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Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

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487<br />

Fis<strong>ch</strong>e<br />

Assoziation: - Emotion; Bewegungsfreiheit im Element <strong>der</strong> Gefühle; inneres Selbst.<br />

Fragestellung: - Was fühle i<strong>ch</strong>?<br />

Artemidoros:<br />

Fis<strong>ch</strong>e zu essen ist günstig, beson<strong>der</strong>s gebratene, aber genauso alle an<strong>der</strong>en, die sonstwie zubereitet sind, die kleinen ausgenommen; diese haben<br />

mehr Gräten als Fleis<strong>ch</strong> und bedeuten deswegen in keinem Fall materiellen Gewinn, son<strong>der</strong>n Feinds<strong>ch</strong>aft mit den engsten Verwandten und leere<br />

Hoffnungen. Sodann bedeuten Fis<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> ihrem äußeren Ers<strong>ch</strong>einungsbild etwas Vers<strong>ch</strong>iedenes; im einzelnen verhält es si<strong>ch</strong> damit<br />

folgen<strong>der</strong>maßen: Fis<strong>ch</strong>e von gefleckter Färbung bedeuten Kranken Vergiftungen, Gesunden Betrügereien und Ans<strong>ch</strong>läge, z.B. <strong>der</strong> Lippfis<strong>ch</strong>, die<br />

Phykis, <strong>der</strong> Seebars<strong>ch</strong>, <strong>der</strong> Iulfis<strong>ch</strong>, <strong>der</strong> Strometeus und ähnli<strong>ch</strong>e. Die rötli<strong>ch</strong>en prophezeien Sklaven und Verbre<strong>ch</strong>ern Folterungen, Kranken heftiges<br />

Fieber und Entzündungen, Leuten, die unentdeckt bleiben wollen, Entdeckungen, wie z.B. die Zahnbrasse, die rote Meerbarbe, <strong>der</strong> Knurrhahn und<br />

die Meeräs<strong>ch</strong>e. Letztere bringt kin<strong>der</strong>losen Frauen Glück; denn sie lai<strong>ch</strong>t dreimal. Deswegen trage sie au<strong>ch</strong> zu Re<strong>ch</strong>t ihren Namen (tris = drei), wie<br />

Aristoteles in seiner Tierges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te und Aristophanes von Byzanz (257-180 v.Chr. Grammatiker und Leiter <strong>der</strong> alexandrinis<strong>ch</strong>en Bibliothek) im<br />

Kommentar zu Aristoteles erklärt. Fis<strong>ch</strong>e die si<strong>ch</strong> häuten, sind Kranken, Eingekerkerten, Armen und allen, die si<strong>ch</strong> in einer Drangsal befinden, von<br />

guter Vorbedeutung; diese werden si<strong>ch</strong> die Übel, von denen sie geplagt sind, vom Hals s<strong>ch</strong>affen, z.B. die Garnele, die Languste, die Krabbe, <strong>der</strong><br />

Hummer, <strong>der</strong> Tas<strong>ch</strong>enkrebs, die sogenannte Vettel und an<strong>der</strong>e dieser Art. Diese prophezeien häufig au<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>läge, weil sie si<strong>ch</strong> selbst s<strong>ch</strong>lagen, und<br />

Reisen, weil sie Amphibien sind. Alle Fis<strong>ch</strong>arten, die uns eine Darmstörung verursa<strong>ch</strong>en und Dur<strong>ch</strong>fall hervorrufen, bedeuten <strong>das</strong>selbe wie die<br />

Pflanzenkost und gewähren den Mens<strong>ch</strong>en denselben Nutzen. Von den Knorpelfis<strong>ch</strong>en bedeuten die großen samt und son<strong>der</strong>s vergebli<strong>ch</strong>e<br />

