30.10.2013 Aufrufe

Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

503<br />

Flur<br />

Psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>:<br />

Ein Grund zur Freude, wenn <strong>der</strong> Flur hell, freundli<strong>ch</strong> und übersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> war - Sie haben ein anstehendes Problem positiv zu lösen begonnen, einen<br />

Ausweg gefunden und sind nun "auf dem ri<strong>ch</strong>tigen Weg". Lei<strong>der</strong> ist <strong>das</strong> Gegenteil <strong>der</strong> Fall, wenn es eher ein Alptraum war: Sie liefern dur<strong>ch</strong> einen<br />

finsteren, s<strong>ch</strong>mutzigen Flur und haben verzweifelt und vergebli<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> einem Ausgang gesu<strong>ch</strong>t? Dann wird es eng! Sie brau<strong>ch</strong>en jetzt eine ras<strong>ch</strong>e<br />

Problemlösung, bei <strong>der</strong> je<strong>der</strong> weitere S<strong>ch</strong>ritt überlegt sein will - selbst wenn es si<strong>ch</strong> um "unbequeme S<strong>ch</strong>ritte" handelt und so man<strong>ch</strong>er mühsame<br />

Rückweg in Kauf genommen werden muß. Ein Warntraum, <strong>der</strong> zu einer konsequenten Korrektur <strong>der</strong> bisher einges<strong>ch</strong>lagenen Wegri<strong>ch</strong>tung mahnt - in<br />

wel<strong>ch</strong>er Angelegenheit au<strong>ch</strong> immer. Der lange Flur ums<strong>ch</strong>reibt den Weg aus einer Enge (siehe dort) zu einem no<strong>ch</strong> unbekannten Ziel; übersetzt: Der<br />

Träumer sollte si<strong>ch</strong> bemühen, von einer allzu engen Betra<strong>ch</strong>tungsweise loszukommen, psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Not zu überwinden, au<strong>ch</strong> wenn er no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t weiß,<br />

wohin sein Lebenss<strong>ch</strong>ifflein treibt. Gehen wir dur<strong>ch</strong> einen dunklen Flur, wollen wir die kleinen S<strong>ch</strong>atten auf unserer Seele beseitigen, o<strong>der</strong> wir haben<br />

Angst, daß uns jemand mit <strong>der</strong> Absi<strong>ch</strong>t überfallen könnte, uns zu seinem Gefolgsmann zu ma<strong>ch</strong>en.<br />

Volkstümli<strong>ch</strong>:<br />

(europ.) : - Hausflur o<strong>der</strong> Diele: verkündet große Freude und angenehme Verän<strong>der</strong>ungen.<br />

(Siehe au<strong>ch</strong> "Dunkelheit", "Enge")<br />

Fluß<br />

Assoziation: - fließend und aktiv; kann gefährli<strong>ch</strong>e Stroms<strong>ch</strong>nellen aufweisen; kann glatt und ruhig sein.<br />

Fragestellung: - Wel<strong>ch</strong>e Gefühle sind in mir in Bewegung?<br />

Artemidoros:<br />

Flüsse, die reines, klares dur<strong>ch</strong>si<strong>ch</strong>tiges Wasser haben und ruhig dahinströmen, bringen Sklaven, Prozessierenden und Leuten, die auf Reisen gehen<br />

wollen, Glück; es glei<strong>ch</strong>en nämli<strong>ch</strong> die Flüsse Herren und Ri<strong>ch</strong>tern, weil sie ihren Willen ohne Re<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>aft s<strong>ch</strong>uldig zu sein und na<strong>ch</strong> freiem<br />

