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Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

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565<br />

Gemüse<br />

Assoziation: - gesundes Essen; natürli<strong>ch</strong>e Nahrung.<br />

Fragestellung: - Wona<strong>ch</strong> hungere i<strong>ch</strong>?<br />

Artemidoros:<br />

Alles Gemüse, <strong>das</strong> einen übelrie<strong>ch</strong>enden Atem verursa<strong>ch</strong>t, wenn man es gegessen hat, bringt Verborgenes zutage und weckt Haß gegen die<br />

Hausbewohner; dazu zählen z.B. <strong>der</strong> Retti<strong>ch</strong>, die Endivie und <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>nittlau<strong>ch</strong>. Dasjenige Gemüse, <strong>das</strong> ges<strong>ch</strong>ält und roh gegessen wird, zeigt<br />

wegen des Abfalls an S<strong>ch</strong>alen S<strong>ch</strong>aden an, wie z.B. <strong>der</strong> Latti<strong>ch</strong> und an<strong>der</strong>es dieser Art. Artis<strong>ch</strong>ocken bedeuten wegen ihrer Sta<strong>ch</strong>eln und<br />

S<strong>ch</strong>ärfe S<strong>ch</strong>merzen, ferner Verdienstausfälle; denn die Pflanze hat keinen Nährwert. Mangold, Malven, Ampfer, Sauerampfer und Melde<br />

sind nur <strong>für</strong> S<strong>ch</strong>uldner gut, weil sie den Magen reizen und den Stuhlgang för<strong>der</strong>n; es glei<strong>ch</strong>en nämli<strong>ch</strong> speziell <strong>der</strong> Magen und die<br />

Eingeweide einem Gläubiger. Knollengewä<strong>ch</strong>se, Mohrüben und an<strong>der</strong>e nahrhafte Pflanzenkost bringen materielle Vorteile; einzig Leuten,<br />

die um Grund und Boden prozessieren, sind sie ungünstig; denn diese Gewä<strong>ch</strong>se werden mitsamt den Wurzeln ausgerissen. Kohl ist zu<br />

ni<strong>ch</strong>ts nütze und zeigt beson<strong>der</strong>s S<strong>ch</strong>ankwirten, Winzern und allen Theaterleuten Unheil an, weil die Weinrebe si<strong>ch</strong> nie um den Kohl<br />

s<strong>ch</strong>lingt. (Es war ein allgemein verbreiteter Aberglaube, daß Weinreben die Nähe des Kohls ni<strong>ch</strong>t vertragen. Aus dieser Antipathie erklärt es<br />

si<strong>ch</strong>, daß diejenigen gegen Raus<strong>ch</strong> und Betrunkenheit gefeit sein sollten, die vorher rohen Kohl gegessen hatten.) Von den sogenannten<br />

weißen Gemüse bedeutet Kohlrüben, Futterrüben und Kürbis eitle Hoffnungen, weil sie samt und son<strong>der</strong>s den Magen bes<strong>ch</strong>weren und keinen<br />

Nährwert haben. Kranken und Reisenden prophezeien sie <strong>ch</strong>irurgis<strong>ch</strong>e Eingriffe und Wunden, hervorgerufen dur<strong>ch</strong> Eisen, weil man diese<br />

Gemüsearten zerhackt. Ges<strong>ch</strong>älte Gurken sind <strong>für</strong> Kranke gut, weil sie Säfte auss<strong>ch</strong>eiden; Wassermelonen för<strong>der</strong>n Freunds<strong>ch</strong>aften und<br />

