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Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

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389<br />

Eingesperrt<br />

Volkstümli<strong>ch</strong>:<br />

(arab. ) : - werden: Verlust.<br />

Eingeweide<br />

Artemidoros:<br />

Das Auss<strong>ch</strong>eiden <strong>der</strong> eigenen Gedärme o<strong>der</strong> Eingeweide dur<strong>ch</strong> den Mund sagt Mann und Frau den Tod von Kin<strong>der</strong>n voraus, Kin<strong>der</strong>losen den<br />

Verlust des Teuersten, was sie besitzen. Einem Kranken weissagt <strong>das</strong> Traumgesi<strong>ch</strong>t den Tod. Träumt man, sein Leib sei aufges<strong>ch</strong>nitten und<br />

man erblicke seine Eingeweide, jedes natürli<strong>ch</strong> gewa<strong>ch</strong>sen und in <strong>der</strong> ri<strong>ch</strong>tigen Lage, so ist <strong>das</strong> <strong>für</strong> einen Kin<strong>der</strong>losen und einen Armen ein<br />

gutes Vorzei<strong>ch</strong>en; <strong>der</strong> eine wird eigene Kin<strong>der</strong>, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e eigenes Hab und Gut zu Gesi<strong>ch</strong>t bekommen. Denn die Kin<strong>der</strong> nennt man<br />

Eingeweide wie sein Inneres, und wie <strong>das</strong> Haus Hab und Gut birgt, so sind die Eingeweide zwis<strong>ch</strong>en den Hüften geborgen. Einem Rei<strong>ch</strong>en<br />

und jedem, <strong>der</strong> unentdeckt zu bleiben tra<strong>ch</strong>tet, zeigt es S<strong>ch</strong>ande und Überführung an. Unheil droht je<strong>der</strong>mann, falls die Eingeweide von<br />

einem Fremden betra<strong>ch</strong>tet werden; es deutet <strong>das</strong> Bevorstehen übler Re<strong>ch</strong>tsstreitigkeiten und Prozesse an und bringt Verborgenes zutage.<br />

S<strong>ch</strong>aut man seinen Leib aufges<strong>ch</strong>nitten und im Innern leer und keines <strong>der</strong> Eingeweide an seinem Platz, so droht dem Haus des Träumenden<br />

Verödung, dessen Kin<strong>der</strong>n Ver<strong>der</strong>ben und einem Kranken <strong>der</strong> Tod. Heil bringt es nur einem, <strong>der</strong> von vielen Übeln geplagt und von Kummer<br />

bedrückt ist; es weissagt <strong>das</strong> Ende <strong>der</strong> gegenwärtigen Übel; denn wer diejenigen Organe verliert, wel<strong>ch</strong>e die Sorgen in si<strong>ch</strong> bergen, ist<br />

selbstverständli<strong>ch</strong> von Kummer frei. Man bea<strong>ch</strong>te no<strong>ch</strong> folgendes: Das Herz bedeutet die Ehefrau des Träumenden beziehungsweise den<br />

Ehemann, wenn eine Frau träumt, weil es <strong>der</strong> Mittelpunkt unseres Lebens ist; ferner den Mut und den Lebensatem des Träumenden; beide<br />

s<strong>ch</strong>ließt es nämli<strong>ch</strong> ein. Dasselbe bezei<strong>ch</strong>net die Lunge; die Leber aber <strong>das</strong> Kind, die Lebenskraft und die Sorgen; die Galle den Zorn, <strong>das</strong><br />

Geld und die Ehefrau; die Milz die Vergnügungen, <strong>das</strong> La<strong>ch</strong>en und den Hausrat. Der Bau<strong>ch</strong> und die Eingeweide bedeuten zuerst die Kin<strong>der</strong>,<br />

dann die Gläubiger, weil sie mit großem Ungestüm Nahrung verlangen; die Nieren die Brü<strong>der</strong>, nahe Verwandten, und (außerdem no<strong>ch</strong><br />

