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Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

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516<br />

- einen Brief bringend: eine erfreuli<strong>ch</strong>e Bots<strong>ch</strong>aft von Freunden erhalten; mögli<strong>ch</strong>erweise steht die Versöhnung<br />

zweier zerstrittener Lieben<strong>der</strong> an;<br />

wirkt die Taube ers<strong>ch</strong>öpft: die frohe Kunde wird von leiser Trauer übers<strong>ch</strong>attet;<br />

geht es ums Ges<strong>ch</strong>äft: ein kurzer Rücks<strong>ch</strong>lag könnte bevorstehen;<br />

mit ungünstiger Na<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>t: signalisiert drohende Krankheit o<strong>der</strong> finanziellen Ruin.<br />

(Siehe au<strong>ch</strong> "Tauben")<br />

Friedhof<br />

Assoziation: - Tod; Transformation.<br />

Fragestellung: - Was ist <strong>für</strong> mi<strong>ch</strong> vorüber?<br />

Allgemein:<br />

Je<strong>der</strong> von uns hat auf nahen o<strong>der</strong> fernem Friedhofe ein Grab, <strong>das</strong> einen dahingegangenen geliebten Mens<strong>ch</strong>en birgt. Wir haben aber au<strong>ch</strong> einen<br />

Friedhof in uns drin und in ihm man<strong>ch</strong>es Grab verlorener Hoffnungen, des Abs<strong>ch</strong>ieds, des ni<strong>ch</strong>t Wie<strong>der</strong>sehens. Der Sinn <strong>der</strong> Friedhofsträume ist klar:<br />

sei reden von <strong>der</strong> Stätte <strong>der</strong> Toten. Wer im Traume an ein Grab na<strong>ch</strong> dem Friedhof geht, <strong>der</strong> su<strong>ch</strong>t eine Welt auf, die <strong>für</strong> ihn no<strong>ch</strong> geheimes Leben<br />

enthält. Der Traumgang na<strong>ch</strong> dem Friedhof wird meist dann getan, wenn <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong> in e<strong>ch</strong>ten Lebenskonflikten ni<strong>ch</strong>t ein no<strong>ch</strong> aus weiß; dann su<strong>ch</strong>t<br />

er, dem <strong>das</strong> Leben ni<strong>ch</strong>t genügend Antwort gibt, diese Antwort am Grabe <strong>der</strong>er, die viel Leben mit in die dunkle Erdentiefe nahmen. Der Sinn <strong>der</strong><br />

Friedhofträume ist ni<strong>ch</strong>t eindeutig. Man<strong>ch</strong>e Mens<strong>ch</strong>en haben ein bestimmtes Grab aufzusu<strong>ch</strong>en, weil ein Problem, <strong>das</strong> mit dem Toten<br />

zusammenhängt, no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t gelöst ist. An<strong>der</strong>e wie<strong>der</strong> tragen oft wi<strong>der</strong> eigenes Erwarten Blumen und Kränze hin. Offenbar hat eine<br />

Gefühlsregression, ein Rückfluten <strong>der</strong> Gefühlskräfte, denen Wirkung in <strong>der</strong> Gegenwart versagt blieb, stattgefunden. Beson<strong>der</strong>s bei alternden<br />

Mens<strong>ch</strong>en sind diese Träume häufig. Man<strong>ch</strong>e stehen da jahrelang an allzufrühen Gräbern. Das Leben erlaubt eben kein Stehenbleiben, erlaubt ni<strong>ch</strong>t<br />

<strong>das</strong> Verweilen beim geliebtesten Toten; und ges<strong>ch</strong>ieht es denno<strong>ch</strong>, so s<strong>ch</strong>ickt es seine gefährli<strong>ch</strong>sten Lei<strong>ch</strong>en- und Friedhofträume. Wer einen<br />

geliebten Mens<strong>ch</strong>en verloren hat und alle jenen Dinge erfüllte, wel<strong>ch</strong>e Todesanzeigen, Bestattungen und Trauer heißen, in dem ist <strong>der</strong> Tote oft<br />

monatelang no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t gestorben. Na<strong>ch</strong> Monaten ers<strong>ch</strong>eint jener bei vielen Mens<strong>ch</strong>en auftau<strong>ch</strong>ende Traum: Der Hinterbliebene findet am Rande etwa<br />

seines Gartens, am Waldrand o<strong>der</strong> in einem ni<strong>ch</strong>t benutzten Zimmer den dahingegangenen Mens<strong>ch</strong>en, atmend und no<strong>ch</strong> lebend, auf einem s<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>ten<br />

