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Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

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585<br />

Volkstümli<strong>ch</strong>:<br />

(arab. ) : - du wirst ras<strong>ch</strong> vorwärts kommen.<br />

(europ.) : - sehen: man soll die Hoffnungen keineswegs aufgeben;<br />

- si<strong>ch</strong> in einem befinden: die Hoffnungen werden si<strong>ch</strong> erfüllen, jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t immer so, wie man es si<strong>ch</strong> vorstellt.<br />

(Siehe unter den einzelnen Pflanzen)<br />

Gewährsmänner<br />

Artemidoros:<br />

Unter die sogenannten glaubwürdigen Gewährsmänner, <strong>der</strong>en Worten man Glauben s<strong>ch</strong>enken und folgen soll, zähle i<strong>ch</strong> an erster Stelle die<br />

Götter; denn <strong>das</strong> Lügen ist einem Gott fremd. An zweiter Stelle die Priester; sie genießen auf Erden die selbe Verehrung wie die Götter.<br />

Drittens die Herrs<strong>ch</strong>er und die Regierenden; denn Herrs<strong>ch</strong>aft hat Gottes Ma<strong>ch</strong>t. Viertens die Eltern und die Lehrer; denn sie sind den Göttern<br />

glei<strong>ch</strong>, die einen, indem sie uns <strong>das</strong> Leben s<strong>ch</strong>enken, die an<strong>der</strong>en, indem sie uns die re<strong>ch</strong>te Lebensweise lehren. Ferner die Weissager, aber<br />

nur diejenigen, die keine Betrüger o<strong>der</strong> Lügenpropheten sind. Denn alles, was Pythagoreer und Leute, die aus Gesi<strong>ch</strong>tszügen<br />

(Physiognomiker = Versu<strong>ch</strong> aus <strong>der</strong> Gestalt, <strong>der</strong> Bewegung und den Gesi<strong>ch</strong>tszügen des Mens<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>lüsse auf die Wesensart und den<br />

Charakter <strong>der</strong>selben zu ziehen), aus Würfeln, Käse, Sieben, aus Gestalt und Händen, aus Wasserbecken und mittels Geisterzitieren<br />

weissagen, muß man samt und son<strong>der</strong>n <strong>für</strong> Lügen und Hirngespinste halten; denn ihre Ma<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>aften sind dementspre<strong>ch</strong>end, und von <strong>der</strong><br />

eigentli<strong>ch</strong>en Kunst des Weissagens haben sie ni<strong>ch</strong>t die geringste Ahnung, wohl aber nehmen sie mit ihren Gaukeleien und Betrügerein jeden,<br />

<strong>der</strong> ihnen in den Weg kommt, tü<strong>ch</strong>tig aus. Als einzig wahr erweist si<strong>ch</strong> <strong>das</strong>, was von Opferpriestern, Vogels<strong>ch</strong>auern, Sternkundigen, von<br />

Wun<strong>der</strong>zei<strong>ch</strong>en- und <strong>Traumdeuter</strong>n sowie von Eingeweides<strong>ch</strong>auern im Traum ausgesagt wird. Den Astrologen, die Horoskope ausstellen,<br />

sollte man Bea<strong>ch</strong>tung s<strong>ch</strong>enken. Sodann gehören zu den glaubwürdigen Gewährsmännern die Toten (mantis<strong>ch</strong>e Kraft <strong>der</strong> Toten; denn die<br />

befreite Totenseele eignet beson<strong>der</strong>s die S<strong>ch</strong>au des Zukünftigen), weil sie auf jeden Fall die Wahrheit sagen. Lügner täus<strong>ch</strong>en <strong>für</strong> gewöhnli<strong>ch</strong><br />

aus zwei Gründen, entwe<strong>der</strong> weil sie hoffen, o<strong>der</strong> weil sie <strong>für</strong><strong>ch</strong>ten. Diejenigen aber, die we<strong>der</strong> hoffen no<strong>ch</strong> <strong>für</strong><strong>ch</strong>ten, spre<strong>ch</strong>en natürli<strong>ch</strong> die<br />

Wahrheit, und <strong>das</strong> sind am ehesten die Toten. Ebenso sagen die Kin<strong>der</strong> die Wahrheit; sie verstehen no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>ts von Lug und Trug. Dann die<br />

ganz alten Leute; denn die Glaubwürdigkeit kommt s<strong>ch</strong>on dur<strong>ch</strong> ihr Alter zum Ausdruck. Au<strong>ch</strong> Tiere spre<strong>ch</strong>en auf jeden Fall die Wahrheit,<br />

weil sie ni<strong>ch</strong>t die Ma<strong>ch</strong>t des Wortes besitzen. Die übrigen Mens<strong>ch</strong>en aber, um mi<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t in Einzelheiten zu verlieren, lügen, was sie au<strong>ch</strong><br />

sagen, diejenigen ausgenommen, <strong>der</strong>en Zuverlässigkeit auf <strong>der</strong> Hand liegt, und Leute von lauterem Charakter. S<strong>ch</strong>auspieler und<br />

