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Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

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Verhalten und Erleben entwickelte. Werdende Kultur errei<strong>ch</strong>te mit dem Wagen und auf dem Tier die nahe Ferne; <strong>der</strong> Kahn und die S<strong>ch</strong>iffe<br />

fuhren über die ge<strong>für</strong><strong>ch</strong>teten Wasser, die Brücke wölbte si<strong>ch</strong> erst primitiv, dann kunstvoll über den Strom. Es entstanden gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e<br />

Lebensformen und erhielten si<strong>ch</strong> bei allem Wandel ihrer äußern Gebärde dur<strong>ch</strong> die Zeiten hindur<strong>ch</strong>.<br />

Man könnte fortfahren, freili<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t endlos! Denn es besteht eine nur begrenzte Zahl mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>er Grun<strong>der</strong>lebnisse, so wie au<strong>ch</strong> <strong>der</strong><br />

Einzelmens<strong>ch</strong> nur dur<strong>ch</strong> wenige große Begegnungen mit dem Dasein geht. Diese sind im Ar<strong>ch</strong>etyp zum Bild, zum si<strong>ch</strong> wie<strong>der</strong>holenden<br />

Vorgang geworden, sozusagen ein Destillat aus allem Wesentli<strong>ch</strong>en, was immer auf Erden ges<strong>ch</strong>ah, ges<strong>ch</strong>ieht und immer wie<strong>der</strong> ges<strong>ch</strong>ehen<br />

wird. Es s<strong>ch</strong>eint so zu sein, daß die tausendfältige Wie<strong>der</strong>holung diese urtümli<strong>ch</strong>en Bil<strong>der</strong> mit innerer Kraft angerei<strong>ch</strong>ert hat. In ihrer Kraft<br />

werden die urtümli<strong>ch</strong>en Bil<strong>der</strong> von Generation zu Generation weitergerei<strong>ch</strong>t. Die Zahl <strong>der</strong> ar<strong>ch</strong>etypen Symbole ist also bes<strong>ch</strong>ränkt. Da<strong>für</strong><br />

sind sie wahre Energiezentren. Jung weist in einer kleinen Bemerkung einmal darauf hin, daß es si<strong>ch</strong> bei den typis<strong>ch</strong>en Gestalten des<br />

Unbewußten um prinzipiell Ähnli<strong>ch</strong>es handle, wie in dem stetigen Wie<strong>der</strong>holen von gewissen morphologis<strong>ch</strong>en und funktionellen<br />

Ähnli<strong>ch</strong>keiten <strong>der</strong> Natur. Es sind von vorneherein "vorhandene Formen o<strong>der</strong> biologis<strong>ch</strong>e Normen seelis<strong>ch</strong>er Tätigkeiten." Ni<strong>ch</strong>t unser I<strong>ch</strong><br />

verfügt über sie; vielmehr sind sie als ein Ahnenerbe jedem Mens<strong>ch</strong>en von Anfang an mitgegeben. Ohne es zu wissen, handeln wir na<strong>ch</strong><br />

ihnen. Und wenn wir na<strong>ch</strong> ihnen handeln, handeln wir ri<strong>ch</strong>tig. Ni<strong>ch</strong>t nur <strong>das</strong> körperli<strong>ch</strong>e Funktionieren, <strong>das</strong> si<strong>ch</strong> ja zum größten Teil ohne<br />

unser Willenszutun na<strong>ch</strong> überlieferten biologis<strong>ch</strong>en Gesetzen vollzieht, nein au<strong>ch</strong> <strong>das</strong> seelis<strong>ch</strong>-geistige Leben hat offenbar seine von Urzeiten<br />

her tief eingegrabenen "Bahnen", die man ohne S<strong>ch</strong>ädigung kaum verlassen darf. In den wesentli<strong>ch</strong>en Dingen tun wir, was <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong><br />

immer getan hat, im Glück und in <strong>der</strong> Not, im Zusammenleben <strong>der</strong> Familie, im Werk des Tages und vor allem dann, wenn eine ungewohnte<br />

Ents<strong>ch</strong>eidung an ihn herantrat. Der tiefste Lebensgrund und <strong>das</strong> typis<strong>ch</strong>e Verhalten des Mens<strong>ch</strong>en bleiben si<strong>ch</strong> glei<strong>ch</strong>, wenn sie au<strong>ch</strong> die <strong>für</strong><br />

jeden Einzelmens<strong>ch</strong>en bezei<strong>ch</strong>nende individuelle Gestaltung haben. Deshalb können wir, beiläufig bemerkt, die Beri<strong>ch</strong>te vom Tun <strong>der</strong><br />

