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Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

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gab.). Von guter Vorbedeutung ist er allen Handwerkern, Heiratslustigen und Leuten, die si<strong>ch</strong> einer Gemeins<strong>ch</strong>aft ans<strong>ch</strong>ließen wollen, und<br />

zwar wegen des Zusammenhau<strong>ch</strong>es <strong>der</strong> Blasebälge und wegen des Zusammens<strong>ch</strong>weißens des Eisens.<br />

Die auf einem Zylin<strong>der</strong> stehende Ty<strong>ch</strong>e (lat. Fortuna, Göttin des S<strong>ch</strong>icksals und des Zufalls) zeigt wegen <strong>der</strong> Unsi<strong>ch</strong>erheit des Sockels<br />

je<strong>der</strong>mann Unheil an, während diejenige, die <strong>das</strong> Steuerru<strong>der</strong> in den Händen hält, Bewegungen prophezeit; denn ein Steuerru<strong>der</strong> wird nur<br />

dort gebrau<strong>ch</strong>t, wo es Bewegung gibt. Immer ist sie von guter Vorbedeutung, wenn sie sitzt o<strong>der</strong> liegt; denn dur<strong>ch</strong> ihre Stellung bringt sie<br />

Si<strong>ch</strong>erheit und Festigkeit zum Ausdruck. Je rei<strong>ch</strong>er ges<strong>ch</strong>mückt und je s<strong>ch</strong>öner sie si<strong>ch</strong> zeigt, um so mehr muß man sie als Segensspen<strong>der</strong>in<br />

auffassen. Es behaupten aber einige, daß die prä<strong>ch</strong>tige und rei<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>mückte Ty<strong>ch</strong>e, zumal wenn sie ni<strong>ch</strong>t als Standbild, son<strong>der</strong>n leibhaftig<br />

als Göttin ers<strong>ch</strong>eint, <strong>das</strong> Sinnbild <strong>der</strong> Armut sei; denn, wie si<strong>ch</strong> denken läßt, kümmere sie ni<strong>ch</strong>t <strong>das</strong> Los <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong>en, weil sie nur mit si<strong>ch</strong><br />

selbst bes<strong>ch</strong>äftigt sei; dagegen verheiße sie, s<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>t gekleidet und auf si<strong>ch</strong> selbst ni<strong>ch</strong>t a<strong>ch</strong>tend, Rei<strong>ch</strong>tum und Üppigkeit; in diesem Fall sei<br />

es offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>, daß sie ni<strong>ch</strong>t auf ihr eigenes Wohl, son<strong>der</strong>n auf <strong>das</strong> <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong>en beda<strong>ch</strong>t sei. Diese Auffassung ist meines Era<strong>ch</strong>tens ni<strong>ch</strong>t<br />

ri<strong>ch</strong>tig. Ty<strong>ch</strong>e bedeutet nämli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>ts an<strong>der</strong>es als <strong>das</strong> Hab und Gut <strong>der</strong> Träumenden.<br />

Peitho, die Chariten, die Horen und Nymphen sind in je<strong>der</strong> Hinsi<strong>ch</strong>t und <strong>für</strong> je<strong>der</strong>mann glückbringend, Aristobule und Eunomia (Peitho, die<br />

Göttin <strong>der</strong> Überredung; Chariten (lat. Gratiae, Grazien), die Göttinen <strong>der</strong> Anmut; Horen, Göttinnen <strong>der</strong> Jahreszeiten; da die Grie<strong>ch</strong>en im<br />

allgemeinen drei Jahreszeiten annahmen, meist in Dreizahl auftretend. Aristobule = die den besten Rat gibt; Eunomia = Re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>keit.)<br />

bedeuten <strong>das</strong>selbe wie Nemesis.<br />

Hestia (die Göttin des Herdes; lat. Vesta) selbst und ihre Standbil<strong>der</strong> bedeuten Politikern <strong>das</strong> Rathaus und die Staatskasse, Privatleuten <strong>das</strong><br />

Leben selbst, einem hohen Beamten und dem Kaiser die herrs<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong>e Gewalt.<br />