Bühnenkünstler sind gerade wegen ihrer leeren Deklamationen <strong>für</strong> je<strong>der</strong>mann unglaubwürdig, ferner Sophisten, arme Leute, Priester <strong>der</strong><br />

großen Göttermutter (Galloi, Kybele = (Magna Mater)), Vers<strong>ch</strong>nittene und Eunu<strong>ch</strong>en; diese zeigen, au<strong>ch</strong> wenn sie gar ni<strong>ch</strong>ts reden,<br />

trügeris<strong>ch</strong>e Hoffnungen an, weil sie aufgrund ihrer Natur we<strong>der</strong> zu den Männern no<strong>ch</strong> zu den Frauen zählen. Da aber die Mens<strong>ch</strong>en si<strong>ch</strong><br />

häufig betrogen fühlen, wenn ihnen bestimmte Weissagungen gegeben wurden und diese si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t wie erwartet erfüllten, so halte an dem<br />

Grundsatz fest, daß die Götter und alle zuverlässigen Gewährsmänner in jedem Fall die Wahrheit sagen, do<strong>ch</strong> spre<strong>ch</strong>en sie mitunter einfa<strong>ch</strong><br />

und verständli<strong>ch</strong>, mitunter mit verhüllten Anspielungen. Wenn sie einfa<strong>ch</strong> und verständli<strong>ch</strong> spre<strong>ch</strong>en, bereiten sie keine S<strong>ch</strong>wierigkeiten,<br />

no<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>en sie wegen <strong>der</strong> Klarheit <strong>der</strong> Aussage viele Worte; spre<strong>ch</strong>en sie aber mit verhüllten Anspielungen und dunkel, mußt du die<br />

Anspielungen zu deuten su<strong>ch</strong>en. Denn es ist ganz begreifli<strong>ch</strong>, daß die Götter die meisten Hinweise vers<strong>ch</strong>lüsselt geben, weil sie, weiser als<br />

wir, ni<strong>ch</strong>t wollen, daß wir etwas ungeprüft hinnehmen. So träumte jemand, Pan sage ihm: "Deine Frau wird dir Gift rei<strong>ch</strong>en dur<strong>ch</strong> den X, <strong>der</strong><br />

dein Bekannter und enger Freund ist." Nun gab ihm zwar seine Ehehälfte kein Gift ein, do<strong>ch</strong> ließ sie si<strong>ch</strong> gerade von jenem Mann verführen,<br />

dur<strong>ch</strong> dessen Zutun sie na<strong>ch</strong> dem Spru<strong>ch</strong> ihren Ehemann vergiften würde; denn Ehebru<strong>ch</strong> und Giftmis<strong>ch</strong>erei erfolgen im geheimen, und<br />

beide bezei<strong>ch</strong>net man als Ans<strong>ch</strong>läge, und we<strong>der</strong> die Ehebre<strong>ch</strong>erin no<strong>ch</strong> die Giftmis<strong>ch</strong>erin liebt ihren Mann. Infolgedessen trennte si<strong>ch</strong> bald<br />

die Frau von ihrem Mann; denn <strong>der</strong> Tod löst alle Bindungen auf, <strong>das</strong> Gift aber hat dieselbe Bedeutung wie <strong>der</strong> Tod. Hier no<strong>ch</strong> folgendes:<br />

Tragen die Götter ni<strong>ch</strong>t die ihnen entspre<strong>ch</strong>ende Kleidung, befinden sie si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t an dem ihnen zukommenden Platz o<strong>der</strong> zeigen sie ni<strong>ch</strong>t<br />

die gebührende Haltung, so ist alles, was sie sagen, Lug und Trug (Negation <strong>der</strong> Aussage). Es gilt also, auf alles zuglei<strong>ch</strong> sein Augenmerk zu<br />

lenken: auf den Spre<strong>ch</strong>er, <strong>das</strong> Gespro<strong>ch</strong>ene, den Ort, die äußere Haltung und die Kleidung des Spre<strong>ch</strong>enden. Der Leierspieler Chrysampelos,<br />

<strong>der</strong> einen Prozeß um einen als Sklaven vers<strong>ch</strong>leppten Bedienten führte, träumte, er sehe Pan auf dem Marktplatz in römis<strong>ch</strong>er Gewandung<br />

und Fußbekleidung sitzen. Auf seine Frage, wie es um den Prozeß stünde, antwortete <strong>der</strong> Gott: "Du wirst ihn gewinnen." Er verlor ihn aber,<br />

wobei die Sa<strong>ch</strong>e ganz natürli<strong>ch</strong> ausging; denn <strong>der</strong> Gott, <strong>der</strong> die Einsamkeit liebt und Prozessen abgeneigt ist, <strong>der</strong> nur ein Hirs<strong>ch</strong>kalbfell,<br />

einen Hirtenstab und eine Hirtenflöte führt, saß auf dem Marktplatz, angetan mit einem Staatskleid. Daher beurteile die im Traum<br />

