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Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

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605<br />

Gosse<br />

Volkstümli<strong>ch</strong>:<br />

(europ. ) : - sehen: die Gosse ist ein Zei<strong>ch</strong>en des Verfalls; man wird an<strong>der</strong>en Kummer bereiten;<br />

- si<strong>ch</strong> in einer befinden: s<strong>ch</strong>were Zeiten werden kommen;<br />

- wertvolle Gegenstände in <strong>der</strong> Gosse finden: <strong>das</strong> Anre<strong>ch</strong>t auf bestimmtes Eigentum wird Frage gestellt;<br />

au<strong>ch</strong>: finanzielle Belohnung na<strong>ch</strong> harter Arbeit.<br />

Götter<br />

Assoziation: - <strong>das</strong> Göttli<strong>ch</strong>- Männli<strong>ch</strong>e; heilig; S<strong>ch</strong>öpfer.<br />

Fragestellung: - Was ist mir heilig?<br />

Artemidoros:<br />

Den Göttern Opfer darzubringen, und zwar jedem einzelnen die na<strong>ch</strong> Sitte und Brau<strong>ch</strong> übli<strong>ch</strong>en, verheißt je<strong>der</strong>mann Segen, entwe<strong>der</strong> wenn<br />

ihnen Heil wi<strong>der</strong>fahren ist, o<strong>der</strong> wenn sie dem Unheil entgangen sind. Unheilige o<strong>der</strong> na<strong>ch</strong> Sitte und Brau<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t übli<strong>ch</strong>en Opfer<br />

prophezeien den Zorn <strong>der</strong> Götter, denen man geopfert hat. An<strong>der</strong>en Mens<strong>ch</strong>en opfern sehen ist <strong>für</strong> einen Kranken wegen <strong>der</strong> Tötung des<br />

Opfertieres unheilvoll, selbst wenn Asklepios <strong>der</strong> Empfänger ist; es bedeutet den Tod. Die Götter mit den ihnen zukommenden und <strong>für</strong> heilig<br />

gehaltenen Blumen und Zweigen zu bekränzen bringt allen Glück; dieses wird si<strong>ch</strong> freili<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ohne Sorgen erfüllen. Einem Sklaven rät<br />

<strong>das</strong> Gesi<strong>ch</strong>t, seinem Herrn zu willen zu sein (grie<strong>ch</strong>. <strong>ch</strong>arizesthai = Gefälligkeiten erweisen, wird au<strong>ch</strong> in sexuellem Sinn gebrau<strong>ch</strong>t) und<br />

dessen Wüns<strong>ch</strong>e zu erfüllen. Träumt man, Götterbil<strong>der</strong> abzuwis<strong>ch</strong>en, zu salben, zu reinigen o<strong>der</strong> den Boden vor ihnen zu fegen o<strong>der</strong> den<br />

Umkreis <strong>der</strong> Tempel zu besprengen, so deutet <strong>das</strong> an, daß man gegen eben jene Götter gefrevelt hat. I<strong>ch</strong> kenne jemand, <strong>der</strong> na<strong>ch</strong> diesem<br />

Traumerlebnis bei dem Gott, dessen Standbild er zu reinigen glaubte, einen fals<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>wur abgelegt hat. Und <strong>das</strong> war es, was ihm <strong>das</strong><br />

Gesi<strong>ch</strong>t voraussagte, er müsse den Gott um Verzeihung bitten. Für alle ist es ein übles Vorzei<strong>ch</strong>en und prophezeit große Bedrängnisse, wenn<br />

man Götterbil<strong>der</strong> zers<strong>ch</strong>lägt und die im Innern des Hauses aufgestellten hinauswirft, o<strong>der</strong> wenn man einen Tempel nie<strong>der</strong>reißt o<strong>der</strong> etwas<br />

Frevelhaftes drinnen verübt; denn Mens<strong>ch</strong>en, die in großes Unglück geraten sind, verlieren gewöhnli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> die nötige Ehrfur<strong>ch</strong>t vor den<br />

Göttern. Entfernen si<strong>ch</strong> die Götter aus freien Stücken und stürzen ihre Standbil<strong>der</strong> zusammen, so steht dem Träumenden o<strong>der</strong> einem seiner<br />

