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Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

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94<br />

Als i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> in England aufhielt, träumte i<strong>ch</strong> von einem wun<strong>der</strong>s<strong>ch</strong>önen weißen Pferd, einem Hengst, <strong>der</strong> frei über <strong>das</strong> Land lief. I<strong>ch</strong> fragte<br />

die englis<strong>ch</strong>en Kursteilnehmer dana<strong>ch</strong> und erfuhr, daß <strong>der</strong> Geist Englands in <strong>der</strong> Sage die Gestalt eines weißen Hengstes habe. Später<br />

bra<strong>ch</strong>ten sie mi<strong>ch</strong> an einen Ort nördli<strong>ch</strong> von London, <strong>der</strong> Ridgeway heißt. Dort zeigten sie mir die Umrisse eines Pferdes, die in den Hügel<br />

gegraben waren. I<strong>ch</strong> habe gehört, daß es in ganz England se<strong>ch</strong>s dieser Pferde gibt. Früher einmal hatte es eine Geheimgesells<strong>ch</strong>aft gegeben,<br />

<strong>der</strong> weiße Pferde heilig waren.<br />

Bei meinem Aufenthalt in Australien bat mi<strong>ch</strong> eine Gruppe australis<strong>ch</strong>er Aborigines, <strong>für</strong> sie zu träumen. I<strong>ch</strong> hatte einen Traum, in dem i<strong>ch</strong><br />

eine große Düne am Meer sah. Hinter ihr dehnte si<strong>ch</strong> eine Tiefebene aus. Dann stieg <strong>das</strong> Wasser an und übers<strong>ch</strong>wemmte <strong>das</strong> Land. I<strong>ch</strong><br />

beri<strong>ch</strong>tete den Aborigines von meinem Traum. Sie sagten: >Wir wissen genau, wo dieser Ort ist. Viele unserer Alten habe s<strong>ch</strong>on ähnli<strong>ch</strong>e<br />

Träume gehabt, die ihnen sagen, daß dies in <strong>der</strong> Zukunft ges<strong>ch</strong>ehen wird.<<br />

In einem an<strong>der</strong>en Traum, den i<strong>ch</strong> einmal in London hatte, führte mi<strong>ch</strong> eine Frau in einen Raum und zeigte mir eine Bü<strong>ch</strong>ersammlung. Sie<br />

erzählte mir, daß dies vierzig von zweihun<strong>der</strong>tvierzig Bü<strong>ch</strong>ern waren, die <strong>das</strong> Wissen <strong>der</strong> Nationen enthielten. Sie sagte: >Diese gehören<br />

dem Löwen und dem Dra<strong>ch</strong>en. Es gibt au<strong>ch</strong> Bü<strong>ch</strong>er <strong>für</strong> den Wolf und <strong>für</strong> den Adler und an<strong>der</strong>e.< Sie nannte weitere und darunter einige, von<br />

denen i<strong>ch</strong> wußte, daß sie die alten Hüter des Geistes <strong>der</strong> Nationen waren. Sie sagte in dem Traum au<strong>ch</strong>, daß <strong>der</strong> siebte und <strong>der</strong> elfte Graf<br />

Magier waren. Das war <strong>das</strong> Ende des Traums.<br />

Am nä<strong>ch</strong>sten Tag hielt i<strong>ch</strong> einen Vortrag und s<strong>ch</strong>il<strong>der</strong>te dabei meinen Zuhörern den Traum. In einer <strong>der</strong> hinteren Reihen saß ein Mann, <strong>der</strong><br />

von dem, was i<strong>ch</strong> sagte, sehr beeindruckt zu sein, s<strong>ch</strong>ien. Während <strong>der</strong> Mittagspause kam er zu mir und sagte: >Du hast sehr starke Träume,<br />

und du besitzt große Weisheit.< Er erklärte mir, daß <strong>der</strong> siebte und <strong>der</strong> elfte Graf tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> Magier und darüber hinaus seine Onkel waren.<br />

