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Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

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s<strong>ch</strong>einen bei den meisten Mens<strong>ch</strong>en von an<strong>der</strong>er Qualität zu sein als die Träume <strong>der</strong> REM-Phase: weniger lebhaft, s<strong>ch</strong>attenglei<strong>ch</strong>er, ni<strong>ch</strong>t so<br />

intensiv sowohl auf emotionaler als au<strong>ch</strong> auf körperli<strong>ch</strong>er Ebene.«<br />

»Das ist alles sehr interessant«, gibt Sun Bear zu bedenken, »aber keiner dieser Fors<strong>ch</strong>er s<strong>ch</strong>eint zu wissen, was Träume tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> sind o<strong>der</strong><br />

tun.«<br />

»Dazu gibt es mehrere Theorien«, antwortete Shownodese. »Eine von ihnen legt nahe, daß <strong>der</strong> Hirnstamm Signale auslöst, wel<strong>ch</strong>e die<br />

Sinneskanäle des Gehirns auf ähnli<strong>ch</strong>e Weise funktionieren lassen wie die Sinneseindrücke in <strong>der</strong> Wa<strong>ch</strong>phase. Dies bedeutet, daß <strong>das</strong> Gehirn<br />

dem Träumer vorgaukelt, er dur<strong>ch</strong>lebe eine tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Erfahrung, allerdings ohne äußere Anreize. Außerdem geht die Produktion <strong>der</strong><br />

Neurotransmitter Serotonin und Noradrenalin im S<strong>ch</strong>laf stark zurück, was wie<strong>der</strong>um heißt, daß si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Träumende seiner selbst weniger<br />

bewußt und au<strong>ch</strong> unkritis<strong>ch</strong>er ist. Von Serotonin nimmt man an, daß es Sinnestäus<strong>ch</strong>ungen unterdrückt, und da es im S<strong>ch</strong>laf vermin<strong>der</strong>t<br />

ausges<strong>ch</strong>üttet wird, för<strong>der</strong>t es die Halluzinationsfähigkeit.<br />

In einer an<strong>der</strong>en Theorie wird davon ausgegangen, daß die Hirnstammaktivität im REM-S<strong>ch</strong>laf den Mens<strong>ch</strong>en darin unterstützt, si<strong>ch</strong> an den<br />

Stoff zu erinnern, den man im Wa<strong>ch</strong>zustand gelernt hat, indem sie >höhere< Berei<strong>ch</strong>e des Gehirns aktiviert. Eine weitere Hypothese besagt,<br />

daß wir den REM-S<strong>ch</strong>laf dazu nutzen, um überflüssige Informationen abzustoßen, die uns sonst nur blockieren und verwirren würden. Dieser<br />

Theorie zufolge wird empfohlen, si<strong>ch</strong> lieber ni<strong>ch</strong>t an Träume zu erinnern, weil sie si<strong>ch</strong> ohnehin nur aus geistigem Abfall zusammensetzen.«<br />

»Keiner dieser theoretis<strong>ch</strong>en Ansätze s<strong>ch</strong>eint in Betra<strong>ch</strong>t zu ziehen, daß Träume Mens<strong>ch</strong>en aktiv darin unterstützen, ihre Probleme zu lösen<br />

und ihre Kreativität zu för<strong>der</strong>n«, sagt Wabun.<br />

»Das ist wahr, keiner von ihnen geht darauf ein«, stimmt Shawnodese zu, »aber <strong>das</strong> ist nur wenig erstaunli<strong>ch</strong>. Die Fors<strong>ch</strong>er sind si<strong>ch</strong> ja sogar<br />

darüber uneinig, warum wir überhaupt s<strong>ch</strong>lafen. Man<strong>ch</strong>e sagen, daß wir auf diese Weise Nahrung sparen, da unser Hunger zurückgeht.<br />

An<strong>der</strong>e behaupten, daß uns <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>laf davor s<strong>ch</strong>ützt, von na<strong>ch</strong>taktiven Raubtieren aufgefressen zu werden, die uns ni<strong>ch</strong>t so lei<strong>ch</strong>t finden<br />

können, weil im S<strong>ch</strong>laf unser Stoffwe<strong>ch</strong>sel zurückgeht und wir somit einen evolutionären Vorsprung haben. Wie<strong>der</strong>um an<strong>der</strong>e vertreten die<br />

