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Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

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was an jenem Ort, in einem einstigen Kameraden, in einem Bu<strong>ch</strong>e unserer Jugendlektüre investiert ist. Geräte, Tiere, Örtli<strong>ch</strong>keiten,<br />

verwandte, längst dahingegangene Mens<strong>ch</strong>en <strong>der</strong> damaligen Umwelt tau<strong>ch</strong>en auf und mit ihnen <strong>das</strong>, wo<strong>für</strong> sie ein Glei<strong>ch</strong>nis sind. Dies wird<br />

nun in die Nähe unseres Bewußtsein gerückt, wird greifbar und kann zu unserem neuen, vertieften Besitz werden. Wenn wir uns als<br />

Erwa<strong>ch</strong>sene am Ort unserer Jugend vorfinden, dann sind wir bei unserem "Ursprüngli<strong>ch</strong>en" angelangt, da wo etwas wa<strong>ch</strong>sen, erwa<strong>ch</strong>sen<br />

kann. Wenn ein Mann einen Mitmens<strong>ch</strong>en, eine neue, wi<strong>ch</strong>tige Beziehung im Traum in den Straßen seiner Heimat, in seinem elterli<strong>ch</strong>en<br />

Hause, begegnet, dann hat er <strong>das</strong> Neue in sein ursprüngli<strong>ch</strong>es Wesen aufgenommen o<strong>der</strong> ihm gegenübergestellt; was daheim ges<strong>ch</strong>ieht,<br />

ges<strong>ch</strong>ieht bei mir! Sol<strong>ch</strong>e Träume, da wir als Erwa<strong>ch</strong>sene mit Erwa<strong>ch</strong>senen unserer Gegenwart treffen, sind wohl positiv zu deuten.<br />

Ebenfalls positiv ist die Anknüpfung heutigen Ges<strong>ch</strong>ehens an eine Erinnerung damaliger glückli<strong>ch</strong>er Reisevorbereitung o<strong>der</strong> an einen Erfolg<br />

des damaligen Knaben o<strong>der</strong> Mäd<strong>ch</strong>ens in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>ule, an eine erste Liebe. Man ist wie<strong>der</strong> in den eigenen Persönli<strong>ch</strong>keitsanfängen drin, und<br />

<strong>das</strong> Neue ist überglänzt vom Morgenli<strong>ch</strong>te jener Jugend. Sind wir aber wie<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in dieser vergangenen s<strong>ch</strong>önen o<strong>der</strong> sorgenbesetzten<br />

Zeit, dann ist <strong>der</strong> Traum kaum günstig zu nennen, dann sind wir eben selbst wie<strong>der</strong> Kind. Es ist Infantiles, Unentwickeltes in uns o<strong>der</strong> etwas,<br />

<strong>das</strong> die Flu<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> Hause nehmen mö<strong>ch</strong>te, ins Unverantwortli<strong>ch</strong>e, Unerwa<strong>ch</strong>sene, wir wollen umhegt werden von den an<strong>der</strong>en. Damit<br />

entfernen wir uns no<strong>ch</strong> mehr von <strong>der</strong> Wirkli<strong>ch</strong>keit und den Aufgaben unseres erwa<strong>ch</strong>senen Lebenstages. Es kann vorkommen, daß<br />

Mens<strong>ch</strong>en, die übertrieben viel leisten, rastlose des Erfolges, sol<strong>ch</strong>e Träume kompensatoris<strong>ch</strong> haben müssen; denn ihre Einheitli<strong>ch</strong>keit, etwa<br />

die Berufsüberbewertung, <strong>der</strong> Kampf um die Geltung, haben sie eine Seite ihres Wesens ni<strong>ch</strong>t entwickeln lassen. Damit ist eine ni<strong>ch</strong>t<br />

ungefährli<strong>ch</strong>e Spannung entstanden zwis<strong>ch</strong>en dem unentwickelten Kinde, dem "Kindis<strong>ch</strong>en", und dem gerissenen Manne mit seinen<br />

Außenerfolgen. Bekanntli<strong>ch</strong> äußert si<strong>ch</strong> diese Kindis<strong>ch</strong>e, diese ni<strong>ch</strong>t mitentwickelte Seite, beson<strong>der</strong>s lä<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong> o<strong>der</strong> betrübli<strong>ch</strong> im Verkehr<br />

mit <strong>der</strong> eigenen Familie, in Krankheiten o<strong>der</strong> in irgendeiner erzwungenen Stille. Es gibt au<strong>ch</strong> Träumer, die völlig hängen bleiben in einem<br />

unbewußten Zustande; sie haben si<strong>ch</strong> heimli<strong>ch</strong> zurückgezogen in eine freili<strong>ch</strong> nur s<strong>ch</strong>einbar weiterbestehenden Jugendzeit, um dem Leben<br />

mit seinen großen und bemühenden Anfor<strong>der</strong>ungen auszuwei<strong>ch</strong>en. Die wegleitenden Träume stellen uns dann wirkli<strong>ch</strong> als Kin<strong>der</strong> dar,<br />

verlangen aber im ganzen Traumablauf offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> einen bes<strong>ch</strong>leunigten und endli<strong>ch</strong>en Ents<strong>ch</strong>luß, erwa<strong>ch</strong>sen zu werden. Gestalten und<br />

