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Didymos Lexikon der Traumsymbole für das ... - Traumdeuter.ch

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1302<br />

Volkstümli<strong>ch</strong>:<br />

(arab. ) : - leer sehen: gefährli<strong>ch</strong>e Zwis<strong>ch</strong>enfälle, au<strong>ch</strong> magere Zeiten <strong>für</strong> den Hausstand;<br />

- voll sehen: Überfluß haben.<br />

(europ.) : - sehen: Glück und sorgenfreie Zeiten stehen bevor;<br />

- offen und leer: Enttäus<strong>ch</strong>ungen;<br />

- vers<strong>ch</strong>lossene ohne S<strong>ch</strong>lüssel: ein offenes Benehmen und unantastbare Handlungsweise<br />

ist dir zu raten, denn geheime Dinge würden dir wenig Glück bringen;<br />

- si<strong>ch</strong> in einer befinden: ist kein gutes Omen; man wird bis zu einem gewissen Punkt Erfolg haben,<br />

es werden jedo<strong>ch</strong> immer wie<strong>der</strong> Hin<strong>der</strong>nisse zu überwinden sein.<br />

(ind. ) : - du wirst vergnügte Tage erleben.<br />

Speisekarte<br />

Psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>:<br />

Das Studium <strong>der</strong> Speisekarte im Traum kann anzeigen, daß <strong>das</strong> Wa<strong>ch</strong>-I<strong>ch</strong> in man<strong>ch</strong>er Hinsi<strong>ch</strong>t viel Auswahl hat. War man in <strong>der</strong> Traumszene<br />

ents<strong>ch</strong>lußfreudig, verwirrt o<strong>der</strong> besorgt? Entspre<strong>ch</strong>end ist wohl die Haltung des Wa<strong>ch</strong>-I<strong>ch</strong>s in <strong>der</strong> Frage, die zu ents<strong>ch</strong>eiden ist. Speisen können si<strong>ch</strong><br />

auf körperli<strong>ch</strong>e als au<strong>ch</strong> auf seelis<strong>ch</strong>e Aspekte des Wa<strong>ch</strong>lebens beziehen, Getränke hingegen verweisen meist auf Gefühle. Wenn im Traum süße<br />

Getränke vorkommen, kann <strong>das</strong> heißen, daß si<strong>ch</strong> <strong>das</strong> Wa<strong>ch</strong>-I<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> mehr Zuneigung und Liebe sehnt.<br />

(Siehe au<strong>ch</strong> "Essen", "Speisen" und unter an<strong>der</strong>e entspre<strong>ch</strong>ende Bezei<strong>ch</strong>nungen)<br />

Speisen<br />

Psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>:<br />

Man<strong>ch</strong>en Träumen fehlt es ni<strong>ch</strong>t an Speise je<strong>der</strong> Art; in an<strong>der</strong>en Träumen aber bleibt au<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Träumer hungrig, dem im Leben sonst ni<strong>ch</strong>ts<br />

abzugehen s<strong>ch</strong>eint. Speisung im Traume ist selbstverständli<strong>ch</strong> ein symbolis<strong>ch</strong>er Ausdruck da<strong>für</strong>, daß unser Wesen irgendwoher seelis<strong>ch</strong> ernährt wird.<br />

Ein sol<strong>ch</strong>er Traum teilt uns mit, daß uns seelis<strong>ch</strong>e Kräfte, daß uns Lebensenergie zugeführt, <strong>der</strong> Traum vom leeren Tis<strong>ch</strong> aber, daß uns sol<strong>ch</strong>e<br />

vorenthalten werden. Bei <strong>der</strong> Deutung ist darauf zu a<strong>ch</strong>ten, von wel<strong>ch</strong>er Art die Speise ist. Ferner hat man si<strong>ch</strong> daran zu erinnern, daß bei primitiven<br />

Völkern <strong>das</strong> Essen überhaupt ein Aufnehmen von Seelenstoff, "Mana", darstellt. Wir alle sitzen am Tis<strong>ch</strong>e des Lebens; aber oft s<strong>ch</strong>eint uns, die<br />

Speise werde sehr ungere<strong>ch</strong>t verteilt. Der Traum einer Dame, die wohl <strong>das</strong> Anre<strong>ch</strong>t gehabt hätte auf ein volles weibli<strong>ch</strong>es Lebensglück und do<strong>ch</strong> von<br />

diesem ausges<strong>ch</strong>lossen war, stehe bezei<strong>ch</strong>nend hier: "I<strong>ch</strong> kam eine Treppe hinauf und betrat einen großen Raum. Es stand ein sehr langer Tis<strong>ch</strong> da,<br />

