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Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

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610<br />

Wenn es keine religiöse verwurzelten Traumbil<strong>der</strong> waren, geht es um ein Autoritätsproblem: Entwe<strong>der</strong> man übers<strong>ch</strong>ätzt die Autorität (und<br />

Ma<strong>ch</strong>t) an<strong>der</strong>er und verhält si<strong>ch</strong> so "demütig" wie nur mögli<strong>ch</strong> (unter dem Motto: Wer keine Ma<strong>ch</strong>t hat, muß au<strong>ch</strong> keine Initiative ergreifen<br />

und keine beson<strong>der</strong>e Verantwortung tragen), o<strong>der</strong> man will selbst zur Autorität werden und erträgt es ni<strong>ch</strong>t, si<strong>ch</strong> unterzuordnen. Man "duldet<br />

keine Götter neben si<strong>ch</strong>".<br />

Psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>:<br />

Beson<strong>der</strong>s seltsam an Träumen ist, daß sie uns man<strong>ch</strong>mal mit Sagengestalten <strong>der</strong> Antike konfrontieren, von denen wir überzeugt sind, gar<br />

ni<strong>ch</strong>ts zu wissen. Jung jedo<strong>ch</strong> meinte dazu: "Die großen Gestalten <strong>der</strong> Vergangenheit sind ni<strong>ch</strong>t tot, wie wir denken; sie haben nur ihren<br />

Namen geän<strong>der</strong>t." Wir träumen gelegentli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> von Legenden unserer Zeit, z.B. Superman. Jede Gestalt, die in einem Traum eine tragende<br />

Rolle spielt (vor allem, wenn sie ar<strong>ch</strong>etypis<strong>ch</strong>, aber unidentifizierbar ers<strong>ch</strong>eint o<strong>der</strong> auf autoritäre Weise handelt), ist es wert, mit <strong>der</strong><br />

mythologis<strong>ch</strong>en Figur, <strong>der</strong> sie am meisten ähnelt, vergli<strong>ch</strong>en zu werden. Ans<strong>ch</strong>ließend sollte man si<strong>ch</strong> selbst mit <strong>der</strong>en Merkmalen<br />

verglei<strong>ch</strong>en und Ähnli<strong>ch</strong>keiten o<strong>der</strong> Unters<strong>ch</strong>iede aufzeigen. Fabelwesen wie Zentauer, Einhorn und dem Krebs des glei<strong>ch</strong>namigen<br />

Sternzei<strong>ch</strong>ens kommt ebenfalls Bedeutung zu: Über Zentauer ist wenig bekannt, aber sie galten als brutal (halb Tier, halb Mens<strong>ch</strong>) und<br />

Sinnbild <strong>für</strong> animalis<strong>ch</strong>e Leidens<strong>ch</strong>aft; <strong>das</strong> Einhorn ist ein sanfteres Ges<strong>ch</strong>öpf und legt <strong>der</strong> Jungfrau seines Herzens den Kopf in den S<strong>ch</strong>oß.<br />

Jupiter ist <strong>das</strong> römis<strong>ch</strong>e Pedant zu Zeus, dem "Göttervater" <strong>der</strong> Grie<strong>ch</strong>en, und könnte Ähnli<strong>ch</strong>keit mit je<strong>der</strong> beliebigen Autoritätsperson in<br />

Ihren Träumen aufweisen, z.B. mit Ihrem Vater, Chef o<strong>der</strong> Lehrer – also jedem, <strong>der</strong> Gehorsam verlangt und Respekt einflößt. Jung sagte, er<br />

sei "<strong>der</strong> ar<strong>ch</strong>etypis<strong>ch</strong>e Führer, die Stimme <strong>der</strong> kollektiven Autorität, Herr, König o<strong>der</strong> Tyrann, aber au<strong>ch</strong> Bes<strong>ch</strong>ützer, die Gestalt ..., <strong>der</strong>en<br />

Wort Gesetz ist". Man<strong>ch</strong>mal tritt Jupiter als erhabener Bes<strong>ch</strong>ützer von Re<strong>ch</strong>t und Treue auf; an<strong>der</strong>erseits war er da<strong>für</strong> bekannt, daß er gerne<br />