Anstrengungen und Hoffnungen, die si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t erfüllen, weil sie den Händen ents<strong>ch</strong>lüpfen und keine S<strong>ch</strong>uppen haben, die den Körper <strong>der</strong> Fis<strong>ch</strong>e<br />

umgeben, so wie Hab und Gut die Mens<strong>ch</strong>en. Hierher gehören die Muräne, <strong>der</strong> Fluß- und Meeraal. Die fla<strong>ch</strong>en Knorpelfis<strong>ch</strong>e bes<strong>ch</strong>wören wegen<br />

ihrer Wildheit Gefahren und Ans<strong>ch</strong>läge herauf, z.B. <strong>der</strong> Ste<strong>ch</strong>ro<strong>ch</strong>en, <strong>der</strong> Zitterro<strong>ch</strong>en, <strong>der</strong> Seeo<strong>ch</strong>s, <strong>der</strong> sogenannte Adler, <strong>der</strong> Hai, <strong>der</strong> Meerengel<br />

und ähnli<strong>ch</strong>e Fis<strong>ch</strong>e dieser Art. S<strong>ch</strong>uppenlose Fis<strong>ch</strong>e, die bes<strong>ch</strong>uppten ähneln, bedeuten, daß die Hoffnungen des Träumenden zu Wasser werden;<br />

dazu gehören z.B. <strong>der</strong> Thunfis<strong>ch</strong> und seine Unterarten, <strong>der</strong> kleine Thunfis<strong>ch</strong>, <strong>der</strong> einjährige Thunfis<strong>ch</strong>, <strong>der</strong> Simos, <strong>der</strong> Hammerhai, die Makrele und<br />

ähnli<strong>ch</strong>e. He<strong>ch</strong>t, Melanuren, Alante und Meergrundeln bedeuten, man werde S<strong>ch</strong>urken und üblen Subjekten in die Hände fallen, S<strong>ch</strong>attenfis<strong>ch</strong>e und<br />

S<strong>ch</strong>leimaale, man werde es mit Bösewi<strong>ch</strong>tern und Taugeni<strong>ch</strong>tsen zu tun haben. Süßwasserfis<strong>ch</strong>e bringen Glück, do<strong>ch</strong> in geringerem Maß; sie stehen<br />

ni<strong>ch</strong>t so ho<strong>ch</strong> im Kurs wie Meeresfis<strong>ch</strong>e und sind au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t so nahrhaft. Tote Fis<strong>ch</strong>e auf dem Meer zu finden ist ni<strong>ch</strong>t gut; sie zeigen eitle<br />

Hoffnungen an und lassen Erwartungen ni<strong>ch</strong>t in Erfüllung gehen. Besser ist es, lebende Fis<strong>ch</strong>e zu fangen. Sodann ist es <strong>für</strong> einen Seefahrer und<br />

einem Kranken unheilvoll zu träumen, er erblicke in seinem Bett einen Fis<strong>ch</strong>. Dem einen bedeutet es S<strong>ch</strong>iffbru<strong>ch</strong>, dem an<strong>der</strong>en Gefahr, die aus<br />

Säften o<strong>der</strong> dur<strong>ch</strong> Säfte entsteht. Wenn eine s<strong>ch</strong>wangere Frau träumt, sie gebär einen Fis<strong>ch</strong>, so wird na<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Deutung <strong>der</strong> Alten <strong>das</strong> Kind, <strong>das</strong> sie zur<br />

Welt bringt, stumm sein, na<strong>ch</strong> meiner Erfahrung aber nur kurze Zeit leben. Viele gebaren au<strong>ch</strong> tote Kin<strong>der</strong>; denn je<strong>der</strong> Fis<strong>ch</strong> verendet, wenn er <strong>das</strong><br />

ihn bergende Element verläßt.<br />

Allgemein:<br />

Ein Traum über Fis<strong>ch</strong>e stellt die Verbindung zur emotionalen Seite des Träumenden her. Er verdeutli<strong>ch</strong>t, daß die Begabung des Träumenden ni<strong>ch</strong>t im<br />

strategis<strong>ch</strong>en Denken liegt. Oft jedo<strong>ch</strong> ist eine instinktive Reaktion angebra<strong>ch</strong>ter als <strong>das</strong> Analysieren einer Situation. Fis<strong>ch</strong> symbolisiert allgemein <strong>das</strong><br />

