30.10.2013 Aufrufe

Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

236<br />

verstand, trieb seine Seele kunstgere<strong>ch</strong>t mit ihm Spiel; denn dieselben Gesi<strong>ch</strong>te hätten einem an<strong>der</strong>en den Tod seines Herrn prophezeit.<br />

Damit dir aber die Ents<strong>ch</strong>eidung in sol<strong>ch</strong>en Fällen ni<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>wer falle, so wisse wohl, daß viele und fast die meisten, um ni<strong>ch</strong>t zu sagen alle,<br />

zu jenen gehören, die Träume allgemeiner Art haben, während nur ganz wenige und einzig <strong>Traumdeuter</strong> die übrigen Gesi<strong>ch</strong>te s<strong>ch</strong>auen. Stelle<br />

ferner bei Leuten, die zu sterben träumen, fest, ob ni<strong>ch</strong>t einer wie<strong>der</strong> aufzuleben glaubt; denn es trifft dann keineswegs mehr all <strong>das</strong> ein, was<br />

dur<strong>ch</strong> den Tod angezeigt wird. Der Syrer Leonas, <strong>der</strong> als Ringkämpfer am Wettkampf in Rom teilnehmen wollte, träumte, er sei tot und<br />

werde zu Grabe getragen; es begegnete ihm aber ein Ringmeister, <strong>der</strong> die Träger zure<strong>ch</strong>tweise, weil sie ihn zu s<strong>ch</strong>nell und allzu voreilig<br />

hinauss<strong>ch</strong>afften; er könne ja unter Umständen wie<strong>der</strong> aufleben. Darauf habe jener ihm die Brust mit warmen Öl und Wolle eingerieben und<br />

so ihn wie<strong>der</strong> zum Leben erweckt. Der Mann hatte einen guten Tag im Wettkampf und s<strong>ch</strong>nitt im Ringen hervorragend ab; do<strong>ch</strong> als er<br />

Aussi<strong>ch</strong>t hatte, den Siegerkranz zu erringen, wurde er vom Ringmeister, <strong>der</strong> (<strong>das</strong> Ges<strong>ch</strong>äft über den Kranz stellte), bena<strong>ch</strong>teiligt. Dieser hatte<br />

si<strong>ch</strong> nämli<strong>ch</strong> beste<strong>ch</strong>en lassen und verhin<strong>der</strong>te es, daß er den Endkampf erfolgrei<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong>stand. Menandros aus Smyrna träumte, als er auf<br />

dem Weg na<strong>ch</strong> Olympia war, er sei ebendort im Stadion begraben worden. Aber er wurde bei den Olympis<strong>ch</strong>en Spielen Sieger.<br />

Allgemein:<br />

Der Traum von einem Begräbnis ist ein Hinweis darauf, daß <strong>der</strong> Träumende mit seinen Gefühlen in bezug auf den Tod ins reine kommen<br />

muß. Es brau<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> dabei ni<strong>ch</strong>t unbedingt um den eigenen Tod zu handeln, es kann au<strong>ch</strong> <strong>der</strong> eines an<strong>der</strong>en Mens<strong>ch</strong>en sein. Der Traum kann<br />

die Aufmerksamkeit darauf lenken, daß es notwendig ist, wegen eines Ereignisses o<strong>der</strong> um einen Mens<strong>ch</strong>en in <strong>der</strong> Vergangenheit zu trauern,<br />

und daß erst diese Zeit des Trauerns den Träumenden dazu befähigt, <strong>für</strong> die Zukunft Pläne zu s<strong>ch</strong>mieden. Der Traum vom eigenen Begräbnis<br />

kann den Wuns<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> Sympathie darstellen o<strong>der</strong> andeuten, daß ein Persönli<strong>ch</strong>keitsanteil des Träumenden tot ist. Begräbnis kann<br />

gelegentli<strong>ch</strong> den uneingestandenen Wuns<strong>ch</strong> symbolisieren, eine an<strong>der</strong>e Person wäre tot o<strong>der</strong> wenigstens <strong>für</strong> immer aus dem eigenen Leben<br />

vers<strong>ch</strong>wunden. Ni<strong>ch</strong>t selten steht dahinter eine gestörte Mutter-Kind-Beziehung, die von <strong>der</strong> erdrückenden Dominanz <strong>der</strong> Mutter geprägt<br />

wurde, die man als Erwa<strong>ch</strong>sener endli<strong>ch</strong> überwinden mö<strong>ch</strong>te. Das kann mit krankhaften seelis<strong>ch</strong>en Störungen (oft Neurosen) einhergehen,<br />

die dur<strong>ch</strong> Psy<strong>ch</strong>otherapie behandelt werden sollten.<br />

