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Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

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551<br />

Gefängnis<br />

Assoziation: - Bestrafung; Freiheitsentzug.<br />

Fragestellung: - Wo habe i<strong>ch</strong> einen Fehler begangen?<br />

Allgemein:<br />

Träume, in denen die Bewegungsfreiheit bes<strong>ch</strong>ränkt ist, müssen keine direkte Analogie zum physis<strong>ch</strong>en Eingesperrt sein in <strong>der</strong> Realität<br />

darstellen. Wer eingesperrt ist, träumt ganz im Gegenteil von <strong>der</strong> Freiheit, wenn au<strong>ch</strong> die Umstände zu Alpträumen führen können. Träume<br />

vom Gefängnis können psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Beengtheit bedeuten. Man kann si<strong>ch</strong> in einer persönli<strong>ch</strong>en Beziehung "gefesselt"/"eingesperrt" fühlen,<br />

o<strong>der</strong> au<strong>ch</strong> in einer Verantwortung, die s<strong>ch</strong>wer auf einem lastet. Die näheren Umstände des Gefängnisaufenthalts sollte man einer genauen<br />

Betra<strong>ch</strong>tung unterziehen, speziell, ob es Erlei<strong>ch</strong>terungen gab – die Aussi<strong>ch</strong>t aus dem Fenster ins Freie, einen freundli<strong>ch</strong>en Wärter (und wem<br />

im Wa<strong>ch</strong>leben verkörpert dieser?). Weil man ins Gefängnis immer "ges<strong>ch</strong>ickt" wird, muß also jemand <strong>für</strong> die Beeinträ<strong>ch</strong>tigung <strong>der</strong><br />

Bewegungsfreiheit in <strong>der</strong> Wirkli<strong>ch</strong>keit verantwortli<strong>ch</strong> sein. Das Gefängnis selbst steht also im Traum <strong>für</strong> die Fallen, die si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Träumende<br />

selbst stellt. Ni<strong>ch</strong>t äußere Umstände ers<strong>ch</strong>weren ihm <strong>das</strong> Leben auf <strong>der</strong> emotionalen, materiellen o<strong>der</strong> spirituellen Ebene, son<strong>der</strong>n er si<strong>ch</strong><br />

selbst. Gefängnis hat ähnli<strong>ch</strong>e Bedeutung wie Gefangens<strong>ch</strong>aft. Im Einzelfall kann dahinter au<strong>ch</strong> einmal konkret Fur<strong>ch</strong>t vor Strafe stehen,<br />

wenn man si<strong>ch</strong> fals<strong>ch</strong> verhalten hat. Alte Traumbü<strong>ch</strong>er deuten <strong>das</strong> Symbol au<strong>ch</strong> als Auffor<strong>der</strong>ung, ni<strong>ch</strong>t auf den s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ten Rat an<strong>der</strong>er zu<br />

hören.<br />

Psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>:<br />

In ihm sind unsere Gefühle und Vorstellungen gefangen, Geist o<strong>der</strong> Körper einges<strong>ch</strong>ränkt, und man ist ni<strong>ch</strong>t mehr Herr seiner freien<br />

Ents<strong>ch</strong>eidungen. Wir sehen uns irgendwie in unseren Mögli<strong>ch</strong>keiten einges<strong>ch</strong>ränkt und haben eventuell völlig fals<strong>ch</strong>e Vorstellungen von <strong>der</strong><br />

Lebenswirkli<strong>ch</strong>keit. Das Unbewußte mahnt uns zu realistis<strong>ch</strong>erem Denken. Oft ers<strong>ch</strong>afft si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> Pfli<strong>ch</strong>t- o<strong>der</strong> S<strong>ch</strong>uldgefühle<br />

selbst ein Gefängnis, wel<strong>ch</strong>es dann im Traum symbolis<strong>ch</strong> dargestellt wird. S<strong>ch</strong>loß und Riegel <strong>der</strong> Gefängniszelle geben dem Träumenden<br />

mögli<strong>ch</strong>erweise Aufs<strong>ch</strong>luß darüber, auf wel<strong>ch</strong>e Weise er si<strong>ch</strong> selbst "verhaftet". Ein vergittertes Fenster zeigt, daß si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Träumende daran<br />

gehin<strong>der</strong>t fühlt, äußere Hilfsquellen zu nutzen.<br />

Spirituell:<br />

Auf <strong>der</strong> spirituellen Ebene kann <strong>das</strong> Gefängnis im Traum au<strong>ch</strong> die Ablehnung des Träumenden ausdrücken, <strong>für</strong> sein eigenes Dasein die<br />

