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Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

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607<br />

ni<strong>ch</strong>ts gemein hat. S<strong>ch</strong>aut man z.B. die dreigestaltige, auf einem Sockel stehende Hekate, so bedeutet sie Bewegungen und Reisen; die Göttin<br />

wird ja Enodia (Göttin auf den Wegen) genannt. Die eingestaltige dagegen ist je<strong>der</strong>mann unheilvoll, meistens besagt sie, daß einem von<br />

einem Fremdling, Mann o<strong>der</strong> Frau, Arges wi<strong>der</strong>fahren wird. Immer wirft sie den Träumenden aus seiner gewohnten Lebensbahn und gibt ihn<br />

kein Verharren darin, glei<strong>ch</strong>gültig, in wel<strong>ch</strong>er Gestalt sie au<strong>ch</strong> immer si<strong>ch</strong> zeigt. Bewegt si<strong>ch</strong> die Göttin o<strong>der</strong> begegnet sie jemandem,<br />

bedeutet sie Erfüllungen, die ihrer Haltung, ihrem Aussehen und ihren Attributen entspre<strong>ch</strong>en. Darüber zu spre<strong>ch</strong>en ist we<strong>der</strong> fromm no<strong>ch</strong><br />

geheuer; den in die Mysterien <strong>der</strong> Göttin Eingeweihte ist die Sa<strong>ch</strong>e klar, die ni<strong>ch</strong>t Eingeweihten mögen si<strong>ch</strong> von den Eingeweihten belehren<br />

lassen.<br />

Pan bringt Hirten als S<strong>ch</strong>ützer <strong>der</strong> Herden, und Jägern als Herr des Wildes Glück. Allen an<strong>der</strong>en bedeutet er Wirrwarr und Aufregungen, und<br />

daß die Dinge, auf die einer stolz ist, keinen festen Betsand haben; denn <strong>der</strong> Gott hat keine si<strong>ch</strong>er auftretenden Füße (er hat die Beine <strong>der</strong><br />

Ziege, die zum Sprung, weniger zum Stehen geeignet sind). Einige sind <strong>der</strong> Ansi<strong>ch</strong>t, er sei Theaterleuten von guter Vorbedeutung. Ephialtes<br />

wird zwar mit Pan glei<strong>ch</strong>gesetzt, bedeutet aber Vers<strong>ch</strong>iedenes; drückt und lastet er auf einem, ohne zu spre<strong>ch</strong>en, bedeutet er Drangsale und<br />

Beklemmungen, do<strong>ch</strong> was er auf eine Frage antwortet, ist die lautere Wahrheit. S<strong>ch</strong>enkt er etwas o<strong>der</strong> verkehrt er mit jemandem<br />

ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>, verheißt er großen materiellen Gewinn, beson<strong>der</strong>s wenn er dabei ni<strong>ch</strong>t bes<strong>ch</strong>wert. Wie er si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> bei seinem Kommen<br />

verhält, Kranke ma<strong>ch</strong>t er wie<strong>der</strong> gesund; niemals nämli<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>t er si<strong>ch</strong> an einen Sterbenden heran.<br />

S<strong>ch</strong>aut man Asklepios in einem Tempel aufgestellt, auf einem Sockel stehend und verehrt, so ist <strong>das</strong> <strong>für</strong> alle ein gutes Vorzei<strong>ch</strong>en; bewegt er<br />

si<strong>ch</strong> aber, kommt er näher o<strong>der</strong> tritt er ins Haus, prophezeit er Krankheit und Seu<strong>ch</strong>e; denn gerade in sol<strong>ch</strong>en Nöten bedürfen die Mens<strong>ch</strong>en<br />

<strong>der</strong> Hilfe dieses Gottes. Denen, die s<strong>ch</strong>on krank sind, verheißt er Heilung; <strong>der</strong> Gott wird bekanntli<strong>ch</strong> Paieon (wie Apollons Beiname)<br />

genannt. Immer weist Asklepios auf Wohltäter, wel<strong>ch</strong>e in Notzeiten helfen, und auf Personen, die <strong>das</strong> Haus des Träumenden verwalten. In<br />

Prozessen bezei<strong>ch</strong>net er die Verteidiger.<br />

Die Dioskuren (Kastor und Polydeukes (Pollux), die Söhne Zeus) bes<strong>ch</strong>wören Seefahrern Sturm, Leuten auf dem Festland Streitigkeiten,<br />