Mens<strong>ch</strong>en in vergangenen Zeiten, also <strong>der</strong>en Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te und vor allem die großen Di<strong>ch</strong>tungen verstehen, in denen <strong>das</strong> Bild des allgemein<br />

mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Tuns gestaltet wurde. Viellei<strong>ch</strong>t no<strong>ch</strong> zutreffen<strong>der</strong>, wenn au<strong>ch</strong> einer Sphäre entstammend, die man<strong>ch</strong>em Leser fremd sein wird,<br />

ist <strong>der</strong> Verglei<strong>ch</strong> mit jenen Formkräften, wel<strong>ch</strong>e in einer hö<strong>ch</strong>st gesetzhaften Weise auskristallisierende Flüssigkeiten in ganz bestimmte, <strong>für</strong><br />

sie typis<strong>ch</strong>e Kristallformen zwingt. Man denke nur an <strong>das</strong> Wasser, <strong>das</strong> zu S<strong>ch</strong>neekristallen wird. So verläuft au<strong>ch</strong> <strong>das</strong> psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Leben unter<br />

den Gesetzen unsi<strong>ch</strong>tbarer, leiten<strong>der</strong> Formkräfte. Die Psy<strong>ch</strong>ologie su<strong>ch</strong>t diese bewußt zu erfassen; im Traume und in <strong>der</strong> Vision stellen sie<br />

si<strong>ch</strong> uns als Bil<strong>der</strong> des Unbewußten vor <strong>das</strong> bewun<strong>der</strong>nd erlebende innere Gesi<strong>ch</strong>t.<br />

Sol<strong>ch</strong>e Groß-, sol<strong>ch</strong>e Urbil<strong>der</strong> treten im Traume unter sehr bezei<strong>ch</strong>nenden Umständen auf: nämli<strong>ch</strong> dann, wenn es si<strong>ch</strong> in <strong>der</strong> Entwicklung<br />

des Träumers ni<strong>ch</strong>t mehr um rein persönli<strong>ch</strong>e, si<strong>ch</strong> bloß auf die private Lebensgestaltung beziehende Angelegenheiten handelt.<br />

Der Traum antwortet bekanntli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> auf die Tageserlebnisse. Er tut es, wovon no<strong>ch</strong> zu spre<strong>ch</strong>en ist, meist mit einem sogenannten kleinen,<br />

einem Alltagstraum. Ar<strong>ch</strong>etype Bil<strong>der</strong> und Symbole ers<strong>ch</strong>einen also ni<strong>ch</strong>t dann, wenn es um dieses o<strong>der</strong> jenes Stellenangebot geht; sie<br />

äußern si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t zur Frage, ob wir nä<strong>ch</strong>ste Wo<strong>ch</strong>e in die Ferien fahren o<strong>der</strong> besser zu Hause arbeiten sollen. Es ist dem kollektiven<br />

Unbewußten in uns glei<strong>ch</strong>gültig, ob wir unsere Verlobung anfangs September o<strong>der</strong> anfangs Oktober bekanntgeben werden, wie es si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t um den Termin unseres Wohnungswe<strong>ch</strong>sels kümmert. Es überläßt die Bewältigung kleinerer Probleme dem da<strong>für</strong> zuständigen<br />

Bewußtsein. Mä<strong>ch</strong>tig strömen die urtümli<strong>ch</strong>en Bil<strong>der</strong> uns dagegen zu, wenn allgemein mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Motive, Grun<strong>der</strong>lebnisse, wenn die<br />

Hauptprobleme <strong>der</strong> Persönli<strong>ch</strong>keitsbildung in Frage stehen. Sie tau<strong>ch</strong>en dann auf, wenn in unserm Leben eine Stufe überwunden, eine höhere<br />

Stufe gewonnen werden muß. Dieses innere Ges<strong>ch</strong>ehen, <strong>das</strong> in den meisten Mens<strong>ch</strong>en im Laufe ihres Lebens ges<strong>ch</strong>ehen muß, wird nun<br />

begleitet von diesen Bil<strong>der</strong>n, die den Glanz ewiger Fris<strong>ch</strong>e haben. Das "Kind" war zu je<strong>der</strong> Zeit da, Weiterleben und Zukunftsmögli<strong>ch</strong>keit<br />

verkörpernd. Frauen werden in die Nähe ihres tiefsten Wesens getragen, wenn sie im Traume ein Kind erwarten (es wird später davon zu<br />

reden sein, daß au<strong>ch</strong> Männer ihr "Kind" in si<strong>ch</strong> erwarten dürfen). Dur<strong>ch</strong> alle Zeiten hindur<strong>ch</strong> haben Mütter ihre Liebe und ihre Sorge nie<br />

ausgehen lassen, aber au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ihr Behaltenwollen dessen, was ihrem Rei<strong>ch</strong> entspringt. Darob sind sie als allgemeine Gestalt, als "die große<br />

