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Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

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<strong>Didymos</strong> <strong>Lexikon</strong> <strong>der</strong> <strong>Traumsymbole</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> deuts<strong>ch</strong>e Volk<br />

Vorwort<br />

"Und da er auf dem Ri<strong>ch</strong>terstuhl saß, s<strong>ch</strong>ickte seine Frau zu ihm und ließ ihm sagen: Habe du ni<strong>ch</strong>ts zu s<strong>ch</strong>affen mit diesem Gere<strong>ch</strong>ten; i<strong>ch</strong><br />

habe heute viel erlitten im Traum seinetwegen." (Matthäus 27,19) Die profane Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong>heit ist ebenso wie die geistli<strong>ch</strong>e<br />

immer stark beeinflußt gewesen von Traumprophezeiungen. Genauso wie an<strong>der</strong>e große Bü<strong>ch</strong>er historis<strong>ch</strong>er o<strong>der</strong> geoffenbarter Religionen<br />

zeugt die Bibel von einem allgemeinen, tief verwurzelten Glauben an Träume. Plato, Goethe, Shakespeare und Napoleon spra<strong>ch</strong>en gewissen<br />

Träumen prophetis<strong>ch</strong>e Bedeutung zu. Joseph sah elf Sterne des Tierkreises si<strong>ch</strong> vor ihm, dem zwölften Stern, verbeugen. Das S<strong>ch</strong>icksal<br />

Ägyptens wurde angekündigt dur<strong>ch</strong> eine Vision von fettem und magerem Vieh. Die Eltern Jesu wurden dur<strong>ch</strong> einen Traum vor dem<br />

grausamen Edikt des Herodes gewarnt und flohen mit dem göttli<strong>ch</strong>en Kind na<strong>ch</strong> Ägypten. Die Frau des Pilatus empfahl ihrem Mann,<br />

angeregt dur<strong>ch</strong> einen Traum, si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t an <strong>der</strong> Verurteilung Jesu zu beteiligen. Die Propheten und diejenigen, die stets dem Quell des<br />

universellen Wissens am nä<strong>ch</strong>sten standen, ma<strong>ch</strong>ten si<strong>ch</strong> die Träume weitaus häufiger zunutze als je<strong>der</strong> Form <strong>der</strong> Erleu<strong>ch</strong>tung. Plutar<strong>ch</strong><br />

beri<strong>ch</strong>tete, wie Augustus während einer Krankheit dur<strong>ch</strong> den Traum eines Freundes dazu bewegt wurde, sein Zelt zu verlassen, wel<strong>ch</strong>es<br />

wenige Stunden später vom Feind eingenommen wurde - <strong>das</strong> Lager, auf dem er gelegen hatte, wurde von S<strong>ch</strong>wertern dur<strong>ch</strong>bohrt. Wäre<br />

Julius Caesar offener <strong>für</strong> Träume gewesen, hätte er den Warnungen seiner Frau Calpurnia geglaubt, die diese in ihren Träumen erfahren<br />

hatte. Es gibt drei reine Arten von Träumen, nämli<strong>ch</strong> subjektive, physis<strong>ch</strong>e und spirituelle. Sie beziehen si<strong>ch</strong> auf die Vergangenheit, auf die<br />

Gegenwart und auf die Zukunft, und sind beeinflußt dur<strong>ch</strong> vergangene o<strong>der</strong> subjektive, physis<strong>ch</strong>e und spirituelle Beweggründe. Die letztere<br />

Art des Traums wurde in alter Zeit stets als tief prophetis<strong>ch</strong> angesehen, beson<strong>der</strong>s dann, wenn ein sol<strong>ch</strong>er Traum einen lebhaften Eindruck<br />

im bewußten Denken hinterließ. Au<strong>ch</strong> <strong>der</strong> subjektive Traum beinhaltet na<strong>ch</strong> dem Glauben <strong>der</strong> Völker ein Element <strong>der</strong> Warnung und<br />

Prophezeiung, obglei<strong>ch</strong> die wahre Bedeutung hier in Symbolen o<strong>der</strong> Allegorien verborgen ist. Diese beruhen auf geistigen Bil<strong>der</strong>n aus <strong>der</strong><br />

Vergangenheit, die im Bewußtsein des Träumenden vorhanden sind. Auf dieser Weise findet er si<strong>ch</strong> wie<strong>der</strong> in seinem alten Elternhaus und<br />

sieht seine Mutter grau und gealtert, o<strong>der</strong> fris<strong>ch</strong> und gesund, den Rasen verwelkt o<strong>der</strong> grün. All dies verheißt, entspre<strong>ch</strong>end dem Aspekt, den<br />