Gemeins<strong>ch</strong>aften; denn pepon nennen die Di<strong>ch</strong>ter <strong>das</strong>, was einem beson<strong>der</strong>s lieb und teuer ist; ges<strong>ch</strong>äftli<strong>ch</strong>e Unternehmungen dagegen<br />

vereiteln sie; denn pepon bedeutet au<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>laffheit. Zwiebel und Knoblau<strong>ch</strong> essen bringt Unglück, ihr Besitz aber Glück. Nur <strong>für</strong> Kranke<br />

geht <strong>der</strong> Traum von Zwiebeln an<strong>der</strong>s aus. Träumt einer, <strong>der</strong> krank ist, er esse viele Zwiebeln, so wird er zwar wie<strong>der</strong> auf die Beine kommen,<br />

aber den Tod eines an<strong>der</strong>en beklagen. Ißt er nur wenige, wird er sterben. Denn die Sterbenden vergießen nur wenige Tränen, die Trauernden<br />

dagegen viele, weil sie ja lange Zeit weinen. Hülsenfrü<strong>ch</strong>te sind samt und son<strong>der</strong>n von s<strong>ch</strong>limmer Vorbedeutung, ausgenommen Erbsen<br />

wegen des Namens (Wortspiel: pison = Erbse und peitho (gespro<strong>ch</strong>en piso) = Überredung); denn diese sind <strong>das</strong> Symbol <strong>der</strong> Überredung,<br />

beson<strong>der</strong>s <strong>für</strong> Steuermänner und Anwälte. Den einen wird <strong>das</strong> Steuerru<strong>der</strong>, den an<strong>der</strong>en werden die Ri<strong>ch</strong>ter gehor<strong>ch</strong>en. Ges<strong>ch</strong>rotete<br />

Hülsenfrü<strong>ch</strong>te und Bohnen sind Vorboten von Zwist und Streit, die ersteren, weil sie unanständige Winde verursa<strong>ch</strong>en; aber ni<strong>ch</strong>t nur<br />

deswegen, son<strong>der</strong>n weil sie von je<strong>der</strong> kultis<strong>ch</strong>en Feier und je<strong>der</strong> heiligen Stätte verbannt sind. Linsen zeigen Trauer an (die Linsen waren<br />

Speise <strong>der</strong> Totenmahlzeiten), Gerstengraupe Anstrengungen, weil sie s<strong>ch</strong>wer zu zerreiben sind. Kolbenhirse, Rispenhirse und Dinkel<br />

bedeuten Armut und Bedürftigkeit, Glück bringen sie nur Leuten, die von <strong>der</strong> großen Menge leben. Weiße Graupen und Spelt zeigen,<br />

insoweit sie nahrhaft sind, materiellen Gewinn an, insofern sie unter großer Mühe angebaut werden, übermäßig Strapazen, einem Armen<br />

aber Krankheit. Sesam, Leinsamen und Senf sind nur Ärzten nützli<strong>ch</strong>, allen übrigen Mens<strong>ch</strong>en verursa<strong>ch</strong>en sie heftige S<strong>ch</strong>merzen und<br />

bringen Verborgenes zutage.<br />

Allgemein:<br />

Allgemein wird es wie Fru<strong>ch</strong>t gedeutet. Vor<strong>der</strong>gründig hat Gemüse etwas mit gesun<strong>der</strong> Ernährung zu tun. Wie halten Sie es damit?<br />

Tiefergehende Bedeutungen lauten so: Gemüse, na<strong>ch</strong> <strong>der</strong>en Genuß <strong>der</strong> Atem rie<strong>ch</strong>t, also vor allem Knoblau<strong>ch</strong> und Zwiebeln, zeigen Streit<br />

an. Etwas wird offenbar werden, ohne daß <strong>der</strong> Träumende es mö<strong>ch</strong>te, und ein Bekannter o<strong>der</strong> Freund wird si<strong>ch</strong> dadur<strong>ch</strong> verletzt fühlen.<br />

Gemüse wie Erbsen, Bohnen, Karotten deuten Einnahmen an.<br />

Psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>:<br />

Seit alter Zeit wurden Gemüse und die Pflanzenwelt überhaupt ni<strong>ch</strong>t nur als Symbole <strong>für</strong> Lebenskraft, Nahrung, Fülle, Fru<strong>ch</strong>tbarkeit und<br />

