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Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

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665<br />

Heiligspre<strong>ch</strong>ung<br />

Volkstümli<strong>ch</strong>:<br />

(europ.) : - Friede.<br />

Heilquelle<br />

Volkstümli<strong>ch</strong>:<br />

(arab. ) : - große: günstige Verän<strong>der</strong>ungen.<br />

(ind. ) : - du wirst eine Reise ma<strong>ch</strong>en und in einer fremden Stadt eine gute Bekannts<strong>ch</strong>aft ma<strong>ch</strong>en;<br />

- <strong>für</strong> Ledige: aussi<strong>ch</strong>tsrei<strong>ch</strong>e Partie;<br />

- <strong>für</strong> Verheiratete: guter Ges<strong>ch</strong>äftsgang.<br />

(Siehe au<strong>ch</strong> "Quelle", "Wasser")<br />

Heilung<br />

Assoziation: - Wie<strong>der</strong>herstellung; Genesung.<br />

Fragestellung: - Wo in meinem Leben bin i<strong>ch</strong> zur Heilwerdung bereit?<br />

Artemidoros:<br />

Über Heilanweisungen im Traum eine kritis<strong>ch</strong>e Untersu<strong>ch</strong>ung anzustellen, nämli<strong>ch</strong> darüber, daß die Götter Mens<strong>ch</strong>en Behandlungen von<br />

Krankheiten verordnen, ist sinnlos; denn groß ist die Zahl <strong>der</strong>er, die in Pergamon, in Alexandreia und an an<strong>der</strong>en Orten dur<strong>ch</strong><br />

Traumanweisungen geheilt worden sind; ja es gibt sogar Leute, die erklären, die ärztli<strong>ch</strong>e Kunst verdanke sol<strong>ch</strong>en Anweisungen ihren<br />

Ursprung. Daß aber die Heilträume, die gewisse Leute aufzei<strong>ch</strong>nen, hö<strong>ch</strong>st lä<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong> sind, ist wohl jedem klar, <strong>der</strong> nur ein wenig gesunden<br />

Mens<strong>ch</strong>enverstand besitzt; denn sie zei<strong>ch</strong>nen ni<strong>ch</strong>t <strong>das</strong> auf, was man tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>aut, son<strong>der</strong>n nur ihre eigene Einbildungen. Wenn nämli<strong>ch</strong><br />

einer sagt, es sei Leuten im Winter Nereidenbrühe (Eine Suppe aus Mus<strong>ch</strong>eln (pelorides) = bedeutet sowohl Mus<strong>ch</strong>eln wie, mit einem<br />

Wortspiel, Meerwun<strong>der</strong>, d.h. Nereiden und Seenymphen. Da aber die Anweisung im Winter gegeben wurde, müsse es eine Suppe aus<br />

Venusmus<strong>ch</strong>eln (<strong>ch</strong>eimai = <strong>ch</strong>emai) sein.) als Rezept vers<strong>ch</strong>rieben worden, so glaubt er offenbar auf Grund einer willkürli<strong>ch</strong>en Wahl, die<br />

Cheimai seien besser als die Pelorides... Und sie nennen "<strong>der</strong> Weckstimme Hirn" <strong>das</strong> Hirn des Hahnes, "beißen<strong>der</strong> In<strong>der</strong>" den Pfeffer,<br />

"Jungfrauenmil<strong>ch</strong>" die Träne und "Sternenblut" den Tau, "kretis<strong>ch</strong>es S<strong>ch</strong>af" die Quitte und ähnli<strong>ch</strong>e Hirngespinste, um ni<strong>ch</strong>t mehr Worte<br />

darüber zu verlieren; denn man soll ni<strong>ch</strong>t vom Thema abs<strong>ch</strong>weifen, indem man <strong>das</strong> leere Gerede an<strong>der</strong>er anprangert; es genügt, mit knappen<br />

Worten in <strong>der</strong> Form des Beispiels <strong>der</strong>artige Phantastereien zu wi<strong>der</strong>legen. Wenn sie nun sol<strong>ch</strong>en Unsinn aufzei<strong>ch</strong>nen, offenbaren sie damit,<br />

wessen Geistes Kind sie sind, d.h. sie verstehen si<strong>ch</strong> besser darauf, Traumgesi<strong>ch</strong>te zu erfinden, als die Mens<strong>ch</strong>enfreundli<strong>ch</strong>keit <strong>der</strong> Götter zu<br />

begreifen; es ist nämli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ein einziges Beispiel eines wirkli<strong>ch</strong> so ges<strong>ch</strong>auten Gesi<strong>ch</strong>tes auf uns gekommen. I<strong>ch</strong> bin überzeugt, daß die<br />

