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Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

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301<br />

Brot<br />

Assoziation: - Nahrung; geteilte Ressourcen; Vereinigung.<br />

Fragestellung: - Wel<strong>ch</strong>es Miteinan<strong>der</strong> nährt mi<strong>ch</strong>?<br />

Artemidoros:<br />

Träumt man, sein gewohntes Brot zu essen, so bringt <strong>das</strong> Segen; dabei ist einem Armen Graubrot, einem Rei<strong>ch</strong>en Weißbrot angemessen. Im<br />

umgekehrten Fall hat man ni<strong>ch</strong>t nur ni<strong>ch</strong>t Gutes, son<strong>der</strong>n sogar S<strong>ch</strong>limmes zu gewärtigen; denn Weißbrot zeigt Armen Krankheit, Graubrot<br />

den Rei<strong>ch</strong>en Entbehrungen an. Gerstenbrot bringt allen Glück; denn na<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Sage war dies die erste Nahrung, die die Götter den Mens<strong>ch</strong>en<br />

ges<strong>ch</strong>enkt haben. Weizen- und Gerstenmehl bezei<strong>ch</strong>nen <strong>das</strong>selbe wie <strong>das</strong> Brot, nur in geringerem Maß. Es träumte jemand, er esse seinen<br />

eigenen Kot mit Brot und verspürte dabei ein Wohlbehagen. Er gelangte auf unre<strong>ch</strong>tmäßiger Weise in den Besitz einer Erbs<strong>ch</strong>aft und wurde<br />

infolge des verspürten Wohlbehagens zwar ni<strong>ch</strong>t geri<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> belangt, do<strong>ch</strong> wegen des Kotes erweckte er Verda<strong>ch</strong>t; es war ganz natürli<strong>ch</strong>, daß<br />

<strong>der</strong> materielle Gewinn ihm S<strong>ch</strong>ande einbra<strong>ch</strong>te. Es träumte einer, er esse Brot in Honig getunkt. Der Mann vertiefte si<strong>ch</strong> in philosophis<strong>ch</strong>e<br />

S<strong>ch</strong>riften, ma<strong>ch</strong>te si<strong>ch</strong> die in ihnen enthaltenen Lebensweisheiten zu eigen und verdiente dabei viel Geld; <strong>der</strong> Honig bedeutete ganz natürli<strong>ch</strong><br />

die Überzeugungskraft <strong>der</strong> Weisheit, <strong>das</strong> Brot aber den Erwerb.<br />

Allgemein:<br />

Brot steht als Grundnahrungsmittel <strong>für</strong> die materiellen Bedürfnisse des Lebens, kann aber au<strong>ch</strong> Freunds<strong>ch</strong>aft, Lebenserfahrung und Wüns<strong>ch</strong>e<br />

verkörpern o<strong>der</strong> als religiöses Symbol auftau<strong>ch</strong>en. Oft ist es als Hinweis auf eine günstige Entwicklung des weiteren Lebens in materieller,<br />

sozialer und geistig-seelis<strong>ch</strong>er Hinsi<strong>ch</strong>t zu verstehen.<br />

- Fris<strong>ch</strong>es Brot in ausrei<strong>ch</strong>enden Mengen steht <strong>für</strong> den Wuns<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> Erfüllung körperli<strong>ch</strong>er Wüns<strong>ch</strong>e.<br />

- Wirkt Brot im Traum fremd auf den Träumenden o<strong>der</strong> s<strong>ch</strong>meckt es s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t, dann ist er si<strong>ch</strong> viellei<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong>er,<br />

was er vom Leben will. Mögli<strong>ch</strong>erweise hat er fals<strong>ch</strong>e Ents<strong>ch</strong>eidungen getroffen.<br />

- Der Brotlaib ist au<strong>ch</strong> ein Symbol <strong>für</strong> Mitmens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>keit, Freunds<strong>ch</strong>aft und Teilen.<br />

- Die Lebensspeise, die Seele und Körper glei<strong>ch</strong>ermaßen stärkt. Wer vom Brot träumt, dessen Leben bekommt einen Sinn,<br />

weil er innerli<strong>ch</strong> wie<strong>der</strong> mit einer Gemeins<strong>ch</strong>aft zusammenwä<strong>ch</strong>st.<br />