Ermessen dur<strong>ch</strong>setzen, ferner Reisen und Bewegungen, weil ihr Wasser ni<strong>ch</strong>t still steht, son<strong>der</strong>n weiterfließt. Ist <strong>das</strong> Wasser aber s<strong>ch</strong>lammgetrübt<br />

und strömt es reißend dahin, bedeutet sie eine Drohung von Seiten <strong>der</strong> Herrn und Ri<strong>ch</strong>ter und verhin<strong>der</strong>t jede Reise. S<strong>ch</strong>wemmen sie irgendein Hab<br />

und Gut des Träumenden fort und entführen sie es, fügen sie ihm ganz empfindli<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>aden zu. No<strong>ch</strong> größeren S<strong>ch</strong>aden und obendrei Gefahr<br />

bedeuten sie, wenn sie den Träumenden selbst forts<strong>ch</strong>wemmen und beson<strong>der</strong>s, wenn sie ihn ins Meer auswerfen. Ein böses Zei<strong>ch</strong>en ist es au<strong>ch</strong>, in<br />

einem Fluß zu stehen, von seinen Wassern umspült zu werden und ni<strong>ch</strong>t hinaussteigen zu können; denn niemand, und habe er eine no<strong>ch</strong> so starke<br />

seelis<strong>ch</strong>e Wi<strong>der</strong>standskraft, kann wohl die Wi<strong>der</strong>wärtigkeiten ertragen, die na<strong>ch</strong> diesem Traumerlebnis si<strong>ch</strong> einstellen. Wild strömende Flüsse<br />

bedeuten rücksi<strong>ch</strong>tslose Ri<strong>ch</strong>ter, unangenehme Herrn und die Volksmenge, weil sie ungestüm und mä<strong>ch</strong>tig tosen. Gut ist es, sie zu überqueren,<br />

beson<strong>der</strong>s zu Fuß; wenn ni<strong>ch</strong>t watend, so do<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>wimmend. Träumt jemand, er s<strong>ch</strong>affe es ganz und gar ni<strong>ch</strong>t, über den Fluß zu kommen, und kehre<br />

deswegen um, so tut er besser daran, wenn er von seinem Vorhaben abläßt, ni<strong>ch</strong>t mehr prozessiert, im Augenblick seinen Herrn ni<strong>ch</strong>t aufsu<strong>ch</strong>t und<br />

si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t um die Gunst <strong>der</strong> großen Menge bemüht. Meint man, in einem Fluß o<strong>der</strong> See zu s<strong>ch</strong>wimmen, so wird man in äußerste Gefahr geraten.<br />

Denn was dem Fis<strong>ch</strong> auf dem Trockenen wi<strong>der</strong>fährt, <strong>das</strong>selbe wi<strong>der</strong>fährt au<strong>ch</strong> dem Mens<strong>ch</strong>en im nassen Element. Immer ist es besser, s<strong>ch</strong>wimmend<br />

<strong>das</strong> Ufer zu errei<strong>ch</strong>en, als mitten im S<strong>ch</strong>wimmen aus dem S<strong>ch</strong>laf zu erwa<strong>ch</strong>en. Ein ins Haus strömen<strong>der</strong> klarer Fluß prophezeit den Besu<strong>ch</strong> eines<br />

rei<strong>ch</strong>en Mannes im Haus zu Nutz und Frommen <strong>der</strong> Bewohner; dagegen deutet ein s<strong>ch</strong>lammgetrübter, beson<strong>der</strong>s wenn er etwas vom Hab und Gut<br />

des Hauses mit fortreißt, den Gewaltakt eines Feindes an, <strong>der</strong> Haus und Hausbewohnern großen S<strong>ch</strong>aden zufügen wird. Ein aus dem Haus<br />

strömen<strong>der</strong> Fluß ist einem rei<strong>ch</strong>en und einflußrei<strong>ch</strong>en Mann von Nutzen. Er wird über <strong>das</strong> Gemeinwesen herrs<strong>ch</strong>en und, auf Ehre beda<strong>ch</strong>t, große<br />