Lager. Er spri<strong>ch</strong>t ihn beglückt und erstaunt an, und es kann vorkommen, daß <strong>der</strong> Tote sagt, er sei genährt worden von Kin<strong>der</strong>n, vom Gesinde o<strong>der</strong><br />

von mitleidigen Bauersfrauen, nämli<strong>ch</strong> von Kräften, die ni<strong>ch</strong>t zum Bewußtsein gehören. Beglückt eilt dann <strong>der</strong> Träumer, dieses Wun<strong>der</strong> den an<strong>der</strong>en<br />

zu verkünden. In dem Augenblicke aber erfährt er, daß <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>belebte wirkli<strong>ch</strong> tot sei. Er hat also feststellen müssen, daß er in ihm drin no<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t gestorben war, daß aber in dieser Stunde die Seele den Tod des geliebten Mens<strong>ch</strong>en <strong>für</strong> si<strong>ch</strong> als vollzogen aufgenommen hat. Die vielen<br />

Träume vom Tode beweisen, wie tief <strong>das</strong> Erlebnis des Sterbens, des Abs<strong>ch</strong>iednehmens, des Verlustes in uns drin wohnt. Es ist <strong>der</strong> Tod ein<br />

urtümli<strong>ch</strong>es, ein ar<strong>ch</strong>etypis<strong>ch</strong>es Ges<strong>ch</strong>ehen, dem gegenüber man si<strong>ch</strong> ri<strong>ch</strong>tig zu verhalten hat. Wo im Traume Todesluft weht, die Klage und <strong>der</strong><br />

blasse S<strong>ch</strong>ein von Gräbern herüberdringt, da sollte man si<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> einmal ernstli<strong>ch</strong> mit den vom Traume geäußerten Ansi<strong>ch</strong>ten zu diesen<br />

s<strong>ch</strong>merzli<strong>ch</strong>en Vorgängen bes<strong>ch</strong>äftigen, um in si<strong>ch</strong> selbst Frieden zu gewinnen. Denn alles muß an seinem Orte sein, <strong>das</strong> Leben und <strong>der</strong> Tod, <strong>der</strong> ja<br />

au<strong>ch</strong> eine Zustandsform des Lebens, in all seiner Dunkelheit, viellei<strong>ch</strong>t ein Tor zum größeren Leben ist.<br />

Psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>:<br />

Ein Friedhof und seine Verbindung mit dem Tod kann im Traum die Persönli<strong>ch</strong>keitsmerkmale des Träumenden repräsentieren, die er "verni<strong>ch</strong>tet"<br />

hat, o<strong>der</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr benutzt. An<strong>der</strong>erseits symbolisiert er viellei<strong>ch</strong>t die Gedanken und Gefühle, wel<strong>ch</strong>e <strong>der</strong> Träumende zum Tod hat, o<strong>der</strong> aber<br />

gängige Einstellungen und Traditionen in bezug auf <strong>das</strong> Sterben. In seinen Träumen kann <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong> gefahrlos zulassen, daß seine Ängste auf<br />

akzeptable Weise an die Oberflä<strong>ch</strong>e kommen, und ein Friedhof kann Symbol eines angemessenen Umgangs mit diesen Ängsten sein. Der Totenacker<br />

ers<strong>ch</strong>eint in einer Zeit e<strong>ch</strong>ter Lebenskonflikte im Traum. Dann su<strong>ch</strong>en wir gewissermaßen Rat bei denen, die man dort besu<strong>ch</strong>t - von den<br />

verstorbenen Eltern (o<strong>der</strong> einem Elternteil) verspri<strong>ch</strong>t man si<strong>ch</strong> Trost, <strong>der</strong> s<strong>ch</strong>on die Überwindung <strong>der</strong> anstehenden Probleme bedeutet. Man su<strong>ch</strong>t<br />

also im Grab den Ausweg aus <strong>der</strong> Situation, die si<strong>ch</strong> dunkel und unheildrohend vor einem auftut. Seltsamerweise träumen Frauen häufig von einem<br />

Friedhof. Die Angst, irgend jemand o<strong>der</strong> man selbst werde sterben, ist aber unbegründet. Vielmehr s<strong>ch</strong>eint es die Sehnsu<strong>ch</strong>t einer dur<strong>ch</strong> Beruf,<br />

Haushalt und Kin<strong>der</strong> überlasteten Frau na<strong>ch</strong> Ruhe auszudrücken. Es ist kaum irgendwo ruhiger. Friedhof kann zuweilen einen Todesfall ankündigen,<br />

wenn es darauf Hinweise im realen Leben gibt. An<strong>der</strong>e traditionelle Bedeutungen ergeben si<strong>ch</strong> aus folgenden Begleitumständen:<br />

- Auf dem Friedhof stehen, sitzen o<strong>der</strong> gehen kann verspre<strong>ch</strong>en, daß man ein geruhsames, glückli<strong>ch</strong>es Alter zu erwarten hat.<br />

