30.10.2013 Aufrufe

Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

577<br />

Jahre, aber no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t zehn, wird er erkranken, während <strong>der</strong> Träumende si<strong>ch</strong> unbeda<strong>ch</strong>t in Ges<strong>ch</strong>äfte einlassen und dadur<strong>ch</strong> ruinieren wird.<br />

Denn <strong>der</strong> vor <strong>der</strong> reife mißbrau<strong>ch</strong>te Knabe wird infolge seines zarten Alters S<strong>ch</strong>merzen leiden und dadur<strong>ch</strong> erkranken, <strong>der</strong> Vater aber si<strong>ch</strong><br />

wegen seiner Unvernunft ruinieren; denn niemand, <strong>der</strong> gesunden Mens<strong>ch</strong>enverstand besitzt, denkt daran, seinen Sohn zu gebrau<strong>ch</strong>en o<strong>der</strong><br />

überhaupt einen Knaben dieses Alters zu gebrau<strong>ch</strong>en. Ist <strong>der</strong> Sohn aber über die Kin<strong>der</strong>jahre hinaus, wird <strong>der</strong> Vater, falls er arm ist, ihn in<br />

die S<strong>ch</strong>ule s<strong>ch</strong>icken, den Unterri<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> etwas kosten lassen und si<strong>ch</strong> so <strong>für</strong> ihn verausgaben (die Ausdrücke apokriseis poieisthai =<br />

abson<strong>der</strong>n, auss<strong>ch</strong>eiden und apousias poieisthai = Verluste erleiden werden im grie<strong>ch</strong>. au<strong>ch</strong> in sexueller Bedeutung gebrau<strong>ch</strong>t). Hat ein<br />

Ri<strong>ch</strong>ter dieses Traumerlebnis, wird er seinen Sohn viel zuwenden und vererben und ihm auf diese Weise von seiner Fülle abgeben. Glück<br />

bringt es, wenn <strong>der</strong> Träumende si<strong>ch</strong> mit seinem s<strong>ch</strong>on erwa<strong>ch</strong>senen Sohn, falls dieser in <strong>der</strong> Fremde lebt, einzulassen glaubt; denn <strong>der</strong> Traum<br />

bedeutet, daß beide zusammenkommen und miteinan<strong>der</strong> verkehren werden, wegen <strong>der</strong> Bedeutung des Ausdruckes "Verkehr". Übel dagegen<br />

ist es, wenn <strong>der</strong> Sohn daheim ist und mit dem Vater zusammenlebt; Vater und Sohn werden si<strong>ch</strong> zwangsläufig trennen, weil <strong>der</strong><br />

Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tsverkehr unter Männern meistenteils abwendig erfolgt. Wird man von seinem eigenen Sohn gebrau<strong>ch</strong>t, wird man empfindli<strong>ch</strong>en<br />

S<strong>ch</strong>aden dur<strong>ch</strong> ihn erleiden; freili<strong>ch</strong> wird ihn au<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Sohn zu spüren bekommen. Träumt jemand, si<strong>ch</strong> mit seinem eigenen Vater<br />

einzulassen, wird er seine Heimat als Verbannter verlassen o<strong>der</strong> si<strong>ch</strong> mit seinem Vater überwerfen; entwe<strong>der</strong> wird <strong>der</strong> Vater selbst si<strong>ch</strong> von<br />

ihm abwenden, o<strong>der</strong> seine Mitbürger, die <strong>das</strong> selbe bedeuten wie <strong>der</strong> Vater. Sein ganz kleines, no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t fünfjähriges Tö<strong>ch</strong>ter<strong>ch</strong>en..., ist es<br />

aber jünger als zehn, bedeutet es <strong>das</strong>selbe wie beim Sohn. Ist <strong>das</strong> Mäd<strong>ch</strong>en heiratsfähig, wird es einen Mann eheli<strong>ch</strong>en, und <strong>der</strong> Träumende<br />

wird es aussteuern und auf diese Weise <strong>der</strong> To<strong>ch</strong>ter von seiner Fülle mitteilen. I<strong>ch</strong> kenne jemand, <strong>der</strong> diesem Traumerlebnis zufolge seine<br />