Mutter" zeitlos geworden. Der "Krieger" hat je<strong>der</strong>zeit <strong>das</strong> Sterben angenommen o<strong>der</strong> annehmen müssen, und <strong>der</strong> "Wan<strong>der</strong>er" ist zu je<strong>der</strong> Zeit<br />

dur<strong>ch</strong> Lands<strong>ch</strong>aften und Mens<strong>ch</strong>engruppen hindur<strong>ch</strong>gegangen. Stets war man "jung", stets war man "alt", Armut und Angst waren immer da,<br />

und immer wie<strong>der</strong> hat <strong>das</strong> Leben seine Frü<strong>ch</strong>te den Mens<strong>ch</strong>en dargeboten. Das "Haus" wurde gebaut, und <strong>das</strong> "Feuer" verzehrte es. Strom<br />

und See waren je<strong>der</strong>zeit Glei<strong>ch</strong>nisse des Lebens.<br />

Dies alles sind urtümli<strong>ch</strong>e Symbole. Wenn wir drinnen o<strong>der</strong> draußen an einem typis<strong>ch</strong> gefährli<strong>ch</strong>en Ort anlangen, in sehr tiefe Konflikte<br />

geraten, aber au<strong>ch</strong> wenn die paar wenigen großen Freuden des Daseins aufblühen, dann greifen die Träume zurück auf die Urbil<strong>der</strong>, auf<br />

ar<strong>ch</strong>etype Handlungen und Gedanken einer Mens<strong>ch</strong>heit, die si<strong>ch</strong> selbst aus allen Nöten und in allen Ers<strong>ch</strong>ütterungen immer wie<strong>der</strong> zure<strong>ch</strong>t<br />

gefunden hat. Wir verbinden uns mit ihrem uralten Wissen, <strong>das</strong> si<strong>ch</strong> freili<strong>ch</strong> sehr selten in verstandesgemäßer, einfa<strong>ch</strong>er Formulierung,<br />

son<strong>der</strong>n eben in großen Glei<strong>ch</strong>nissen mitteilt.<br />

Das Traumbild, <strong>das</strong> si<strong>ch</strong> auf diese innern Inhalte bezieht, verstehen wir freili<strong>ch</strong> oft nur mit <strong>der</strong> Hilfe eines Deuters, <strong>der</strong> si<strong>ch</strong> in diesen<br />

Glei<strong>ch</strong>nissen ein wenig auskennt. Selbst o<strong>der</strong> mit seiner Hilfe kommen wir in Berührung mit den Energien, die si<strong>ch</strong> im Gefäß jener Urbil<strong>der</strong><br />

sammeln. Na<strong>ch</strong> einem Worte Nietzs<strong>ch</strong>es, <strong>der</strong> freili<strong>ch</strong> man<strong>ch</strong>e Zusammenhänge nur ahnte, ma<strong>ch</strong>en wir "in S<strong>ch</strong>laf und Traum <strong>das</strong> Pensum<br />

frühem Mens<strong>ch</strong>entums no<strong>ch</strong> einmal dur<strong>ch</strong>" und speisen uns dabei aus dem Lebensvorrat, den Tausende von dahingegangenen Generationen<br />

als den Gehalt ihrer Erfahrung im Symbol aufspei<strong>ch</strong>erten. Die tiefere Bes<strong>ch</strong>äftigung mit diesem Phänomen, notwendig zum Verstehen des<br />

Traumes, festigt uns immer mehr in <strong>der</strong> Auffassung, im Ar<strong>ch</strong>etyp sei Leben in eine große bildhafte Ordnung zusammengeronnen. Die<br />

Begegnung mit ihm - sie ges<strong>ch</strong>ieht im Traum und seiner Deutung - führt in die innere Ordnung. Wir gewinnen dabei die Haltung des<br />

Dauernden, des im hö<strong>ch</strong>sten Sinne "Übli<strong>ch</strong>en".<br />

Das allgemein und ursprüngli<strong>ch</strong> Mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e, <strong>das</strong> unsi<strong>ch</strong>tbar hinter dem Einzelmens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en und dessen s<strong>ch</strong>einbar zufälligem Tun steht und<br />

immer gestanden hat, spri<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> in den Träumen in allgemein verbindli<strong>ch</strong>en Bil<strong>der</strong>n aus. Es ist also ni<strong>ch</strong>t mehr ein Herr B., <strong>der</strong> in unser<br />

Zimmer tritt, son<strong>der</strong>n ein großer grauer Mann, viellei<strong>ch</strong>t trägt er einen Kremphut und ist von einem Mantel umweht, <strong>der</strong> den großen<br />