<strong>der</strong> gedeckt war, und eine Gestalt ma<strong>ch</strong>te si<strong>ch</strong> am Tis<strong>ch</strong>e zu s<strong>ch</strong>affen. Erfreut trat i<strong>ch</strong> zu ihr und bat sie, au<strong>ch</strong> <strong>für</strong> mi<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> ein Gedeck aufzulegen,<br />

da i<strong>ch</strong> Hunger hätte. Kopfs<strong>ch</strong>üttelnd s<strong>ch</strong>lug sie meine Bitte ab. Da erklärte i<strong>ch</strong> ihr, daß i<strong>ch</strong> sehr großen Hunger hätte; wie<strong>der</strong>um s<strong>ch</strong>üttelte sie den<br />

Kopf. ganz eindringli<strong>ch</strong> bat i<strong>ch</strong> nun, mir do<strong>ch</strong> etwas zu geben, da mein Hunger sehr groß sei und i<strong>ch</strong> wirkli<strong>ch</strong> etwas benötige, und wie<strong>der</strong>um<br />

s<strong>ch</strong>üttelte sie nur den Kopf." Es kann umgekehrt vorkommen, daß <strong>der</strong> Träumer die ihm vorgesetzte Speise verweigert; sie ist <strong>für</strong> ihn zu wenig<br />

wertvoll, sie s<strong>ch</strong>eint unrein zu sein, sie erregt Wi<strong>der</strong>willen. Ein Mens<strong>ch</strong>, <strong>der</strong> wirkli<strong>ch</strong> vor <strong>der</strong> Reife seiner Persönli<strong>ch</strong>keit steht, hat na<strong>ch</strong> dem<br />

bekannten indis<strong>ch</strong>en Worte <strong>der</strong> zu sein, "<strong>der</strong> die Welt gegessen hat." Diese Welt, die <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong> verdauen muß, kann ihm im Traume als bittere o<strong>der</strong><br />

als ekle Speise vorgesetzt werden. Da<strong>für</strong> gibt es sehr viele Traumbeispiele. Der Wi<strong>der</strong>wille ist beson<strong>der</strong>s heftig gegenüber Fleis<strong>ch</strong>- und Wurstwaren,<br />

dann, wenn sie <strong>das</strong> Glei<strong>ch</strong>nis des "Fleis<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en", <strong>der</strong> Sexualität sein könnten. In man<strong>ch</strong>en Träumen sieht die Situation so aus, daß in einem großen<br />

Warenhause - es ist die Außenwirkli<strong>ch</strong>keit <strong>der</strong> Welt mit ihren tausend Dingen - an <strong>der</strong> Fleis<strong>ch</strong>bank gewaltige Mengen oft no<strong>ch</strong> blutigen Fleis<strong>ch</strong>es<br />

verkauft werden. Man<strong>ch</strong>e junge introvertierte Frau von sehr behütetem Wesen findet si<strong>ch</strong> im Traume auf <strong>der</strong> Flu<strong>ch</strong>t vor sol<strong>ch</strong> einer Waren- o<strong>der</strong><br />

S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>thauswelt, und do<strong>ch</strong> wird sie au<strong>ch</strong> diese Seite des Daseins annehmen müssen, <strong>das</strong> Leben wird ihr <strong>das</strong> Derbe ni<strong>ch</strong>t ersparen. Es kann ihr o<strong>der</strong><br />

einem Träumer sogar befohlen werden, Erde zu essen, <strong>das</strong> Irdis<strong>ch</strong>e in si<strong>ch</strong> aufzunehmen, si<strong>ch</strong> an die Gewöhnli<strong>ch</strong>keit des Lebens hinzuopfern, um zu<br />

dessen Werten zu gelangen. Umgekehrt erweist si<strong>ch</strong> im Traume ein wenig bea<strong>ch</strong>tetes persönli<strong>ch</strong>es Erlebnis des Tages o<strong>der</strong> irgendein kleines<br />

geistiges Unternehmen als eine re<strong>ch</strong>te Lebensphase; <strong>das</strong> Vera<strong>ch</strong>tete wird zum Lebensbrot. Es ist ni<strong>ch</strong>t glei<strong>ch</strong>gültig, was uns vorgesetzt wird, es ist<br />

bedeutsam, von wem wir es vorgesetzt bekommen. Ist es kräftige, natürli<strong>ch</strong>e Speise, dann ist <strong>der</strong> Traum meist positiv zu werten. No<strong>ch</strong> positiver ist er,<br />

wenn wir ni<strong>ch</strong>t allein speisen, son<strong>der</strong>n eingeladen werden an den Tis<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Gemeins<strong>ch</strong>aft, zu einem viellei<strong>ch</strong>t rituellen Mahl. An diesem Tis<strong>ch</strong>e<br />

können Bekannte sitzen, zu deuten auf Objekt- und Subjektstufe. Viellei<strong>ch</strong>t aber sind es Unbekannte, Gestaltungen unserer eigenen Innenwelt, mit<br />