Gattin verlor, wobei <strong>das</strong> Traumgesi<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> ganz folgeri<strong>ch</strong>tig erfüllte. Denn von da ab führte die To<strong>ch</strong>ter ihm den Haushalt und nahm damit<br />

die Pfli<strong>ch</strong>ten von Gattin und To<strong>ch</strong>ter wahr. Wähnt jemand, mit seiner verheirateten To<strong>ch</strong>ter zu verkehren, so wird diese si<strong>ch</strong> von ihrem Mann<br />

trennen und zum Vater zurückkehren, so daß sie nunmehr mit ihm zusammenlebt und mit ihm verkehrt. Gut ist es <strong>für</strong> einen Armen, <strong>der</strong> eine<br />

rei<strong>ch</strong>e To<strong>ch</strong>ter hat, wenn er diese bes<strong>ch</strong>läft; er wird große Zuwendungen von ihr erhalten und so seine Lust an ihr haben. Häufig ma<strong>ch</strong>ten<br />

rei<strong>ch</strong>e Väter na<strong>ch</strong> diesem Traumgesi<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> gegen ihren Willen größere Ausgaben <strong>für</strong> die Aussteuer ihrer Tö<strong>ch</strong>ter, und kranke Väter starben<br />

und ließen ihre Tö<strong>ch</strong>ter als Erben zurück. Von <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>wester zu spre<strong>ch</strong>en erübrigt si<strong>ch</strong>; sie bedeutet <strong>das</strong>selbe wie die To<strong>ch</strong>ter. Günstig ist es<br />

<strong>für</strong> den Träumenden, wenn er seinen Bru<strong>der</strong>, sei er älter o<strong>der</strong> jünger, gebrau<strong>ch</strong>t; er wird ihn überflügeln und gerings<strong>ch</strong>ätzig behandeln. Wer<br />

si<strong>ch</strong> mit einem Freund einläßt, wird si<strong>ch</strong> mit ihm verfeinden, zuvor aber S<strong>ch</strong>aden dur<strong>ch</strong> ihn erleiden. Über den wi<strong>der</strong>natürli<strong>ch</strong>en<br />

Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tsverkehr kann man folgendes sagen. Träumt ein Ri<strong>ch</strong>ter, er verkehre mit si<strong>ch</strong> selbst, so prophezeit es ihm den Verlust seines<br />

Vermögens, bitterste Not und Hunger, weil kein Partner <strong>für</strong> ihn da ist, einem Armen dagegen stehen s<strong>ch</strong>were Krankheit o<strong>der</strong> übermäßige<br />

Qualen bevor; denn ohne große Qual kann niemand mit si<strong>ch</strong> selbst verkehren. Träumt ein Kin<strong>der</strong>loser, er küsse sein Glied, so werden ihm<br />

Kin<strong>der</strong> ges<strong>ch</strong>enkt werden; hat er Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Fremde, wird er sie in <strong>der</strong> Heimat wie<strong>der</strong>sehen und herzli<strong>ch</strong> küssen; viele Unverheiratete<br />

gingen na<strong>ch</strong> diesem Traumerlebnis eine Ehe ein. Wenn eine Frau eine an<strong>der</strong>e gebrau<strong>ch</strong>t, wird sie ihre Geheimnisse <strong>der</strong> Beis<strong>ch</strong>läferin<br />

mitteilen. Kennt sie diese aber ni<strong>ch</strong>t, wird sie nutzlose Handlungen in Angriff nehmen. Wird eine Frau von einer an<strong>der</strong>en in Anspru<strong>ch</strong><br />

genommen, wird sie si<strong>ch</strong> von ihrem Ehemann trennen o<strong>der</strong> verwitwen; ni<strong>ch</strong>tsdestoweniger wird sie die Geheimnisse <strong>der</strong> Beis<strong>ch</strong>läferin<br />

kennenlernen. Si<strong>ch</strong> mit einem Gott o<strong>der</strong> einer Göttin zu vereinigen o<strong>der</strong> von Gott gebrau<strong>ch</strong>t zu werden bedeutet einem Kranken den Tod;<br />

denn dann weissagt die Seele die innigste Verbindung mit den Göttern, wenn sie im Begriff ist, ihre Behausung, den Körper, zu verlassen.<br />