Ereignisse und vor allem die magis<strong>ch</strong>e Lands<strong>ch</strong>aft unserer Jugendjahre tau<strong>ch</strong>en beson<strong>der</strong>s eindrückli<strong>ch</strong> auf, um unsere Lebensmitte. Sie<br />

bringen Material herauf, <strong>das</strong> wir entwe<strong>der</strong> in den Jahren seither ni<strong>ch</strong>t genügend verarbeiteten - etwa frühe peinli<strong>ch</strong>e Erlebnisse, bestimmte<br />

Elternbeziehungen, Erkenntnisse, die damals dem Kinde aufgegangen und die wir haben fallen lassen, o<strong>der</strong> etwa <strong>das</strong> Erlebnis des Todes von<br />

Eltern, Ges<strong>ch</strong>wistern o<strong>der</strong> Kameraden. Zu ihnen haben wir eine neue Einstellung zu gewinnen, na<strong>ch</strong>dem die bisherige Einstellung und<br />

Beurteilung - etwa unserer Eltern - <strong>für</strong> die ersten zwei Jahrzehnte unseres bewußten Lebens dur<strong>ch</strong>aus genügend gewesen waren. Junge Leute,<br />

die eben in <strong>das</strong> erwa<strong>ch</strong>sensein hineingewan<strong>der</strong>t sind, sollen ni<strong>ch</strong>t vor ihrer Kindheit träumen, denn ihr Leben meint Kommendes und ni<strong>ch</strong>t<br />

Differenzierung des Vergangenen. Es ist also ungünstig zu bewerten, wenn junge Leute im Traum immer wie<strong>der</strong> na<strong>ch</strong> Hause zurückkehren.<br />

Der Blick au<strong>ch</strong> des Unbewußten darf <strong>der</strong>zeit ni<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> rückwärts gehen, sonst erstarrt man und vergißt fasziniert vom entwei<strong>ch</strong>enden <strong>das</strong><br />

zukünftige Ziel. Dagegen sind Jugendträume am Platze in <strong>der</strong> Wandlungszeit <strong>der</strong> Reife, da diese eben zu ihrem Neubau au<strong>ch</strong> des Materials<br />

<strong>der</strong> Vergangenheit bedarf. Jugendträume alter Leute sind ein Zei<strong>ch</strong>en, daß <strong>der</strong> Lebensring si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>ließt, <strong>der</strong> alte Mens<strong>ch</strong> tut eine Heimkehr<br />

zu seinen Anfängen, hinter denen <strong>der</strong> erste Frühs<strong>ch</strong>ein einer viel zu großen, ewigen Jugend aufglänzt, o<strong>der</strong> dann ist es s<strong>ch</strong>on wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> erste<br />

S<strong>ch</strong>ritt in ein neues Leben.<br />

Psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>:<br />

Im Traum kehrt man oft in seine Kindheit und Jugend zurück - vor allem Mens<strong>ch</strong>en, die in <strong>der</strong> zweiten Lebenshälfte stehen. Jugend kann<br />

darauf hinweisen, daß man si<strong>ch</strong> auf <strong>das</strong> bevorstehende Altern vorbereiten sollte, und au<strong>ch</strong> vor betonter Jugendli<strong>ch</strong>keit älterer Mens<strong>ch</strong>en<br />

warnen, die si<strong>ch</strong> dadur<strong>ch</strong> lei<strong>ch</strong>t lä<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>en. Der Träumende zieht gewissermaßen die Bilanz seines bisherigen Lebens, sitzt wie<strong>der</strong> auf<br />

<strong>der</strong> S<strong>ch</strong>ulbank und s<strong>ch</strong>witzt über seine S<strong>ch</strong>ularbeit, ma<strong>ch</strong>t no<strong>ch</strong> einmal sein (längst bestandenes) Examen und fällt oft genug dur<strong>ch</strong>. Hier<br />

meldet si<strong>ch</strong> meist <strong>das</strong> Über-I<strong>ch</strong> des Träumenden, also sein Gewissen. Häufig spiegeln sol<strong>ch</strong>e Träume die Bes<strong>ch</strong>äftigung mit den Sorgen und<br />

Nöten <strong>der</strong> eigenen Kin<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Enkelkin<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>, man<strong>ch</strong>mal aber zeigen sie au<strong>ch</strong> eigene unnötige Ängste auf. Oft erlebt man im Traum<br />

Situationen, an die man si<strong>ch</strong> längst ni<strong>ch</strong>t mehr bewußt erinnern kann. Dies kann dem Träumenden den S<strong>ch</strong>lüssel <strong>für</strong> neurotis<strong>ch</strong>e Komplexe<br />

geben, da viele Verhaltensweisen aus Erlebnissen in <strong>der</strong> Jugendzeit entstehen. Viellei<strong>ch</strong>t versinnbildli<strong>ch</strong>t sie au<strong>ch</strong> eine in Gang gekommene<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Persönli<strong>ch</strong>keit. Positive Bedeutung haben unbekannte Kin<strong>der</strong> o<strong>der</strong> die Geburt im Traum, sie sind Symbole <strong>für</strong> neue<br />

