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Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

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952<br />

eigenen Fleis<strong>ch</strong> zu essen bringt einem Armen Glück; er wird dur<strong>ch</strong> körperli<strong>ch</strong>e Arbeit und Anstrengung zu großen Vermögen kommen und auf diese<br />

Weise si<strong>ch</strong> zwar ni<strong>ch</strong>t von seinem Fleis<strong>ch</strong>, wohl aber von dem Verdienst seines Fleis<strong>ch</strong>es ernähren. Von guter Vorbedeutung ist es ferner einem<br />

Werkmeister, wenn er von denjenigen Körperteilen ißt, dur<strong>ch</strong> die er si<strong>ch</strong> vorzügli<strong>ch</strong> seinen Lebensunterhalt verdient; und zwar arbeiten die einen mit<br />

beiden Händen, die an<strong>der</strong>en nur mit einer, die dritten mit den Fingerspitzen, wie<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e mit dem ganzen Körper. Für Literaten ist es gut, wenn sie<br />

Mund und Zunge an<strong>der</strong>en zu essen geben; sie werden dur<strong>ch</strong> Mund und Zunge viel Geld erwerben und so imstande sein, au<strong>ch</strong> an<strong>der</strong>en Unterhalt zu<br />

gewähren. Verzehrt einer seinen eigenen Mund o<strong>der</strong> seine eigene Zunge, so wird er seine Spre<strong>ch</strong>fähigkeit verlieren. Privatpersonen bedeutet es Reue<br />

über fre<strong>ch</strong>e Reden. Eine Frau, die vom eigenen Fleis<strong>ch</strong> ißt, wird huren und si<strong>ch</strong> auf diese Weise dur<strong>ch</strong> den eigenen Körper ernähren. Jedem, <strong>der</strong> einen<br />

Freund o<strong>der</strong> engen Verwandten o<strong>der</strong> geliebten Mens<strong>ch</strong>en auf dem Krankenlager hat, kündigt es Trauer an; denn Trauernde verzehren ihr eigenes<br />

Fleis<strong>ch</strong>, indem sie im S<strong>ch</strong>merz si<strong>ch</strong> selbst entstellen. Einem Rei<strong>ch</strong>en und jedem, <strong>der</strong> ein Leben ganz na<strong>ch</strong> Wuns<strong>ch</strong> führt, kündigt es ni<strong>ch</strong>ts Gutes an,<br />

wenn er vom eigenen Fleis<strong>ch</strong> ißt; es bedeutet ebenso wie <strong>das</strong> Essen des eigenen Kots eine völlige Umwälzung <strong>der</strong> Lebensweise und <strong>der</strong><br />

Vermögensverhältnisse des Träumenden. Ein Mann, <strong>der</strong> drei Söhne hatte, träumte, zwei von ihnen s<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>teten ihn ab und verzehrten sein Fleis<strong>ch</strong>,<br />

<strong>der</strong> jüngste aber komme hinzu, ma<strong>ch</strong>e den an<strong>der</strong>en beiden ernste Vorwürfe, sei ganz nie<strong>der</strong>ges<strong>ch</strong>lagen und sage voller Abs<strong>ch</strong>eu: "I<strong>ch</strong> rühre vom<br />

Vater ni<strong>ch</strong>ts an." Es traf si<strong>ch</strong>, daß sein jüngster Sohn starb; denn er allein sollte ni<strong>ch</strong>t etwa vom Fleis<strong>ch</strong>, son<strong>der</strong>n vom Vermögen des Vaters seinen<br />

Teil ni<strong>ch</strong>t bekommen, indem er vor diesem aus dem Leben s<strong>ch</strong>ied und ihn ni<strong>ch</strong>t beerbte. Die an<strong>der</strong>en aber, die gegessen hatten, erbten <strong>das</strong> väterli<strong>ch</strong>e<br />

Vermögen.<br />

Volkstümli<strong>ch</strong>:<br />

(arab. ) : - Das Fleis<strong>ch</strong> läßt eine vielfa<strong>ch</strong>e Bestimmung zu.<br />

- Träumt einer, er sei dicker und fülliger geworden, wird er entspre<strong>ch</strong>end seiner Körperfülle an Klei<strong>der</strong>luxus Gefallen finden.<br />

- Träumt ein Rei<strong>ch</strong>er, er habe abgenommen, wird er seinen Rei<strong>ch</strong>tum verbergen und aller Welt vortäus<strong>ch</strong>en, arm zu sein;<br />

ein Armer wird in Krankheit und Elend enden, eine Frau von ihrem Mann o<strong>der</strong> ihren Angehörigen verabs<strong>ch</strong>eut werden.<br />

(ind. ) : - Alles Fleis<strong>ch</strong> bedeutet des Mens<strong>ch</strong>en ganzen Rei<strong>ch</strong>tum und all sein Geld.<br />

- Träumt jemand, er sei dicker geworden, wird er entspre<strong>ch</strong>end <strong>der</strong> Gewi<strong>ch</strong>tszunahme zu Geld und Rei<strong>ch</strong>tum kommen.<br />

