen, son<strong>der</strong>n au<strong>ch</strong> glei<strong>ch</strong> mit den relevanten Erklärungen. Auf diese Weise gibst du deinem<br />

Unbewußten ein Spra<strong>ch</strong>e, dur<strong>ch</strong> die es mit dir in Verbindung treten kann. I<strong>ch</strong> erinnere mi<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>t gut daran, daß i<strong>ch</strong>, als i<strong>ch</strong> anfing, mi<strong>ch</strong><br />

ernsthaft mit meinen Traumprozessen zu befassen, dieses o<strong>der</strong> jenes Bu<strong>ch</strong> über <strong>das</strong> Träumen las und in <strong>der</strong> Folgezeit Träume hatte, die si<strong>ch</strong><br />

<strong>der</strong> Symbole in diesen Bü<strong>ch</strong>ern bedient hatten. Hier fand i<strong>ch</strong> eine Unterstützung, die es mir lei<strong>ch</strong>ter ma<strong>ch</strong>te, meine Träume zu verstehen.<br />

Als i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> beispielsweise mit Astrologie befaßte, da kreisten meine Traummuster und -symbole um jene Symbole, die mit <strong>der</strong> Astrologie<br />

in Zusammenhang stehen. Na<strong>ch</strong>dem i<strong>ch</strong> "Der Mens<strong>ch</strong> und seine Symbole" von C. G. Junge gelesen hatte, träumte i<strong>ch</strong> erfreuli<strong>ch</strong>erweise in<br />

epis<strong>ch</strong>en Proportionen unter Verwendung des Symbolismus sämtli<strong>ch</strong>e <strong>der</strong> dort bes<strong>ch</strong>riebenen antiken Kulturen.<br />

Wenn du also dieses Bu<strong>ch</strong> über Traumspra<strong>ch</strong>e abges<strong>ch</strong>lossen hast, Wabun, dann sollten wir na<strong>ch</strong> meiner Meinung den Mens<strong>ch</strong>en empfehlen,<br />

es ganz dur<strong>ch</strong>zulesen, bevor sie den Versu<strong>ch</strong> unternehmen, damit ihre Träume zu deuten. Auf diese Weise, indem sie zu ihnen spre<strong>ch</strong>en,<br />

werden sie ihren Träumen eine große Hilfestellung geben. Das soll aber ni<strong>ch</strong>t heißen, daß <strong>das</strong> Lesen einzelner Passagen na<strong>ch</strong> einem<br />

betreffenden Traum ni<strong>ch</strong>t ebenfalls <strong>das</strong> Verständnis des Traums erlei<strong>ch</strong>tern kann. Dies genau könnte <strong>der</strong> Auslöser <strong>für</strong> <strong>das</strong> Bedürfnis sein,<br />

si<strong>ch</strong> die Bedeutung des Traumsymbols bewußt zu ma<strong>ch</strong>en. Aber es wird lei<strong>ch</strong>ter, wenn man den lexikalis<strong>ch</strong>en Abs<strong>ch</strong>nitt zuerst im Ganzen<br />

liest, denn dann wird man dem Unbewußten eine neue Spra<strong>ch</strong>e gegeben haben. Und je mehr Symbolspra<strong>ch</strong>e man seinem Unbewußten zur<br />

Verfügung stellen kann, desto besser ist es, weil dieser Teil des eigenen Selbst sehr viel eher dur<strong>ch</strong> Symbole als dur<strong>ch</strong> Worte kommuniziert.<br />

Wenn es jedo<strong>ch</strong> Worte benutzt, dann ebenfalls nur als Symbole.«<br />

»Als ersten S<strong>ch</strong>ritt in diesem Glossar«, sagte Wabun, »habe i<strong>ch</strong> sämtli<strong>ch</strong>e Symbole, die mit dem Medizinrad in Verbindung stehen,<br />

aufgegriffen und definiert. Dann habe i<strong>ch</strong> all jene Symbole - Mineralien, Pflanzen, Tiere - hinzugefügt, na<strong>ch</strong> denen mi<strong>ch</strong> die Mens<strong>ch</strong>en im<br />

