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Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

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493<br />

Allgemein:<br />

Weil Fle<strong>der</strong>mäuse im Volksglauben als angsterregende Tiere gelten, deutet eine Fle<strong>der</strong>maus im Traum darauf hin, daß <strong>der</strong> Träumende dur<strong>ch</strong><br />

unbewußte Ängste gequält wird. Fle<strong>der</strong>maus steht <strong>für</strong> alle körperli<strong>ch</strong>en und seelis<strong>ch</strong>-geistigen Vorgänge, die ohne Kontrolle des Bewußtseins<br />

ablaufen; damit kann Angst vor den unbewußten Inhalten verbunden sein. Man sollte na<strong>ch</strong> mehr Selbsterkenntnis und Harmonie streben. Sie könnte<br />

aber au<strong>ch</strong> <strong>für</strong> Blindheit (wovor?) o<strong>der</strong> instinktiven Orientierungssinn stehen.<br />

Psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>:<br />

Sie s<strong>ch</strong>ießt unverhofft aus <strong>der</strong> Na<strong>ch</strong>t auf uns zu und bringt Unruhe und Grauen mit si<strong>ch</strong>; übersetzt: Unser seelis<strong>ch</strong>es Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t ist gestört, wir<br />

fühlen uns verfolgt und sollten Angstzustände ernsthaft na<strong>ch</strong>gehen. Fle<strong>der</strong>mäuse sind Na<strong>ch</strong>ttiere; <strong>der</strong> Aspekt <strong>der</strong> Dunkelheit o<strong>der</strong> Finsternis kann<br />

daher <strong>für</strong> einen sol<strong>ch</strong>en Traum von Bedeutung sein. Die Fle<strong>der</strong>maus hat im Traum eine ähnli<strong>ch</strong>e Bedeutung wie die Eule. Es fehlt ihr allerdings <strong>der</strong><br />

geistige, weise und weitsi<strong>ch</strong>tige Aspekt. Als Traumbild verkörpert sie eher die triebhaften Gefühlsregungen des Träumenden.<br />

Spirituell:<br />

Auf <strong>der</strong> spirituellen Ebene kann eine Fle<strong>der</strong>maus im Traum sowohl Verunsi<strong>ch</strong>erung als au<strong>ch</strong> spirituelle Unklarheit zum Ausdruck bringen.<br />

Volkstümli<strong>ch</strong>:<br />

(arab. ) : - fliegen sehen: deine Unternehmungen haben keinen glückli<strong>ch</strong>en Ausgang;<br />

- fangen: ers<strong>ch</strong>werter Ges<strong>ch</strong>äftsabs<strong>ch</strong>luß.<br />

(europ.) : - verkünden Sorgen und Entbehrungen; sagen ein s<strong>ch</strong>limmes Los voraus, Trauer und Katastrophen stehen bevor; <strong>der</strong> Tod <strong>der</strong> Eltern<br />

o<strong>der</strong> guter Freunde kann daraufhin ebenso folgen, wie <strong>der</strong> Verlust des Augenli<strong>ch</strong>tes o<strong>der</strong> von Gliedmaßen;<br />

- sehen: flatterhafter Sinn; unsi<strong>ch</strong>eres Unternehmen; Wankelmütigkeit; man solle an<strong>der</strong>e Mens<strong>ch</strong>en ni<strong>ch</strong>t ausnutzen;<br />

- viele sehen: guter Ges<strong>ch</strong>äftsgang trotz Angst vor S<strong>ch</strong>ulden;<br />

- eine weiße sehen: gilt als si<strong>ch</strong>eres Todessymbol; häufig stirbt bald darauf ein Kind;<br />

- von ihnen angegriffen werden: s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>te Gedanken dur<strong>ch</strong> üble Na<strong>ch</strong>rede von an<strong>der</strong>en;<br />

- fangen: baldige Besserung <strong>der</strong> Lage; <strong>für</strong> Kranke baldige Genesung;<br />