Aufwendungen <strong>für</strong> <strong>das</strong> öffentli<strong>ch</strong>e Wohl ma<strong>ch</strong>en, und viele Leute werden mit Bitten o<strong>der</strong> Wüns<strong>ch</strong>en in sein Haus kommen; denn allen ist <strong>der</strong> Fluß<br />

ein Element des Lebens. Einem armen Mann dagegen bringt es die Ehefrau o<strong>der</strong> den Sohn o<strong>der</strong> irgendein Familienmitglied in den Ruf des Ehebru<strong>ch</strong>s<br />

und <strong>der</strong> Lie<strong>der</strong>li<strong>ch</strong>keit. Fließt ein an<strong>der</strong>es Wasser trüb ins Haus, so wird man <strong>das</strong>selbe in Flammen aufgehen sehen, klares Wasser dagegen zeigt<br />

Zuwa<strong>ch</strong>s an Besitz und Geld in Hülle und Fülle an. Flüsse, Seen und Wassernymphen sind im Hinblick auf die Zeugung von Kin<strong>der</strong>n von guter<br />

Vorbedeutung. A<strong>ch</strong>eloos (Gott des glei<strong>ch</strong>namigen Flusses, Sohn des Okeanos; er wurde als König <strong>der</strong> Flüsse und Sinnbild des fließenden Wassers in<br />

ganz Grie<strong>ch</strong>enland verehrt.) bedeutet <strong>das</strong> selbe wie die Flüsse und jedes Trinkwasser und gibt den Traumerfüllungen ein viel stärkeres Gewi<strong>ch</strong>t.<br />

Wenn man ni<strong>ch</strong>ts zu trinken vorfindet o<strong>der</strong> zu einem Fluß, einer Quelle o<strong>der</strong> Zisterne kommt, ohne Wasser s<strong>ch</strong>öpfen zu können, so wird man ni<strong>ch</strong>ts<br />

von dem zustande bringen, wona<strong>ch</strong> man tra<strong>ch</strong>tet. Dürsten ist ja ni<strong>ch</strong>ts an<strong>der</strong>es als ein Verlangen, und Trinken stillt <strong>das</strong> Verlangen. Jemand träumte, er<br />

sei zum Fluß Xanthos (Beiname <strong>für</strong> Skamandros, vgl. Homer (Ilias 21,31ff.) Zehn Jahre spie <strong>der</strong> Mann Blut, weil na<strong>ch</strong> Homer <strong>der</strong> Xanthos so lange<br />

vom Blut <strong>der</strong> Gefallenen getränkt war.) in <strong>der</strong> Lands<strong>ch</strong>aft Troja geworden. Zehn Jahre lang spie <strong>der</strong> Mann Blut aus, do<strong>ch</strong> starb er ni<strong>ch</strong>t, wie zu<br />

erwarten war, weil <strong>der</strong> Fluß unsterbli<strong>ch</strong> ist.<br />

A<strong>ch</strong>met:<br />

Einer, <strong>der</strong> die Rolle seines Herrn übernommen hatte, wollte den <strong>Traumdeuter</strong> Sirin auf die Probe stellen und fragte ihn: "Mir träumte, i<strong>ch</strong> tränke den<br />

ganzen Tigris aus." Sirin antwortete: "Das hast du ni<strong>ch</strong>t ges<strong>ch</strong>aut; es ist unmögli<strong>ch</strong>." Jener mußte es eingestehen und sagte: "So ist es; ni<strong>ch</strong>t i<strong>ch</strong> habe<br />

den Traum gehabt, son<strong>der</strong>n mein Herr, <strong>der</strong> mi<strong>ch</strong> gesandt hat." Und Sirin sagte: "Wenn du zurückkommst, wirst du ihn tot finden." Und wie er gesagt<br />

hatte, traf es ein.<br />

Allgemein:<br />

Handelt ein Traum von einem Fluß, deutet dies darauf hin, daß si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Träumende des Flusses seiner Gefühle bewußt ist. Befindet si<strong>ch</strong> <strong>der</strong><br />

