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Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

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844<br />

Krie<strong>ch</strong>en<br />

Assoziation: - Regressive Bewegung.<br />

Fragestellung: - In wel<strong>ch</strong>en Berei<strong>ch</strong>en meines Lebens mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> mir Zeit lassen?<br />

Volkstümli<strong>ch</strong>:<br />

(europ.) : - auf <strong>der</strong> Erde krie<strong>ch</strong>en und si<strong>ch</strong> die Hand verletzen: es werden einem unangenehme Aufgaben übertragen;<br />

- selbst über unebenes Gelände krie<strong>ch</strong>en: man hat seine Mögli<strong>ch</strong>keiten ni<strong>ch</strong>t angemessen genutzt;<br />

- mit an<strong>der</strong>e dur<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>lamm krie<strong>ch</strong>en: bedeutet Flaute im Ges<strong>ch</strong>äft; Freunde haben Grund einem zu tadeln;<br />

- Wenn eine junge Frau na<strong>ch</strong> diesem Traum ni<strong>ch</strong>t auf ihr Benehmen a<strong>ch</strong>tet, wird sie die A<strong>ch</strong>tung ihres Geliebten verlieren.<br />

Krieg<br />

Assoziation: - Gewalt; Konflikt.<br />

Fragestellung: - Wel<strong>ch</strong>e Teile von mir liegen im Wi<strong>der</strong>streit?<br />

Artemidoros:<br />

Krieg und Kriegshandlungen bedeuten allen Aufregungen und Mißstimmungen, ausgenommen Soldaten und Leuten, die unmittelbar o<strong>der</strong><br />

mittelbar mit Waffen ihr Ges<strong>ch</strong>äft ma<strong>ch</strong>en; diesen kündigen sie Rei<strong>ch</strong>tum an. Von den Waffen prophezeien S<strong>ch</strong>utzwaffen große Si<strong>ch</strong>erheit,<br />

z.B. <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>ild, <strong>der</strong> Helm, <strong>der</strong> Brustpanzer und die Beins<strong>ch</strong>ienen. Wurfges<strong>ch</strong>osse dagegen verursa<strong>ch</strong>en häufig unfreiwillige Verfehlungen,<br />

Aufruhr und Streit, wie z.B. <strong>der</strong> Speer, die Lanze, <strong>der</strong> Wurfspeer und die S<strong>ch</strong>leu<strong>der</strong>. Das kurze und <strong>das</strong> lange S<strong>ch</strong>wert bedeuten den Mut des<br />

Träumenden, die Kraft seiner Hände und den Wagemut des Ents<strong>ch</strong>lusses. Insbeson<strong>der</strong>e bedeuten <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>ild und <strong>der</strong> Helm eine Frau, und<br />

zwar ein kostbarer eine rei<strong>ch</strong>e und s<strong>ch</strong>öne, ein einfa<strong>ch</strong>er dagegen eine arme und häßli<strong>ch</strong>e. Zum Heeresdienst eingezogen zu werden o<strong>der</strong> ins<br />

Feld zu ziehen bedeutet allen, die irgendwie krank sind, den Tod; denn <strong>der</strong> Mann, <strong>der</strong> ins Feld zieht, gibt sein Privatleben auf und übt statt<br />

<strong>der</strong> bisherigen Tätigkeit eine neue aus. Häufig prophezeit es alten Leuten den Tod, allen an<strong>der</strong>en sagt es S<strong>ch</strong>ikanen, Unannehmli<strong>ch</strong>keiten,<br />

Bewegungen und Reisen voraus. Müßiggängern und Hungerlei<strong>der</strong>n bedeutet es Arbeit und Verdienst; denn <strong>der</strong> Soldat faulenzt ni<strong>ch</strong>t, no<strong>ch</strong><br />

fehlt es ihm an dem Notwendigen. Sklaven werden zwar Ehren, do<strong>ch</strong> keineswegs die Freiheit erringen. Viele wurden zwar freigelassen,<br />

mußten aber weiter Sklavenarbeit leisten und blieben untergeordnet; denn ein Soldat muß dienen, au<strong>ch</strong> wenn er persönli<strong>ch</strong> frei ist.<br />