Götter, denen sie sol<strong>ch</strong> dummes Zeug andi<strong>ch</strong>ten, diesen Phantasten mit Re<strong>ch</strong>t zürnen, weil sie ihnen fäls<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> Ges<strong>ch</strong>macksverirrung, Arglist<br />

und Dummheit na<strong>ch</strong>sagen. Was aber die Traumanweisung <strong>der</strong> Götter anbetrifft so wirst du feststellen, daß sie einfa<strong>ch</strong> und keine Rätsel<br />

aufgeben; denn die Götter verordnen unter den allgemein übli<strong>ch</strong>en Bezei<strong>ch</strong>nungen Salben o<strong>der</strong> Einreibungen, Speisen o<strong>der</strong> Getränke,<br />

spre<strong>ch</strong>en sie aber wirkli<strong>ch</strong> einmal in Rätseln, so löst si<strong>ch</strong> ihre Rätselspra<strong>ch</strong>e sehr lei<strong>ch</strong>t. So träumte z.B. eine Frau, die an einer<br />

Brustentzündung litt, sie werde von einem S<strong>ch</strong>af gesäugt. Sie legte si<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>afszunge auf und wurde geheilt. Mit was <strong>für</strong> einer Heilkur du<br />

au<strong>ch</strong> immer zu tun hast, sei es, daß du dur<strong>ch</strong> eigene Auslegung sie herausfindest o<strong>der</strong> dieselbe aufgrund <strong>der</strong> Auslegung eines an<strong>der</strong>en als<br />

bestätigt betra<strong>ch</strong>test, du wirst bei näherer Prüfung feststellen, daß sie medizinis<strong>ch</strong> die einzig ri<strong>ch</strong>tige ist und mit den Erkenntnissen <strong>der</strong><br />

wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Heilkunde ni<strong>ch</strong>t im Wi<strong>der</strong>spru<strong>ch</strong> steht. So träumte Fronto (M. Cornelius Fronto (100-166 n.Chr.) war <strong>der</strong> bedeutenste<br />

Redner seiner Zeit. Er unterri<strong>ch</strong>tete die Kaiser M. Aurelius Antonius und L. Verus in lateinis<strong>ch</strong>er Beredsamkeit.), <strong>der</strong> Gi<strong>ch</strong>tbrü<strong>ch</strong>ige, <strong>der</strong> die<br />

Götter um eine Heilkur gebeten hatte, er gehe in <strong>der</strong> Vorstadt spazieren. Nun ließ er si<strong>ch</strong> mit Bienenwa<strong>ch</strong>s einreiben und wurde auf dieser<br />

Weise völlig geheilt (Wortspiel: propolis bedeutet sowohl Vorstadt als au<strong>ch</strong> Bienenwa<strong>ch</strong>s). Deswegen sei na<strong>ch</strong> Maßgabe deiner Mögli<strong>ch</strong>keit<br />

bemüht, wie i<strong>ch</strong> dir s<strong>ch</strong>on mehrfa<strong>ch</strong> riet, die Erkenntnisse <strong>der</strong> wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Heilkunde zu nutzen. Bea<strong>ch</strong>te no<strong>ch</strong> folgendes: Erhalten<br />

Leute, die ni<strong>ch</strong>t krank sind, no<strong>ch</strong> überhaupt S<strong>ch</strong>merzen haben, irgend eine Heilanweisung im Traum o<strong>der</strong> nehmen sie si<strong>ch</strong> ein Stück vom<br />

S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>t- o<strong>der</strong> Brandopfer als S<strong>ch</strong>utzmittel mit, so werden sie erkranken o<strong>der</strong> si<strong>ch</strong> ein Leiden an irgendeinem Körperteil zuziehen; denn<br />

Heilmittel benötigen ni<strong>ch</strong>t Gesunde, son<strong>der</strong>n Kranke. Hier no<strong>ch</strong> folgen<strong>der</strong> Hinweis: Halte di<strong>ch</strong> an meine Deutungen und an meinen Entwurf<br />

und nimm dir keine ges<strong>ch</strong>macklosen Auslegungen zum Vorbild, au<strong>ch</strong> wenn du da<strong>für</strong> bei jemand Anerkennung finden solltest. Ferner<br />

klammere di<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t an eine einzige Silbe, damit du keine Fehler begehst und dadur<strong>ch</strong> in s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ten Ruf kommst. So träumte z.B. jemand,<br />

<strong>der</strong> krank danie<strong>der</strong>lag, er s<strong>ch</strong>aue einen gewissen Peison. Das deutete ihm einer als große Si<strong>ch</strong>erheit und Heilung, außerdem prophezeite er<br />

ihm, ausgehend von <strong>der</strong> ersten Silbe des Wortes Peison (Pei, die erste Silbe des Namens im grie<strong>ch</strong>. ergibt 95 = Pi + Epsilon + Jota = 80 + 5 +<br />

10), er werde fünfundneunzig Jahre leben. Ni<strong>ch</strong>tsdestoweniger starb <strong>der</strong> Mann, <strong>der</strong> <strong>das</strong> Traumgesi<strong>ch</strong>t gehabt hatte, an eben dieser Krankheit.<br />

Denn er hatte geträumt, daß dieser Peison ihm Salben bringe, diese bedeuten aber einem Kranken Unheil, weil man bei einem Begräbnis<br />