Er erwähnte, daß er ein Mitglied <strong>der</strong> Königsfamilie sei.<br />

Ein an<strong>der</strong>mal kam mein S<strong>ch</strong>utztier, <strong>der</strong> große Grizzlybär, in einem Traum zu mir. Da stand ein Käfig unter einem Baum, und er war an<br />

diesem mit einer Kette befestigt. Der Käfig war aus jungen Baumstämmen angefertigt. I<strong>ch</strong> war auf einer Seite des Käfigs und <strong>der</strong> Bär auf <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en. Im Inneren des Käfigs befanden si<strong>ch</strong> fünf Mens<strong>ch</strong>en. Der Bär und i<strong>ch</strong> rüttelten an dem Käfig. Und im Traum sagte i<strong>ch</strong>: >Das ist es,<br />

was i<strong>ch</strong> mit meiner Bärenmedizinkraft tue. I<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>üttle den Käfig dieser Leute, um sie aufzuwecken.<<br />

Ein an<strong>der</strong>er Traum kündigte mir die Ankunft eines neuen Lehrers an. In dem Traum kam ein Bär zu mir und teilte mir mit, daß er mir<br />

beibringen würde, wie man mit <strong>der</strong> Traumwelt arbeitet. Er sagte, s<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> würde mir <strong>der</strong> lange S<strong>ch</strong>laf <strong>der</strong> Bären offenstehen - mit an<strong>der</strong>en<br />

Worten, i<strong>ch</strong> würde Winters<strong>ch</strong>laf halten. I<strong>ch</strong> könne so lange in den Winters<strong>ch</strong>laf gehen, wie es mir re<strong>ch</strong>t sei, und dann wie<strong>der</strong>kommen, um<br />

erneut mit Mens<strong>ch</strong>en zu arbeiten. Auf diese Weise würde i<strong>ch</strong> die Existenz meiner Vision verlängern. I<strong>ch</strong> fühlte mi<strong>ch</strong> sehr gut und stark mit<br />

diesem Traum.«<br />

Es überras<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t, daß die Donnerwesen in diesem Moment direkt über dem Langhaus grollen. Die Wolken haben den Himmel lange vor<br />

dem Sonnenuntergang verdunkelt. Ab und zu wird die Dunkelheit von nie<strong>der</strong>gehenden Blitzen erleu<strong>ch</strong>tet. Als Sun Bear seinen letzten Satz<br />

über den Bären sagt, <strong>der</strong> ihm mitteilt, daß er in den langen S<strong>ch</strong>laf gehen und dann wie<strong>der</strong> mit Mens<strong>ch</strong>en arbeiten könnte, da ertönt glei<strong>ch</strong>sam<br />

als Zustimmung ein beson<strong>der</strong>s lauter Donners<strong>ch</strong>lag direkt über dem Haus.<br />

Alle sitzen einige Minuten s<strong>ch</strong>weigend da, als ob sie, ohne es auszuspre<strong>ch</strong>en, fühlen, daß niemand we<strong>der</strong> Sun Bears Worten no<strong>ch</strong> <strong>der</strong><br />

lautstarken Wortmeldung <strong>der</strong> Donnerwesen eine weitere Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te hinzuzufügen vermag.<br />

Die Traumspra<strong>ch</strong>e <strong>der</strong> Erde<br />

Einführung<br />

Am fünften Abend <strong>der</strong> Traumratsversammlung bleiben mehr Mens<strong>ch</strong>en auf dem Vision Mountain zurück als ursprüngli<strong>ch</strong> geplant. Die<br />

Donnerwesen sind mit Ma<strong>ch</strong>t über die Lands<strong>ch</strong>aft hereingebro<strong>ch</strong>en. Der Flughafen von Spokane ist wegen eines Unwetters ges<strong>ch</strong>lossen<br />

worden, und etli<strong>ch</strong>e <strong>der</strong> Teilnehmer ents<strong>ch</strong>eiden si<strong>ch</strong>, ihre Wartezeit lieber hier zu verbringen als in irgendeinem Hotel in Spokane. Da die<br />