- A<strong>ch</strong>ten Sie auf die Größe und Form Ihres Traumbrotes: Daraus könnten Sie erfahren, ob Sie in nä<strong>ch</strong>ster Zeit "kleine<br />

Bröt<strong>ch</strong>en backen müssen" - o<strong>der</strong> <strong>das</strong> erfreuli<strong>ch</strong>e Gegenteil: Wohlstand und Erfolg kündigen si<strong>ch</strong> in Form großer Brotlaibe an.<br />

- Man<strong>ch</strong>mal for<strong>der</strong>t <strong>das</strong> Brot au<strong>ch</strong> zu mehr Bes<strong>ch</strong>eidenheit auf.<br />

- Ledigli<strong>ch</strong> altes, hartes o<strong>der</strong> s<strong>ch</strong>immeliges Brot kündigt Notlagen an, aus denen man nur mit großer Mühe wie<strong>der</strong> herausfinden wird.<br />

- Der Brotlaib kann auf eine geliebte Person hinweisen, die man gerne ganz <strong>für</strong> si<strong>ch</strong> besitzen mö<strong>ch</strong>ten.<br />

- Wird im Traum Brot mit an<strong>der</strong>en Mens<strong>ch</strong>en geteilt, dann wird auf dieser Weise die Fähigkeit des Träumenden dargestellt,<br />

grundlegende Erfahrungen weiterzugeben.<br />

- Sieht man an<strong>der</strong>e Brot essen und ist selbst hungrig, beneidet man jeden um seinen Erfolg o<strong>der</strong> seine gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Position.<br />

- Backt o<strong>der</strong> ißt man selbst Brot, wird man erfolgrei<strong>ch</strong> sein.<br />

Psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>:<br />

Ein Traum von Brot handelt von <strong>der</strong> emotionalen und physis<strong>ch</strong>en Befriedigung <strong>der</strong> mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Grundbedürfnisse. Es ist <strong>das</strong> klassis<strong>ch</strong>e<br />

Symbol <strong>für</strong> Nahrung, Stärkung, soziale Si<strong>ch</strong>erheit und die Gewißheit, zu überleben. Die wesentli<strong>ch</strong>e Nahrung des Mens<strong>ch</strong>en ist ni<strong>ch</strong>t eine<br />

Rohfru<strong>ch</strong>t, son<strong>der</strong>n <strong>das</strong> unter viel mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>er Mühe aus Korn gewonnene und kunstvoll bereitete Brot. Das Brot ist die allgemeine Speise<br />

und damit <strong>das</strong> Gewöhnli<strong>ch</strong>ste und glei<strong>ch</strong>zeitig ein Geheiligstes. Der Weg vom Weizenkorn, <strong>das</strong> in die dunkle Ackerfur<strong>ch</strong>e gesenkt wird,<br />

vom zart ergrünenden Feld, vom golden wogenden Ährenmeer über die Arbeit des S<strong>ch</strong>nitters, des Dres<strong>ch</strong>ers (mag no<strong>ch</strong> so vieles heute mit<br />

Mas<strong>ch</strong>inenhilfe ges<strong>ch</strong>ehen), <strong>der</strong> Prozeß des Mahlens, des Aussehens, <strong>der</strong> Teigzubereitung, des Dur<strong>ch</strong>ganges dur<strong>ch</strong> die Glut des Ofens und<br />

dann endli<strong>ch</strong> die gemeinsame Verteilung am Familientis<strong>ch</strong>e - jede Station des Werdens dieser Speise ist symbolträ<strong>ch</strong>tig und ma<strong>ch</strong>t Aussage,<br />

auf den Mens<strong>ch</strong>en bezogen, über <strong>das</strong> Werden seines Wesens, über den Weg <strong>der</strong> mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Kultur. Es gibt deshalb keine negativen<br />

Brotträume. Mit dem Ackerbau, dem Anbau des Kornes, ging kulturges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> die Nomadenzeit zu Ende, wurde <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong> in einer<br />

bestimmten Nährlands<strong>ch</strong>aft festgehalten. Diese Seßhaftigkeit, eine Leistung des Brotes, erzeugte die Mögli<strong>ch</strong>keit kultureller Entwicklung.<br />