- Ist er abgemagert, wird er verarmen und erkranken.<br />

- Ißt einer Mens<strong>ch</strong>enfleis<strong>ch</strong>, wird er si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> Verleumdungen berei<strong>ch</strong>ern, je na<strong>ch</strong>dem, ob er viel o<strong>der</strong> wenig Fleis<strong>ch</strong> gegessen hat.<br />

- Gebratenes Mens<strong>ch</strong>enfleis<strong>ch</strong> zu essen bedeutet, man werde si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> Wu<strong>ch</strong>er ungere<strong>ch</strong>t die Tas<strong>ch</strong>en füllen.<br />

Ein Armer wird von seinem Vorgesetzten gestraft werden,<br />

eine Frau heimli<strong>ch</strong> huren und s<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Kin<strong>der</strong> in die Welt setzen.<br />

(Siehe au<strong>ch</strong> "Fleis<strong>ch</strong>")<br />

Mens<strong>ch</strong>enfresser<br />

Volkstümli<strong>ch</strong>:<br />

(europ.) : - S<strong>ch</strong>wierigkeiten und Hin<strong>der</strong>nisse werden si<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en einem und dem Herzenswuns<strong>ch</strong> auftürmen.<br />

Mens<strong>ch</strong>engespann<br />

Artemidoros:<br />

Mit einem Mens<strong>ch</strong>engespann zu fahren, bringt nur denen Vorteil, die herrs<strong>ch</strong>en wollen, ferner Sophisten, Lehrern, Turnlehrern und Sklavenhändlern,<br />

während es die übrigen Mens<strong>ch</strong>en in üble Na<strong>ch</strong>reden und ins Ver<strong>der</strong>ben stürzt. Mit einem zwei- o<strong>der</strong> vierrädrigen Wagen zu fahren, vor den<br />

Mens<strong>ch</strong>en gespannt sind, bedeutet ni<strong>ch</strong>t nur, man werde über viele herrs<strong>ch</strong>en, son<strong>der</strong>n verheißt dem Träumenden außerdem brave Kin<strong>der</strong>. Im<br />

Hinblick auf Reisen ist es keineswegs von Nutzen; einerseits zeigt es Si<strong>ch</strong>erheit an, an<strong>der</strong>erseits prophezeit es große Langsamkeit. Wie ein Vierfüßler<br />

vor einem Wagen gespannt zu sein, zeigt dem Träumenden, au<strong>ch</strong> wenn er in glänzenden und üppigen Verhältnissen lebt, Kne<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>aft, Plackerei und<br />

Krankheit an. Es träumte einer, daß er, unters Jo<strong>ch</strong> getrieben, zusammen mit seinem längst verstorbenen Bru<strong>der</strong> einges<strong>ch</strong>irrt und von seiner Mutter,<br />

die die Zügel führte, wie ein Zugtier angetrieben werde. Todkrank kam er bei seiner Mutter an, starb und wurde an <strong>der</strong> Seite seines Bru<strong>der</strong>s begraben;<br />

und <strong>das</strong> war <strong>das</strong> Zweigespann, <strong>das</strong> die Mutter mühevoll zusammengebra<strong>ch</strong>t hatte.<br />

Mens<strong>ch</strong>enkot<br />

Artemidoros:<br />

Tiermist bringt Bauern Nutzen, Mens<strong>ch</strong>enkot ausgenommen; allen an<strong>der</strong>en bedeutet er Verdruß und S<strong>ch</strong>aden und, wenn er bes<strong>ch</strong>mutzt, Krankheit.<br />

Nur Leuten, die ein s<strong>ch</strong>mutziges Handwerk betreiben, vers<strong>ch</strong>afft er Vorteile und na<strong>ch</strong> Ausweis <strong>der</strong> Erfahrung Gewinn. S<strong>ch</strong>aut man Mens<strong>ch</strong>enkot in<br />

großer Menge, so zeigt es viele unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Übel an. Es verhält si<strong>ch</strong> damit folgen<strong>der</strong>maßen: Sieht man ihn auf <strong>der</strong> Straße, auf dem Markt o<strong>der</strong><br />

auf einem öffentli<strong>ch</strong>en Platz, ma<strong>ch</strong>t er den Aufenthalt an den betreffenden Orten unmögli<strong>ch</strong>, häufig hin<strong>der</strong>t er, in <strong>der</strong> Öffentli<strong>ch</strong>keit zu ers<strong>ch</strong>einen, ja<br />

in einzelnen Fällen mußten Leute, die <strong>das</strong> Traumgesi<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t bea<strong>ch</strong>teten, mit ihrem Kopf große Übel büßen. Ein ganz böses Vorzei<strong>ch</strong>en ist es, wenn<br />

man si<strong>ch</strong> mit Mens<strong>ch</strong>enkot, <strong>der</strong> von irgendwo herabrinnt, bes<strong>ch</strong>mutzt. I<strong>ch</strong> kenne aber jemand, dem es träumte, daß ihm ein Freund und rei<strong>ch</strong>er<br />