Prozesse, Krieg o<strong>der</strong> s<strong>ch</strong>were Krankheit herauf; do<strong>ch</strong> wenden sie zu guter Letzt den Mens<strong>ch</strong>en alle Gefahren ohne S<strong>ch</strong>aden ab; sie sind ja<br />

rettende Götter.<br />

Herakles selbst o<strong>der</strong> sein Standbild zu s<strong>ch</strong>auen bringt allen, die na<strong>ch</strong> guten Vorsätzen und im Einklang mit dem Gesetz leben, Glück,<br />

beson<strong>der</strong>s dann, wenn sie von irgend jemand Unre<strong>ch</strong>t erleiden; denn solange <strong>der</strong> Gott auf Erden weilt, war er immer ein Helfer und Rä<strong>ch</strong>er<br />

<strong>der</strong> Bedrängten. Aus demselben Grund ist er <strong>für</strong> Gesetzesverä<strong>ch</strong>ter und Übeltäter von s<strong>ch</strong>limmer Vorbedeutung. Dagegen bringt er denen<br />

Glück, die si<strong>ch</strong> zu einem Wettkampf, zu einem Prozeß o<strong>der</strong> Re<strong>ch</strong>tsstreit begeben; <strong>der</strong> Gott wird ja Kallinikos (ruhmrei<strong>ch</strong>er Sieger) genannt.<br />

Träumt man, dieselbe Lebensweise wie <strong>der</strong> Gott zu führen, mit ihm zusammenzuwirken, dieselbe Kost zu teilen, dieselbe Kleidung zu tragen<br />

o<strong>der</strong> <strong>das</strong> Löwenfell, die Keule o<strong>der</strong> sonst eine Waffe von ihm zu bekommen, so ist <strong>das</strong>, wie die Beoba<strong>ch</strong>tung lehrt, <strong>für</strong> je<strong>der</strong>mann unheilvoll<br />

und von übler Vorbedeutung; zu dieser Auffassung bin i<strong>ch</strong> auf Grund langer Erfahrung gekommen. Aus diesem Grund und ganz folgeri<strong>ch</strong>tig<br />

können <strong>der</strong>lei Traumerlebnisse ni<strong>ch</strong>t glückli<strong>ch</strong> ausgehen; denn <strong>der</strong> Gott läßt den Träumenden an dem Leben teilnehmen, <strong>das</strong> er selbst geführt<br />

hat; war dies aber ein Leben voller Mühen und Plagen, als er auf Erden weilte, au<strong>ch</strong> wenn es ihm Glanz und Ruhm einbra<strong>ch</strong>te. Häufig<br />

prophezeit <strong>das</strong> Traumgesi<strong>ch</strong>t, man werde sol<strong>ch</strong>e Gefahren zu bestehen haben, wie sie <strong>der</strong> Gott zu bestehen hatte, als er die betreffenden<br />

Waffen führte.<br />

Dionysos ist Landleuten, die Baumfrü<strong>ch</strong>te, beson<strong>der</strong>s Reben, kultivieren nützli<strong>ch</strong>; ferner S<strong>ch</strong>ankwirten und allen Theaterleuten. Heil bringt<br />

er au<strong>ch</strong> denen, wel<strong>ch</strong>e si<strong>ch</strong> in einer argen Bedrängnis befinden; denn s<strong>ch</strong>on dur<strong>ch</strong> seinen Namen kündigt er <strong>das</strong> Ende <strong>der</strong> Übel und die<br />

Erlösung von ihnen an; er heißt Dionysos, weil er jedes Ding zu seinem Ende bringt (Dionysos von dianyein = vollbringen). dagegen zeigt er<br />

Wei<strong>ch</strong>lingen und beson<strong>der</strong>s Knaben wegen <strong>der</strong> Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te, die man von dem Gott erzählt (Die eifersü<strong>ch</strong>tige Hera gab Semele, die damals<br />

s<strong>ch</strong>on im se<strong>ch</strong>sten Monat s<strong>ch</strong>wanger war den Rat, von ihrem geheimnisvollen Liebhaber zu verlangen, daß er si<strong>ch</strong> ihr in seiner wahren Natur<br />

und Gestalt zeigen solle. Als Zeus im Blitz ers<strong>ch</strong>ien, wurde Semele verzehrt. Aber Hermes rettete ihren se<strong>ch</strong>s Monate alten Sohn, indem er<br />

ihn in den S<strong>ch</strong>enkel des Zeus nähte, damit er dort no<strong>ch</strong> weitere drei Monate reifen sollte. No<strong>ch</strong> an<strong>der</strong>e Sagen erzählen über Feinde des<br />

jugendli<strong>ch</strong>en Gottes, aber immer entgeht Dionysos dem Ver<strong>der</strong>ben), und wegen <strong>der</strong> natürli<strong>ch</strong>en Bedeutung des Dionysos Aufregungen,<br />