Verantwortung zu übernehmen. Pfli<strong>ch</strong>t- und S<strong>ch</strong>uldgefühle sind dabei kein Antrieb zur Verän<strong>der</strong>ung, son<strong>der</strong>n ledigli<strong>ch</strong> eine Vers<strong>ch</strong>leierung<br />

<strong>der</strong> Inaktivität.<br />

Volkstümli<strong>ch</strong>:<br />

(arab. ) : - sehen: unerwartete Überras<strong>ch</strong>ung zuteil; du wirst eine gesi<strong>ch</strong>erte Stellung erlangen;<br />

- nur von außen sehen: s<strong>ch</strong>wierige Aufgaben werden sehr gut vorans<strong>ch</strong>reiten, denn <strong>der</strong> einges<strong>ch</strong>lagene Weg ist ri<strong>ch</strong>tig;<br />

- in eines geführt werden: man hat Bedenken gegenüber einem Vorhaben und muß sorgfältig prüfen,<br />

bevor man si<strong>ch</strong> zu einer Ents<strong>ch</strong>eidung ents<strong>ch</strong>ließt;<br />

- eingesperrt sein: man ist von seinen Verpfli<strong>ch</strong>tungen beeinträ<strong>ch</strong>tigt.<br />

(europ.) : - man ist an Umstände, Dinge und Mens<strong>ch</strong>en gebunden, von denen man frei sein sollte;<br />

- sehen: verheißt Zank und Streit, Verleumdung etc., weshalb man vorsi<strong>ch</strong>tig sein soll,<br />

selbst gegenüber Freunden; es wird einem etwas angeboten <strong>das</strong> wenig verlockend ist;<br />

- uns<strong>ch</strong>uldig in eines kommen: man wird auf Mißtrauen stoßen;<br />

- eingesperrt werden: bedeutet Freiheit und Vorteil;<br />

- si<strong>ch</strong> selbst o<strong>der</strong> Freunde darin sind: es wird Pe<strong>ch</strong> in allen Berei<strong>ch</strong>en vorausgesagt;<br />

- jemandem in einem besu<strong>ch</strong>en: s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tes Gewissen plagt einem o<strong>der</strong> man bereut eine frühere Handlung;<br />

- aus einem Gefängnis fliehen: man kann si<strong>ch</strong> aus aller Sorge befreien;<br />

- selbst aus einem entlassen werden: es beginnt eine neue Lebensepo<strong>ch</strong>e;<br />

- an<strong>der</strong>e, die entlassen werden, sehen: man wird <strong>das</strong> Unglück überwinden.<br />

(ind. ) : - darin sitzen: du hast fals<strong>ch</strong>e Ratgeber, trenne di<strong>ch</strong> von ihnen;<br />

- sehen: führe dein Unternehmen aus, es wird dir alles gelingen.<br />

(Siehe au<strong>ch</strong> "Eins<strong>ch</strong>ließen", "Fessel", "Geri<strong>ch</strong>t", "Gitter", "S<strong>ch</strong>loß", "S<strong>ch</strong>lüssel", "Zu<strong>ch</strong>thaus")<br />

Gefängniswärter<br />

Artemidoros:<br />

Von jemand gewaltsam festgehalten und bewa<strong>ch</strong>t zu werden zeigt Ges<strong>ch</strong>äftverwicklungen, Hin<strong>der</strong>nisse und Aufs<strong>ch</strong>übe in den Terminen an,<br />

und in Krankheiten Vers<strong>ch</strong>limmerung <strong>der</strong>selben, Rettung aber denjenigen, die in äußerster Gefahr sind. Denn wir nennen <strong>das</strong> Leben ein<br />