<strong>der</strong> wir in einer tiefen "Kommunion", einem Abendmahl, verbunden sind. Dieser Tis<strong>ch</strong> wird ni<strong>ch</strong>t ohne wertvolle Speise sein, hat do<strong>ch</strong> die Seele <strong>für</strong><br />

ihren Mens<strong>ch</strong>en rei<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>ste Speisung bereit. Vielen Träumen stellen si<strong>ch</strong> Gefühlserlebnisse jegli<strong>ch</strong>er Art als Süßigkeiten wie Frü<strong>ch</strong>te, Ku<strong>ch</strong>en,<br />

Na<strong>ch</strong>speise o<strong>der</strong> S<strong>ch</strong>okolade dar. Gelegentli<strong>ch</strong> muß ein Preiss<strong>ch</strong>ild<strong>ch</strong>en darauf aufmerksam ma<strong>ch</strong>en, wel<strong>ch</strong>en seelis<strong>ch</strong>en Aufwand es bedurfte, um zu<br />

diesem süßen Erlebnis zu kommen. Eine Dame, die einem sehr s<strong>ch</strong>merzli<strong>ch</strong>en Erlebnis zuviel geheime Süße abgewonnen hatte, wurde im Traume in<br />

jenes Zimmer <strong>der</strong> Kindheit zurückgeführt, wo sie einst zur kleinen S<strong>ch</strong>okoladentafel, die sie mit den Ges<strong>ch</strong>wistern erhalten hatte, eine zweite kleine,<br />

aber entwendete S<strong>ch</strong>okoladentafel, gegessen hatte. Das Übermaß an Gefühl ers<strong>ch</strong>ien <strong>der</strong> Seele als ein Diebstahl am Gefühlsvorrat. Es kamen denn<br />

au<strong>ch</strong> in dieser Zeit ihre Mitmens<strong>ch</strong>en zu kurz. In Speiseträumen darf man die persönli<strong>ch</strong>en Innenerlebnisse ni<strong>ch</strong>t unbea<strong>ch</strong>tet lassen. Der Kontext<br />

erläutert da vieles. Es ist wi<strong>ch</strong>tig, ob man seine Lieblingsspeise erhält o<strong>der</strong> etwas essen muß, <strong>das</strong> man ni<strong>ch</strong>t kennt o<strong>der</strong> ni<strong>ch</strong>t gern hat. Man hat si<strong>ch</strong> zu<br />

fragen, woran die Traumspeise erinnert, bei wem man s<strong>ch</strong>on Ähnli<strong>ch</strong>es unter ähnli<strong>ch</strong>en Bedingungen vorgesetzt erhielt. Die persönli<strong>ch</strong>e Erfahrung ist<br />

au<strong>ch</strong> da zu konsultieren. Plötzli<strong>ch</strong> kann es dem Träumer einfallen: "Das muß mit jener Einladung zusammenhängen, von <strong>der</strong> aus man<strong>ch</strong>es weiter<br />

wirkte. In jenem Restaurant in Z. geriet i<strong>ch</strong>, als dieses bestimmte Traumgeri<strong>ch</strong>t auf dem Tis<strong>ch</strong>e stand, in sehr wi<strong>ch</strong>tiges Gesprä<strong>ch</strong>." Man<strong>ch</strong>e<br />

Traumspeise erinnert an Jugendges<strong>ch</strong>ehnisse, an Kindheitserinnerungen; indem wir diese Speise zu uns nehmen, nehmen wir etwas in uns auf aus<br />

s<strong>ch</strong>öner o<strong>der</strong> bitterer, heute no<strong>ch</strong> lebendiger vergangener Welt.<br />

Volkstümli<strong>ch</strong>:<br />

(arab. ) : - sehen o<strong>der</strong> essen: krank werden.<br />

(europ.) : - selbst: Erkrankung dur<strong>ch</strong> Unmäßigkeit; Zei<strong>ch</strong>en <strong>für</strong> Familienstreitigkeiten;<br />

- an<strong>der</strong>e im Traum essen sehen: zeigt eine wertvolle Freunds<strong>ch</strong>aft an;<br />

- Käse essen: ist glückbringend.<br />

(ind. ) : - Fleis<strong>ch</strong>: Glück haben;<br />

- aus Mehl: böse Krankheit.<br />

(Siehe au<strong>ch</strong> "Essen", "Frü<strong>ch</strong>te", "Mahlzeit")<br />

Speisereste<br />

Psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>:<br />

Ein Traum, in dem man Speisereste aufaß könnte bedeuten, daß man irgendwie an den Rand gedrängt wurde. Nährt si<strong>ch</strong> <strong>das</strong> Wa<strong>ch</strong>-I<strong>ch</strong> von dem, was<br />

an<strong>der</strong>e gerade no<strong>ch</strong> übrig haben? O<strong>der</strong> läßt man si<strong>ch</strong> mit geringerem Gehalt abspeisen, als man eigentli<strong>ch</strong> bekommen müßte?<br />

(Siehe au<strong>ch</strong> "Essen", "Speisen")

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