zuteilgewordenen Auslegungen <strong>der</strong> Gesi<strong>ch</strong>te, wenn sie einfa<strong>ch</strong> und verständli<strong>ch</strong> sind, als selbstgedeutet und als Fälle, die die Lösung in si<strong>ch</strong><br />

selbst enthalten, und deute ni<strong>ch</strong>t weiter an den Auslegungen herum. Sind sie aber dunkel, so versu<strong>ch</strong>e, die Deutungen selbst zu ents<strong>ch</strong>lüsseln<br />

und eine Lösung zu finden. So träumte z.B. Plutar<strong>ch</strong>, er steige, von Hermes geführt, zum Himmel empor und genieße die hö<strong>ch</strong>ste Seligkeit,<br />

und in <strong>der</strong> folgenden Na<strong>ch</strong>t legte ihm jemand im Traum <strong>das</strong> Gesi<strong>ch</strong>t aus und sagte, er werde glückselig werden, und <strong>das</strong> bedeute <strong>der</strong> Aufstieg<br />

in den Himmel und <strong>das</strong> übermäßige Glücksgefühl. Nun lag er krank danie<strong>der</strong>, und sein Zustand war bedenkli<strong>ch</strong>. Bald darauf starb er, und <strong>das</strong><br />

war es, was ihm <strong>das</strong> Traumgesi<strong>ch</strong>t und dessen Deutung ankündigten. Denn <strong>für</strong> einen Kranken ist <strong>der</strong> Aufstieg zum Himmel ein unheilvolles<br />

Zei<strong>ch</strong>en, und <strong>das</strong> Empfinden großen Glücks kündigt ihm den Tod an; denn glückselig ist nur <strong>der</strong>, wel<strong>ch</strong>er vom Unsegen unberührt ist; in<br />

dieser Lage aber ist nur <strong>der</strong> Tote.<br />

(Siehe au<strong>ch</strong> "Götter")<br />

Gewalt<br />

Allgemein:<br />

Träume von Gewalttätigkeiten sind sehr häufig ein psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>er Protest gegen eine Situation, in <strong>der</strong> man si<strong>ch</strong> eben ni<strong>ch</strong>t "wehren kann", in<br />

<strong>der</strong> man einstecken muß - obwohl man viel lieber "austeilen" und "zurücks<strong>ch</strong>lagen" mö<strong>ch</strong>te. Je<strong>der</strong> Traum von Gewalt spiegelt die eigenen<br />

Gefühle wi<strong>der</strong>, ob in bezug auf den Träumenden selbst o<strong>der</strong> auf die Situation in seiner Umgebung. Die Form, wel<strong>ch</strong>e die Gewalt annimmt,<br />

kann Aufs<strong>ch</strong>lüsse <strong>für</strong> ein umfassen<strong>der</strong>es Verständnis des eigenen Selbst liefern.<br />

Psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>:<br />

Wann immer im Traum eine Gewalthandlung ges<strong>ch</strong>ieht, steht sie als Warnung, die Disziplin ni<strong>ch</strong>t zu vergessen. Wenn si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Träumende,<br />

bedingt dur<strong>ch</strong> gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Druck o<strong>der</strong> die Umstände, ni<strong>ch</strong>t angemessen ausdrücken kann, greift er im Traum mitunter zu Gewalt.<br />

- Ist <strong>der</strong> Träumende <strong>der</strong> Gewalt an<strong>der</strong>er Personen ausgesetzt, muß er eventuell darauf a<strong>ch</strong>ten, an<strong>der</strong>e Mens<strong>ch</strong>en ni<strong>ch</strong>t zu verletzen.<br />

- Wird uns Gewalt angetan und erdulden wir sie, ohne uns zu wehren, sagt <strong>das</strong> etwas über unsere Min<strong>der</strong>wertigkeitsgefühle<br />

im Wa<strong>ch</strong>leben aus.<br />

- Üben wir selbst Gewalt aus, zeigt uns <strong>das</strong> Unbewußte <strong>das</strong> Sinnlose unseres Tuns auf, mit aller Gewalt ans Ziel <strong>der</strong> Wüns<strong>ch</strong>e<br />

gelangen zu wollen.<br />

- Gewalt kann aber au<strong>ch</strong> ein Hinweis auf sadomaso<strong>ch</strong>istis<strong>ch</strong>e Neigungen des Träumenden sein, allerdings nur dann, wenn die<br />

Traumhandlung eindeutig erotis<strong>ch</strong> ist.<br />

Spirituell:<br />

Ein Gefühl spiritueller Ungere<strong>ch</strong>tigkeit kann si<strong>ch</strong> im Traum etwa in Gewaltszenen o<strong>der</strong> -handlungen Bahn bre<strong>ch</strong>en. Der Träumende sollte<br />

dies mit Ereignissen, die si<strong>ch</strong> in jüngster Zeit auf spiritueller Ebene zugetragen haben, in Verbindung bringen.

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