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Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

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398<br />

(europ.) : - zeigt Mannesmut, Kraft, Stärke und Wi<strong>der</strong>standswillen an; unter Umständen au<strong>ch</strong> Wi<strong>der</strong>stand gegen eigene Pläne;<br />

au<strong>ch</strong>: grausames Omen <strong>für</strong> Leid;<br />

- glühendes: heiße Liebesgefühle erwa<strong>ch</strong>en;<br />

- s<strong>ch</strong>mieden: bedeutet Zank und Streit; Na<strong>ch</strong>teil und Unges<strong>ch</strong>ickli<strong>ch</strong>keit; wegen fals<strong>ch</strong>en Einsatz von Energien Mißerfolg haben;<br />

- altes, verrostetes Eisen: warnt vor Liebe und Leidens<strong>ch</strong>aft; man wird si<strong>ch</strong> von einem Freund o<strong>der</strong> Freundin trennen;<br />

au<strong>ch</strong>: Armut und Enttäus<strong>ch</strong>ung;<br />

- zerbre<strong>ch</strong>en: Zwist und Ha<strong>der</strong> in Aussi<strong>ch</strong>t;<br />

- mit einem Stück ges<strong>ch</strong>lagen werden: bringt s<strong>ch</strong>weren Kummer;<br />

- s<strong>ch</strong>melzen: bedeutet Liebe;<br />

- zieht eine Eisenlast Sie hinunter: steht <strong>für</strong> geistige Verwirrung und materiellen Verlust;<br />

- damit s<strong>ch</strong>lagen: Selbstsu<strong>ch</strong>t und Grausamkeit gegenüber abhängigen Personen;<br />

- herstellen: ungere<strong>ch</strong>te Mittel zur Anhäufung von Rei<strong>ch</strong>tum anwenden;<br />

- verkaufen: kündigt zweifelhaften Erfolg an; Ihre Freunde werden keinen anständigen Charakter haben;<br />

- Preisrückgang von Eisen: man wird erkennen, daß Glück ein unsi<strong>ch</strong>erer Faktor im Leben ist;<br />

- Preisanstieg von Eisen: Hoffnungss<strong>ch</strong>immer bei düsteren Perspektiven;<br />

- Eisengitter: es wird Hin<strong>der</strong>nisse und S<strong>ch</strong>wierigkeiten geben;<br />

- Eisenkette: trübe Zukunft;<br />

- Eisenring: man wird eine goldene Ho<strong>ch</strong>zeit erleben o<strong>der</strong> daran teilnehmen.<br />

(ind. ) : - damit verwun<strong>der</strong>t werden: Trübsal;<br />

- s<strong>ch</strong>melzen sehen: nur die wirkli<strong>ch</strong>e Treue ma<strong>ch</strong>t dir <strong>das</strong> Leben s<strong>ch</strong>ön;<br />

- verarbeiten: Zank und Ha<strong>der</strong> steht dir bevor.<br />

(Siehe au<strong>ch</strong> "Eisenble<strong>ch</strong>", "Farben")<br />

Eisenbahn<br />

Allgemein:<br />

Träume von Bahnhöfen, von Gleisen und Zügen, von Abs<strong>ch</strong>ied und Verspätung, vom Gepäck und von Mitreisenden sind beson<strong>der</strong>s häufig.<br />

Diese Häufigkeit begreift man aus <strong>der</strong> Erlebnisverdi<strong>ch</strong>tung um all <strong>das</strong>, was mit Reise zusammenhängt. Dahinter steht eine Reihe von<br />

urtümli<strong>ch</strong>en Handlungen, sie si<strong>ch</strong> aber ausdrücken in den Ers<strong>ch</strong>einungen des mo<strong>der</strong>nen Verkehrs. Selbst bei kleiner Reise ges<strong>ch</strong>ieht eine<br />

Verän<strong>der</strong>ung des seelis<strong>ch</strong>en Ortes; es ist immer ein wenig Abs<strong>ch</strong>ied, Spannung des Kommenden und Interesse <strong>für</strong> alles Te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e, <strong>das</strong> man<br />

benützt, mit dabei. Man begegnet fremden Leuten, hat mit seinem Gepäck zu tun, vertraut si<strong>ch</strong> einem Fahrzeug an, <strong>das</strong> auf von uns<br />

unabhängigen Lebensgeleisen an ein Ziel führt. Je<strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong> hat große o<strong>der</strong> kleine Eisenbahnerlebnisse; ihrer bedient si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Traum als<br />

Material seiner Aussage. Dazu kommt die Jugen<strong>der</strong>innerung des Kindes; wo die lange, dunkle Wagenreihe, gezogen vom kräftigen Ungetüm<br />