Vorräte an Nahrungsmitteln ausrei<strong>ch</strong>en, haben au<strong>ch</strong> die Kö<strong>ch</strong>e ni<strong>ch</strong>ts dagegen einzuwenden, zum Abendbrot ein paar Mens<strong>ch</strong>en mehr als<br />

vorgesehen dur<strong>ch</strong>zufüttern. Die Gäste wan<strong>der</strong>n im Haus umher, unterhalten si<strong>ch</strong> in kleinen Gruppen, sind entspannt.<br />

Na<strong>ch</strong> dem Essen setzen si<strong>ch</strong> Wabun, Shawnodese und Luke im Wohnzimmer zusammen und bespre<strong>ch</strong>en <strong>das</strong> Konzept eines Traumlexikons.<br />

»Obwohl i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> anfangs mit <strong>der</strong> Vorstellung von einem Traumlexikon ni<strong>ch</strong>t anfreunden konnte«, beginnt Wabun, »s<strong>ch</strong>eint es do<strong>ch</strong><br />

wirkli<strong>ch</strong> so zu sein, daß die Leute irgendeine Art Führer zu den natürli<strong>ch</strong>en <strong>Traumsymbole</strong>n brau<strong>ch</strong>en, von denen viele dem Medizinrad<br />

entstammen und im Verlauf <strong>der</strong> letzten paar Jahre in ihre Traumwelt Eingang gefunden haben. Es haben mi<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on <strong>der</strong>art viele Mens<strong>ch</strong>en<br />

na<strong>ch</strong> einem sol<strong>ch</strong>en Bu<strong>ch</strong> gefragt, daß i<strong>ch</strong> denke, seine Realisierung könnte eine wirkli<strong>ch</strong>e Hilfe darstellen. Jedo<strong>ch</strong> mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> wie<strong>der</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t; daß die Leute glauben, Symbole müßten <strong>für</strong> jeden, in dessen Träumen sie vorkommen, die glei<strong>ch</strong>e Bedeutung haben. Meine Meinung<br />

na<strong>ch</strong> würde i<strong>ch</strong>, sollte dies <strong>der</strong> Fall sein, den Symbolen und dem, was sie <strong>für</strong> die Träumer repräsentieren, einen s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ten Dienst erweisen.«<br />

»I<strong>ch</strong> glaube, je<strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong> pflegt seinen individuellen Symbolismus«, sagte Luke. »So ist zum Beispiel <strong>für</strong> die meisten Leute <strong>der</strong> Adler eine<br />

beson<strong>der</strong>s spirituelle Versinnbildli<strong>ch</strong>ung, an<strong>der</strong>e Mens<strong>ch</strong>en aber können ihm eine vollkommen entgegengesetzt Bedeutung verleihen. Der<br />

Adler kann ein Zei<strong>ch</strong>en <strong>für</strong> Gier sein und alles Grausame und Wilde repräsentieren. Das ist abhängig vom Leben des Träumers und vom<br />

Traum selbst. Natürli<strong>ch</strong> gibt es eine Reihe von universellen Symbolen, die, wie Jung sagte aus dem kollektiven Unbewußten stammen, und<br />

sie werden si<strong>ch</strong> in transzendenten Träumen o<strong>der</strong> in jenen, die i<strong>ch</strong> "les songe" nenne, immer glei<strong>ch</strong> ausdrücken. Darüber hinaus hat jedo<strong>ch</strong><br />

je<strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong> seine eigene Beziehung zu Symbolen und Ar<strong>ch</strong>etypen.<br />

Jedo<strong>ch</strong> unterweisen die Tiere den Mens<strong>ch</strong>en tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>, und ein Teil ihres Lehrens ges<strong>ch</strong>ieht dur<strong>ch</strong> den Symbolismus, <strong>der</strong> seinen Ursprung<br />

in ihrer Lebensweise hat. Sie zeigen uns ihre Verantwortung auf <strong>der</strong> physis<strong>ch</strong>en Ebene, die es von ihnen verlangt, die Anordnungen ihres<br />