Als weitere häufige Bedeutungen kommen vor allem no<strong>ch</strong> in Frage:<br />

- Angst vor dem eigenen Tod, <strong>der</strong> verdrängt wird, o<strong>der</strong> vor dem Tod nahestehen<strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong>en; diese Bedeutung ergibt si<strong>ch</strong> aus den realen<br />

Lebensumständen.<br />

- Tiefgreifende Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Persönli<strong>ch</strong>keit und/o<strong>der</strong> in den Lebensumständen, bei denen viele Hoffnungen, Wüns<strong>ch</strong>e, Ziele,<br />

Einstellungen, Überzeugungen und an<strong>der</strong>e psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Inhalte zu Grabe getragen werden; <strong>das</strong> kann dur<strong>ch</strong>aus positiv verstanden werden,<br />

denn erst mit diesem<br />

Begräbnis wird <strong>der</strong> Weg frei <strong>für</strong> neue Lebensmögli<strong>ch</strong>keiten.<br />

- Gefühl <strong>der</strong> Überfor<strong>der</strong>ung dur<strong>ch</strong> eine Vielzahl von Pfli<strong>ch</strong>ten und Aufgaben, von denen man regelre<strong>ch</strong>t begraben und behin<strong>der</strong>t wird.<br />

- Vereinsamung, in <strong>der</strong> man si<strong>ch</strong> wie in einem Grab vom Leben und von an<strong>der</strong>en Mens<strong>ch</strong>en isoliert fühlt und keine Mögli<strong>ch</strong>keiten erkennt,<br />

daraus zu entfliehen.<br />

- S<strong>ch</strong>were S<strong>ch</strong>uldgefühle wegen vermeintli<strong>ch</strong>er o<strong>der</strong> tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>er früherer Fehler, <strong>für</strong> die man si<strong>ch</strong> so s<strong>ch</strong>ämt, daß man am liebsten im<br />

Erdboden (Grab) versinken mö<strong>ch</strong>te; <strong>das</strong> kann au<strong>ch</strong> auf Depressionen mit Selbstmordgefährdung hinweisen und muß stets ernstgenommen<br />

werden, Psy<strong>ch</strong>otherapie ist im Einzelfall dringend notwendig.<br />

Psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>:<br />

Ein Traum vom Begräbnis <strong>der</strong> Eltern symbolisiert einen ersten S<strong>ch</strong>ritt in Ri<strong>ch</strong>tung Unabhängigkeit o<strong>der</strong> steht <strong>für</strong> <strong>das</strong> mögli<strong>ch</strong>erweise<br />

s<strong>ch</strong>merzhafte Loslassen von <strong>der</strong> Vergangenheit. Viellei<strong>ch</strong>t muß <strong>der</strong> Träumende seine Kindheit (o<strong>der</strong> Kindheitserlebnisse) freigeben und<br />

diesen Akt dur<strong>ch</strong> ein Ritual o<strong>der</strong> einer Feier bekräftigen. Hat nur ganz selten mit einem Todesfall zu tun. Oft bedeutet es etwas, <strong>das</strong> man<br />

besser begraben sollte, eine Zwistigkeit mit dem, <strong>der</strong> beerdigt wird, eine Liaison o<strong>der</strong> ein nutzloses Objekt, <strong>das</strong> geplant war. Wird man selbst<br />

begraben, zeigt <strong>das</strong> meist eine innere Einstellung, die uns im Wa<strong>ch</strong>leben einen fals<strong>ch</strong>en Weg bes<strong>ch</strong>reiten läßt - Hemmungen,<br />

Min<strong>der</strong>wertigkeitskomplexe o<strong>der</strong> Selbstmitleid -, und for<strong>der</strong>t zur Selbsterkenntnis auf. Man<strong>ch</strong>mal ist au<strong>ch</strong> etwas in uns abgestorben, <strong>das</strong> wir<br />

zu Grabe tragen sollten. In ihrer Häufigkeit stehen Träume über Begräbnisse, Sterben und Tod an erster Stelle, unabhängig von Alter und<br />