Allgemein:<br />

Hat man sol<strong>ch</strong>e Träume zu deuten, dann wird <strong>der</strong> Kontext <strong>für</strong> die Deutung auf <strong>der</strong> Objektstufe die wi<strong>ch</strong>tigsten Angaben ma<strong>ch</strong>en. Aber es<br />

kann <strong>der</strong> Kriegstraum selbst bei Mens<strong>ch</strong>en, die in den blutigen Strudel des Weltunglückes gerissen wurden, do<strong>ch</strong> <strong>das</strong> Glei<strong>ch</strong>nis <strong>für</strong> eine sehr<br />

s<strong>ch</strong>wierige Innensituation sein. In uns ist Krieg, und wer hätte diesen ermüdenden Zustand des Kampfes zweier Lebensri<strong>ch</strong>tungen in si<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>on erlebt. "I<strong>ch</strong> mußte lange mit mir kämpfen. I<strong>ch</strong> mit mir." Oft erfahren wir erst dur<strong>ch</strong> den Traum, daß es im Raum <strong>der</strong> Seele zum<br />

offenen Kriege gekommen ist. Der Träumer ist oft erstaunt über die Kampfberi<strong>ch</strong>te des Traumes. So s<strong>ch</strong>limm sei es ja ni<strong>ch</strong>t mit seinem<br />

Lebenskonflikt - die Seele aber weiß es besser, daß Lebensents<strong>ch</strong>eidungen in ihrer Tiefe ausgekämpft werden. Kriegsträume können si<strong>ch</strong><br />

au<strong>ch</strong> auf S<strong>ch</strong>wierigkeiten mit an<strong>der</strong>en Mens<strong>ch</strong>en beziehen. Es wird <strong>der</strong> Fall sein, wenn <strong>das</strong> Bewußtsein si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Bedeutung einer<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung mit dem Ges<strong>ch</strong>äftspartner, dem Ehegatten ni<strong>ch</strong>t bewußt werden will. Im Traumglei<strong>ch</strong>nis weiß man oft nur, daß es Krieg<br />

ist. Man wartet voll Angst, man glaubt den roten S<strong>ch</strong>ein <strong>der</strong> Feuerbrände zu sehen. Truppen ziehen vorüber. Hinter jenem Hügel o<strong>der</strong> im<br />

Walde lauert <strong>der</strong> Feind. Sehr häufig ist es Na<strong>ch</strong>t, damit man erkenne, daß die Gefahr im Unbewußten droht. Heutzutage sind Bombenträume<br />

häufig. Falls es si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t um S<strong>ch</strong>ockerlebnisse handelt, sind sie auf innerer Stufe zu deuten. Es sind zerstöreris<strong>ch</strong>e Gedanken, Ideen, die aus<br />

<strong>der</strong> Luft, d.h. aus unkontrollierten Räumen unseres Geistes auf uns nie<strong>der</strong>stürzen; es können Zwangsgedanken o<strong>der</strong> lähmende Einfälle,<br />

aufblitzend störende Vorstellungen sein. Sie bedrohen unserer Existenz. Man hat deshalb bei Bombenträumen sehr zu überlegen, was uns<br />

denn S<strong>ch</strong>limmes eingefallen ist, was irgendwoher "wie eine Bombe" bei uns eins<strong>ch</strong>lägt. Kriegeris<strong>ch</strong>e Flugzeuge sind ähnli<strong>ch</strong> zu verstehen.<br />

Sie jagen dur<strong>ch</strong> unseren Kopf, brausen über uns hin, können uns mit ihren Ges<strong>ch</strong>ossen treffen. Die Unters<strong>ch</strong>eidung von feindli<strong>ch</strong>en und<br />

freundli<strong>ch</strong>en Flugzeugen wird oft gema<strong>ch</strong>t. Gelegentli<strong>ch</strong> wird die Farbe betont. Die roten Flugzeuge haben meist mit Sexuellem o<strong>der</strong><br />

unbewußten Gefühlshaften, getragen von gefährli<strong>ch</strong>en Gedanken, zu tun. Die im Streite liegenden seelis<strong>ch</strong>en Kräfte bedienen si<strong>ch</strong> oft<br />

uniformierter Krieger; typis<strong>ch</strong> ist meist <strong>der</strong> Helm. Oft liegt man im Kampfe mit Wilden. Es sind dunkle Völker aus dem eigenen kulturlosen<br />