Damen na<strong>ch</strong>stellte und es mit dem Moralkodex, den er an<strong>der</strong>en auferlegte, selbst ni<strong>ch</strong>t so genau nahm. Sein Ers<strong>ch</strong>einen als Traumbild könnte<br />

also Einspru<strong>ch</strong> gegen eine Handlung Ihres Wa<strong>ch</strong>-I<strong>ch</strong>s bedeuten, aber au<strong>ch</strong>, daß man korrektes Benehmen als Nebensa<strong>ch</strong>e abtut. Bedenkt<br />

man, daß Jupiter von seinen Untergebenen man<strong>ch</strong>mal zure<strong>ch</strong>tgewiesen und verspottet wurde: Keiner ist unantastbar. Jupiter in seiner "Du<br />

sollst ni<strong>ch</strong>t" – Pose steht eher Saturn nahe, dessen Name <strong>für</strong> finstere Mißbilligung steht.<br />

Die römis<strong>ch</strong>e Venus entspri<strong>ch</strong>t Aphrodite, <strong>der</strong> s<strong>ch</strong>önen, aber zügellosen Liebesgöttin <strong>der</strong> Grie<strong>ch</strong>en. Ihr Tempel auf Zypern war berühmt als<br />

S<strong>ch</strong>auplatz von Sexorgien, bei denen <strong>der</strong> Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tsakt als eine Art Weihegebet zelebriert wurde. Bei Männern könnte <strong>das</strong> Ers<strong>ch</strong>einen einer<br />

unbekannten, aber wun<strong>der</strong>s<strong>ch</strong>önen Frau s<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>t ein sexueller Wuns<strong>ch</strong>erfüllungstraum sein, <strong>der</strong> ni<strong>ch</strong>t auf eine bestimmte Frau, son<strong>der</strong>n auf<br />

Frauen generell abzielt. Das Verhalten <strong>der</strong> Frau im Traum ist bedeutsam, denn es spiegelt Ihre bewußten o<strong>der</strong> unbewußten Sehnsü<strong>ch</strong>te wi<strong>der</strong><br />

– <strong>das</strong>, was man von seiner Partnerin brau<strong>ch</strong>t. Viellei<strong>ch</strong>t gibt es einen Hinweis auf die Einstellung zu Frauen o<strong>der</strong> die Art, wie man Frauen<br />

behandelt. Man<strong>ch</strong>mal tau<strong>ch</strong>t die Venusfigur im Traum als bedrohli<strong>ch</strong>e Sexfigur auf – in <strong>der</strong> Regel bei Männern, die si<strong>ch</strong> sexuell unsi<strong>ch</strong>er<br />

fühlen. Venus ist erpi<strong>ch</strong>t darauf, den Mann "rumzukriegen", den sie will, und <strong>das</strong> Gegenteil <strong>der</strong> Mutterfigur, mit <strong>der</strong> sexuell unsi<strong>ch</strong>ere<br />

Männer besser zure<strong>ch</strong>tkommen.<br />

Merkur war bei den Römern <strong>der</strong> Götterbote (bei den Grie<strong>ch</strong>en hieß er Hermes). Zwar ist je<strong>der</strong> Traum in gewissem Sinne eine Bots<strong>ch</strong>aft (von<br />

einem an si<strong>ch</strong> selbst), do<strong>ch</strong> einen Traum, in dem einem jemand wirkli<strong>ch</strong> eine Bots<strong>ch</strong>aft überbringt, kann man ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong> ignorieren. Man<br />

denke zuerst na<strong>ch</strong>, wel<strong>ch</strong>e Art die Bots<strong>ch</strong>aft war, do<strong>ch</strong> dann (und speziell) au<strong>ch</strong> über den Überbringer. Merkur war au<strong>ch</strong> ein S<strong>ch</strong>windler,<br />

impulsiv und i<strong>ch</strong>bezogen und beherrs<strong>ch</strong>t von Begierden. Er könnte uns an unsere Sturm- und Drangzeit, <strong>der</strong> wir viellei<strong>ch</strong>t nie ganz<br />

entwa<strong>ch</strong>sen sind, erinnern. War <strong>der</strong> Bote im Traum glaubwürdig, o<strong>der</strong> gab es einen Hinweis auf Doppelzüngigkeit? Dies könnte bedeuten,<br />

daß eine "Bots<strong>ch</strong>aft" o<strong>der</strong> ein "Bote" im Wa<strong>ch</strong>leben ni<strong>ch</strong>t so vertrauenswürdig ist, wie man denkt.<br />