<strong>der</strong> Lokomotive, in wa<strong>ch</strong>sen<strong>der</strong> Ges<strong>ch</strong>windigkeit aus <strong>der</strong> Halle des Bahnhofes gleitet o<strong>der</strong> mit stöhnenden Bremsen in diese hineindonnert,<br />

da hat fast jedes Kind <strong>das</strong> Erlebnis <strong>der</strong> Großgewalt des bewegten Lebens selbst. Freili<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>eint dies eher ein männli<strong>ch</strong>es Knabenerlebnis zu<br />

sein; Mäd<strong>ch</strong>en und Frauen interessieren mehr <strong>das</strong> mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Drum und Dran, interessieren mehr die Gefühls- als die te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Bezüge.<br />

Bahnträume reden von all dem, was zwis<strong>ch</strong>en dem Weggang von zu Hause bis zur Ankunft am Ziel na<strong>ch</strong> beendeter Fahrt ges<strong>ch</strong>ehen kann.<br />

Übersieht man Hun<strong>der</strong>te von Bahnträume, dann stellt man fest, daß jede mögli<strong>ch</strong>e Einzelheit im Traum auftau<strong>ch</strong>en kann; und jede Einzelheit<br />

hat ihre beson<strong>der</strong>e Bedeutung. Bei <strong>der</strong> Bedeutung von Eisenbahnträumen ist ni<strong>ch</strong>t zu übersehen, daß es si<strong>ch</strong>, an<strong>der</strong>s als auf einer Wan<strong>der</strong>ung<br />

o<strong>der</strong> auf einer Radfahrt, um ein Fortgeführtwerden auf den allen zustehenden, übli<strong>ch</strong>en Geleisen handelt, also mehr um die allgemeine als<br />

um die individuelle Lebensfahrt. Als Bahnreisende liefern wir uns freiwillig dem Fahrplan und <strong>der</strong> Führung des Zuges aus; wir sind auf <strong>der</strong><br />

mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Lebensreise, die ihre bestimmten Stationen, ihre bestimmten Verhaltensweise hat. Diese Lebensreise führt dur<strong>ch</strong> die<br />

allgemeinen Alterstufen hindur<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> unserem einzelmens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Ziele. Die Züge haben ihre bestimmten Abfahrtzeiten - wer ni<strong>ch</strong>t<br />

re<strong>ch</strong>tzeitig den Zug errei<strong>ch</strong>t, kommt ni<strong>ch</strong>t mit. Wel<strong>ch</strong> ausgezei<strong>ch</strong>nete Glei<strong>ch</strong>nis ist damit ges<strong>ch</strong>affen <strong>für</strong> <strong>das</strong> "Zuspätkommen", <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />

"Verpassen des Ans<strong>ch</strong>lusses" im Leben überhaupt. Jedes Tun hat seinen günstigen Augenblick, seinen "Kairos"; dort, wo <strong>das</strong> <strong>für</strong> uns<br />

Notwendige bereit ist, hat man selbst bereit zu sein. Allzu viele kommen im Leben zu spät, und <strong>der</strong> Gründe da<strong>für</strong> sind au<strong>ch</strong> nur allzu viele.<br />

Man hat die Gemütli<strong>ch</strong>keit des Heimes ungern verlassen, man war no<strong>ch</strong> mit tausend Dingen bes<strong>ch</strong>äftigt. Psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong> ausgedrückt: <strong>der</strong><br />

Zustandswe<strong>ch</strong>sel, etwa <strong>der</strong> Übergang von Jugendzeit zum Erwa<strong>ch</strong>sensein, verzögert si<strong>ch</strong>, o<strong>der</strong> man ist no<strong>ch</strong> gebunden an man<strong>ch</strong>erlei<br />

Komplexe, sie lassen uns ni<strong>ch</strong>t los. Viele Mens<strong>ch</strong>en verspäten si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong>, weil sie erst zuviel Si<strong>ch</strong>erheit haben wollen, sie mö<strong>ch</strong>ten von <strong>der</strong><br />

hö<strong>ch</strong>sten Lebensinstanz eine Bes<strong>ch</strong>einigung da<strong>für</strong> erhalten, daß sie bequem, ohne eigene Leistungen, lei<strong>ch</strong>t und glatt, sehr angenehme Ziele<br />

errei<strong>ch</strong>en. Am Bahnhof kann man no<strong>ch</strong> einmal si<strong>ch</strong> verspäten, d.h. den Zug ni<strong>ch</strong>t mehr errei<strong>ch</strong>en, weil zu viele Leute am "innern S<strong>ch</strong>alter"<br />

stehen: in uns will zuviel mitreisen, es ist zuviel des Lebensgedränges. An<strong>der</strong>e ers<strong>ch</strong>einen mit ihrem ganzen seelis<strong>ch</strong>en Hausrat s<strong>ch</strong>wer<br />

atmend am inneren Bahnhof; sie können ni<strong>ch</strong>ts zurücklassen. Es war dur<strong>ch</strong>aus ni<strong>ch</strong>t nötig, daß beispielsweise jener Mann im Traume seine<br />