Lande, die uns anfallen aus den Triebwäl<strong>der</strong>n, und die erst in Überma<strong>ch</strong>t sind. Man ist im Kriegstraum selbst Kämpfer, o<strong>der</strong> man s<strong>ch</strong>aut nur<br />

zu. Der erstere Fall s<strong>ch</strong>eint wertvoller zu sein. Das I<strong>ch</strong> ist dabei Zus<strong>ch</strong>auer als au<strong>ch</strong> selbst im verantwortli<strong>ch</strong>en Kampfe drin. Das ermögli<strong>ch</strong>t<br />

ihm viel eher, dur<strong>ch</strong> seinen Konflikt, <strong>der</strong> oft zu einer Neurose wird, si<strong>ch</strong> hindur<strong>ch</strong>zukämpfen. Unterstützt er bewußt den Kampf, dann sind<br />

Heilung und Freude au<strong>ch</strong> in s<strong>ch</strong>limmen Zeiten ni<strong>ch</strong>t völlig fern. Der Krieg ist eine Urerfahrung des Lebens. Deshalb ist sein s<strong>ch</strong>reckli<strong>ch</strong>es<br />

Wesen Glei<strong>ch</strong>nis <strong>für</strong> alle starken, alle unerbittli<strong>ch</strong>en Auseinan<strong>der</strong>setzungen. Aber <strong>der</strong> Krieg wird in keinem Traum als sol<strong>ch</strong>er gepriesen. Er<br />

ist immer eine ernste s<strong>ch</strong>were Angelegenheit. Er ist <strong>der</strong> bittere Dur<strong>ch</strong>gangsort, um eine höhere Einheit <strong>der</strong> no<strong>ch</strong> im Zwiespalt o<strong>der</strong> gar in <strong>der</strong><br />

Vielheit ihrer Primitivität si<strong>ch</strong> befindenden Seele zu erlangen. Es wird ni<strong>ch</strong>t nur von Kriegen, son<strong>der</strong>n au<strong>ch</strong> von einzelnen Soldaten und von<br />

Waffen geträumt. Der unbekannte Soldat, <strong>der</strong> in unsere Traumszene tritt, ist ein Glei<strong>ch</strong>nis <strong>für</strong> eine kollektive, eine uniforme Pfli<strong>ch</strong>thaltung.<br />

Er untersteht einem Gesetz, <strong>das</strong> er si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t selbst ges<strong>ch</strong>affen, eine Verpfli<strong>ch</strong>tung, die ni<strong>ch</strong>t primär in seinem Gewissen geboren wurde. Er<br />

ordnet si<strong>ch</strong> ein. Dies ist <strong>der</strong> Sinn des einzelnen Soldaten o<strong>der</strong> <strong>der</strong> mars<strong>ch</strong>ierenden Soldatengruppe. Man<strong>ch</strong>mal muß eben ein Individualist<br />

au<strong>ch</strong> auf diesen Aspekt hingewiesen werden. An<strong>der</strong>seits kann dieser Traum au<strong>ch</strong> die Gefahr des Uniformen andeuten. Die Waffen sind<br />

Mittel, den Krieg auszutragen. Wo wir Einzelwaffen im Traume sehen o<strong>der</strong> selbst besitzen und benutzen, handelt es si<strong>ch</strong> meist um eine<br />

psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Ents<strong>ch</strong>eidung. Da<strong>für</strong> ist <strong>das</strong> S<strong>ch</strong>wert o<strong>der</strong> eine s<strong>ch</strong>wertähnli<strong>ch</strong>e Waffe trotz ihrer Altertümli<strong>ch</strong>keit <strong>das</strong> häufigste Traumsymbol.<br />