Den römis<strong>ch</strong>en Kriegsgott Mars kann jede Figur, die einem o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en im Traum angreift, darstellen – sogar man selbst. Der Kriegsgott ist<br />

<strong>der</strong> tatendurstige Held <strong>der</strong> grie<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Mythologie; er kann die Gestalt eines siegessi<strong>ch</strong>eren Soldaten, eines Ges<strong>ch</strong>äftsmannes o<strong>der</strong> eines<br />

sozialen Aufsteigers, <strong>der</strong> ho<strong>ch</strong> hinaus will, auftreten. Die Markenzei<strong>ch</strong>en eines Helden sind Mut, Ents<strong>ch</strong>lossenheit, Angriffslust und die<br />

Dur<strong>ch</strong>setzung des eigenen Willens. Was er im Traum tut, könnte alle Probleme anspre<strong>ch</strong>en, die man mit seinen Zielsetzungen hat.<br />

Phantasieges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten o<strong>der</strong> Tatsa<strong>ch</strong>en sind <strong>der</strong> Stoff, aus dem die Helden und Heldinnen mo<strong>der</strong>ner Mythen sind. Superman, Marilyn Monroe,<br />

James Bond und die Queen können in unseren Träumen als ar<strong>ch</strong>etypis<strong>ch</strong>e Figuren auftau<strong>ch</strong>en und – wie die Götter <strong>der</strong> Antike – bestimmte<br />

Handlungsweisen o<strong>der</strong> Zielsetzungen versinnbildli<strong>ch</strong>en. Sie ermutigen uns viellei<strong>ch</strong>t zu mehr Mut o<strong>der</strong> Ehrgeiz; unter Umständen finden wir<br />

sie gar ni<strong>ch</strong>t anziehend, wollen ihrem Beispiel ni<strong>ch</strong>t folgen. Do<strong>ch</strong> man bedenke, daß man als Träumer diese Gestalten ja selbst auf den Plan<br />

gerufen hat. Wenn ein Krieger kampfbereit in voller Rüstung aufmars<strong>ch</strong>iert, dann fast mit Si<strong>ch</strong>erheit deswegen, weil <strong>der</strong> Teil des eigenen<br />

Unbewußten, <strong>der</strong> sein Ers<strong>ch</strong>einen im Traum veranlaßte, zum Handeln drängen will. Entspre<strong>ch</strong>end ist <strong>das</strong> Auftau<strong>ch</strong>en einer Figur, die Merkur<br />

ähnelt, vermutli<strong>ch</strong> ein Hinweis darauf, daß jemand (man selbst o<strong>der</strong> jemand an<strong>der</strong>es) in ein Täus<strong>ch</strong>ungsmanöver verwickelt ist.<br />

All diese Figuren helfen uns – wenn wir ihr Ers<strong>ch</strong>einen und ihre Absi<strong>ch</strong>ten im Traum ri<strong>ch</strong>tig verstehen – beim Individuationsprozeß, d.h. bei<br />

<strong>der</strong> Selbstfindung (was ja eine <strong>der</strong> Hauptaufgaben <strong>der</strong> Träume ist). Wie alle an<strong>der</strong>en <strong>Traumsymbole</strong> sind sie oft s<strong>ch</strong>wer einzuordnen. Ein<br />

Kind z.B. kann im Traum Symbole sehen, die si<strong>ch</strong> – oberflä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> betra<strong>ch</strong>tet – auf hohes Alter beziehen; im Fall des Kindes stehen sie aber<br />

viellei<strong>ch</strong>t <strong>für</strong> den Übergang von <strong>der</strong> Kindheit ins Jugendalter o<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Jugend ins Erwa<strong>ch</strong>senenalter. Die Helden und Heldinnen <strong>der</strong><br />

