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Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

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Als i<strong>ch</strong> erwa<strong>ch</strong>te, da war i<strong>ch</strong> mir si<strong>ch</strong>er, daß es si<strong>ch</strong> um einen vorauss<strong>ch</strong>auenden Traum handelte. I<strong>ch</strong> war vollkommen überzeugt davon, daß<br />

Suvy und i<strong>ch</strong> uns unterhalten würden und daß sie mi<strong>ch</strong> diesem vorstellen würde, dessen Namen i<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> die Gabe des Traums bereits<br />

kannte. Der Traum hatte Hinweise auf den Ort enthalten, und i<strong>ch</strong> glaube sogar zu wissen, wann <strong>das</strong> Treffen stattfinden würde, obwohl <strong>der</strong><br />

Traum darüber keine Angaben enthielt.<br />

I<strong>ch</strong> wußte, daß i<strong>ch</strong> am folgenden Montagabend an dem Ort sein würde, von dem i<strong>ch</strong> geträumt hatte, und daß Suvy mit großer<br />

Wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>keit ebenfalls dorthin käme. Deshalb ging i<strong>ch</strong> davon aus, daß <strong>das</strong> Treffen an diesem Montag stattfände.<br />

Was die Elemente <strong>der</strong> Gegenwart betrifft, so hatte i<strong>ch</strong> einen Teil des dem Traum vorangegangenen Tages mit Suvy zugebra<strong>ch</strong>t. Ein Element<br />

aus meiner etwas weiter entfernt liegenden Vergangenheit war die Tatsa<strong>ch</strong>e, daß dieser Mr. Doe einen Kurs absolviert hatte, über den i<strong>ch</strong><br />

kurz zuvor na<strong>ch</strong>geda<strong>ch</strong>t und mi<strong>ch</strong> gefragt hatte, ob i<strong>ch</strong> ihn belegen sollte. Die Art, wie <strong>das</strong> Gesprä<strong>ch</strong> ablief, die Indirektheit, mit <strong>der</strong> die<br />

Vorstellung des Unbekannten erfolgte, entspra<strong>ch</strong> Mustern, die i<strong>ch</strong> aus meiner Kindheit kenne.<br />

Der Montagabend kam heran, und i<strong>ch</strong> betrat <strong>das</strong> Gebäude aus meinem Traum. I<strong>ch</strong> befand mi<strong>ch</strong> dort in einer Unterri<strong>ch</strong>tsstunde, die i<strong>ch</strong><br />

regelmäßig zu diesem Termin besu<strong>ch</strong>te, und hielt Auss<strong>ch</strong>au na<strong>ch</strong> Suvy, in <strong>der</strong> Gewißheit, daß i<strong>ch</strong> ihr bald begegnen würde, damit sie mi<strong>ch</strong><br />

mit dem Mann bekannt ma<strong>ch</strong>en konnte. Zu meiner großen Enttäus<strong>ch</strong>ung verlief die Stunde, ohne daß Suvy auftau<strong>ch</strong>te. I<strong>ch</strong> ging und stri<strong>ch</strong><br />

mir im Geiste rot im Kalen<strong>der</strong> an, daß i<strong>ch</strong> nur einen Wuns<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> einem vorauss<strong>ch</strong>auenden Traum gehabt hatte. Der Traum jedo<strong>ch</strong> war<br />

beson<strong>der</strong>s lebendig gewesen und hatte eine Reihe von Qualitäten, die mir im Gedä<strong>ch</strong>tnis haften blieben.<br />

Am nä<strong>ch</strong>sten Sonntag besu<strong>ch</strong>ten Suvy und i<strong>ch</strong> eine Vortragsveranstaltung. I<strong>ch</strong> fragte sie sofort, wo sie am vergangenen Montag gewesen sei.<br />

Sie antwortete, daß sie s<strong>ch</strong>on vorgehabt habe zu kommen, jedo<strong>ch</strong> kurze Zeit, na<strong>ch</strong>dem sie von zu Hause fortgefahren war, an ihrem Wagen<br />

eine Reifenpanne gehabt habe. Während <strong>der</strong> Zeit, die sie benötigte, um <strong>das</strong> Rad zu we<strong>ch</strong>seln, hatte sie ents<strong>ch</strong>ieden, daß es si<strong>ch</strong> nun ni<strong>ch</strong>t<br />

mehr lohnen würde, zum Unterri<strong>ch</strong>t zu kommen. Also war sie wie<strong>der</strong> umgekehrt.<br />