<strong>das</strong> Traumbild nahelegt, s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>te o<strong>der</strong> gute Erlebnisse. Physis<strong>ch</strong>e Träume sind hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> ihrer prophetis<strong>ch</strong>en Kraft mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

bedeutungslos. Sie sind <strong>für</strong> gewöhnli<strong>ch</strong> bestimmt vom Alltagsleben des Wa<strong>ch</strong>zustandes und können hierbei aber dem Träumenden eine Hilfe<br />

sein, wenn es um lange aufges<strong>ch</strong>obene Ents<strong>ch</strong>eidungen geht - <strong>das</strong> Unbewußte kann si<strong>ch</strong> in sol<strong>ch</strong>en Träumen zu Wort melden und dem<br />

Träumenden mitteilen, was <strong>das</strong> Bewußte eigentli<strong>ch</strong> will, ohne es zu wissen. Das vorliegende Bu<strong>ch</strong> ist eine Sammlung von <strong>Traumsymbole</strong>n<br />

und ihre Bedeutungen, wie sie si<strong>ch</strong> im Glauben <strong>der</strong> Völker über Jahrtausende festges<strong>ch</strong>rieben hat. Dies bezieht si<strong>ch</strong> auf den<br />

"Volkstümli<strong>ch</strong>en" Aspekt <strong>der</strong> Deutung. Als Quelle dienen <strong>der</strong> arabis<strong>ch</strong>e, <strong>der</strong> europäis<strong>ch</strong>e und <strong>der</strong> indis<strong>ch</strong>e Kulturkreis, in denen si<strong>ch</strong><br />

naturgemäß <strong>für</strong> ein- und <strong>das</strong>selbe Traumbild zum Teil völlig gegensätzli<strong>ch</strong>e Interpretationen dur<strong>ch</strong>gesetzt haben. Do<strong>ch</strong> gerade <strong>der</strong> Verglei<strong>ch</strong><br />

dieser unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Kulturen, in denen si<strong>ch</strong> so vieles Alltägli<strong>ch</strong>es, aber au<strong>ch</strong> Religiöses und Weltans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>es wi<strong>der</strong>spiegelt, ma<strong>ch</strong>t<br />

heutzutage die Bes<strong>ch</strong>äftigung mit <strong>der</strong> Traumdeutung interessant. Natürli<strong>ch</strong> können ni<strong>ch</strong>t alle Traumbil<strong>der</strong>, die irgendwann einmal auftreten<br />

könnten, in einem Bu<strong>ch</strong> o<strong>der</strong> in einer Datenbank wie dieser aufgeführt werden, do<strong>ch</strong> bietet die Fülle <strong>der</strong> Sti<strong>ch</strong>wörter, die hier aufgeführt sind,<br />

si<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong> in den meisten Fällen die Mögli<strong>ch</strong>keit, si<strong>ch</strong> zu vergewissern, was die traditionelle Traumdeutung mit dem jeweiligen Traum<br />

verbindet. Davon ausgehend möge <strong>der</strong> Leser selbst ents<strong>ch</strong>eiden, ob er si<strong>ch</strong> von <strong>der</strong> einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en mögli<strong>ch</strong>en Interpretation des Traumes<br />

in seinen Ents<strong>ch</strong>eidungen leiten läßt, o<strong>der</strong> ob er si<strong>ch</strong> lieber auf seinen gesunden Mens<strong>ch</strong>enverstand verläßt und die Interpretation seiner<br />

Träume als kuriose, aber immer interessante Nebensä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>keit betra<strong>ch</strong>tet.<br />

Anlehnung an <strong>das</strong> Vorwort aus "<strong>Lexikon</strong> <strong>der</strong> <strong>Traumsymbole</strong>" von Helmut Werner<br />