Namensvettern und) die Kin<strong>der</strong>. Verharren diese Organe in ihrer normalen Lage, bleibt <strong>das</strong> dur<strong>ch</strong> sie Bezei<strong>ch</strong>nete unverän<strong>der</strong>t, verdoppeln<br />

sie si<strong>ch</strong>, alle insgesamt o<strong>der</strong> jedes einzelne <strong>für</strong> si<strong>ch</strong>, wird <strong>das</strong> Angedeutete zweifa<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong> erfüllen. Es träumte jemand, ein Adler reiße ihm mit<br />

den Fängen die Eingeweide heraus, trage sie dur<strong>ch</strong> die Stadt in <strong>das</strong> di<strong>ch</strong>tbesetzte Theater und zeige sie den Zus<strong>ch</strong>auern. Der Träumende war<br />

kin<strong>der</strong>los, und es wurde ihm na<strong>ch</strong> diesem Traumgesi<strong>ch</strong>t ein Sohn geboren, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Stadt Namen und Ansehen erlangte; denn <strong>der</strong> Adler<br />

bedeutete <strong>das</strong> Jahr, in wel<strong>ch</strong>em ihm <strong>der</strong> Sohn geboren werden sollte, die Eingeweide den Sohn - denn so pflegt man seine Kin<strong>der</strong> zu nennen-,<br />

und <strong>das</strong> Ins- Theater- Tragen <strong>das</strong> Ansehen und den Namen desselben.<br />

Allgemein:<br />

Tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e körperli<strong>ch</strong>e Bes<strong>ch</strong>werden o<strong>der</strong> Unwohlsein werden oft mit in den Traum genommen und zeigen si<strong>ch</strong> dort im Bild <strong>der</strong><br />

Eingeweide. Dieses Traumsymbol steht allerdings au<strong>ch</strong> oft <strong>für</strong> seelis<strong>ch</strong>e Vorgänge, es kann als Ermahnung zu mehr Selbstkritik o<strong>der</strong><br />

Selbstbesinnung aufgefaßt werden. Es kann aber au<strong>ch</strong> sein, daß <strong>der</strong> Träumende in Wirkli<strong>ch</strong>keit ni<strong>ch</strong>t sehr aufges<strong>ch</strong>lossen ist, si<strong>ch</strong> zu stark<br />

mit si<strong>ch</strong> selbst bes<strong>ch</strong>äftigt o<strong>der</strong> vor <strong>der</strong> Realität in sein Inneres flü<strong>ch</strong>tet, was zu Vereinsamung führen kann. Unter sol<strong>ch</strong>en Umständen<br />

ers<strong>ch</strong>eint dieses Traumsymbol als Auffor<strong>der</strong>ung an den Träumenden, mehr Aufges<strong>ch</strong>lossenheit zu entwickeln.<br />

Volkstümli<strong>ch</strong>:<br />

(arab. ) : - Träumt ein Mä<strong>ch</strong>tiger und Rei<strong>ch</strong>er, seine Leber sei aus dem After herausgetreten, wird er seinen Hausverwalter und alles,<br />

was ihm lieb und teuer ist, verlieren, weil die Leber allem Fleis<strong>ch</strong> Nahrung gibt.<br />

So ents<strong>ch</strong>ieden au<strong>ch</strong> ehemals unsere Gesetze, als jener junge Mann als Entführer <strong>der</strong> To<strong>ch</strong>ter unseres Hohenpriesters<br />

entdeckt wurde: seine Leber sollte den Vögeln zum Fraß vorgeworfen werden, weil dieses Organ alle Leidens<strong>ch</strong>aften<br />

und Begierden erregt und entzündet. Aber au<strong>ch</strong> <strong>der</strong>jenige, <strong>der</strong> dieses Gesi<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>aute, wird in Trübsal sterben.<br />

- Träumt einer, seine Lunge sei dur<strong>ch</strong> Mund o<strong>der</strong> After abgegangen, wird er unter gefährli<strong>ch</strong>en Umständen seinen besten Kne<strong>ch</strong>t,<br />

auf dessen Zuspru<strong>ch</strong> er hört, verlieren, weil die Lunge mit ihrer kühlenden Luft die Glut des Herzens mil<strong>der</strong>t.<br />