Träumende in einem Fluß, läßt dies vermuten, daß er seine Sinnli<strong>ch</strong>keit spürt. Fluß gehört zu den Ursymbolen mit vielfältiger Bedeutung.<br />

Tiefenpsy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong> wird er meist als seelis<strong>ch</strong>-geistige Kraft und Energie verstanden, die uns antreibt und befru<strong>ch</strong>tet, unsere Anlagen zur Entfaltung<br />

bringt und <strong>das</strong> Leben ständig verän<strong>der</strong>t, dabei aber au<strong>ch</strong> stören o<strong>der</strong> gar zerstören kann. Je na<strong>ch</strong> den Begleitumständen im Traum kann man vor allem<br />

zu folgenden Deutungen gelangen:<br />

- Ruhig fließen<strong>der</strong>, klarer Fluß zeigt einen klaren Lebensweg an, auf dem man si<strong>ch</strong>er und ohne Umwege dahins<strong>ch</strong>reitet und si<strong>ch</strong> immer weiter<br />

vervollkommnet und reift.<br />

- Unruhiger, s<strong>ch</strong>äumen<strong>der</strong> Fluß mit trüben Wasser hat die gegenteilige Bedeutung, man wird also viele S<strong>ch</strong>wierigkeiten im Leben zu überwinden<br />

haben, viellei<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> unlautere Absi<strong>ch</strong>ten verfolgen o<strong>der</strong> Intrigen an<strong>der</strong>er zum Opfer fallen.<br />

- Raus<strong>ch</strong>en<strong>der</strong>, gefährli<strong>ch</strong>er Fluß warnt oft vor übler Na<strong>ch</strong>rede dur<strong>ch</strong> mißgünstige Mens<strong>ch</strong>en, die viel S<strong>ch</strong>aden anri<strong>ch</strong>ten können.<br />

- Im Fluß baden kann Glück, Erfolg und Wohlstand verheißen; man<strong>ch</strong>mal steigt man geläutert als "neuer Mens<strong>ch</strong>" aus dem Fluß, steht also am<br />

Beginn einer Entwicklung <strong>der</strong> Persönli<strong>ch</strong>keit.<br />

- Dur<strong>ch</strong> den Fluß s<strong>ch</strong>wimmen verspri<strong>ch</strong>t, daß man Hin<strong>der</strong>nisse und Gegner aus eigener Kraft überwinden wird und dana<strong>ch</strong> ein besseres Leben<br />

beginnen kann.<br />

- Steht man im Fluß o<strong>der</strong> s<strong>ch</strong>wimmt gegen seine Strömung, kann <strong>das</strong> auf eine eigenwillige Persönli<strong>ch</strong>keit hinweisen, die si<strong>ch</strong> immer wie<strong>der</strong> den<br />

Erwartungen an<strong>der</strong>er wi<strong>der</strong>setzt; viellei<strong>ch</strong>t kommt darin aber au<strong>ch</strong> zum Ausdruck, daß man si<strong>ch</strong> auf die Su<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> den Wurzeln <strong>der</strong> eigenen<br />

Persönli<strong>ch</strong>keit begeben soll, um si<strong>ch</strong> besser zu verstehen und zu entfalten.<br />

- Überqueren des Flusses mit einem Boot o<strong>der</strong> auf einer Brücke zeigt, daß man eine Än<strong>der</strong>ung des bisherigen Lebens dur<strong>ch</strong>führen sollte,<br />

um den eigenen Horizont zu erweitern.<br />

- Übers<strong>ch</strong>wemmung und Wasserfall werden in alten Traumbü<strong>ch</strong>ern oft als Vorzei<strong>ch</strong>en von Problemen, Mißerfolgen und Verlusten gedeutet;<br />

tritt <strong>das</strong> Wasser ins Haus, kann man aber vermutli<strong>ch</strong> mit einem Gewinn re<strong>ch</strong>nen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!