Angehörigen <strong>der</strong> Tod bevor. Götter, die an<strong>der</strong>en Göttern opfern, bedeuten, daß <strong>das</strong> Haus des Träumenden veröden wird; denn sie opfern si<strong>ch</strong><br />

selbst, glei<strong>ch</strong> als gebe es dort keine Mens<strong>ch</strong>en mehr. Götterstandbil<strong>der</strong>, die si<strong>ch</strong> bewegen, zeigen je<strong>der</strong>mann S<strong>ch</strong>recken und Beunruhigungen<br />

an, ausgenommen Leuten, wel<strong>ch</strong>e in Fesseln s<strong>ch</strong>ma<strong>ch</strong>ten o<strong>der</strong> auf Reisen gehen wollen. Von den letzteren werden die einen <strong>der</strong> Bande ledig<br />

werden, so daß sie si<strong>ch</strong> ungehin<strong>der</strong>t bewegen können, die an<strong>der</strong>en verjagt es von Haus und Hof und führt sie hinaus. Von den Göttern sind<br />

die einen nur geistig erfaßbar, während die an<strong>der</strong>en mit den Sinnen wahrzunehmen sind; geistig erfaßbar ist die Mehrzahl, sinnli<strong>ch</strong><br />

wahrnehmbar sind nur wenige. Die folgende Ausführung wird <strong>das</strong> no<strong>ch</strong> deutli<strong>ch</strong>er ma<strong>ch</strong>en. Wir unters<strong>ch</strong>eiden bei den Göttern die<br />

olympis<strong>ch</strong>en, die wir au<strong>ch</strong> ätheris<strong>ch</strong>e nennen, die himmlis<strong>ch</strong>en, die irdis<strong>ch</strong>en, die Meeres- und Flußgötter, die unterirdis<strong>ch</strong>en Gottheiten und<br />

die in ihrem Umkreis. Ätheris<strong>ch</strong>e Gottheiten nennt man zu Re<strong>ch</strong>t: Zeus, Hera, Aphrodite, Urania, Artemis, Apollon, <strong>das</strong> ätheris<strong>ch</strong>e Feuer und<br />

Athena; himmlis<strong>ch</strong>e heißen: Helios, Selene, die Gestirne, die Wolken, die Winde, die unter ihnen befindli<strong>ch</strong>en Nebensonnen, die Meteore,<br />

die Helligkeit und Iris. Alle diese sind sinnli<strong>ch</strong> wahrnehmbar. Von den irdis<strong>ch</strong>en Gottheiten sind mit den Sinnen wahrzunehmen: Hekate,<br />

Pan, Ephialtes und Asklepios (dieser zählt au<strong>ch</strong> zu den geistig erfaßbaren); geistig erfaßbar sind: Dioskuren, Herakles, Dionysos, Hermes,<br />

Nemesis, Aphrodite Pandemos, Hephaistos, Ty<strong>ch</strong>e, Peritho, die Chariten, die Horen, die Nymphen und Hestia. Von den Meeresgottheiten<br />

sind geistig erfaßbar: Poseidon, Amphitrite, Nereus, die Nereiden, Leukothea und Phorkys; sinnli<strong>ch</strong> wahrnehmbar: <strong>das</strong> Meer selbst, die<br />

Wogen, Gestade, Flüsse, Seen, die Nymphen und A<strong>ch</strong>eloos. Unterirdis<strong>ch</strong>e Gottheiten sind: Pluton, Persephone, Demeter, Kore, Iak<strong>ch</strong>os,<br />

Sarapis, Isis, Anubis, Harpokrates, die unterirdis<strong>ch</strong>e Hekate, die Erinnyen, die diese begleitenden Dämonen und Phobos und Deimos, die von<br />

einigen au<strong>ch</strong> Söhne des Ares gennant werden. Ares selbst muß man sowohl den irdis<strong>ch</strong>en als au<strong>ch</strong> den unterirdis<strong>ch</strong>en Gottheiten zure<strong>ch</strong>nen.<br />

Die Gottheiten in ihrem Umkreis sind: Okeanos, Tethys, Kronos, die Titanen und die Natur des Alls. Von den aufgeführten Gottheiten sind<br />

die olympis<strong>ch</strong>en einflußrei<strong>ch</strong>en Männern und Frauen günstig, die himmlis<strong>ch</strong>en aber Leuten aus dem Mittelstand, die irdis<strong>ch</strong>en den Armen.<br />