Gefahren, Ans<strong>ch</strong>läge und üble Na<strong>ch</strong>reden an; ni<strong>ch</strong>tsdestoweniger rettet er au<strong>ch</strong> sie und läßt sie ni<strong>ch</strong>t zugrunde gehen. Land- und<br />

Seereisenden prophezeit er geradezu und ausdrückli<strong>ch</strong> räuberis<strong>ch</strong>e Überfälle, Wunden und Verletzungen. Das Gefolge von Dionysos, z.B.<br />

die Bac<strong>ch</strong>anten, die Bac<strong>ch</strong>antinnen, die Bassariden, die Satyrn und Pane und wie sie alle heißen mögen, bedeuten alle insgesamt und je<strong>der</strong><br />

einzelne <strong>für</strong> si<strong>ch</strong> große Aufregungen und üble Na<strong>ch</strong>reden, mit Ausnahme des Silen; nur dieser bringt allen Unternehmungslustigen und<br />

Leuten, die in Fur<strong>ch</strong>t leben, Glück. Tanzt man dem Dionysos zu Ehren Reigen, s<strong>ch</strong>wingt man den Thyrsos (Ein Rohstab mit einem<br />

Pienienzapfen und flatternden Bän<strong>der</strong>n, <strong>der</strong> mit Efeu und Weinlaub umwunden war. Der Thyrsos war <strong>das</strong> Abzei<strong>ch</strong>en des Dionysos und<br />

seines Gefolges.), trägt man Fi<strong>ch</strong>tenzweige o<strong>der</strong> tut man sonst etwas, was dem Gott wohlgefällig ist, so bringt <strong>das</strong> je<strong>der</strong>mann Unheil,<br />

ausgenommen Sklaven; den einen sagt es wegen <strong>der</strong> Verzückung und <strong>der</strong> Raserei Unbeda<strong>ch</strong>theit und S<strong>ch</strong>aden voraus, den an<strong>der</strong>en ist es<br />

wegen <strong>der</strong> Unbekümmertheit <strong>der</strong> Begegnenden und wegen <strong>der</strong> Leutseligkeit des Gottes und seiner rei<strong>ch</strong>en Huld <strong>das</strong> Symbol <strong>der</strong> Freiheit.<br />

Hermes ist angehenden Rednern, Athleten, Turnlehrern und allen, die Handel treiben, sowie Waagemeistern von guter Vorbedeutung, weil<br />

alle diese den Gott als ihren S<strong>ch</strong>utzherrn verehren; ferner denen, die auf Reise gehen wollen; denn na<strong>ch</strong> unserer Vorstellung ist <strong>der</strong> Gott<br />

geflügelt. Den übrigen Mens<strong>ch</strong>en prophezeit er Verwirrungen und Aufregungen. Kranke rafft er hinweg, weil er als Geleiter <strong>der</strong> Seelen<br />

verehrt wird. Hermes, viereckig und mit Keilbart, bringt nur Literaten Glück, viereckig do<strong>ch</strong> bartlos, ist er au<strong>ch</strong> diesen ni<strong>ch</strong>t för<strong>der</strong>li<strong>ch</strong>, weil<br />

sein gestutzter Bart den Tod aller Angehörigen des Träumenden anzeigt.<br />

Nemesis (nemein = zuteilen (beson<strong>der</strong>s gere<strong>ch</strong>te Strafe, Zorn und Ra<strong>ch</strong>e <strong>der</strong> Götter)) ist stets denen gnädig, die na<strong>ch</strong> den Gesetzen leben, die<br />

Maß halten, und den Philosophen; Gesetzesübertretern aber, Gewalttätern und Mens<strong>ch</strong>en, die si<strong>ch</strong> allzu hohe Ziele stecken, ist sie feind und<br />

stellt si<strong>ch</strong> ihren Vorhaben entgegen; denn mit dem Begriff nemesan verbinden wir au<strong>ch</strong> den Sinn von "si<strong>ch</strong> aus besserer Einsi<strong>ch</strong>t Handlungen<br />

wi<strong>der</strong>setzen". Es behaupten einige, daß diese Göttin <strong>das</strong> Gute zum S<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ten, <strong>das</strong> S<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>te zum Guten wende.<br />