Unbewußte und seine Inhalte, die uns unmerkli<strong>ch</strong> beeinflussen. Oft kommen darin au<strong>ch</strong> sexuelle Bedürfnisse zum Ausdruck, die zu stark unterdrückt<br />

o<strong>der</strong> abgelehnt werden, o<strong>der</strong> es steht <strong>der</strong> Wuns<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> Kin<strong>der</strong>n dahinter. Je na<strong>ch</strong> den Begleitumständen ergeben si<strong>ch</strong> unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e individuelle<br />

Deutungen, unter an<strong>der</strong>em:<br />

- S<strong>ch</strong>wimmt <strong>der</strong> Fis<strong>ch</strong> im Wasser und ist gesund und munter, so ist <strong>das</strong> Gefühlsleben des Träumenden ausgegli<strong>ch</strong>en und harmonis<strong>ch</strong>.<br />

- Fis<strong>ch</strong>e fangen kann eine Auffor<strong>der</strong>ung darstellen, si<strong>ch</strong> mehr um Selbsterkenntnis zu bemühen, si<strong>ch</strong> genauer zu erfors<strong>ch</strong>en, um zur inneren<br />

Harmonie zu finden; außerdem können damit große Erfolge und finanzielle Gewinne angekündigt werden.<br />

- Befindet si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Fis<strong>ch</strong> auf dem Trockenen, so <strong>für</strong><strong>ch</strong>tet si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Träumende vor unerfüllbaren Ideen und Wüns<strong>ch</strong>en.<br />

- Ein S<strong>ch</strong>warm von kleinen Fis<strong>ch</strong>e verweist auf den Zustand nervli<strong>ch</strong>er Erregung o<strong>der</strong> Überfor<strong>der</strong>ung hin.<br />

- Bekommt man Fis<strong>ch</strong>e ges<strong>ch</strong>enkt, kann <strong>das</strong> oft vor übler Na<strong>ch</strong>rede dur<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>einbar freundli<strong>ch</strong>e Mens<strong>ch</strong>en warnen.<br />

- Fis<strong>ch</strong>e kaufen wird von alten Traumbü<strong>ch</strong>ern oft als Warnung vor <strong>der</strong> Hinterlist an<strong>der</strong>er verstanden, denen man trotz ihrer Freundli<strong>ch</strong>keit ni<strong>ch</strong>t<br />

blind vertrauen darf.<br />

- Fis<strong>ch</strong>e, die einem aus <strong>der</strong> Hand gleiten, warnen viellei<strong>ch</strong>t ebenfalls vor S<strong>ch</strong>mei<strong>ch</strong>eleien.<br />

- Fis<strong>ch</strong>e, die man als glits<strong>ch</strong>ig und kalt empfindet, deuten häufig auf eine gewisse Gefühlskälte hin, die man dur<strong>ch</strong> leere Freundli<strong>ch</strong>keit vertus<strong>ch</strong>t;<br />

dieses unre<strong>ch</strong>te Verhalten sollte man än<strong>der</strong>n.<br />

- Der Fis<strong>ch</strong>, von dem man vers<strong>ch</strong>lungen wird, kündigt häufig an, daß man si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> Inhalte des Unbewußten bedroht fühlt, weil sie ni<strong>ch</strong>t mehr<br />

genügend unter Kontrolle zu halten sind; man<strong>ch</strong>mal kommt darin eine ernstere seelis<strong>ch</strong>e Krankheit zum Ausdruck.<br />

- Angel, Fis<strong>ch</strong>händler o<strong>der</strong> Fis<strong>ch</strong>markt sind jeweils positive Symbole, die Erfolge und finanzielle Gewinne verheißen.<br />