Die unterirdis<strong>ch</strong>en Gottheiten bringen meist nur Bauern und Leuten, die <strong>das</strong> Li<strong>ch</strong>t <strong>der</strong> Öffentli<strong>ch</strong>keit s<strong>ch</strong>euen, Glück, die Meeres- und<br />

Flußgottheiten Seeleuten und allen, die aus dem Wasser o<strong>der</strong> dur<strong>ch</strong> <strong>das</strong> Wasser ihren Lebensunterhalt verdienen. Die sie umgebenden<br />

Gottheiten sind allen von Übel, ausgenommen Philosophen und Weissagern; denn diese spannen ihre Gedanken bis an die Grenzen des Alls.<br />

Einprägsamer ist es wohl, über jede Gottheit einzeln zu spre<strong>ch</strong>en. Zuerst will i<strong>ch</strong> die olympis<strong>ch</strong>en Götter behandeln.<br />

Zeus selbst zu s<strong>ch</strong>auen, so wie wir ihn uns vorzustellen pflegen, o<strong>der</strong> sein Standbild mit <strong>der</strong> ihm eigentümli<strong>ch</strong>en Kleidung ist <strong>für</strong> einem<br />

Herrs<strong>ch</strong>enden und <strong>für</strong> einen Rei<strong>ch</strong>en glückverheißend; denn es festigt des ersteren Stellung, des letzteren Rei<strong>ch</strong>tum. Einem Kranken verheißt<br />

es Genesung, und au<strong>ch</strong> den übrigen Mens<strong>ch</strong>en bringt er Segen. Immer ist es besser, den Gott ruhig stehen o<strong>der</strong> auf seinem Throne sitzen und<br />

ohne Bewegung zu sehen; bewegt er si<strong>ch</strong> do<strong>ch</strong>, so bringt er Glück, wenn er si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> Sonnenaufgang wendet; Unglück aber, wenn er si<strong>ch</strong><br />

na<strong>ch</strong> Sonnenuntergang, ebenso wenn er ni<strong>ch</strong>t die ihm eigentümli<strong>ch</strong>e Kleidung trägt. Es bedeutet, daß die Unternehmungen des Träumenden<br />

erfolg- und kraftlos sein werden. Hera bedeutet Frauen <strong>das</strong>selbe wie Zeus, Männern aber in geringerem Maß. Dasselbe wie Hera bedeutet<br />

Rhea. Artemis bringt Mens<strong>ch</strong>en, die in Flu<strong>ch</strong>t leben, Heil; denn wegen des Wortes "artemis", <strong>das</strong> "heil" und "gesund" bedeutet, s<strong>ch</strong>ützt sie<br />

die Betreffenden vor allen Beunruhigungen. Au<strong>ch</strong> gebärenden Frauen ist die Göttin gnädig, denn sie wird Lo<strong>ch</strong>eia genannt. Jägern ist sie<br />

beson<strong>der</strong>s för<strong>der</strong>li<strong>ch</strong> wegen ihres Beinamens Agrotera und Fis<strong>ch</strong>ern als Limnatis. Ferner prophezeit sie die Auffindung von entlaufenen<br />

Sklaven und verlorenen Sa<strong>ch</strong>en, denn <strong>der</strong> Göttin entgeht ni<strong>ch</strong>ts. Immer ist Artemis als Agrotera und als Elaphebolos (Agrotera = Jägerin,<br />

Elaphebolos = Hirs<strong>ch</strong>erlegerin) im Hinblick auf Unternehmungen günstiger, als wenn sie in an<strong>der</strong>er Weise dargestellt ist. Wer ein Leben in<br />

Reinheit führen will, dem ist die mit langem Gewand bekleidete Göttin gewogener, so z.B. die Ephesis<strong>ch</strong>e, die Pergäis<strong>ch</strong>e und jene, die bei<br />

den Lykiern Eleuthera gennat wird. Keinen Unters<strong>ch</strong>ied ma<strong>ch</strong>t es, ob man die Göttin selbst s<strong>ch</strong>aut, so wie wir sie uns vorstellen, o<strong>der</strong> ihr<br />

Standbild; denn ob die Götter leibhaftig ers<strong>ch</strong>einen o<strong>der</strong> als aus vergängli<strong>ch</strong>em Stoff ges<strong>ch</strong>affene Standbil<strong>der</strong>, sie haben dieselbe Bedeutung.<br />