Mit den Meer- und Flußgöttern verhält es si<strong>ch</strong> im einzelnen folgen<strong>der</strong>maßen. Poseidon, Amphitrite, Nerus und die Nereiden, sie selbst o<strong>der</strong><br />

ihre Standbil<strong>der</strong>, verheißen, wenn sie ni<strong>ch</strong>t in Aufruhr sind und ni<strong>ch</strong>ts Übles tun o<strong>der</strong> spre<strong>ch</strong>en, allen, die dur<strong>ch</strong> <strong>das</strong> Meer ihren<br />

Lebensunterhalt erwerben, und Reiselustigen Glück; au<strong>ch</strong> im Hinblick auf sonstige Vorhaben sind sie glei<strong>ch</strong>ermaßen von guter<br />

Vorbedeutung, den allergrößten Vorteil jedo<strong>ch</strong> bringen sie erfahrungsgemäß denen, die si<strong>ch</strong> um die Gunst <strong>der</strong> großen Menge bemühen;<br />

bewegen sie si<strong>ch</strong> aber, sind sie in Aufruhr, spre<strong>ch</strong>en o<strong>der</strong> tun sie etwas s<strong>ch</strong>limmes, erleiden sie etwas o<strong>der</strong> drohen sie, bedeutet sie <strong>das</strong><br />

Gegenteil von dem Gesagten. Häufig zeigen sie ein bevorstehendes Erdbeben o<strong>der</strong> eine Übers<strong>ch</strong>wemmung an.<br />

Leukothea spendet allen, die dur<strong>ch</strong> <strong>das</strong> Meer ihren Lebensunterhalt verdienen, Segen, sonst aber ist sie in je<strong>der</strong> Beziehung von übler<br />

Vorbedeutung und <strong>das</strong> Symbol von S<strong>ch</strong>merz und Trauer wegen <strong>der</strong> Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te, die man von ihr erzählt (Ino Leukothea hat si<strong>ch</strong> des kleinen<br />

Dionysos angenommen, als dieser dur<strong>ch</strong> den Tod ihrer S<strong>ch</strong>wester Semelle verwaist war. Da<strong>für</strong> wurde Ino samt ihrem Gatten Athamas mit<br />

Wahnsinn bestraft. Als dieser in einer Raserei au<strong>ch</strong> Inos jüngeren Sohn Melikertes töten wollte, riß Ino ihn an si<strong>ch</strong> und floh. Sie rannte zum<br />

Moluris<strong>ch</strong>en Felsen, von dem sie in <strong>das</strong> Meer sprang und ertrank. Zeus, <strong>der</strong> si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Freundli<strong>ch</strong>keit Inos gegenüber Dionysos erinnerte,<br />

wollte ihren Geist ni<strong>ch</strong>t in den Tartaros senden und ma<strong>ch</strong>te sie zur Göttin Leukothea.). Proteus, Glaukos, Phorkys und die göttli<strong>ch</strong>en Wesen<br />

in <strong>der</strong>en Gefolge zeigen Ans<strong>ch</strong>läge und Betrügereien an, weil sie ihr Äußeres ges<strong>ch</strong>ickt verän<strong>der</strong>n. Weissagern dagegen sind sie günstig.<br />

Flüsse, Seen und Wassernymphen sind im Hinblick auf die Zeugung von Kin<strong>der</strong>n von guter Vorbedeutung.<br />

A<strong>ch</strong>eloos (Gott des glei<strong>ch</strong>namigen Flusses, Sohn des Okeanos; er wurde als König <strong>der</strong> Flüsse und Sinnbild des fließenden Wassers in ganz<br />

Grie<strong>ch</strong>enland verehrt.) bedeutet <strong>das</strong>selbe wie die Flüsse und jedes Trinkwasser und gibt den Traumerfüllungen ein viel stärkeres Gewi<strong>ch</strong>t.<br />

Da nun über diese so weit wie mögli<strong>ch</strong> behandelt worden ist, bleibt no<strong>ch</strong> die Bespre<strong>ch</strong>ung <strong>der</strong> unterirdis<strong>ch</strong>en Gottheiten und <strong>der</strong> sie<br />

umgebenden Götter.<br />

Pluton und Persephone bringen Mens<strong>ch</strong>en, die in Ängsten leben, Heil; sie gebieten nämli<strong>ch</strong> über Wesen, die keine Fur<strong>ch</strong>t mehr haben; Segen<br />

spenden sie au<strong>ch</strong> Armen, sie bes<strong>ch</strong>eren Rei<strong>ch</strong>tum und Zuwa<strong>ch</strong>s an Vermögen, weil ihre Untertanen ni<strong>ch</strong>ts mehr bedürfen. Von guter<br />