Ansi<strong>ch</strong>t, daß <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>laf unserem Gehirn die Gelegenheit gibt, si<strong>ch</strong> auszuruhen und zu erneuern; dann meinen wel<strong>ch</strong>e, unser Körper würde in<br />

dieser Zeit besser heilen. Die nä<strong>ch</strong>ste Fors<strong>ch</strong>ergruppe weist auf den Rückgang von Serotonin während des REM-S<strong>ch</strong>lafs und auf die<br />

Zunahme von halluzinativer Tätigkeit hin und kommt zu dem Ergebnis, daß <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>laf eigens so angelegt ist, damit wir träumen, und zwar<br />

so lebhaft und intensiv, wie es uns nur mögli<strong>ch</strong> ist. >Zu s<strong>ch</strong>lafen und viellei<strong>ch</strong>t zu träumen... <<br />

Eine Sa<strong>ch</strong>e, wel<strong>ch</strong>e die Zustimmung aller Wissens<strong>ch</strong>aftler finden dürfte, ist die, daß die meisten Mens<strong>ch</strong>en - ni<strong>ch</strong>t alle - quengelig werden,<br />

wenn sie ni<strong>ch</strong>t eine Zeitlang s<strong>ch</strong>lafen können, und sei es <strong>für</strong> eine kurze Na<strong>ch</strong>t. Wenn einem über längere Zeit <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>laf entzogen wird, dann<br />

fängt man an zu halluzinieren, was dem Träumen ähnelt, bloß ohne den Vorzug des S<strong>ch</strong>lafzustands«, fährt Shawnodese fort.<br />

»I<strong>ch</strong> weiß ni<strong>ch</strong>t, ob darin des Rätsels Lösung liegt, aber i<strong>ch</strong> denke, es wird eu<strong>ch</strong> alle interessieren. Laßt mi<strong>ch</strong> mit eu<strong>ch</strong> ein Erklärungsmodell<br />

teilen, <strong>das</strong> mir geholfen hat, Träume allgemein besser zu verstehen und auf wel<strong>ch</strong>e Weise je<strong>der</strong> Traum - ob fragmentaris<strong>ch</strong>, bizarr o<strong>der</strong> in<br />

si<strong>ch</strong> abges<strong>ch</strong>lossen - dem Träumer zu Klarheit und Verständnis verhilft. Hö<strong>ch</strong>stwahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> habt ihr s<strong>ch</strong>on gehört, daß i<strong>ch</strong> Träume als<br />

Hologramme bezei<strong>ch</strong>ne.«<br />

»Ja«, bestätigt Wabun, »aber i<strong>ch</strong> zweifle daran, ob i<strong>ch</strong> wirkli<strong>ch</strong> verstehe, was Laserli<strong>ch</strong>t ist und wie Hologramme hergestellt werden.«<br />

»Laserli<strong>ch</strong>t besteht aus sehr starken >kohärenten< Li<strong>ch</strong>tstrahlen«, erklärt Shawnodese. »Das bedeutet, daß alle Li<strong>ch</strong>twellen in diesem<br />

Strahlenbündel die glei<strong>ch</strong>e Energie und Frequenz aufweisen. Im Zusammenhang mit dem Wellen<strong>ch</strong>arakter des Li<strong>ch</strong>ts heißt <strong>das</strong>, alle Täler,<br />

Berge und Spitzen <strong>der</strong> Wellen sämtli<strong>ch</strong>er Li<strong>ch</strong>tstrahlen halten si<strong>ch</strong> genau in glei<strong>ch</strong>er Höhe zueinan<strong>der</strong>. Das hält die Li<strong>ch</strong>tstrahlen in einem<br />

sehr kompakten Bündel zusammen, <strong>das</strong> auf dem Weg dur<strong>ch</strong> den Raum nur sehr wenig Energie verliert. Je na<strong>ch</strong>dem, wie dieser Laserstrahl<br />

hergestellt o<strong>der</strong> modifiziert wird, kann er <strong>für</strong> ein weites Spektrum von Funktionen eingesetzt werden, <strong>das</strong> von <strong>der</strong> Kommunikation über die<br />