Wird im Traum ges<strong>ch</strong>ossen, kann es um sehr plötzli<strong>ch</strong>e Ents<strong>ch</strong>eidungen gehen, die man<strong>ch</strong>mal mehr passieren als gewollt sind. Dann ist eben<br />

"<strong>der</strong> S<strong>ch</strong>uß losgegangen". Die Psy<strong>ch</strong>oanalyse sieht die meisten Waffen als Sexualsymbol. Diese Bedeutung haben sie aber erst in zweiter<br />

Linie. Am verständli<strong>ch</strong>sten ist die Deutung als männli<strong>ch</strong>es Organ bei Revolver und Pistole. In Träumen tau<strong>ch</strong>en sie oft als Zei<strong>ch</strong>en<br />

psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong> sexueller Spannung auf. Gelegentli<strong>ch</strong> kommt die altertümli<strong>ch</strong>e Lanze in diesem Sinne vor. Von den soldatis<strong>ch</strong>en<br />

Ausrüstungen wird <strong>der</strong> Helm am meisten genannt. Der Träumer geht unter kämpferis<strong>ch</strong>en Gedanken. Er wird aber au<strong>ch</strong> von diesen<br />

ges<strong>ch</strong>ützt. Der Soldat trägt, wie <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong>, die Bürde dessen, was er zum Lebenskampfe notwendig brau<strong>ch</strong>t.<br />

Psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>:<br />

Als Traumbild verweist Krieg stets auf einen Konflikt. Er hat weiterrei<strong>ch</strong>en<strong>der</strong>e Auswirkungen als ein Zweikampf und verlangt vom<br />

Träumenden, daß er si<strong>ch</strong> die Folgen seines Handelns <strong>für</strong> an<strong>der</strong>e Mens<strong>ch</strong>en stärker bewußt ma<strong>ch</strong>en muß. Zuglei<strong>ch</strong> soll <strong>der</strong> Träumende<br />

erkennen, daß er an einem Konflikt beteiligt ist, <strong>der</strong> si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t spontan entwickelt hat, son<strong>der</strong>n bewußt herbeigeführt wurde. Er ist<br />

letztendli<strong>ch</strong> eine gewaltsame Art, um mit Elend und Unruhen fertig zu werden. Er sollte die Ordnung wie<strong>der</strong>herstellen, jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t auf<br />

friedli<strong>ch</strong>em und zeitraubendem Weg, son<strong>der</strong>n ras<strong>ch</strong> und gewaltsam. Als Traumsymbol steht <strong>der</strong> Krieg <strong>für</strong> diesen gewaltsamen<br />

Ordnungsprozeß, <strong>der</strong> si<strong>ch</strong> momentan im Träumenden vollzieht. Er zeigt innere Konflikte an, die aus gegensätzli<strong>ch</strong>en Eigens<strong>ch</strong>aften<br />

resultieren; man muß sie miteinan<strong>der</strong> versöhnen, damit man wie<strong>der</strong> ausgegli<strong>ch</strong>ener wird. So s<strong>ch</strong>il<strong>der</strong>t <strong>der</strong> Krieg die Angst, in etwas<br />

hineingezogen zu werden, <strong>das</strong> dem eigenen Wollen zuwi<strong>der</strong>läuft. Wird <strong>der</strong> Träumende im Traum verletzt, ist dies ein Hinweis darauf, daß<br />

seelis<strong>ch</strong>e Wunden nur oberflä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> verheilt sind und die Verarbeitung dieser Ges<strong>ch</strong>ehnisse vonnöten ist. Der Krieg im Traum kann mit<br />

tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en, no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t verarbeiteten Kriegserlebnissen zu tun haben, wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>er ist es aber, daß ein Kriegsges<strong>ch</strong>ehen dem<br />

Träumenden auf generell unbewältigte Ereignisse aus seiner Vergangenheit hinweist.<br />

Spirituell:<br />

Auf <strong>der</strong> spirituellen Ebene ist Krieg im Traum ein Symbol <strong>für</strong> den spirituellen Verfall. Der Träumende muß dana<strong>ch</strong> erkennen, was gerade in<br />

seinem Leben zerbröckelt.

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