(Siehe au<strong>ch</strong> "Dunkelheit", "Finsternis", "Na<strong>ch</strong>t", "Vampir")<br />

Flehen (bitten)<br />

Volkstümli<strong>ch</strong>:<br />

(europ.) : - man sollte seinen eigenen Kräften vertrauen, dann wird man au<strong>ch</strong> bald <strong>der</strong>en Wirksamkeit beweisen.<br />

Fleis<strong>ch</strong><br />

Assoziation: - essentielles Nahrungsmittel; man<strong>ch</strong>mal überlebenswi<strong>ch</strong>tig.<br />

Fragestellung: - Was muß i<strong>ch</strong> tun, um überleben zu können? Wo bin i<strong>ch</strong> bereit zu vertrauen?<br />

Artemidoros:<br />

Die Erfahrung lehrt, daß <strong>das</strong> Verzehren und Zubereiten von Fleis<strong>ch</strong>, abgesehen von ein paar Eins<strong>ch</strong>ränkungen, von guter Vorbedeutung ist.<br />

S<strong>ch</strong>affleis<strong>ch</strong> freili<strong>ch</strong> ist <strong>für</strong> alle ein unheilvolles Zei<strong>ch</strong>en und kündigt Trauer in <strong>der</strong> eigenen Familie an (denn S<strong>ch</strong>afe bedeuten ni<strong>ch</strong>ts an<strong>der</strong>es als<br />

Mens<strong>ch</strong>en), ebenso Rindfleis<strong>ch</strong> wegen seiner Zähigkeit; dieses bedeutet außerdem wegen seines niedrigen Kaufpreises geringe Ges<strong>ch</strong>äftseinnahmen;<br />

Sklaven drohen wegen <strong>der</strong> Riemen und des O<strong>ch</strong>senziemers Folterqualen. Ziegenfleis<strong>ch</strong> zeigt allgemein Leuten, die si<strong>ch</strong> auf See in einem Sturm<br />

befinden, Rettung an, allen übrigen s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>te Ges<strong>ch</strong>äfte; den ersteren wendet es die Gefahren ab, weil man <strong>der</strong> Sturmflut glei<strong>ch</strong>namige Tiere opfert<br />

(Wortspiel: <strong>ch</strong>imaira = Ziege und <strong>ch</strong>eimon (gespro<strong>ch</strong>en <strong>ch</strong>imon) = Sturm), den letzteren bringt es wegen des kno<strong>ch</strong>igen Fleis<strong>ch</strong>es nur s<strong>ch</strong>male<br />

Einkünfte. Am günstigen <strong>für</strong> je<strong>der</strong>mann ist S<strong>ch</strong>weinefleis<strong>ch</strong>, und ganz zu Re<strong>ch</strong>t. Denn von einem lebenden S<strong>ch</strong>wein hat niemand Nutzen, ist es aber<br />

ges<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>tet, ist sein Fleis<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>mackhafter als <strong>das</strong> <strong>der</strong> übrigen Tiere; letztere dagegen haben lebend größeren Wert, als wenn sie ges<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>tet sind.<br />

Gebratenes S<strong>ch</strong>weinefleis<strong>ch</strong> zu essen ist in jedem Fall ein gutes Vorzei<strong>ch</strong>en; wegen des Feuers werden die materiellen Gewinne si<strong>ch</strong> ras<strong>ch</strong>er<br />

einstellen. Einfa<strong>ch</strong> geko<strong>ch</strong>t, zeigt es dieselben Gewinne an, do<strong>ch</strong> mit Verzögerung, während <strong>das</strong> von Kö<strong>ch</strong>en entspre<strong>ch</strong>end zubereitete einen Profit<br />

bringt, <strong>der</strong> mit Ärger o<strong>der</strong> vorausgehenden Aufwendungen verbunden ist. Das Verzehren rohen Fleis<strong>ch</strong>es kündigt in keinem Fall etwas Gutes an; es<br />

bedeutet den Verlust eines Teils von unserem Hab und Gut, weil unserer Natur rohes Fleis<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t verträgt. Das größte und hö<strong>ch</strong>ste Glück bringt<br />