Bekannter, <strong>der</strong> mit ihm auf du und du stand, auf den Kopf ma<strong>ch</strong>e. Dieser Mann erwarb <strong>das</strong> Vermögen seines Genossen und wurde sein Erbe. In<br />

einem an<strong>der</strong>en Fall träumte einer, <strong>das</strong> glei<strong>ch</strong>e wi<strong>der</strong>fahre ihm von einem armen Bekannten; er wurde dur<strong>ch</strong> diesen empfindli<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>ädigt und mit<br />

großem S<strong>ch</strong>impf übers<strong>ch</strong>üttet. Es war ganz folgeri<strong>ch</strong>tig, daß im ersteren Fall <strong>der</strong> Begüterte seine Fülle dem Träumenden verma<strong>ch</strong>te, im letzteren aber<br />

<strong>der</strong> Arme, <strong>der</strong> ni<strong>ch</strong>ts zu vererben hatte, den Träumenden vera<strong>ch</strong>tete und ihm S<strong>ch</strong>impf und S<strong>ch</strong>ande antat. Träumt jemand, er bes<strong>ch</strong>mutze si<strong>ch</strong> selbst<br />

die S<strong>ch</strong>enkel herab, so wird er si<strong>ch</strong> unsägli<strong>ch</strong>e Übel heraufbes<strong>ch</strong>wören und obendrein krank werden. Ein böses Vorzei<strong>ch</strong>en ist es au<strong>ch</strong>, ins Bett zu<br />

ma<strong>ch</strong>en; es prophezeit langes Sie<strong>ch</strong>tum, denn nur Leute, die ni<strong>ch</strong>t mehr die Kraft haben, aufzustehen, und sol<strong>ch</strong>e, die sterbenskrank sind, pflegen<br />

unter si<strong>ch</strong> zu ma<strong>ch</strong>en. Oft bedeutet <strong>das</strong> Traumgesi<strong>ch</strong>t wegen <strong>der</strong> Bes<strong>ch</strong>mutzung des Lagers Trennung von <strong>der</strong> Ehefrau und <strong>der</strong> Geliebten. Ma<strong>ch</strong>t man<br />

in dem Haus, indem man wohnt, auf den Boden, wird man ni<strong>ch</strong>t länger dort bleiben; denn an verunreinigten Orten verweilt man keinen Augenblick.<br />

Am s<strong>ch</strong>limmsten und gefährli<strong>ch</strong>sten ist es wohl, im Tempel einer Gottheit, auf dem Marktplatz, auf <strong>der</strong> Straße o<strong>der</strong> in einem Bad seine Notdurft zu<br />

verri<strong>ch</strong>ten; dies prophezeit den Zorn <strong>der</strong> Götter, eine große Taktlosigkeit und eine empfindli<strong>ch</strong>e Geldstrafe, ferner bringt es Verborgenes zutage und<br />

erweckt häufig Haß gegen den Träumenden. Entleert man si<strong>ch</strong> sitzend auf seinem Abort o<strong>der</strong> einem festen Na<strong>ch</strong>tstuhl und s<strong>ch</strong>eidet man viele<br />

Exkremente aus, so ist <strong>das</strong> <strong>für</strong> alle ein gutes Zei<strong>ch</strong>en; es bedeutet Erlei<strong>ch</strong>terung von Sorgen und jegli<strong>ch</strong>en Bes<strong>ch</strong>werden; denn <strong>der</strong> Körper fühlt si<strong>ch</strong><br />

na<strong>ch</strong> dem Stuhlgang ganz und gar erlei<strong>ch</strong>tert. Von guter Vorbedeutung ist dieses Traumerlebnis, wegen des Namens, au<strong>ch</strong> im Hinblick auf eine Reise<br />

und die Rückkehr von Verreisten; den Stuhlgang nennt man bekanntli<strong>ch</strong> Abtritt. (Das Wort aphodos bedeutet sowohl Abtritt, Abzug als au<strong>ch</strong> Reise,<br />

Rückkehr.) I<strong>ch</strong> habe die Erfahrung gema<strong>ch</strong>t, daß die Entleerung am Strand, an Wegen, auf freiem Feld, an einem Fluß und an Seen günstig ist und<br />

<strong>das</strong>selbe bedeutet wie die auf einem Abort und daß ein sol<strong>ch</strong>es Traumgesi<strong>ch</strong>t ganz folgeri<strong>ch</strong>tig in Erfüllung geht. Der Betreffende verursa<strong>ch</strong>t nämli<strong>ch</strong><br />

an diesem Ort weiter keinen S<strong>ch</strong>aden, und er selbst kann si<strong>ch</strong> dort, ohne Anstoß zu erregen, erlei<strong>ch</strong>tern.<br />

(Siehe au<strong>ch</strong> "Abort", "Toilette")

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