I<strong>ch</strong> wollte gerade anfangen, ihr zu erklären, warum i<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> ihrem Verbleiben gefragt hatte, als i<strong>ch</strong> aus dem Augenwinkel heraus s<strong>ch</strong>räg<br />

hinter mir genau den Mann aus meinem Traum sitzen sah. I<strong>ch</strong> war überras<strong>ch</strong>t, und Suvy bemerkte meine Reaktion. Sie erkannte den Mann<br />

und stellte ihn mir als John Doe vor. In dem kurzen Gesprä<strong>ch</strong>, <strong>das</strong> i<strong>ch</strong> daraufhin mit ihm führte, konnte i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> davon überzeugen, daß John<br />

Doe tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> am Montagabend im selben Gebäude gewesen war. Er hatte im Foyer gesessen und Zeitung gelesen.<br />

Aus dieser Erfahrung heraus erkannte i<strong>ch</strong> einerseits, daß Träume die Zukunft vorhersagen können, und an<strong>der</strong>erseits, daß die Zukunft ni<strong>ch</strong>t<br />

festgelegt ist. Nun könntet ihr den S<strong>ch</strong>luß ziehen, wie i<strong>ch</strong> es tat, daß diese Erfahrung die Existenz <strong>der</strong> Vorauss<strong>ch</strong>au beweist. Was i<strong>ch</strong> gerade<br />

erzählte, fand in einer Zeit statt, in <strong>der</strong> i<strong>ch</strong> einen Zugang zu den vorauss<strong>ch</strong>auenden Elementen meines Traumlebens zu finden versu<strong>ch</strong>te, und<br />

es s<strong>ch</strong>ien so, als hätte i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> erfolgrei<strong>ch</strong> vom Traum in die Realität gewagt. Aber <strong>das</strong> war nur ein Aspekt dieser Erfahrung.<br />

I<strong>ch</strong> vertrete ni<strong>ch</strong>t nur die Auffassung, daß Träume Stoff aus <strong>der</strong> Vergangenheit, <strong>der</strong> Gegenwart und <strong>der</strong> Zukunft enthalten, son<strong>der</strong>n au<strong>ch</strong> aus<br />

dem Physis<strong>ch</strong>en, Geistigen, Emotionalen und Spirituellen. Unter dem Begriff "physis<strong>ch</strong>" fasse i<strong>ch</strong> den körperli<strong>ch</strong>en Gesundheitszustand mit<br />

<strong>der</strong> alltägli<strong>ch</strong>en Lebenserfahrung und dem Tätigkeitsfeld eines Mens<strong>ch</strong>en zusammen, also ob er beispielsweise Student o<strong>der</strong> Angestellter ist.<br />

Zu den geistigen Aspekten gehören ni<strong>ch</strong>t nur unsere Gedanken, son<strong>der</strong>n dazu zählt au<strong>ch</strong>, wie wir kommunizieren und was wir s<strong>ch</strong>reiben,<br />

sagen o<strong>der</strong> tun. Unter dem emotionalen Aspekt verstehe i<strong>ch</strong> alles, was in den Berei<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Gefühle fällt, angefangen mit den mehr<br />

allgemeinen Empfindungen wie Liebe, Haß, Fur<strong>ch</strong>t, Trauer, Freude, Ängstli<strong>ch</strong>keit und so weiter bis hin zu <strong>der</strong> Art, wie eine Person si<strong>ch</strong> auf<br />

<strong>der</strong> Gefühlsebene zu an<strong>der</strong>en Mens<strong>ch</strong>en o<strong>der</strong> Elementen <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>öpfung in Beziehung setzt. Die spirituellen Aspekte sind <strong>das</strong>, was<br />

übrigbleibt. Insbeson<strong>der</strong>e gehört <strong>für</strong> mi<strong>ch</strong> dazu, was <strong>der</strong> wahre Sinn eines Mens<strong>ch</strong>en im Leben ist.<br />

Ein kritis<strong>ch</strong>er Bestandteil des Träumens, <strong>der</strong> beim Erzählen und bei <strong>der</strong> Interpretation oft fortgelassen wird, ist, wie si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Träumende kurz<br />

vor, während und na<strong>ch</strong> dem Traum gefühlt hat. Dies ist vor allem dann ents<strong>ch</strong>eidend, wenn <strong>der</strong> Traum den Träumenden aufgeweckt hat o<strong>der</strong><br />

in die Gattung Alptraum gehört.<br />

Na<strong>ch</strong>dem i<strong>ch</strong> <strong>das</strong> erklärt habe, würde i<strong>ch</strong> gerne den zuvor ges<strong>ch</strong>il<strong>der</strong>ten Traum vor dem physis<strong>ch</strong>en, emotionalen, geistigen und spirituellen<br />