Mythologie können, sogar in mo<strong>der</strong>ner Verkleidung, unseren "S<strong>ch</strong>atten" darstellen, d.h. die Gesamtheit <strong>der</strong> verborgenen, unterdrückten und<br />

unerfreuli<strong>ch</strong>en Aspekte unserer Persönli<strong>ch</strong>keit, mit denen wir – laut Jung – "in ständigem Kampf um Befreiung" stehen. In den Sagen<br />

gewinnt in <strong>der</strong> Regel <strong>der</strong> Held seinen Kampf gegen den Feind, <strong>der</strong> ein Mens<strong>ch</strong> o<strong>der</strong> ein Ungeheuer sein kann; wenn er ihn verliert, geht er in<br />

die Finsternis, die so etwas wie Tod bedeutet. Das kann au<strong>ch</strong> im Traum passieren, do<strong>ch</strong> sollte man daran denken, daß Träume kreativ sind;<br />

sie führen uns dur<strong>ch</strong> die Dunkelheit ins Li<strong>ch</strong>t.<br />

Spirituell:<br />

Auf <strong>der</strong> spirituellen Ebene zeigt <strong>der</strong> Traum von Gott o<strong>der</strong> von mythis<strong>ch</strong>en Gottheiten, daß si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Träumende einer höheren Ma<strong>ch</strong>t bewußt<br />

ist. Je tiefer dieses Bewußtsein ist, desto eher erkennt <strong>der</strong> Träumende, daß Gott, ja alle mythis<strong>ch</strong>en Götter gemeinsam eine alles<br />

dur<strong>ch</strong>strömende Energie sind. Gott spri<strong>ch</strong>t öfter zu Mens<strong>ch</strong>en, die vom re<strong>ch</strong>ten Weg abkommen. Es ist die S<strong>ch</strong>öpferkraft <strong>der</strong> spirituellen<br />

Gesetze, die die verlorenen Kin<strong>der</strong> dur<strong>ch</strong> Zei<strong>ch</strong>en wie<strong>der</strong> auf den re<strong>ch</strong>ten Weg zurückbringt.<br />

Volkstümli<strong>ch</strong>:<br />

(europ.) : - immer sehr wi<strong>ch</strong>tig; Ausglei<strong>ch</strong> von inneren Spannungen und Depressionen;<br />

- seine Stimme hören o<strong>der</strong> träumen, daß er zu dir spri<strong>ch</strong>t: bedeutet Glück, Freude und Segen; au<strong>ch</strong>: Warnung vor Ver<strong>der</strong>ben!<br />

Ges<strong>ch</strong>äfte aller Art werden si<strong>ch</strong> zum S<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ten wenden; Vorzei<strong>ch</strong>en <strong>für</strong> eine si<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ternden Gesundheit und frühes<br />

Altern;<br />

- einem ers<strong>ch</strong>einend: man wird von einer tyrannis<strong>ch</strong>en Frau beherrs<strong>ch</strong>t, die si<strong>ch</strong> unter den Deckmantel <strong>der</strong> Christli<strong>ch</strong>keit verbirgt;<br />

dieser Traum verheißt ni<strong>ch</strong>ts Gutes;<br />

- Ihn sehen o<strong>der</strong> zu ihm spre<strong>ch</strong>en: bedeutet Kummer und Ängste;<br />

au<strong>ch</strong>: man erhält eine "höhere Bots<strong>ch</strong>aft" und sollte versu<strong>ch</strong>en, diese Bots<strong>ch</strong>aft sofort umzusetzen;<br />

- anbeten: gutes Gedeihen in allen Stücken; bedeutet Festigkeit im Glauben; au<strong>ch</strong>: einen begangenen Fehler wie<strong>der</strong> gutma<strong>ch</strong>en<br />

können; man sollte na<strong>ch</strong> diesem Traum beson<strong>der</strong>s darauf a<strong>ch</strong>ten, die zehn Gebote zu befolgen;<br />

- ihn loben und preisen: Glück und Segen allezeit;<br />

- in <strong>der</strong> Gnade Gottes stehen: Günstling einer umsi<strong>ch</strong>tigen Person werden, die Ihre Stellung benutzen wird, um einen zu för<strong>der</strong>n;<br />

- kommt <strong>der</strong> Geist Gottes über einen: es werden si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong>haltige Verän<strong>der</strong>ungen im Glauben <strong>für</strong> einen ereignen; Ansi<strong>ch</strong>ten zum<br />

<strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>en Dogma sollten si<strong>ch</strong> erweitern, o<strong>der</strong> man wird <strong>für</strong> eine Taktlosigkeit s<strong>ch</strong>wer bestraft.

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