Allen an<strong>der</strong>en kündigt es, wenn sie Lust am Verkehr haben materiellen Nutzen von seiten Bessergestellter an, empfindet sie aber Unmut<br />

dabei, Ängste und Aufregungen. In keinem Fall ist es günstig; Artemis, Athena, Hestia, Rhea, Hera o<strong>der</strong> Hekate beizuwohnen. Das<br />

Traumgesi<strong>ch</strong>t prophezeit dem Träumenden binnen kurzem den Tod; denn diese Göttinen sind ehrwürdig, und diejenigen, wel<strong>ch</strong>e sie<br />

anzutasten wagen, müssen, wie wir glauben, mit s<strong>ch</strong>limmer Strafe re<strong>ch</strong>nen. Mit Selene zu verkehren prophezeit Ree<strong>der</strong>n, Steuerleuten,<br />

Großkaufleuten, Astronomen, Reiselustigen und Ladstrei<strong>ch</strong>ern großen Nutzen, allen an<strong>der</strong>en dagegen Wassersu<strong>ch</strong>t; den einen hilft sie wegen<br />

<strong>der</strong> Bewegung, den an<strong>der</strong>en, weil es ohne sie keine Himmelsbeoba<strong>ch</strong>tung geben kann, die letzteren rafft sie hinweg, weil sie von Natur<br />

feu<strong>ch</strong>t ist. Ganz unheilvoll ist es, si<strong>ch</strong> mit einem Toten, Mann o<strong>der</strong> Frau, zu vereinigen, ausgenommen, es handle si<strong>ch</strong> um die Mutter, die<br />

S<strong>ch</strong>wester, die Ehefrau o<strong>der</strong> Geliebte, und von einem Toten gebrau<strong>ch</strong>t zu werden; denn die Toten werden zu Erde; sie gebrau<strong>ch</strong>en ist also<br />

ni<strong>ch</strong>ts an<strong>der</strong>es als in die Erde zu stoßen, und von ihnen gebrau<strong>ch</strong>t zu werden, Erde in den Körper aufzunehmen. Beides bedeutet den Tod,<br />

ausgenommen <strong>für</strong> Leute, die in <strong>der</strong> Fremde leben und ni<strong>ch</strong>t dort, wo die Toten begraben sind; diesen prophezeit <strong>das</strong> Traumerlebnis die<br />

Heimkehr in <strong>das</strong> betreffende Land. Und diejenigen, die ihre Heimat verlassen wollen, hin<strong>der</strong>t es daran. Träumt jemand, Sodomie mit einem<br />

Tier zu betreiben, wird er, falls er selbst si<strong>ch</strong> begattet, von einer Person vorteile haben, <strong>der</strong>en Symbol <strong>das</strong> betreffende Tier ist. Wird er aber<br />

begattet, wird <strong>der</strong> Betreffende Zwang und Gewalt zu ertragen haben. Viele starben na<strong>ch</strong> diesem Gesi<strong>ch</strong>t. Soviel sei über den<br />

Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tsverkehr gesagt. S<strong>ch</strong>eue keine Mühe, jede Einzelheit des Traumerlebnisses gewissenhaft zu erfragen, denn bisweilen än<strong>der</strong>n si<strong>ch</strong><br />

s<strong>ch</strong>on bei einem geringfügigen Zusatz o<strong>der</strong> einer unbedeutenden Auslassung die Traumausgänge. So träumte jemand, <strong>der</strong> einen kranken<br />

Sohn hatte, er gebrau<strong>ch</strong>e ihn und empfinde Lust dabei. Der Knabe blieb am Leben; denn sowohl <strong>für</strong> "gebrau<strong>ch</strong>en" als au<strong>ch</strong> <strong>für</strong> "besitzen"<br />

sagen wir "haben". In diesem Fall ging die Deutung von dem Lustgefühl aus. Ein an<strong>der</strong>er, <strong>der</strong> einen kranken Sohn hatte, träumte, er<br />

gebrau<strong>ch</strong>e ihn, sei aber darüber bedrückt. Der Knabe starb; denn "verdorben werden" ist glei<strong>ch</strong>bedeutend mit "mißbrau<strong>ch</strong>t werden" und mit<br />