Behüten, ein Beoba<strong>ch</strong>ter und ein Beharren des Seienden, <strong>das</strong> Gegenteil davon aber Auflösung und Vergehen, <strong>das</strong> heißt Tod. Betritt man<br />

freiwillig einen Kerker o<strong>der</strong> ein Gewahrsam o<strong>der</strong> wird man gewaltsam von Leuten hineingeworfen, so prophezeit <strong>das</strong> s<strong>ch</strong>were Krankheit<br />

o<strong>der</strong> große Betrübnis. S<strong>ch</strong>arfri<strong>ch</strong>ter und Gefängniswärter bedeutet Freiheitsentzug und Kümmernis. Verbre<strong>ch</strong>er legen sie in Fesseln und<br />

bringen Verborgenes ans Li<strong>ch</strong>t. Denn sie legen an Übeltäter, die überführt und auf fris<strong>ch</strong>er Tat ertappt sind, Hand an.<br />

Allgemein:<br />

Wenn ein Traum von einem Gefängniswärter handelt, dann verweist dies darauf, daß <strong>der</strong> Träumende si<strong>ch</strong> viellei<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> seine eigenen<br />

Gefühle o<strong>der</strong> dur<strong>ch</strong> die Persönli<strong>ch</strong>keit o<strong>der</strong> <strong>das</strong> Verhalten eines an<strong>der</strong>en Mens<strong>ch</strong>en einges<strong>ch</strong>ränkt fühlt. Selbstkritik und Entfremdung<br />

ma<strong>ch</strong>en es dem Träumenden s<strong>ch</strong>wer, seine alltägli<strong>ch</strong>en Aufgaben zu erfüllen.<br />

Psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>:<br />

Wenn si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Träumende in seinem Traum in einer Situation befindet, aus <strong>der</strong> er ni<strong>ch</strong>t entfliehen kann, gibt ihm die Figur des<br />

Gefängniswärters oft einen Hinweis darauf, wie er si<strong>ch</strong> selbst in diese Situation gebra<strong>ch</strong>t haben könnte. Darüber hinaus könnte <strong>der</strong><br />

Gefängniswärter au<strong>ch</strong> Projektionsflä<strong>ch</strong>e <strong>für</strong> die sadistis<strong>ch</strong>en o<strong>der</strong> maso<strong>ch</strong>istis<strong>ch</strong>en Neigungen des Träumenden sein.<br />

Spirituell:<br />

Auf dieser Ebene ist dem Träumenden bewußt geworden, daß er in spirituellen S<strong>ch</strong>wierigkeiten geraten ist.<br />

Volkstümli<strong>ch</strong>:<br />

(europ.) : - einen sehen: Betrug vereitelt die eigenen Interessen; bösartige Frauen werden einen bezaubern;<br />

- versu<strong>ch</strong>t eine Horde, ein Gefängnis aufzubre<strong>ch</strong>en: es kündigt si<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>reckli<strong>ch</strong>es an;<br />

mit verzweifelten Mitteln wird versu<strong>ch</strong>t, Geld von einem zu erpressen.<br />

Gefangens<strong>ch</strong>aft<br />

Allgemein:<br />

Im Traum eingesperrt zu sein bedeutet, daß <strong>der</strong> Träumende si<strong>ch</strong> in die Enge getrieben fühlt - oft hat <strong>der</strong> Träumende die Voraussetzung <strong>für</strong><br />

seine "Gefangens<strong>ch</strong>aft" dur<strong>ch</strong> Ängste und Unwissenheit selbst ges<strong>ch</strong>affen. In den seltensten Fällen sind tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> an<strong>der</strong>e Mens<strong>ch</strong>en <strong>für</strong> die<br />

Unfreiheit des Träumenden verantwortli<strong>ch</strong>.

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