Wan<strong>der</strong>er anzeigt. In uns erregt er, was zuviel Ruhe und Bequemli<strong>ch</strong>keit su<strong>ch</strong>te. - Wir waren viellei<strong>ch</strong>t no<strong>ch</strong> nie am Meer, standen no<strong>ch</strong> nie<br />

auf wilden Bergeshöhen, wan<strong>der</strong>ten nie dur<strong>ch</strong> endlose S<strong>ch</strong>neefel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Ebenen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Firne; ni<strong>ch</strong>t alle haben <strong>das</strong> S<strong>ch</strong>recknis des Krieges<br />

dur<strong>ch</strong>gema<strong>ch</strong>t und man<strong>ch</strong>e haben es verlernt, im Raume einer Kir<strong>ch</strong>e ihre Seele zu sättigen. Im Traume aber wogt es um unser gefährdetes<br />

kleines S<strong>ch</strong>iff; wir übers<strong>ch</strong>reiten eine wilde Glets<strong>ch</strong>erspalte, haben uns verirrt in eisiger Winterlands<strong>ch</strong>aft. Wir befinden uns in einem<br />

<strong>für</strong><strong>ch</strong>terli<strong>ch</strong>en Krieg und wissen ni<strong>ch</strong>t, ob wir aus seinem Blut und Feuer unser Leben retten. S<strong>ch</strong>öne Dome ums<strong>ch</strong>ließen uns, und <strong>das</strong> Antlitz<br />

<strong>der</strong> Götter o<strong>der</strong> des Gottes leu<strong>ch</strong>tet. Wer von uns hat s<strong>ch</strong>on einen Golds<strong>ch</strong>atz gefunden? Im Traume sehen wir ihn s<strong>ch</strong>immern, viellei<strong>ch</strong>t<br />

bewa<strong>ch</strong>t von einem Dra<strong>ch</strong>en o<strong>der</strong> einem <strong>für</strong><strong>ch</strong>terli<strong>ch</strong>en Riesen. Dieses ist die eine, die Großspra<strong>ch</strong>e <strong>der</strong> Träume. Sie ist weit entfernt vom<br />

Lebensstil unserer Gegenwart mit ihren S<strong>ch</strong>reibmas<strong>ch</strong>inen, normierten Haushaltsgegenständen, <strong>der</strong> Zeitung, dem Posts<strong>ch</strong>eck und den<br />

landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Geräten einer entwickelten Te<strong>ch</strong>nik. Freili<strong>ch</strong> in den letzten Jahren ist diese elementare Welt in ihrer entsetzli<strong>ch</strong>sten<br />

Form über die europäis<strong>ch</strong>e Mens<strong>ch</strong>heit hereingebro<strong>ch</strong>en und hat viele an die bittersten Anfänge mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Seins zurückgestellt.<br />

Es beginnt allmähli<strong>ch</strong> Gemeingut psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>er Auffassung zu werden, daß Großträume in <strong>der</strong> Spra<strong>ch</strong>e und ihrer Erzählung den Mythen<br />

und Mär<strong>ch</strong>en hö<strong>ch</strong>st verwandt sind. Diese sind denn au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>ts an<strong>der</strong>es als gestaltete, geformte, dur<strong>ch</strong> die Jahrhun<strong>der</strong>te weitergegebene<br />

Erfahrung mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>icksals. Von ihnen unters<strong>ch</strong>eidet si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Traum nur darin, daß er ni<strong>ch</strong>t ihren geordneten, si<strong>ch</strong>tbar sinnvollen<br />

Zusammenhang besitzt. Er stellt si<strong>ch</strong> dem Bewußtsein ni<strong>ch</strong>t so annehmbar eindrückli<strong>ch</strong> dar, wie die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten von Herkules, die Mythen<br />

von Baldur und dem bösen Loki, wie <strong>das</strong> Mär<strong>ch</strong>en vom Zwerg, <strong>der</strong> seinen Namen ni<strong>ch</strong>t nennen will, vom Dornrös<strong>ch</strong>en, <strong>das</strong> aus seinem<br />

S<strong>ch</strong>lafe erweckt werden mö<strong>ch</strong>te. Im Traum und im Mythos ist die glei<strong>ch</strong>e formende Bildkraft am Werke. Sie spre<strong>ch</strong>en, au<strong>ch</strong> wenn ihre<br />

Kausalität ni<strong>ch</strong>t als dieselbe ers<strong>ch</strong>eint, do<strong>ch</strong> die glei<strong>ch</strong>e Spra<strong>ch</strong>e. Man kann deshalb die erstaunli<strong>ch</strong>e, gegenwartsfremde Spra<strong>ch</strong>e <strong>der</strong> großen<br />

Träume besser verstehen, wenn man die großen Mythologien <strong>der</strong> Völker, etwa die sogenannt grie<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en und germanis<strong>ch</strong>en Sagen, die<br />

Mär<strong>ch</strong>en Europas und Asiens kennt und wenn mögli<strong>ch</strong> erfährt, was primitive Völker, die no<strong>ch</strong> in <strong>der</strong> magis<strong>ch</strong>en Welt leben, si<strong>ch</strong> erzählen.

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