Mögli<strong>ch</strong>keiten. Ers<strong>ch</strong>eint <strong>der</strong> Träumende selbst als kleines Kind, o<strong>der</strong> treten Angehörige als Kin<strong>der</strong> o<strong>der</strong> viel jünger als in <strong>der</strong> Wirkli<strong>ch</strong>keit<br />

auf, so kann dies eine Todesbots<strong>ch</strong>aft sein.<br />

Volkstümli<strong>ch</strong>:<br />

(europ.) : - von jungen Leuten träumen: Freude; prophezeien S<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>tung von Familienstreitigkeiten und eine günstige Zeit <strong>für</strong> die Planung<br />

neuer Unternehmungen;<br />

- wie<strong>der</strong> jung sein: gewaltige Anstrengungen unternehmen, verpaßte Gelegenheiten aufzuholen, jedo<strong>ch</strong> ohne Erfolg;<br />

- Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>ule sehen: man wird in den Genuß von Wohlstand und Wohlergehen kommen;<br />

- Sieht eine Mutter ihren Sohn ins Säuglings- o<strong>der</strong> Kindesalter zurückversetzt, werden alte Wunden heilen, und sie wird zu ihren<br />

jugendli<strong>ch</strong>en Hoffnungen und zu ihrer Heiterkeit zurückfinden. Stirbt ihr Kind, warten böses Unglück und Elend auf sie.<br />

(Siehe au<strong>ch</strong> "Kind", "S<strong>ch</strong>ule", "Verwandlung")<br />

Jugendli<strong>ch</strong>e<br />

Psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>:<br />

Kindheitsträume sind häufig nostalgis<strong>ch</strong>, Jugendträume hingegen oft Wuns<strong>ch</strong>erfüllungen. Denno<strong>ch</strong> können sol<strong>ch</strong>e Träume uns au<strong>ch</strong><br />

nahelegen, unsere Einstellungen zu Jugendli<strong>ch</strong>en neu zu überdenken, unsere Jugendli<strong>ch</strong>keit auf einem Gebiet zurückzugewinnen o<strong>der</strong><br />

viellei<strong>ch</strong>t <strong>das</strong> Leben ni<strong>ch</strong>t nur vom Seniorenstandpunkt aus zu sehen. Ein Jugendtraum könnte einen Hinweis sein, daß wir uns von<br />

Verpfli<strong>ch</strong>tungen, die häufig zur Last werden, befreien und ein biß<strong>ch</strong>en Bewegungsfreiheit zurückgewinnen sollten. Ma<strong>ch</strong>t man si<strong>ch</strong> viellei<strong>ch</strong>t<br />

übertriebene Sorgen um Dinge, die si<strong>ch</strong> bei unvoreingenommener Betra<strong>ch</strong>tung si<strong>ch</strong> viel einfa<strong>ch</strong>er darstellen würden? Leidet man unter Streß,<br />

den man si<strong>ch</strong> selber ma<strong>ch</strong>t? Handelt <strong>der</strong> o<strong>der</strong> die Jugendli<strong>ch</strong>e im Traum typis<strong>ch</strong> <strong>für</strong> sein Alter? Falls dies zutrieft, könnte <strong>der</strong> Traum mahnend<br />

auf <strong>das</strong> eigene <strong>der</strong>zeitige unreife Verhalten anspielen: Viellei<strong>ch</strong>t hat man Vorurteile, handelt unüberlegt, ist boshaft o<strong>der</strong> eifersü<strong>ch</strong>tig in einer<br />

Weise, die man bei einem Teenager als dumm und unproduktiv bezei<strong>ch</strong>nen würde.<br />

(Siehe au<strong>ch</strong> "Kin<strong>der</strong>", "S<strong>ch</strong>ule")<br />

Julblock<br />

Allgemein:<br />

In heidnis<strong>ch</strong>er Zeit wurde ein Holzklotz ges<strong>ch</strong>mückt und verbrannt, um mit dem alten Jahr abzus<strong>ch</strong>ließen. Als Traumbild symbolisiert <strong>der</strong><br />

Julblock Li<strong>ch</strong>t und neues Leben.<br />

Psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>:<br />

Au<strong>ch</strong> wenn heute <strong>das</strong> neue Jahr in <strong>der</strong> Regel an<strong>der</strong>s eingeleitet wird, <strong>der</strong> Julblock ist no<strong>ch</strong> immer ein wi<strong>ch</strong>tiges Traumsymbol <strong>für</strong> den<br />

Neubeginn.<br />

Spirituell:<br />

Auf dieser Ebene steht <strong>der</strong> Julblock im Traum <strong>für</strong> eine spirituelle Opfergabe, vor allem in Zeiten eines spirituellen o<strong>der</strong> religiösen Festes, bei<br />

dem die mythologis<strong>ch</strong>en Götter geehrt werden.<br />

(Siehe au<strong>ch</strong> "Feuer")

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