Auferstehung gesehen, son<strong>der</strong>n au<strong>ch</strong> <strong>für</strong> ein langweiliges Dahinvegetieren. Im Traum können Gemüse als Sinnbil<strong>der</strong> <strong>für</strong> elementarste<br />

Gefühle vorkommen. Ni<strong>ch</strong>t ganz von <strong>der</strong> Hand weisen darf man die Mögli<strong>ch</strong>keit einer sexuellen Anspielung, die si<strong>ch</strong> oft aus <strong>der</strong> Form <strong>der</strong><br />

jeweiligen Gemüsesorte ergibt. Einige Gemüsesorten weisen wie man<strong>ch</strong>e Frü<strong>ch</strong>te auf weibli<strong>ch</strong>e o<strong>der</strong> männli<strong>ch</strong>e Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tsorgane hin.<br />

Der Anbau von Gemüsesorten, die an bestimmte Körpergegenden erinnern, läßt auf sexuelle Freuden hoffen. Gemüse <strong>das</strong> bläht, kann eine<br />

körperli<strong>ch</strong>e o<strong>der</strong> seelis<strong>ch</strong>e Verstimmung ums<strong>ch</strong>reiben. Selbst <strong>der</strong> Anbau von sol<strong>ch</strong>em Gemüse deutet in diese negative Ri<strong>ch</strong>tung. Es gibt aber<br />

au<strong>ch</strong> an<strong>der</strong>e Deutungsmögli<strong>ch</strong>keiten: z.B. eine Anspielung auf die Eßgewohnheiten – viellei<strong>ch</strong>t ißt man ni<strong>ch</strong>t genug Ballaststoffe,<br />

Getreideprodukte und grünes Blattgemüse. Falls man im Traum Gemüse allzu lange ko<strong>ch</strong>t, könnte <strong>das</strong> bedeuten, daß man si<strong>ch</strong> zu lange und<br />

zu sehr auf ein Problem konzentrieren o<strong>der</strong> eine Beziehung überstrapaziert, in dem Sinn, daß sie zu beengend wird. Die symbolis<strong>ch</strong>e<br />

Bedeutung einzelner Gemüsesorten war nie so stark ausgeprägt wie die Assoziationen zu bestimmten Frü<strong>ch</strong>ten. Daher muß man alle<br />

mögli<strong>ch</strong>en Bezüge genau überdenken, bevor man Bohnen, Kartoffeln o<strong>der</strong> Kohl im Traum <strong>für</strong> si<strong>ch</strong> abs<strong>ch</strong>ließend deutet. Kohl z.B. ist in<br />

man<strong>ch</strong>en Län<strong>der</strong>n Europas eine Anspielung auf Geburt, weil man Kin<strong>der</strong>n dort erzählt, die Babys kämen in Kohlköpfen zur Welt. Die Art<br />

und Weise, wie si<strong>ch</strong> Bohnen und Erbsen zum Himmel emporranken, o<strong>der</strong> die Tatsa<strong>ch</strong>e, daß Wurzelgemüse unter <strong>der</strong> Erde wä<strong>ch</strong>st, kann<br />

bedeutsam sein, eventuell eine Anspielung auf Strebsamkeit und Ehrgeiz o<strong>der</strong> auf mühselige Gründli<strong>ch</strong>keit. Geko<strong>ch</strong>tes o<strong>der</strong> zubereitetes<br />

Gemüse bedeutet unter Umständen etwas an<strong>der</strong>es als rohes, daß viellei<strong>ch</strong>t neue Ideen darstellt, die si<strong>ch</strong> entwickeln o<strong>der</strong> si<strong>ch</strong> nur einfa<strong>ch</strong><br />

einem anbieten, no<strong>ch</strong> wa<strong>ch</strong>sen und gepflegt werden müssen?<br />