Träume von Saatfel<strong>der</strong>n, von Getreidefluren sind, weil sie einen Weg innerer Leistungen bezeugen, stets glückbringend dem wel<strong>ch</strong>em sie<br />

gesehen, eine Bejahung seiner inneren Fru<strong>ch</strong>tbarkeit. Das geerntete Korn wird zu Brot. Dieses hat au<strong>ch</strong> in den Träumen seine große<br />

urtümli<strong>ch</strong>e Bedeutung als eine Grundspeise, die als ein ausgespro<strong>ch</strong>enes Kulturprodukt <strong>das</strong> En<strong>der</strong>gebnis sorgfältiger Mühe ist. Brotträume<br />

des ni<strong>ch</strong>t physiologis<strong>ch</strong> hungrigen Mens<strong>ch</strong>en reden von <strong>der</strong> Lebensspeise, sei sie geistiger Art, etwa im Abendmahl, o<strong>der</strong> seelis<strong>ch</strong>naturhaften<br />

Wesen. Von <strong>der</strong> Gottheit des Lebens erbitten wir als wi<strong>ch</strong>tigste Nahrung unser tägli<strong>ch</strong>es Brot: all <strong>das</strong>, was uns wirkli<strong>ch</strong> Not tut.<br />

Damit steht Brot <strong>für</strong> vieles, aber es steht immer <strong>für</strong> <strong>das</strong>, was wirkli<strong>ch</strong> Bedürfnis, ni<strong>ch</strong>t Luxus ist. So erhält eine Frau im Traum ein dreifa<strong>ch</strong><br />

gefaltetes, s<strong>ch</strong>ön gebackenes Brot. Es war offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> ihre kleine Familie, die sie na<strong>ch</strong> seelis<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>wierigkeiten innerli<strong>ch</strong> wie<strong>der</strong>fand.<br />

Brot und Brotleib können au<strong>ch</strong> einen geliebten mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Körper meinen. Man hat au<strong>ch</strong> wohl zu beoba<strong>ch</strong>ten, wel<strong>ch</strong>e sexuellen Formen<br />

kleine Brote haben. Alle einfa<strong>ch</strong>en lebenswi<strong>ch</strong>tigen Werte, die uns nähren, können im Traum als Brot in unsere Hände gelegt werden. Wer<br />

dieses Brot erhält, hat einen positiven Wert erhalten, den zu vergeuden ihm ni<strong>ch</strong>t erlaubt ist.<br />

Spirituell:<br />

Brot ist ein Symbol <strong>für</strong> <strong>das</strong> Leben an si<strong>ch</strong> und kann au<strong>ch</strong> die Notwendigkeit darstellen, mit an<strong>der</strong>en Mens<strong>ch</strong>en zu teilen. Es ist in allen<br />

Kulturen Symbol unserer wesentli<strong>ch</strong>en Nahrung.<br />

Volkstümli<strong>ch</strong>:<br />

(arab. ) : - selber backen: du kannst dein Vorhaben getrost ausführen, es wird glücken;<br />

- backen sehen: bedeutet Gutes;<br />

- sehen o<strong>der</strong> essen: du kannst di<strong>ch</strong> auf gute Freunde verlassen;<br />

- haben: Ehre;<br />

- ans<strong>ch</strong>neiden: Untreue und Verrat <strong>der</strong> Untergebenen;<br />

- tragen: S<strong>ch</strong>aden;<br />

- essen, weißes: Wohlstand und Zufriedenheit;<br />

- essen, s<strong>ch</strong>warzes: Not und Elend;<br />

- warmes: Krankheit;<br />

- altes vers<strong>ch</strong>immelt: du hast Feinde;<br />

- verdorbenes bekommen: verlasse di<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t auf dein Glück, es ist ni<strong>ch</strong>t von Dauer;<br />

- ver<strong>der</strong>ben: dein Glück s<strong>ch</strong>wankt.<br />

- Ißt einer ofenwarmes Brot, wird er ein stattli<strong>ch</strong>es Vermögen erwerben, jedo<strong>ch</strong> mit Not und Pein wegen <strong>der</strong> Gewalt,<br />

die aus dem Feuer kommt; ißt er aber kaltes Brot mit Butter, wird er Rei<strong>ch</strong>tum und glückli<strong>ch</strong>e Zeiten sehen,<br />

gemessen an <strong>der</strong> Menge, die er verzehrte.<br />

- Zum Brot Mil<strong>ch</strong> trinken ist no<strong>ch</strong> günstiger und glückverheißen<strong>der</strong>; denn stampft man Mil<strong>ch</strong>, so gibt es Butter.

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