- Ißt man einen Fis<strong>ch</strong>, brau<strong>ch</strong>t man si<strong>ch</strong> vor ents<strong>ch</strong>eidenden Ereignissen ni<strong>ch</strong>t zu <strong>für</strong><strong>ch</strong>ten. Vers<strong>ch</strong>luckt man aber die Gräte, sollte man<br />

si<strong>ch</strong> vor Betrügern hüten.<br />

Psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>:<br />

Die Vorstellung, daß alles Leben aus dem Wasser kam, ist sehr weit verbreitet, sie entspri<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> <strong>der</strong> heutigen Evolutionstheorie. Mit dem Traum<br />

wird dem Träumenden signalisiert, daß er Zugang zum kollektiven Unbewußten hat. C. G. Jung sieht den Fis<strong>ch</strong> als Sinnbild <strong>für</strong> <strong>das</strong> Selbst. Jung<br />

meint damit die Gesamtheit von Bewußt- und Unterbewußtsein. Sie sind positiv als Speise und damit als Ausdruck seelis<strong>ch</strong>er Energie zu werten, aber<br />

au<strong>ch</strong> Gefahr androhend als große Lebewesen, die wir ni<strong>ch</strong>t bezwingen können, weil sie aus den unergründli<strong>ch</strong>en Tiefen (des Bewußtseins!) plötzli<strong>ch</strong><br />

auf uns zustoßen. Der Fis<strong>ch</strong> wird von Psy<strong>ch</strong>oanalytikern oft als Glei<strong>ch</strong>nis <strong>der</strong> männli<strong>ch</strong>en Sexualität angesehen; s<strong>ch</strong>on in Babylonien galten Fis<strong>ch</strong>e<br />

als phallis<strong>ch</strong>es Symbol. Diese weist dann auf die gefühlskalte Seite <strong>der</strong> Sexualität hin. Den Fis<strong>ch</strong> allerdings generell sexuell zu deuten, wäre zu<br />

einseitig. Da er im Wasser lebt und <strong>das</strong> Wasser ein Symbol <strong>für</strong> <strong>das</strong> Unbewußte ist, deutet <strong>der</strong> Fis<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> auf die vom Unterbewußtsein gesteuerten<br />

Triebkräfte des Träumenden hin. Die alten Ägypter sahen im Fis<strong>ch</strong> <strong>das</strong> Symbol <strong>der</strong> Seele. Im Buddhismus gilt <strong>der</strong> Fis<strong>ch</strong> als Zei<strong>ch</strong>en <strong>für</strong> die geistige<br />

Ma<strong>ch</strong>t. Na<strong>ch</strong> unserer Ansi<strong>ch</strong>t umreißen sie die Tiefe <strong>der</strong> mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Seele.<br />

- Wenn man selbst ein Fis<strong>ch</strong> ist, kann man si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> C.G. Jung im Bad <strong>der</strong> Lebensquelle erneuern und verjüngen.<br />

- Liegende Fis<strong>ch</strong>e deuten auf eine Abs<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>ung <strong>der</strong> Vitalität hin,<br />

im klaren Wasser s<strong>ch</strong>wimmende auf den heiter-bes<strong>ch</strong>wingten Seelenzustand des Träumers.<br />

- Tote Fis<strong>ch</strong>e geben na<strong>ch</strong> Artemidoros Hinweise auf eine verlorene Hoffnung o<strong>der</strong> <strong>das</strong> S<strong>ch</strong>eitern ernsthafter Bemühungen;<br />

wer dagegen lebende Fis<strong>ch</strong>e fange, habe Aussi<strong>ch</strong>t auf Erfolg.<br />

Spirituell:<br />

Fis<strong>ch</strong>e symbolisieren zeitweilig verfügbare spirituelle Ma<strong>ch</strong>t. Sie sind <strong>das</strong> Sinnbild des Wassers, des Lebens und <strong>der</strong> Fru<strong>ch</strong>tbarkeit.<br />

Volkstümli<strong>ch</strong>:<br />

(arab. ) : - gewöhnli<strong>ch</strong>e sehen: si<strong>ch</strong> vergebli<strong>ch</strong>e Mühe ma<strong>ch</strong>en;<br />

- große sehen: hohen Besu<strong>ch</strong> bekommen;<br />

- essen: Wohlstand erlangen;<br />

- kaufen: Spöttereien ausgesetzt werden;<br />

- fangen: Bosheit von Nei<strong>der</strong>n erleben;<br />

- ko<strong>ch</strong>en: <strong>für</strong> die Zukunft sorgen;<br />

- abs<strong>ch</strong>uppen: si<strong>ch</strong> vergebli<strong>ch</strong>e Mühe ma<strong>ch</strong>en.

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