S<strong>ch</strong>öpfers auszuführen. Mens<strong>ch</strong>en können dur<strong>ch</strong>aus eine Menge lernen, weil man niemals ein Tier sieht, <strong>das</strong> si<strong>ch</strong> diesen ursprüngli<strong>ch</strong>en<br />

Anordnungen wi<strong>der</strong>setzt. Darin besteht <strong>der</strong> große Unters<strong>ch</strong>ied zwis<strong>ch</strong>en Tieren und Mens<strong>ch</strong>en.<br />

Mens<strong>ch</strong>en sind dazu in <strong>der</strong> Lage, si<strong>ch</strong> den ursprüngli<strong>ch</strong>en Anordnungen ihres S<strong>ch</strong>öpfers zu wi<strong>der</strong>setzen.<br />

Die Tiere können uns also mit ganz grundlegenden Unterweisungen dienen und uns helfen, zu dem zurückzufinden, was unsere Aufgabe ist.<br />

Deshalb müssen wir, wenn wir Tiere in unseren Träumen sehen, darüber na<strong>ch</strong>denken, wel<strong>ch</strong>es ihre Verantwortungen und ihre Lehren <strong>für</strong> uns<br />

sein könnten.«<br />

»Das ist eines <strong>der</strong> Dinge, die i<strong>ch</strong> in dem Traumlexikon, <strong>das</strong> i<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>reibe, betonen will«, meint Wabun. »Wir haben diesen Aspekt bereits in<br />

allen an<strong>der</strong>en Medizinradbü<strong>ch</strong>ern immer wie<strong>der</strong> hervorgehoben. I<strong>ch</strong> glaube, es ist von großer Bedeutung, daß die Leute ni<strong>ch</strong>t nur auf die<br />

Tiere als ihre Ratgeber s<strong>ch</strong>auen, son<strong>der</strong>n au<strong>ch</strong> auf die Pflanzen und Mineralien, die mit dem Medizinrad in Verbindung stehen. Damit<br />

mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ausdrücken, daß sie si<strong>ch</strong> <strong>das</strong> alles nur in den Bü<strong>ch</strong>ern ansehen sollen. Am allerbesten läßt si<strong>ch</strong> die Lehre des<br />

Medizinrads umsetzen, indem man hinaus in die Natur geht und diese Lebewesen in ihrem eigenen Umfeld beoba<strong>ch</strong>tet. Wenn i<strong>ch</strong> über <strong>das</strong><br />

Medizinrad rede, dann rate i<strong>ch</strong> den Leuten immer, au<strong>ch</strong> nur ein Tier o<strong>der</strong> eine Pflanze o<strong>der</strong> einen Stein in <strong>der</strong> Natur zu beoba<strong>ch</strong>ten, wirkli<strong>ch</strong><br />

zu beoba<strong>ch</strong>ten, um einen tiefgreifenden Wandel in <strong>der</strong> Si<strong>ch</strong>tweise ihres eigenen Lebens herbeizuführen. I<strong>ch</strong> glaube fest daran.<br />

Außerdem vertrete i<strong>ch</strong> die Ansi<strong>ch</strong>t, daß ein Großteil des Symbolismus von erdverbundenen Völkern Eingang in <strong>das</strong> kollektive Unbewußte<br />

<strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong>en auf <strong>der</strong> ganzen Welt gefunden hat. Für mi<strong>ch</strong> ist <strong>das</strong> logis<strong>ch</strong>. Ganz egal, zu wel<strong>ch</strong>er Rasse wir gehören - wir stammen alle von<br />

Mens<strong>ch</strong>en ab, die zu irgendeinem Zeitpunkt in <strong>der</strong> Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te ein erdverbundenes Dasein führten. I<strong>ch</strong> glaube, viele Mens<strong>ch</strong>en fühlen si<strong>ch</strong><br />

vom Symbolismus <strong>der</strong> nordamerikanis<strong>ch</strong>en Indianer angezogen, weil die Indianer bis vor relativ kurzer Zeit no<strong>ch</strong> in größerer Nähe zur Erde<br />

gelebt haben, als die meisten Völker überall sonst auf <strong>der</strong> Welt.«

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