na<strong>ch</strong> meiner Beoba<strong>ch</strong>tung <strong>der</strong> Genuß von Mens<strong>ch</strong>enfleis<strong>ch</strong> im Traum, wenn es nur ni<strong>ch</strong>t <strong>das</strong> eines Bekannten o<strong>der</strong> Familienangehörigen ist; denn<br />

wer vom Fleis<strong>ch</strong> eines Angehörigen gegessen hat, wird diesen begraben, und er selbst (wird nur mit geringen Bissen sein Leben fristen). Denn es ist<br />

ganz natürli<strong>ch</strong>, daß man nur unter Zwang großer Entbehrung, wie es in Kriegszeiten und Hungersnöten <strong>der</strong> Fall ist, zu sol<strong>ch</strong>er Nahrung greift (na<strong>ch</strong><br />

Gottes Gesetz strengsten verboten!). Am allers<strong>ch</strong>limmsten aber wäre es, <strong>das</strong> Fleis<strong>ch</strong> seines eigenen Sohnes zu verzehren; es prophezeit jähen Tod,<br />

ausgenommen, man träumt, von denjenigen Körperteilen des Sohnes zu essen, dur<strong>ch</strong> wel<strong>ch</strong>e dieser si<strong>ch</strong> seinen Lebensunterhalt verdient; z.B. wenn<br />

er ein Läufer ist, von den Füßen, wenn er ein Handwerker ist, von den Händen, o<strong>der</strong> wenn er ein Ringkämpfer ist, von den S<strong>ch</strong>ultern. In diesem Fall<br />

bes<strong>ch</strong>ert <strong>das</strong> Traumerlebnis dem Sohn Rei<strong>ch</strong>tum, dem Vater Nutzen von seinem Sohn. Vorteilhaft ist es, <strong>das</strong> Fleis<strong>ch</strong> aller an<strong>der</strong>en Mens<strong>ch</strong>en zu<br />

essen; denn irgendwie leben die einen von <strong>der</strong> Substanz <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en, wenn sie si<strong>ch</strong> we<strong>ch</strong>selseitig nützen. Immer ist es besser, <strong>das</strong> Fleis<strong>ch</strong> von<br />

Männern als <strong>das</strong> von Frauen zu essen, desglei<strong>ch</strong>en <strong>das</strong> von Kin<strong>der</strong>n als von alten Leuten. Geflügel o<strong>der</strong> Gänsefleis<strong>ch</strong> ist je<strong>der</strong>mann zuträgli<strong>ch</strong>;<br />

Geflügel bringt nutzen von Frauen o<strong>der</strong> von Re<strong>ch</strong>tshändeln, Gänsefleis<strong>ch</strong> von Prahlern. Etwas Gutes bedeutet es au<strong>ch</strong>, Wildbret je<strong>der</strong> Art zu essen;<br />

es verspri<strong>ch</strong>t großen materiellen Gewinn auf Kosten des Vermögens seiner Feinde. Was <strong>für</strong> Feinde damit gemeint sind, wird die Bes<strong>ch</strong>affenheit und<br />

die Gestalt des Wildes aussagen. Au<strong>ch</strong> Fis<strong>ch</strong>e zu essen ist günstig, beson<strong>der</strong>s gebratene, aber genauso alle an<strong>der</strong>en, die sonstwie zubereitet sind, die<br />

kleinen ausgenommen; diese haben mehr Gräten als Fleis<strong>ch</strong> und bedeuten deswegen in keinem Fall materiellen Gewinn, son<strong>der</strong>n Feinds<strong>ch</strong>aft mit den<br />

engsten Verwandten und leere Hoffnungen. Gepökeltes und eingesalzenes Fleis<strong>ch</strong> aller Art bedeutet Verzögerungen und Aufs<strong>ch</strong>ub geplanter<br />