Aphrodite Pandemos (die Allerweltsgöttin, die Göttin <strong>der</strong> käufli<strong>ch</strong>en Liebe) ist Gauklern, S<strong>ch</strong>ankwirten, Waagmeistern, Solisten,<br />

Theaterleuten, S<strong>ch</strong>auspielern aller Art und Hetären von guter Vorbedeutung; ehrbaren Hausfrauen dagegen prophezeit sie S<strong>ch</strong>ande und<br />

S<strong>ch</strong>aden und ma<strong>ch</strong>t Heiratslustige dem Ehestand abgeneigt, indem sie ihnen anzeigt, daß ihre Ehehälfte eine Prostituierte sein wird.<br />

Aphrodite Urania (die Göttin <strong>der</strong> himmlis<strong>ch</strong>en Liebe), die i<strong>ch</strong> im obigen Abs<strong>ch</strong>nitt absi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t erwähnt habe, damit <strong>der</strong> Gedankengang<br />

ni<strong>ch</strong>t gestört werde, bedeutet <strong>das</strong> Gegenteil von Aphrodite Pandemos. Sie ist beson<strong>der</strong>s glückverheißend im Hinblick auf Ehes<strong>ch</strong>ließungen,<br />

Gemeins<strong>ch</strong>aften und auf Kin<strong>der</strong>segen; denn sie ist die Urheberin von Verbindungen und Na<strong>ch</strong>kommens<strong>ch</strong>aft. Segen spendet sie au<strong>ch</strong><br />

Bauern; sie wird ja als Natur und Mutter des Weltalls verehrt. S<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> ist sie Weissagern gewogen, denn sie gilt als Erfin<strong>der</strong>in je<strong>der</strong> Art<br />

von Weissagung und Prophezeiung. Aphrodite Pelagia (die Meeresgöttin) ist erfahrungsgemäß Ree<strong>der</strong>n, Steuerleuten und allen Seefahrern<br />

von guter Vorbedeutung, ferner allen, die auf Reisen gehen wollen, weil <strong>das</strong> Meer immer in Bewegung ist; dagegen zwingt sie diejenigen,<br />

die immer an demselben Ort bleiben und keine Reisen unternehmen wollen, ihre Seßhaftigkeit aufzugeben. Aphrodite aus dem Meer<br />

emportau<strong>ch</strong>en zu s<strong>ch</strong>auen prophezeit Seefahrern großen Sturm und S<strong>ch</strong>iffbru<strong>ch</strong>; ni<strong>ch</strong>tsdestoweniger rettet sie aus Gefahr und führt<br />

Unternehmungen, die man s<strong>ch</strong>on aufgegeben hat, zu gutem Ende. Immer gilt sie als glückverheißend, wenn sie den Oberkörper bis zum<br />

Gürtel entblößt hat, weil sie dann ihre Brüste, die die kräftigste Nahrung spenden nackt zur S<strong>ch</strong>au trägt. Die ganz Nackte dagegen ist nur<br />

Hetären günstig und zeigt ihnen rei<strong>ch</strong>en Liebeslohn an; in an<strong>der</strong>er Hinsi<strong>ch</strong>t prophezeit sie S<strong>ch</strong>ande.<br />

Hephaistos bedeutet zumindest <strong>das</strong>selbe wie <strong>das</strong> Feuer, nur deckt er Verborgenes auf, beson<strong>der</strong>s Ehebru<strong>ch</strong>, wegen <strong>der</strong> Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te, die man<br />

von ihm erzählt (Obwohl <strong>der</strong> Gott des Feuers von Geburt aus lahmte und infolge seiner Arbeit rußig aussah, bekam er die s<strong>ch</strong>önste Göttin,<br />

Aphrodite, zur Frau. Sie war ihm jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t treu. Als er sie eines Tages beim S<strong>ch</strong>äferstünd<strong>ch</strong>en mit Ares ertappte, spannte er über beide<br />

ein kunstvoll gearbeitetes Netz, aus dem es <strong>für</strong> sie zum großen Ergötzen <strong>der</strong> Götter, die Hephaistos zusammenrief, kein Entrinnen mehr

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