Kin<strong>der</strong>trompete mitnahm. Man muß na<strong>ch</strong> einiger Zeit auf sein jugendli<strong>ch</strong>es Gelärm verzi<strong>ch</strong>ten können. Es war eine Verkennung <strong>der</strong><br />

Lebensmögli<strong>ch</strong>keiten von seitens jener Frau, die glaubt, ihre Puppenkü<strong>ch</strong>e mit hinaus ins Leben retten zu können. Es wird immer Mens<strong>ch</strong>en<br />

geben, die si<strong>ch</strong> allzu viel kümmern, um <strong>das</strong>, was sie wenig angeht; vor allem s<strong>ch</strong>eint ihnen <strong>das</strong> S<strong>ch</strong>icksal an<strong>der</strong>er wi<strong>ch</strong>tiger zu sein als <strong>das</strong><br />

Eigens<strong>ch</strong>icksal. Sie erleben si<strong>ch</strong> eben nur im an<strong>der</strong>en und erheben damit große Ansprü<strong>ch</strong>e an die an<strong>der</strong>en als Teile ihrer selbst. Darum<br />

verzögern sie die eigene Lebensfahrt. Dies begriff jener Traumreisen<strong>der</strong>, <strong>der</strong> beinahe ni<strong>ch</strong>t mehr auf seinen Zug gekommen wäre, weil er<br />

si<strong>ch</strong> zu sehr um die re<strong>ch</strong>tzeitige Abfahrt eines Bekannten auf einem an<strong>der</strong>en Bahnsteig bemüht hatte; erst im letzten Augenblick konnte er<br />

auf den eigenen, s<strong>ch</strong>on fahrenden Zug aufspringen, hilflos hängend am Griff <strong>der</strong> si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on öffnenden Tür. So läßt uns <strong>das</strong> S<strong>ch</strong>icksal eine<br />

Zeitlang in übler, do<strong>ch</strong> wohlverdienter Situation zappeln. In diesem Traum ers<strong>ch</strong>ien dann als Retter ein Bekannter, den <strong>der</strong> Träumer wegen<br />

seiner zuverlässigen Genauigkeit a<strong>ch</strong>tete, aber ni<strong>ch</strong>t leiden mo<strong>ch</strong>te. Jener Helfer war offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> eine eigene, bisher unterbewertete<br />

Funktion. Die Mitreisenden sind na<strong>ch</strong> unserer Auffassung eigene Seelenanteile, si<strong>ch</strong> verkörpernd in Bekannten und Unbekannten. Zu<br />

Unre<strong>ch</strong>t beklagt si<strong>ch</strong> deshalb <strong>der</strong> Träumer darüber, daß soviel nie<strong>der</strong>es Volk mitfährt. Der Traumregisseur greift heraus, was <strong>für</strong> die<br />

<strong>der</strong>zeitige Lebenssituation beson<strong>der</strong>s bezei<strong>ch</strong>nend ist, eben <strong>das</strong>, was uns begleitet, und man hat auf dieser Traumreise sein Gegenüber einmal<br />

fest ins Auge zu fassen, es ist ein Spiegel unserer selbst. Man<strong>ch</strong>mal sitzt au<strong>ch</strong> ein Mens<strong>ch</strong> in unserem Wagen, von dem wir bisher no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

wußten, daß er mit in unser S<strong>ch</strong>icksal gehört. In Männerträumen kann es au<strong>ch</strong> eine sehr fremdländis<strong>ch</strong> aussehende Dame sein, <strong>der</strong> wir hier<br />

zum ersten Male begegnen, obwohl sie als Anima tief in uns drinnen wohnt. Bei Frauen sind es je na<strong>ch</strong> dem Niveau dieser inneren Gestalten,<br />

<strong>der</strong>be Männer, Ärzte, S<strong>ch</strong>auspieler, Offiziere. Sind sie Unbekannte, dann gehören sie jener s<strong>ch</strong>wer ergründbaren Welt <strong>der</strong> Animi an. Zu wem<br />

setzt man si<strong>ch</strong>, wer sitzt neben uns, wer uns gegenüber? "Zuerst wollte i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> zu Hartmann setzen." (Kontext: Hartmann ist robust,<br />

gesund, phraleris<strong>ch</strong> und s<strong>ch</strong>lau, ein Dickhäuter.) "Dann aber setzte i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> zum Arzt Vuilleumier." (Kontext: Sehr fein, differenziert,<br />

tü<strong>ch</strong>tiger Arzt aus s<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>ten Verhältnissen.) Traum und Kontext ergeben die Deutung: Der Träumer stand zu dieser Zeit innerli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

gesund am S<strong>ch</strong>eideweg zwis<strong>ch</strong>en <strong>der</strong>ben, robusten Lebensgenusse und einer Lebensführung differenzierter und noblerer Art. Dabei ist ni<strong>ch</strong>t<br />

zu vergessen, daß in ihm beide Gestalten sind.

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