Mikro<strong>ch</strong>irurgie bis hin zu <strong>der</strong> Fähigkeit rei<strong>ch</strong>t, Lö<strong>ch</strong>er in Metalle zu brennen.<br />

Ein Gegenstand, von dem ein holographis<strong>ch</strong>es Foto gema<strong>ch</strong>t werden soll, wird auf einen sehr si<strong>ch</strong>eren und stabilen Untergrund gestellt. Ein<br />

kohärentes Laserli<strong>ch</strong>tbündel, <strong>das</strong> energetis<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t so stark ist, als daß es zerstörend wirken könnte, wird auf <strong>das</strong> Objekt fokussiert. Bevor <strong>der</strong><br />

Laserstrahl <strong>das</strong> Objekt berührt, wird er in mindestens zwei Teile gespalten und mit Hilfe von Spiegeln wie<strong>der</strong> auf <strong>das</strong> Objekt geri<strong>ch</strong>tet. Die<br />

Li<strong>ch</strong>tmuster, die dur<strong>ch</strong> die von dem Objekt zurückprallenden Laserstrahlen auf einer speziellen fotografis<strong>ch</strong>en Platte entstehen, hinterlassen<br />

auf dieser einen Eindruck. Wenn die Platte entwickelt wird, dann erhält man <strong>das</strong> Hologramm des fotografierten Objekts. Betra<strong>ch</strong>tet man <strong>das</strong><br />

Hologramm aus einer bestimmten Perspektive mit ausrei<strong>ch</strong>end Li<strong>ch</strong>t, dann sieht man <strong>das</strong> Abbild des fotografierten Objekts. Mehr no<strong>ch</strong> -<br />

wenn man einen Laserstrahl auf einen beliebigen Punkt des Hologramms ri<strong>ch</strong>tet o<strong>der</strong> sogar wenn es zerbro<strong>ch</strong>en ist und man nur no<strong>ch</strong> ein<br />

Fragment davon besitzt, dann wird <strong>das</strong> ursprüngli<strong>ch</strong>e Objekt in drei Dimensionen im glei<strong>ch</strong>en Abstand vom Hologramm ers<strong>ch</strong>einen, <strong>der</strong><br />

ursprüngli<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en dem Objekt und <strong>der</strong> fotografis<strong>ch</strong>en Platte lag. Es wird so aussehen, als ob <strong>das</strong> Hologramm frei im Raum s<strong>ch</strong>webt, und<br />

man wird es aus vers<strong>ch</strong>iedenen Blickwinkeln als dreidimensionale, lei<strong>ch</strong>t ephemere Ers<strong>ch</strong>einung betra<strong>ch</strong>ten können.<br />

Nun zurück zum Thema Träumen. Der si<strong>ch</strong>ere und stabile Untergrund, auf dem <strong>das</strong> Objekt steht, um fotografiert zu werden, ist unser<br />

unbewußter Traumzustand. Unsere eigene Lebenskraft ist die kohärente Energie, die in den Traumzustand hineinrei<strong>ch</strong>t und dort den Traum<br />

hervorbringt. Der Traumzustand selbst ist die Platte, die uns, wenn wir sie mit ausrei<strong>ch</strong>endem Li<strong>ch</strong>t aus unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Blickwinkeln<br />

betra<strong>ch</strong>ten, ein Abbild zeigt, <strong>das</strong> die Reflexion dessen ist, was in dem Moment in unserem Unbewußten und <strong>der</strong> Brennpunkt war, den unsere<br />

Lebenskraft dazu verwendet, um den ursprüngli<strong>ch</strong>en Traum zu erzeugen.<br />

Wenn man, ähnli<strong>ch</strong> wie beim Hologramm, sein Bewußtsein so intensiv und gebündelt wie mögli<strong>ch</strong> auf den Traum fokussiert, dann entsteht<br />

<strong>das</strong> multidimensionale, detailrei<strong>ch</strong>e Abbild des Träumers. Das trifft sogar dann zu, wenn, wie im Beispiel des zerbro<strong>ch</strong>enen Hologramm, nur<br />

ein Bru<strong>ch</strong>stück des Traums vorhanden ist o<strong>der</strong> erinnert wird. Das Traumfragment glei<strong>ch</strong>t dem Bru<strong>ch</strong>stück des Hologramms. Ri<strong>ch</strong>tet man den<br />