"sterben". In diesem Fall ging die Deutung von dem Bedrücktsein aus. Es träume jemand, er verkehre mit einem Stück Eisen, wie man mit<br />

einer Frau verkehrt. Er wurde zur Sklavenarbeit verurteilt und mußte mit Eisen umgehen, <strong>das</strong> heißt in Ketten leben, ein an<strong>der</strong>er, <strong>der</strong> dieses<br />

Gesi<strong>ch</strong>t hatte, wurde <strong>das</strong> Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tsglied abgenommen. Ein Mann träumte, er werde von Ares gebrau<strong>ch</strong>t. Er bekam ein Leiden am Gesäß<br />

und Hintern, und da er auf an<strong>der</strong>e Weise ni<strong>ch</strong>t geheilt werden konnte, unterzog er si<strong>ch</strong> einem <strong>ch</strong>irurgis<strong>ch</strong>en Eingriff und wurde geheilt. Ares<br />

bedeutet <strong>das</strong> Eisen des Messers, wie man au<strong>ch</strong> in <strong>der</strong> Umgangsspra<strong>ch</strong>e statt Eisen bildli<strong>ch</strong> Ares sagt; <strong>das</strong> Lustgefühl am Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tsverkehr<br />

deutete an, daß <strong>der</strong> Eingriff glückli<strong>ch</strong> verlaufen werde.<br />

Psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>:<br />

Der Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tsverkehr im Traum ist viel häufiger als Integrationssymbol zu deuten, als <strong>der</strong> Wuns<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> Sexualität. Man mö<strong>ch</strong>te etwas<br />

an<strong>der</strong>es integrieren. A<strong>ch</strong>ten Sie speziell darauf, wie Sie die Partner <strong>ch</strong>arakterisieren würden. Wie ist die Stimmung beim<br />

Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tsverkehr?<br />

(Siehe au<strong>ch</strong> "Bordell", "Fellatio", "Koitus", "Mutter", "Sexualität")<br />

Ges<strong>ch</strong>mack<br />

Allgemein:<br />

Ges<strong>ch</strong>mack umfaßt alles, was uns interessiert, weil es unseren Neigungen entspri<strong>ch</strong>t. Wenn im Traum etwas ni<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> dem Ges<strong>ch</strong>mack des<br />

Träumenden ist, stimmt es ni<strong>ch</strong>t mit seinen Idealen und Wertvorstellungen überein.<br />

- Bemerkt <strong>der</strong> Träumende in seinem Traum, daß seine Umgebung einen "guten Ges<strong>ch</strong>mack" hat,<br />

dann verweist dies auf die Werts<strong>ch</strong>ätzung s<strong>ch</strong>öner Dinge.<br />

- Angenehmer Ges<strong>ch</strong>mack weist oft auf die Fülle <strong>der</strong> Lebensmögli<strong>ch</strong>keiten hin, die man mehr nutzen sollte.<br />

- Unangenehmer Ges<strong>ch</strong>mack kann anzeigen, daß man fals<strong>ch</strong>en Bedürfnissen folgt und verweist darauf,<br />

daß die Nahrung - die alles mögli<strong>ch</strong>e symbolisieren kann - den Träumenden ni<strong>ch</strong>t nährt.<br />

Psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>:<br />

Im Wa<strong>ch</strong>zustand weiß <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong> in <strong>der</strong> Regel, was ihm gefällt und wel<strong>ch</strong>es seine persönli<strong>ch</strong>en Maßstäbe sind. In Träumen können diese<br />

Maßstäbe dur<strong>ch</strong>einan<strong>der</strong>geraten, um eine Verän<strong>der</strong>ung hervorzuheben. Wenn <strong>der</strong> Träumende beispielsweise feststellt, daß er im Traum eine<br />

Farbe s<strong>ch</strong>ön findet, die ihm normalerweise im Wa<strong>ch</strong>zustand ni<strong>ch</strong>t gefällt, dann kann dies eine Auffor<strong>der</strong>ung sein, die neue Farbe genauer zu<br />

erfors<strong>ch</strong>en und herauszufinden, was sie dem Träumenden zu bieten hat.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!