Verstorbenen Salben mitgibt. Glaube jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t, daß <strong>das</strong> Traumerlebnis des Ree<strong>der</strong>s ein verglei<strong>ch</strong>barer Fall zu diesem sei. Auf dessen<br />

Frage, ob er na<strong>ch</strong> Rom kommen werde, antwortete ihm jemand: "Nein" (grie<strong>ch</strong>. (ou) besteht aus Omikron + Ypsilon = 70 + 400 = 470).<br />

Glei<strong>ch</strong>wohl kam er na<strong>ch</strong> vierhun<strong>der</strong>tsiebzig Tagen dort an; es ma<strong>ch</strong>t nämli<strong>ch</strong> keinen Unters<strong>ch</strong>ied, ob man die Zahl selbst sagt o<strong>der</strong> nur <strong>das</strong><br />

Wort, wel<strong>ch</strong>es diese Zahl ergibt.<br />

Allgemein:<br />

Es werden immer wie<strong>der</strong> Träume beri<strong>ch</strong>tet, in denen ein Arzt o<strong>der</strong> Heiler auftritt, <strong>der</strong> einem persönli<strong>ch</strong>e Gesundheitstips mitteilt. Das mag<br />

die alltägli<strong>ch</strong>e Lebensweise des Träumenden betreffen o<strong>der</strong> eine Heilmethode sein, die ihm mitgeteilt wird. Eine berühmte Legende von<br />

einem Heiltraum <strong>der</strong> Antike erzählt von dem makedonis<strong>ch</strong>en Herrs<strong>ch</strong>er Alexan<strong>der</strong> <strong>der</strong> Große (356 - 323 v. Chr.), dessen Freund Ptolemäus<br />

(ni<strong>ch</strong>t mit dem grie<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Astronom zu verwe<strong>ch</strong>seln, <strong>der</strong> etwa 200 Jahre früher lebte) von einem vergifteten Pfeil verwundet wurde und im<br />

Sterben lag. An seinem Lager bekam Alexan<strong>der</strong> einen Traum, in dem seine Mutter einen Fis<strong>ch</strong> mit einer ihm unbekannten Wurzel fütterte.<br />

Darauf zeigte dieser Fis<strong>ch</strong> Alexan<strong>der</strong>, wo jene Wurzel zu finden sei und sagte ihm, daß diese Wurzel <strong>das</strong> Leben seines Freundes retten<br />

würde. Na<strong>ch</strong> diesem Traum su<strong>ch</strong>te Alexan<strong>der</strong> die Wurzel und verabrei<strong>ch</strong>te sie Ptolemäus, <strong>der</strong> darauf wie<strong>der</strong> gesund wurde. Bea<strong>ch</strong>ten Sie<br />

dabei: Heilung im Traum beginnt ni<strong>ch</strong>t unbedingt mit weisen Männern o<strong>der</strong> Frauen, die Ihnen Rezepte o<strong>der</strong> Heilkräuter im Traum<br />

überrei<strong>ch</strong>en. Häufig sind es extrem ruhige Traum-Szenen o<strong>der</strong>, umgekehrt, beson<strong>der</strong>s kämpferis<strong>ch</strong>e Traumsequenzen, die von einer<br />

beginnenden Heilung künden: Da wird eine Mauer übersprungen o<strong>der</strong> etwas defektes repariert; viellei<strong>ch</strong>t wird ein Fluß dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>wommen,<br />

ein Wi<strong>der</strong>stand bezwungen o<strong>der</strong> umgangen, eine Tür geöffnet, eine Unordnung aufgeräumt. Etwas tau<strong>ch</strong>t aus dem Wasser o<strong>der</strong> aus <strong>der</strong><br />

Versenkung empor. Li<strong>ch</strong>t am Ende des Tunnels. Eine Blume blüht auf. Ein Kran hebt etwas in die Höhe. Etwas Neues und Ungewohntes<br />

findet si<strong>ch</strong> in einer altvertrauten Umgebung. Da taut etwas auf, man ist einem Abgrund entkommen... und viele an<strong>der</strong>e Varianten mehr!<br />

Psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>:<br />

Ein geträumter Heilungsprozeß ist meistens au<strong>ch</strong> ein ganz realer: Ein verletztes Gefühl ist wie<strong>der</strong> heil, eine "seelis<strong>ch</strong>e Verwundung" gut<br />

vernarbt - eine Trauer bewältigt. Träumt man davon, daß na<strong>ch</strong> längerer Krankheit eine Heilung eintritt, ist dies ein Symbol <strong>für</strong> eine positive<br />

psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Entwicklung. Jedo<strong>ch</strong> muß man au<strong>ch</strong> hier vorsi<strong>ch</strong>tig mit den neu entstehenden Kräften umgehen und darf si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t überfor<strong>der</strong>n.<br />

(Siehe au<strong>ch</strong> "Arzt", "Krankenhaus", "Krankheiten", "Operation")

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