- Einen Friedhof sehen deutet viellei<strong>ch</strong>t auf die Trennung (ni<strong>ch</strong>t Tod) von einem sehr nahestehenden Mens<strong>ch</strong>en hin.<br />

- Auf dem Friedhof beoba<strong>ch</strong>ten, wie jemand zu Grabe getragen wird, for<strong>der</strong>t dazu auf, in einer bestimmten Situation die bisherigen<br />

Erwartungen und Einstellungen aufzugeben, damit man vorwärts kommt.<br />

Spirituell:<br />

Auf <strong>der</strong> spirituellen Ebene ist ein Friedhof <strong>der</strong> Ort <strong>der</strong> Toten und <strong>der</strong> spirituellen Wie<strong>der</strong>erneuerung.<br />

Volkstümli<strong>ch</strong>:<br />

(arab. ) : - sehen: es wird einem ein hohes Alter bes<strong>ch</strong>ieden sein;<br />

- si<strong>ch</strong> darauf befinden: Krankheit o<strong>der</strong> Tod eines nahen Verwandten o<strong>der</strong> Bekannten.<br />

(europ.) : - Unruhe wegen neuer Probleme, beson<strong>der</strong>s wenn man vor eine Ents<strong>ch</strong>eidung gestellt wird; man wird alle Dinge bezwingen;<br />

- sehen: bedeutet ein erfreuli<strong>ch</strong>es Ereignis sowie Genesung bei Kranken; viele Hoffnungen werden si<strong>ch</strong> erfüllen;<br />

- Soldatenfriedhof sehen: kündet politis<strong>ch</strong>e Wirren und Kriegsgefahr an;<br />

- einen betreten: man erinnert si<strong>ch</strong> an frühere Ereignisse und wird von diesen in Bes<strong>ch</strong>lag genommen, <strong>das</strong> man nun begraben will;<br />

- auf einen s<strong>ch</strong>ön angelegten sein: unerwartet Na<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>t erhalten, daß ein Todgeweihter wie<strong>der</strong> genesen ist;<br />

- auf einem verweilen: man hängt no<strong>ch</strong> zu sehr an <strong>der</strong> Vergangenheit;<br />

- einen alten, von Brombeersträu<strong>ch</strong>ern überwu<strong>ch</strong>erten Friedhof sehen: alle geliebte Mens<strong>ch</strong>en überlassen einem <strong>der</strong> Obhut von Fremden;<br />

- Blumen auf einen bringen: kündet einen Todesfall in <strong>der</strong> Verwandts<strong>ch</strong>aft an;<br />

- bringt eine Mutter fris<strong>ch</strong>e Blumen auf einen Friedhof: sie kann mit dauerhaft guter Gesundheit <strong>der</strong> Familienangehörigen re<strong>ch</strong>nen;<br />

- besu<strong>ch</strong>t eine junge Witwe den Friedhof: sie wird bald ihre Trauerkleidung mit einem Brautkleid taus<strong>ch</strong>en; fühlt sie si<strong>ch</strong> dabei traurig<br />

und nie<strong>der</strong>gedrückt: ihr stehen abermals Kummer und Sorgen bevor;<br />

- offenes Grab: deutet einen Todesfall an;<br />

- s<strong>ch</strong>len<strong>der</strong>n junge Mens<strong>ch</strong>en dur<strong>ch</strong> totenstille Gräberfel<strong>der</strong>: die liebevolle Zuneigung von Freunden wird einem zuteil; aber au<strong>ch</strong> Sorgen<br />

kommen, die selbst Freunde ni<strong>ch</strong>t abzuwenden vermögen;<br />

- Bräute, die auf dem Weg zur Ho<strong>ch</strong>zeit an einem Friedhof vorbeikommen: werden ihre Ehemänner bei Reiseunfällen verlieren;<br />

- sehen alte Mens<strong>ch</strong>en einen Friedhof: sie werden bald auf die letzte Reise gehen und ihre endgültige Ruhe finden;<br />

- zwis<strong>ch</strong>en den Gräbern kleine Kin<strong>der</strong> Blumen pflücken und S<strong>ch</strong>metterlinge na<strong>ch</strong>jagen sehen: es wird eine glückli<strong>ch</strong>e Wende im Leben<br />

vorausgesagt; man muß keinen Freund zu Grabe tragen; man erfreut si<strong>ch</strong> allerbester Gesundheit.<br />

(ind. ) : - besu<strong>ch</strong>en: deine Pläne werden mißlingen;<br />

- sehen: ruhiges und angenehmes Alter.<br />

(Siehe au<strong>ch</strong> "Begräbnis", "Grab", "Sarg")

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