Beruf <strong>der</strong> Träumenden. Es kann sein, daß sie dem Träumenden signalisieren wollen, daß er Fähigkeiten o<strong>der</strong> Talente zu verlieren droht. Der<br />

Tod ist <strong>für</strong> die Psy<strong>ch</strong>e ein Symbol <strong>der</strong> Wandlung, an die Stelle dessen, was im Traum begraben wird, tritt oft etwas Neues. Die Bedeutung<br />

eines Begräbnisses im Traum kann daher dur<strong>ch</strong>aus positiv sein.<br />

Spirituell:<br />

Auf <strong>der</strong> spirituellen Ebene steht <strong>das</strong> Begräbnis <strong>für</strong> ein Übergangsritual.<br />

Volkstümli<strong>ch</strong>:<br />

(arab. ) : - eines Unbekannten sehen: Trauer und Mißstimmung;<br />

- eines Bekannten o<strong>der</strong> Verwandten sehen: gute Na<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>t; Freude und Glück;<br />

- eines Bekannten beiwohnen: Tod eines Bekannten;<br />

- ein fremdes prunkvolles beiwohnen: du wirst Rei<strong>ch</strong>tum erlangen;<br />

- ein fremdes armes beiwohnen: s<strong>ch</strong>were Daseinskämpfe;<br />

- dein eigenes: langes Leben, Gesundheit, Familienglück (symbolis<strong>ch</strong>er Gegensatz!)<br />

(europ.) : - selbst begraben werden: soll Gesundheit und langes Leben bedeuten;<br />

- sein eigenes sehen o<strong>der</strong> daran teilnehmen: ein im allgemeinen gutes Zei<strong>ch</strong>en;<br />

sagt ein langes und gesundes Leben voraus;<br />

- von guten Freunden: Ärgernisse und Probleme mit diesen Personen bekommen;<br />

- einer hohen Persönli<strong>ch</strong>keit: politis<strong>ch</strong>e Än<strong>der</strong>ung;<br />

- ein fremdes Begräbnis sehen: ermahnt jedesmal, an <strong>das</strong> Ende des Lebens zu denken,<br />

au<strong>ch</strong> zeigt es einen Todesfall im Kreise unserer Bekannten, an; Erbs<strong>ch</strong>aft;<br />

- einem fremden beiwohnen: Glück und Freude <strong>für</strong> einem selbst und Unglück <strong>für</strong> ein Freund;<br />

o<strong>der</strong> <strong>für</strong> Ledige: späte Heirat, und zwar dann eine glückli<strong>ch</strong>e;<br />

<strong>für</strong> Verheiratete: die Todesna<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>t eines Kindes, Freundes o<strong>der</strong> Verwandten.<br />

(Siehe au<strong>ch</strong> "Grab", "Lei<strong>ch</strong>e", "Sarg", "Tod", "Trauern")<br />

Begrüßung<br />

Artemidoros:<br />

Vertraute Freunde freundli<strong>ch</strong> begrüßen, anspre<strong>ch</strong>en und küssen, ist gut; man wird freundli<strong>ch</strong>e Worte sagen und zu hören bekommen; weniger<br />

gut ist es, wenn man Personen anspri<strong>ch</strong>t, die einem ni<strong>ch</strong>t nahestehen, aber sonstwie bekannt sind. Träumt man, persönli<strong>ch</strong>e Feinde<br />

anzuspre<strong>ch</strong>en und zu küssen, so wird die Feinds<strong>ch</strong>aft ein Ende haben, während <strong>das</strong> Küssen eines Toten <strong>für</strong> einen Kranken verhängnisvoll ist;<br />

es prophezeit ihm den Tod; einem Gesunden zeigt <strong>der</strong> Traum an, er werde in <strong>der</strong> unmittelbaren Gegenwart keine wi<strong>ch</strong>tigen Verhandlungen<br />

führen, weil seine Lippen einen Toten berührten. Küßt man Tote, die einem zu ihren Lebzeiten beson<strong>der</strong>s lieb und angenehm waren, ist <strong>das</strong><br />

we<strong>der</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> Reden no<strong>ch</strong> <strong>für</strong> sonst ein Vorhaben von Na<strong>ch</strong>teil.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!