Laufe <strong>der</strong> Jahre gefragt haben. Diese Wesen aus den an<strong>der</strong>en S<strong>ch</strong>öpfungsrei<strong>ch</strong>en waren diesen fragenden Mens<strong>ch</strong>en sehr wi<strong>ch</strong>tig. S<strong>ch</strong>on oft<br />

verspürte i<strong>ch</strong> den Wuns<strong>ch</strong>, wir hätten ein Vielfa<strong>ch</strong>es <strong>der</strong> Positionen auf dem Medizinrad, damit wir eine größere Zahl <strong>der</strong> Brü<strong>der</strong> und<br />

S<strong>ch</strong>western aus den Mineralien-, dem Pflanzen und dem Tierrei<strong>ch</strong> A<strong>ch</strong>tung erweisen können. Mit dem Traumlexikon habe i<strong>ch</strong> genau <strong>das</strong><br />

getan.<br />

I<strong>ch</strong> habe jede Eintragung ni<strong>ch</strong>t nur mit S<strong>ch</strong>lüsselworten versehen, son<strong>der</strong>n au<strong>ch</strong> mit einer Bes<strong>ch</strong>reibung des Wesens als einem Teil <strong>der</strong> Natur.<br />

Dann habe i<strong>ch</strong> die, wie i<strong>ch</strong> meine, gängigste Traumbedeutung dargestellt und, wo es mögli<strong>ch</strong> war, glei<strong>ch</strong>falls die Assoziation - Wortspiele,<br />

Spiele mit Gedanken und Gefühlen. Au<strong>ch</strong> die transzendente Bedeutung jedes Symbols habe i<strong>ch</strong> hinzugefügt. Die transzendente Bedeutung<br />

ist die Gabe, die Offenbarung o<strong>der</strong> <strong>das</strong> tiefe Verständnis, wel<strong>ch</strong>es <strong>das</strong> Träumen, dieses beson<strong>der</strong>en Symbols einem Mens<strong>ch</strong>en s<strong>ch</strong>enken kann.<br />

Für mi<strong>ch</strong> hat es den Ans<strong>ch</strong>ein, daß mit diesen vers<strong>ch</strong>iedenen Bedeutungskategorien zahlrei<strong>ch</strong>e Bil<strong>der</strong> im Träumer ausgelöst; werden können,<br />

und wenn meine Deutung <strong>der</strong> jeweiligen Symbole individuell au<strong>ch</strong> viellei<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t zutreffen mag, so kann <strong>das</strong> Lesen <strong>der</strong> Bes<strong>ch</strong>reibung<br />

mögli<strong>ch</strong>erweise do<strong>ch</strong> zum Verständnis des Traums beitragen.«<br />

»I<strong>ch</strong> träume seit kurzem oft vom Seeadler«, bemerkt Ri<strong>ch</strong>ard.; »Hast du seine Bedeutung in dem Glossar, an dem du arbeitest, erfaßt?«<br />

»Aber natürli<strong>ch</strong>«, erwi<strong>der</strong>t Wabun. »Der Seeadler ist einer meiner Lieblingsvögel.«<br />

»Fliegen spielen seit neuestem eine große Rolle in meinen Träumen«, sagte Pete. »Kannst du mir etwas über ihre Bedeutung sagen?«<br />

»Uff«, ma<strong>ch</strong>t Wabun.<br />

»Einer meiner Visionssu<strong>ch</strong>er ist letztli<strong>ch</strong>, als er in <strong>der</strong> Wildnis war, auf eine ganze Ansammlung von Pilzen gestoßen«, bemerkt Leonard.<br />

»Hast du da<strong>für</strong> eine Erklärung?«<br />

»Selbstverständli<strong>ch</strong>«, sagt Wabun.<br />

»I<strong>ch</strong> habe eine Idee«, läßt si<strong>ch</strong> Shawnodese vernehme »Wenn du do<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on einiges davon auf Papier hast, warum holst du es dann ni<strong>ch</strong>t<br />

und läßt die Leute selbst <strong>das</strong> na<strong>ch</strong>sehen was sie interessiert. Auf diese Weise erfahren wir glei<strong>ch</strong>, wie <strong>der</strong> lexikalis<strong>ch</strong>e Teil des Bu<strong>ch</strong>es auf die<br />

Mitglie<strong>der</strong> des Traumrats hier wirkt.«<br />

Anhang: Übungen<br />

1. Übung: Wie man <strong>das</strong> Redeholz und die S<strong>ch</strong>ale anwendet

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