Laserstrahl nun auf <strong>das</strong> Fragment des Hologramms, so erhält man glei<strong>ch</strong>wohl <strong>das</strong> vollständige dreidimensionale holographis<strong>ch</strong>e Abbild.<br />

Fokussiert man intensiv auf <strong>das</strong> Traumfragment, dann produziert man ein multidimensionales Abbild des Träumers, wel<strong>ch</strong>es <strong>das</strong> Bewußtsein<br />

über die Energie, die den Traum miters<strong>ch</strong>affen hat, in si<strong>ch</strong> birgt.«<br />

Na<strong>ch</strong> einer Pause von ein paar Minuten kehren alle an ihren Platz im Kreis zurück.<br />

Misty, eine Sekretärin aus Kanada fragt, ob viellei<strong>ch</strong>t die beispielhafte Verwendung eines kurzen Traums, den sie in <strong>der</strong> vergangenen Na<strong>ch</strong>t<br />

hatte, dazu beitragen könnte, Shawnodeses Vorstellung des Traums als Hologramm allen etwas mehr zu verdeutli<strong>ch</strong>en. Shawnodese fragt sie,<br />

an was sie si<strong>ch</strong> erinnert.<br />

»I<strong>ch</strong> sah ledigli<strong>ch</strong> eine Rose«, antwortet Misty. »I<strong>ch</strong> weiß, daß <strong>der</strong> Traum mehr enthielt als dies, aber mir fällt momentan nur die Rose ein.«<br />

Shawnodese sagt ihr, daß au<strong>ch</strong> dieser kurze Traum sehr viel über ihre Persönli<strong>ch</strong>keit aufdecken könnte. Er fragt sie, ob es ihr re<strong>ch</strong>t ist, wenn<br />

<strong>das</strong> vor dem Kreis <strong>der</strong> übrigen Teilnehmer ges<strong>ch</strong>ieht.<br />

»Natürli<strong>ch</strong>«, entgegnet sie. »I<strong>ch</strong> habe <strong>das</strong> Gefühl, je<strong>der</strong> hier im Raum gehört zu meiner Herzfamilie. Außerdem kann i<strong>ch</strong> mir ni<strong>ch</strong>t vorstellen,<br />

daß ein so kurzer Traum so viel Persönli<strong>ch</strong>es enthalten kann.«<br />

»Du wirst di<strong>ch</strong> wun<strong>der</strong>n«, sagt Shawnodese. »Das Fragment deines Traums ist <strong>das</strong> Bru<strong>ch</strong>stück unserer holographis<strong>ch</strong>en Platte«, erklärt er.<br />

»Wir beginnen den Prozeß, indem wir unser Bewußtsein so intensiv und gebündelt wie mögli<strong>ch</strong> auf dieses Fragment, die Rose, ri<strong>ch</strong>ten.<br />

Misty«, fragt er die Frau, »was im allgemeinen bedeutet eine Rose in deinem Leben?«<br />

Wie sie ihn <strong>das</strong> Wort laut ausspre<strong>ch</strong>en hört, meint sie, es könne si<strong>ch</strong> um ein Wortspiel handeln, irgendwie darüber, wie sie si<strong>ch</strong> erhebt,<br />

hervorbri<strong>ch</strong>t, na<strong>ch</strong> oben strebt. Shawnodese bittet Misty dann, die Rose, die sie in ihrem Traum gesehen hat, deutli<strong>ch</strong>er zu bes<strong>ch</strong>reiben. Sie<br />

antwortet, daß es si<strong>ch</strong> um eine hellrosa, sehr einfa<strong>ch</strong>es Exemplar, gehandelt habe. Ja jetzt, wo sie gerade darüber na<strong>ch</strong>denkt, ist sie si<strong>ch</strong><br />

si<strong>ch</strong>er, daß es eine Heckenrose gewesen sein muß.<br />

Sun Bear erkennt die Heckenrose als Pflanzentotem des Monds <strong>der</strong> kraftvollen Sonne im Medizinrad und sagt Misty dies. Dieser ist <strong>das</strong><br />

Medizinrad vertraut, also bespri<strong>ch</strong>t die Runde die Mögli<strong>ch</strong>keit, daß Misty mit <strong>der</strong> Energie des Monds <strong>der</strong> kraftvollen Sonne in irgendeinem

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