Ein Armer wird na<strong>ch</strong> diesem Traum bald aus dem Leben s<strong>ch</strong>eiden.<br />

- Träumt jemand, sei er Kaiser o<strong>der</strong> Bettelmann, ihn habe ein Herzleiden befallen, bedeutet au<strong>ch</strong> dies seinen baldigen Tod,<br />

weil <strong>das</strong> Herz Mitte des mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Lebens ist und heißt.<br />

- Dünkt es einen, seine Eingeweide seien herausgetreten o<strong>der</strong> abges<strong>ch</strong>nitten worden, wird er sein Hab und Gut verlieren<br />

und im Elend enden.<br />

Träumt dies eine Frau, wird <strong>der</strong> Tod ihre heißgeliebten Kin<strong>der</strong> dahinraffen.<br />

- fris<strong>ch</strong>e sehen: frohe Hoffnung, freudvolles Leben, Liebe;<br />

- faule und stinkende: anhaltende Krankheit.<br />

(europ.) : - mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e sehen: s<strong>ch</strong>reckli<strong>ch</strong>es Leid und abgrundtiefe Verzweiflung ohne Hoffnung auf Glück;<br />

- eines wilden Tieres sehen: <strong>der</strong> Sieg über einen Todfeind steht bevor;<br />

- eines an<strong>der</strong>en zerreißen: kündigt eine Verfolgungsjagd zur För<strong>der</strong>ung Ihrer eigenen Interessen an;<br />

- die eigenen sehen: von tiefer Mutlosigkeit befallen werden;<br />

- fühlen: Liebesglück;<br />

- des eigenen Kindes sehen: Hinweis auf den bevorstehenden Tod Ihres Kindes o<strong>der</strong> Ihren eigenen.<br />

(ind. ) : - Träumt einer, seine Eingeweide seien dur<strong>ch</strong> den After herausgetreten, aber hängengeblieben,<br />

wird einer seiner Familienangehörigen na<strong>ch</strong> einem Streit mit Hab und Gut ausziehen,<br />

aber wie<strong>der</strong> zurückkommen, weil die Eingeweide ni<strong>ch</strong>t gänzli<strong>ch</strong> abgegangen sind;<br />

freili<strong>ch</strong> wird au<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Träumende in eine s<strong>ch</strong>wierige Lage kommen.<br />

- Ißt jemand von seinen eigenen Eingeweiden, wird er si<strong>ch</strong> auf Kosten seiner Angehörigen berei<strong>ch</strong>ern,<br />

wenn von fremden, auf Kosten frem<strong>der</strong> Personen.<br />

- Träumt <strong>der</strong> Kaiser, seine Leber sei aus dem After herausgetreten, werden seine S<strong>ch</strong>ätze ans Li<strong>ch</strong>t kommen,<br />

er selbst aber wird sterben; die Leber ist nämli<strong>ch</strong> Quelle des Blutes, Blut aber bedeutet Geld und Gut.<br />

Ist es ein gemeiner Mann, wird er an den Pranger kommen, seine Habe wird von <strong>der</strong> Obrigkeit eingezogen werden,<br />

und so wird es mit ihm zu Ende gehen.<br />

- Findet jemand die Leber eines an<strong>der</strong>en Mens<strong>ch</strong>en und nimmt sie an si<strong>ch</strong>, wird er einen Golds<strong>ch</strong>atz entdecken,<br />

<strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> Leber glei<strong>ch</strong>, auf die er stieß. Dasselbe gilt <strong>für</strong> alle an<strong>der</strong>en Eingeweide; findet einer Leber<br />

und Lunge eines Wid<strong>der</strong>s, Bockes o<strong>der</strong> eines an<strong>der</strong>en gehörnten Tieres, wird ihm <strong>der</strong> gesamte Rei<strong>ch</strong>tum<br />

eines hohen Würdenträgers zufallen; denn Hörner versinnbildli<strong>ch</strong>en Ämter und Würden.<br />

(Siehe au<strong>ch</strong> "Darm", "Herz", "Magen", "Nieren")

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