Do<strong>ch</strong> stellt si<strong>ch</strong> Heil o<strong>der</strong> Unheil ras<strong>ch</strong>er ein, wenn man die Götter selbst s<strong>ch</strong>aut, und ni<strong>ch</strong>t nur ihre Standbil<strong>der</strong>. Artemis nackt zu sehen, ist<br />

in jedem Fall <strong>für</strong> je<strong>der</strong>mann unheilvoll (Aktaion, ein s<strong>ch</strong>öner junger Jäger, erblickte die jungfräuli<strong>ch</strong>e Göttin Artemis im Bad und wurde<br />

deshalb von ihr in einen Hirs<strong>ch</strong> verwandelt und von seinen eigenen Hunden zerrissen). Apollon bringt musis<strong>ch</strong>en Künstlern Glück; denn er<br />

ist <strong>der</strong> Erfin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Beredsamkeit und aller musis<strong>ch</strong>en Künste. Au<strong>ch</strong> Ärzten ist er gewogen, denn er heißt Paieon (Helfer und Retter). Ferner<br />

Weissagern und Philosophen; er verheißt ihnen Vollendung und Berühmtheit. Verborgenes bringt er ans Li<strong>ch</strong>t, denn man setzt ihn mit Helios<br />

glei<strong>ch</strong>. Apollon Delphinios zeigt gewöhnli<strong>ch</strong> Reisen und Bewegungen an. Athena ist wegen ihres Beinamens Handwerkern för<strong>der</strong>li<strong>ch</strong>; sie<br />

wird ja Ergane (Meisterin, Werkerin) genannt. Ebenso Heiratslustigen; sie verheißt eine ehrbare und häusli<strong>ch</strong>e Gattin. Von guter<br />

Vorbedeutung ist sie au<strong>ch</strong> Philosophen, denn die Göttin gilt als Verkörperung des reinen Denkens; deswegen sagt man au<strong>ch</strong>, daß sie aus dem<br />

Gehirn entsprungen sei. Bauern bringt sie Segen; denn na<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Auffassung <strong>der</strong> Philosophen hat sie dieselbe Bedeutung wie die Erde. Den in<br />

den Krieg ziehenden Männern verheißt sie Erfolg; sie hat dieselbe Bedeutung wie Ares. Hetären und Ehebre<strong>ch</strong>erinnen dagegen spielt sie übel<br />

mit, ebenso Frauen, die heiraten wollen; denn die Göttin ist jungfräuli<strong>ch</strong>. Das ätheris<strong>ch</strong>e Feuer bringt allen Glück, beson<strong>der</strong>s Kranken; es ist<br />

ihnen ein Zei<strong>ch</strong>en <strong>der</strong> Rettung, weil Verstorbene si<strong>ch</strong> seiner ni<strong>ch</strong>t erfreuen. Nun will i<strong>ch</strong> im folgenden über die himmlis<strong>ch</strong>en Götter spre<strong>ch</strong>en.<br />

Helios bringt allen Heil, wenn er im Osten strahlend und rein aufgeht und im Westen untergeht; er weckt nämli<strong>ch</strong> aus dem S<strong>ch</strong>laf und treibt<br />

zum Tätigsein an; an<strong>der</strong>en verheißt er die Geburt von Söhnen; denn Eltern pflegen ihren Buben den Kosenamen "Sonnen" beizulegen.<br />

Sklaven ma<strong>ch</strong>t er frei; die Mens<strong>ch</strong>en nennen au<strong>ch</strong> die Freiheit "Sonne". Allen an<strong>der</strong>en verhilft er zu Besitz und Vermögen. Dagegen s<strong>ch</strong>adet<br />

er Leuten, die <strong>das</strong> Li<strong>ch</strong>t <strong>der</strong> Öffentli<strong>ch</strong>keit s<strong>ch</strong>euen und unentdeckt bleiben wollen; denn er deckt alles auf und ma<strong>ch</strong>t alle Dinge lei<strong>ch</strong>t<br />

erkennbar. Helios, im Westen aufgehend, bringt die Geheimnisse <strong>der</strong>jenigen an den Tag, die glauben, verborgen geblieben zu sein, er gibt

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