Vorbedeutung sind sie ferner denen, die ein Stück Land kaufen wollen, und angehende Staatsmännern; denn diese Gottheiten herrs<strong>ch</strong>en über<br />

viele. Erfahrungsgemäß sind sie au<strong>ch</strong> mystis<strong>ch</strong>en und geheimen Handlungen günstig. Ri<strong>ch</strong>ten sie irgendein Unheil an o<strong>der</strong> drohen sie,<br />

bedeuten sie <strong>das</strong> Gegenteil.<br />

Demeter, Kore und <strong>der</strong> sogenannte Iak<strong>ch</strong>os (Beiname des eleusinis<strong>ch</strong>en Dionysos und zuglei<strong>ch</strong> ein Ruf, mit dem man <strong>das</strong> göttli<strong>ch</strong>e Kind <strong>der</strong><br />

eleusinis<strong>ch</strong>en Mysterien feierte.) verheißen denen, die in die eleusinis<strong>ch</strong>en Mysterien eingeweiht sind, daß ihnen ein ganz ungewöhnli<strong>ch</strong>es<br />

Glück bevorsteht; den ni<strong>ch</strong>t Eingeweihten bes<strong>ch</strong>wören sie zuerst S<strong>ch</strong>recken und Gefahr herauf, s<strong>ch</strong>enken ihnen dann aber ni<strong>ch</strong>tsdestoweniger<br />

ein glückli<strong>ch</strong>es Ende. Bauern und Leuten die Grund und Boden erwerben wollen, sind sie günstig; sie prophezeien, daß dieselben über Grund<br />

und Boden frei verfügen und Herr sein werden. Kranken s<strong>ch</strong>enken sie Genesung und Rettung; denn sie haben den Mens<strong>ch</strong>en nützli<strong>ch</strong>e<br />

Feldfrü<strong>ch</strong>te wa<strong>ch</strong>sen lassen, an denen Verstorbene keinen Anteil haben. Außerdem erklären die Philosophen, Demeter habe dieselbe<br />

Bedeutung wie die Mutter Erde; denn die Erde werde Getreidespen<strong>der</strong>in, S<strong>ch</strong>öpferin und Spen<strong>der</strong>in des Lebens genannt. Im Hinblick auf<br />

eine Heirat und alle sonstigen Unternehmungen ist Demeter, <strong>für</strong> si<strong>ch</strong> allein ges<strong>ch</strong>aut, glückverheißend, ni<strong>ch</strong>t aber Kore, wegen <strong>der</strong><br />

Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te, die von ihr überliefert wird (Kore ist Beiname <strong>der</strong> Persephone. Dur<strong>ch</strong> den Genuß eines Granatapfels verlor die von Hades<br />

entführte Persephone, die To<strong>ch</strong>ter <strong>der</strong> Demeter, <strong>das</strong> Re<strong>ch</strong>t, auf bleibende Rückkehr zur Oberwelt. Den eleusinis<strong>ch</strong>en Mysten war daher die<br />

Fru<strong>ch</strong>t dieses Baumes verboten). Häufig bringt diese Göttin wegen ihres Namens den Augen des Träumenden Gefahr; denn Kore heißt au<strong>ch</strong><br />

Pupille im Auge.<br />

Sarapis, Isis, Anubis, und Harpokrates (Sarapis, ein rein aus politis<strong>ch</strong>en Gründen ers<strong>ch</strong>affener Gott, Isis = ägyptis<strong>ch</strong>e Göttin au<strong>ch</strong> von<br />

Römern und Grie<strong>ch</strong>en verehrt, Anubis = ägyptis<strong>ch</strong>er Totengott; Harpokrates, beson<strong>der</strong>e Form des Gottes Horus = <strong>das</strong> Kind), sie selbst, ihre<br />

Standbil<strong>der</strong> und ihre Myterien zeigen Aufregungen, Gefahren, Drohungen und große Bedrängnisse an, aus denen sie wi<strong>der</strong> erwarten und<br />