Hintergrund betra<strong>ch</strong>ten. I<strong>ch</strong> ging ein wenig besorgt zu Bett, weil i<strong>ch</strong> mir Gedanken darüber ma<strong>ch</strong>te, ob mir wohl mein Vorhaben gelingen<br />

würde, die vorauss<strong>ch</strong>auende Ebene meiner Träume anzuzapfen. Ansonsten fühlte i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> im großen und ganzen entspannt und leidli<strong>ch</strong><br />

glückli<strong>ch</strong>. Innerhalb des Traums fühlte i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong>, als i<strong>ch</strong> mit Suvy in Kontakt trat, wohl und zufrieden. Dann wurde i<strong>ch</strong> von Suvy John Doe<br />

vorgestellt, und mi<strong>ch</strong> überfiel <strong>das</strong> plötzli<strong>ch</strong>e Wissen, daß <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong> vor mir vollkommen s<strong>ch</strong>al war. I<strong>ch</strong> konnte seinen Mangel an Leben in<br />

meinen Eingeweiden spüren. I<strong>ch</strong> war ziemli<strong>ch</strong> überras<strong>ch</strong>t - und dieses Gefühl ließ mi<strong>ch</strong> aus dem Traum erwa<strong>ch</strong>en. I<strong>ch</strong> will sagen, i<strong>ch</strong><br />

erwa<strong>ch</strong>te im Zustand des Überras<strong>ch</strong>tseins, <strong>der</strong> Neugier, <strong>der</strong> Aufregung und, wie i<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on vorher gesagt habe, mit dem klaren Wissen um<br />

den vorauss<strong>ch</strong>auenden Charakter des Traums.<br />

Was den physis<strong>ch</strong>en Aspekt meines Lebens betrifft, so ist festzustellen, daß i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> im Traum re<strong>ch</strong>t deutli<strong>ch</strong> wahrnahm - meinen ganzen<br />

Körper -, und es gab ni<strong>ch</strong>ts Ungewöhnli<strong>ch</strong>es an mir. Das heißt, i<strong>ch</strong> sah mi<strong>ch</strong> im Traum, wie i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> im Alltag sehe, angemessen<br />

gesund und generell in Ordnung. Ein Teil des Traums bezog si<strong>ch</strong> auf einen pädagogis<strong>ch</strong>en Kurs, mit dem i<strong>ch</strong> zu diesem Zeitpunkt bes<strong>ch</strong>äftigt<br />

war, und ein an<strong>der</strong>er auf Unternehmungen. Beides hatte irgendwie mit meiner potentiellen Arbeit in <strong>der</strong> Welt zu tun und mit <strong>der</strong> Tätigkeit,<br />

die i<strong>ch</strong> mit zu diesem Zeitpunkt als Lernen<strong>der</strong> in Anspru<strong>ch</strong> nahm.<br />

Auf <strong>der</strong> geistigen Ebene zeigte <strong>der</strong> Traum <strong>das</strong> Gesprä<strong>ch</strong> an, <strong>das</strong> i<strong>ch</strong> mit Suvy führte. Wie i<strong>ch</strong> ja bereits erwähnte, war <strong>der</strong> Kurs, <strong>der</strong> in den<br />

Traum hineinspielte, über den i<strong>ch</strong> seit geraumer Zeit na<strong>ch</strong>da<strong>ch</strong>te und mir überlegte, ob i<strong>ch</strong> ihn belegen sollte, <strong>der</strong>selbe, den Mr. Doe bereits<br />

abges<strong>ch</strong>lossen hatte.<br />

Emotional, auf einer unmittelbaren Ebene, verbildli<strong>ch</strong>te <strong>der</strong> Traum sehr klar meine Beziehung zu Suvy. Wir haben uns in dem Traum nie<br />

berührt. Au<strong>ch</strong> in <strong>der</strong> Wirkli<strong>ch</strong>keit erblühte o<strong>der</strong> reifte die Beziehung nie; wir haben uns nie wirkli<strong>ch</strong> >berührt

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