Unternehmungen; denn dur<strong>ch</strong> <strong>das</strong> Salz werden diese Nahrungsmittel auf lange Zeit hinaus fris<strong>ch</strong> erhalten. In an<strong>der</strong>en Fällen prophezeien sie<br />

Abzehrung und Trauer. Häufig kündigen sie au<strong>ch</strong> Krankheit an, weil sie dur<strong>ch</strong> <strong>das</strong> Salz mürbe geworden sind.<br />

Allgemein:<br />

Fleis<strong>ch</strong> kann als körperbedingter Trauminhalt auftreten, <strong>der</strong> <strong>das</strong> reale Bedürfnis na<strong>ch</strong> Fleis<strong>ch</strong> anzeigt; <strong>das</strong> kommt zum Beispiel bei Dur<strong>ch</strong>führung<br />

einer Diät und Vegetariern vor. Häufig verkörpert Fleis<strong>ch</strong> aber au<strong>ch</strong> die materiellen, körperli<strong>ch</strong>en und teilweise sexuellen Bedürfnisse; Abneigungen<br />

gegen Fleis<strong>ch</strong> kann im Traum dann <strong>für</strong> die Ablehnung dieser Bedürfnisse bis hin zum Ekel vor si<strong>ch</strong> selbst stehen, während <strong>der</strong> starke Wuns<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong><br />

Fleis<strong>ch</strong> anzeigt, daß man sol<strong>ch</strong>e Bedürfnisse mehr bea<strong>ch</strong>ten muß. Je na<strong>ch</strong> den Begleitumständen im Traum können na<strong>ch</strong> alten Quellen au<strong>ch</strong> folgende<br />

Bedeutungen dahinter stehen:<br />

- Fleis<strong>ch</strong> sehen o<strong>der</strong> essen soll freudige Ereignisse, Glück und finanzielle Vorteile ankündigen.<br />

- Rohes Fleis<strong>ch</strong> verspri<strong>ch</strong>t Hilfe dur<strong>ch</strong> an<strong>der</strong>e, die einen wohlgesonnen sind.<br />

- Gebratenes o<strong>der</strong> verdorbenes Fleis<strong>ch</strong> soll vor bevorstehenden Mißerfolgen und Enttäus<strong>ch</strong>ungen warnen.<br />

- Fleis<strong>ch</strong> einem Hund vorwerfen wird als Warnung vor <strong>der</strong> Vera<strong>ch</strong>tung dur<strong>ch</strong> an<strong>der</strong>e verstanden.<br />

Psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>:<br />

Das Fleis<strong>ch</strong> ist im Traum fast immer ein Symbol <strong>für</strong> körperli<strong>ch</strong>e, meist sexuelle Bedürfnisse und Energien. Oft deutet <strong>das</strong> Fleis<strong>ch</strong> einen<br />

Mangelzustand an, <strong>der</strong> mögli<strong>ch</strong>st bald beseitigt werden sollte. Es kommt bei <strong>der</strong> Deutung eines Traumes sehr darauf an, ob <strong>das</strong> Fleis<strong>ch</strong> im Traum im<br />

rohen o<strong>der</strong> geko<strong>ch</strong>ten beziehungsweise gebratenen Zustand gesehen wird. Fleis<strong>ch</strong>geri<strong>ch</strong>te stehen au<strong>ch</strong> oft <strong>für</strong> eine gute Ernährung o<strong>der</strong> gar <strong>für</strong> ein<br />

Festmahl. Allerdings mag si<strong>ch</strong> die Deutung dieser Traumsymbolik allmähli<strong>ch</strong> unter dem Einfluß <strong>der</strong> Fleis<strong>ch</strong>skandale än<strong>der</strong>n. Erstaunli<strong>ch</strong>erweise<br />

träumen aber au<strong>ch</strong> einige Vegetarier im positiven Sinn vom Fleis<strong>ch</strong>, was anzeigt, <strong>das</strong> die Spra<strong>ch</strong>e unseres Unbewußten wesentli<strong>ch</strong> langsamer<br />

reagiert, als unsere bewußten Bewertungen.

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