Einleitung<br />

Träume begleiten uns von unserer Geburt bis zum Tode. Diese ganz persönli<strong>ch</strong>en "Kinovorstellungen" stammen aus <strong>der</strong> Tiefe unserer Seele<br />

und sind symbolis<strong>ch</strong>e Bil<strong>der</strong>s<strong>ch</strong>riften, die übersetzt werden müssen, wenn wir ihren Sinn verstehen und ihre Hilfe annehmen wollen. Wir<br />

erfahren und erleben in unseren Träumen eine Welt, die ganz an<strong>der</strong>s ist als die unseres Alltag- Bewußtseins. Die Seele eines jeden Mens<strong>ch</strong>en<br />

ist viel umfassen<strong>der</strong> als die Welt seines Alltags, den die wa<strong>ch</strong>e Vernunft erkennen kann. Träume sind Boten unserer Seele, Meldungen aus<br />

unserem Unbewußten, die an die Tür unseres S<strong>ch</strong>icksals klopfen. Wir sollten auf diese Zei<strong>ch</strong>en a<strong>ch</strong>ten und sie zu verstehen lernen. Es ist<br />

äußerst hilfrei<strong>ch</strong>, diese "innere Stimme" ni<strong>ch</strong>t zu überhören – au<strong>ch</strong> wenn es ni<strong>ch</strong>t immer ganz lei<strong>ch</strong>t ist, ihre Wahrheiten und Bots<strong>ch</strong>aften zu<br />

ents<strong>ch</strong>lüsseln o<strong>der</strong> zu befolgen.<br />

Träume zu deuten heißt, daß <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong> mit all seinen Äußerungen ernst genommen wird – ni<strong>ch</strong>t nur <strong>der</strong> aktive Mens<strong>ch</strong> im Alltag mit all<br />

seinen überlegten und bewußten Handlungen, son<strong>der</strong>n au<strong>ch</strong> <strong>der</strong> passive Mens<strong>ch</strong> mit all seinen unbewußten seelis<strong>ch</strong>en Leben, die si<strong>ch</strong> im<br />

Traum spiegeln.<br />

Wir verbringen ein Drittel im S<strong>ch</strong>laf, und was in diesem Zeitraum ges<strong>ch</strong>ieht, sollte uns ni<strong>ch</strong>t glei<strong>ch</strong>gültig lassen!<br />

Den Träumen selbst ist ni<strong>ch</strong>ts zu groß o<strong>der</strong> zu klein: Sie behandeln au<strong>ch</strong> die geringsten Kleinigkeiten des Lebens ebenso deutli<strong>ch</strong> wie die<br />

größten Probleme und wi<strong>ch</strong>tigsten Fragen <strong>der</strong> betroffenen Seele. Oft tritt im Traum sogar Verborgenes zutage, <strong>das</strong> dem Betroffenen vorher<br />

gänzli<strong>ch</strong> unbewußt war.<br />

Die Welt des Traumes ist deshalb genauso wahr und real wie die Welt unseres alltägli<strong>ch</strong>en Lebens. Wir erfahren unsere Gefühle und<br />

Emotionen sowohl bei Tag als au<strong>ch</strong> bei Na<strong>ch</strong>t in all unseren Beziehungen und in unserem Verhalten zu den Dingen und Mitmens<strong>ch</strong>en.<br />

Aus "Träume – Seelenbots<strong>ch</strong>aften und Zukunftsvisionen" von Roswitha Edinger<br />

DIE TRAUMDEUTUNG ZUR BIBLISCHEN ZEIT<br />

Wie wurden Träume bisher gedeutet? – Die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te <strong>der</strong> Traumdeutung<br />

Die ältesten Überlieferungen von Träumen, die uns erhalten sind, stammen aus dem späten 4. Jahrtausend v. Chr. Babylonis<strong>ch</strong>e<br />

Keils<strong>ch</strong>rifttäfel<strong>ch</strong>en enthalten immer wie<strong>der</strong> Warnungen, die Götter den Königen und Priestern in ihren Träumen gesandt hatten. In den<br />

großen Di<strong>ch</strong>tungen des 1. Jahrtausends v. Chr., dem Gilgames<strong>ch</strong>- Epos und Homers Ilias, wimmelt es von Göttern, die den Mens<strong>ch</strong>en im<br />

Traum Bots<strong>ch</strong>aften senden, sei es, daß sie vor Gefahren warnen, sei es, daß sie Siege ankündigen. Diese Traumbots<strong>ch</strong>aften sind zunä<strong>ch</strong>st<br />

direkt und unvers<strong>ch</strong>lüsselt, unmittelbare Mitteilungen eines verständli<strong>ch</strong>en Ereignisses o<strong>der</strong> Auftrages. Derartige Begegnungen kennen wir<br />

au<strong>ch</strong> aus einem uns viel näher stehenden, wenn au<strong>ch</strong> wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> zu wenig gelesenen Bu<strong>ch</strong>es, <strong>der</strong> Bibel. Sie enthält im Alten Testament

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