Volkstümli<strong>ch</strong>:<br />

(arab. ) : - Träumt einer, er esse Kraut und Salat, <strong>der</strong> mit Essig angeri<strong>ch</strong>tet ist, wird er sehr übel daran sein entspre<strong>ch</strong>end <strong>der</strong> Menge,<br />

die er gegessen, und <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>ärfe des Essigs;<br />

besitzt jemand einen Kräuter- und Gemüsegarten, werden ihn na<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Menge <strong>der</strong> Gewä<strong>ch</strong>se Sorgen drücken;<br />

reißt er die Pflanzen samt Wurzeln heraus und säubert er seinen Garten, wird er seine Plage mit Mühe und Arbeit<br />

si<strong>ch</strong> vom Halse s<strong>ch</strong>affen.<br />

- Ißt einer Knoblau<strong>ch</strong>, Zwiebeln o<strong>der</strong> Lau<strong>ch</strong>, wird er Trübsal und Jammer leiden entspre<strong>ch</strong>end <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>ärfe <strong>der</strong> Zwiebelgewä<strong>ch</strong>se<br />

und in s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ten Geru<strong>ch</strong> kommen, weil diese Gewä<strong>ch</strong>se einen übelrie<strong>ch</strong>enden Atem verursa<strong>ch</strong>en;<br />

dünkt es ihn, er esse ni<strong>ch</strong>t davon, son<strong>der</strong>n trage sie nur bei si<strong>ch</strong>, wird <strong>das</strong> Unheil s<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>er sein;<br />

s<strong>ch</strong>enkt er einem Bekannten Zwiebelgewä<strong>ch</strong>se, wird <strong>der</strong> Empfänger dur<strong>ch</strong> den Geber so viele böse Tage erleben,<br />

wie er Zwiebeln bekommen hat; ißt einer <strong>der</strong>lei geko<strong>ch</strong>t, wird er von <strong>der</strong> Obrigkeit eine milde Strafe bekommen,<br />

weil die Zwiebeln auf Feuer geko<strong>ch</strong>t wurden.<br />

- Träumt einer, er esse Sellerie o<strong>der</strong> Petersilie, wird er genesen, falls er krank ist, wenn ni<strong>ch</strong>t, ein bes<strong>ch</strong>eidenes Glück finden.<br />

- Bohnen, Linsen, Ki<strong>ch</strong>ererbsen, Feigbohnen o<strong>der</strong> <strong>der</strong>glei<strong>ch</strong>en bedeuten Not und Sorgen entspre<strong>ch</strong>end <strong>der</strong>en Menge;<br />

dabei sind die Feigbohnen von üblerer Vorbedeutung als alle an<strong>der</strong>en Hülsenfrü<strong>ch</strong>te, weil sie bitter sind;<br />

- s<strong>ch</strong>aut einer Hülsenfrü<strong>ch</strong>te ausgestreut in seinem Haus, wird er Streit und Zank daheim bekommen,<br />

zumal wenn <strong>der</strong>en Menge groß ist;<br />

geko<strong>ch</strong>te Hülsenfrü<strong>ch</strong>te zu essen bedeutet, man werde entspre<strong>ch</strong>end dem Verzehr in Krankheit und Trübsal fallen.<br />

- Hirse und Sesam verheißen Rei<strong>ch</strong>tum und Geld, no<strong>ch</strong> günstiger aber ist Sesam wegen seines Ölgehalts.<br />

- Bekommt, besitzt o<strong>der</strong> lagert jemand Hirse und Sesam in seinem Haus o<strong>der</strong> ißt er davon, wird er geprägtes Gold,<br />

Vermögen und Ansehen erlangen, gemessen an <strong>der</strong>en Menge, und <strong>das</strong> eine wie <strong>das</strong> an<strong>der</strong>e wird ihm Geltung vers<strong>ch</strong>affen.<br />

- sehen: gilt <strong>für</strong> eine gute Vorbedeutung;<br />

- essen: gilt <strong>für</strong> Ärger im Privatleben;<br />

- ko<strong>ch</strong>en: man wird ein Geheimnis lüften.

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