Hoffen erretten; immer nämli<strong>ch</strong> haben diese Götter als Retter <strong>der</strong>er gegolten, die bis zum Letzten gegangen und in äußerste Gefahr geraten<br />

sind; denjenigen aber, die s<strong>ch</strong>on tief im Elend stecken, bringen sie unverzügli<strong>ch</strong> Hilfe. Vor allem aber bezei<strong>ch</strong>nen ihre Mysterien Trauer;<br />

denn wenn au<strong>ch</strong> ihre natürli<strong>ch</strong>e Beziehung etwas an<strong>der</strong>es besagt, so deuten do<strong>ch</strong> Fabel und Sage darauf hin.<br />

Die unterirdis<strong>ch</strong>e Hekate, die Erinnyen (weibli<strong>ch</strong>e Zorn- und Ra<strong>ch</strong>egeister, die in <strong>der</strong> Unterwelt zu Hause waren. Sie ers<strong>ch</strong>ienen dort, wo<br />

eine Mutter beleidigt o<strong>der</strong> gar ermordet war. Sie trugen Fackeln und hielten S<strong>ch</strong>langen) und die Dämonen in ihrem Gefolge sind selbst denen<br />

s<strong>ch</strong>reckli<strong>ch</strong>, die einen re<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>affenen Handel und Wandel treiben, Gesetzesübertreter aber und Gewalttäter verni<strong>ch</strong>ten sie. Dasselbe wie<br />

diese Gottheiten bedeutet die sogenannte Göttermutter. Diese zeigt, <strong>für</strong> si<strong>ch</strong> allein ges<strong>ch</strong>aut, Verwirrungen und Trauerfälle an und bringt<br />

Verborgenes zutage, Bauern dagegen ist sie gnädig; die Göttin wird nämli<strong>ch</strong> mit <strong>der</strong> Erde glei<strong>ch</strong>gesetzt.<br />

Deimos und Phobos (<strong>der</strong> personifizierte S<strong>ch</strong>recken und die Drohung; im dämonis<strong>ch</strong>en Gefolge des Ares) die Söhne des Ares, und Ares selbst<br />

sind Feldherren, Soldaten, Gladiatoren, Räubern und je<strong>der</strong> Art von Glücksspielern nützli<strong>ch</strong>; allen an<strong>der</strong>en bedeuten sie Kämpfe und Verluste;<br />

denn sie sind <strong>der</strong>en Urheber.<br />

Okeanos und Tethys sind, wie s<strong>ch</strong>on gesagt, einzig Philosophen und Weissagern von guter Vorbedeutung, den übrigen Mens<strong>ch</strong>en aber, mit<br />

Ausnahme <strong>der</strong>er, die am Ozean wohnen, bringen sie Kummer.<br />

Kronos (ein Titan, Vater des Zeus, er wird von diesem entthront und zusammen mit den übrigen Titanen im Tartaros eingesperrt) und die<br />

Titanen zeigen Verbre<strong>ch</strong>ern Fesselung an und hin<strong>der</strong>n Leute, die an<strong>der</strong>en na<strong>ch</strong> dem Leben tra<strong>ch</strong>ten, an <strong>der</strong> Ausführung ihres Vorhaben, im<br />

Hinblick auf heimli<strong>ch</strong>e Ma<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>aften aber sind sie günstig. Dagegen för<strong>der</strong>n sie we<strong>der</strong> Heiratspläne no<strong>ch</strong> verheißen sie<br />

Na<strong>ch</strong>kommens<strong>ch</strong>aft.<br />

Die Natur des Alls, Heimarmene, Pronoia (Heimarmene = S<strong>ch</strong>icksalsma<strong>ch</strong>t; Pronoia = Vorsehung) und alle an<strong>der</strong>en Götternamen, die die<br />

glei<strong>ch</strong>e Mä<strong>ch</strong>tigkeit wie die <strong>der</strong> Genannten ausdrücken, spenden allen, ausgenommen Kranken, Segen; letztere raffen sie hinweg, falls sie<br />

ni<strong>ch</strong>t Worte von guter Vorbedeutung spre<strong>ch</strong>en.<br />

Es haben aber die Götter und ihre Standbil<strong>der</strong> dieselbe Bedeutung. Von den letzteren zeigen die aus festem und unverwesendem Material,<br />

z.B. aus Gold, Silber, Erz, Elfenbein, Marmor, Bernstein o<strong>der</strong> aus Ebenholz gefertigten etwas Gutes an, während die, wel<strong>ch</strong>e aus an<strong>der</strong>em

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